Marie - Folge 5 - Fatih O. - E-Book

Marie - Folge 5 E-Book

Fatih O.

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Beschreibung

Marie lädt ihre Kollegin Lola und ihren heißen Nachbarn Marc zum Abendessen ein. Als die beiden aufeinandertreffen, funkt es sofort. Doch Marie verbindet mit beiden bereits eine Affäre… Sie ist sich ihrer Gefühle nicht ganz sicher. Lola hingegen verfolgt einen offensichtlichen Plan, flirtet was das Zeug hält und schlägt noch vor dem Essen ein Spiel vor, bei dem die drei ihre geheimsten sexuellen Erlebnisse und Wünsche preisgeben. Ein paar Gläser Wein später kocht die Stimmung so sehr hoch, dass an einem spontanen Dreier als Vorspeise kein Weg mehr vorbeiführt. Lola übernimmt die Kontrolle über Marc und Marie und überrascht beide, als sie rein zufällig eine Hundeleine mit Halsband auf ihrer Tasche zieht, mit der sie Marc fesselt und vorerst zum Zuschauer einer pikanten Frauenshow macht. Er findet einen Weg, am Geschehen teilzuhaben, aber Lola hat noch ganz andere Pläne, um Marie und Marc zum Höhepunkt zu verhelfen… In seiner fünften Geschichte verstrickt Fatih O. gekonnt zwei Handlungsstränge und konfrontiert Marie mit ihrer Zuneigung gegenüber der sexy, verwegenen Lola genauso wie dem großen, muskulösen Marc. Eine poetisch angehauchte Geschichte mit Augenzwinkern, herrlichen Anspielungen, fühlbarer sexueller Spannung und einer überraschenden Dynamik von Kontrolle und Macht.

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MARIE

Folge 5

Vernascht

Fatih O.

Artcover: Giada Armani

Copyright: BERLINABLE UG

Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.

Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.

Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.

Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.

Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.

Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

Vernascht

Marie öffnete mit ihrem Transponder die Tür zum Haupteingang des Auktionshauses, in dem sie in der zweiten Etage ihr Büro hatte. Das sonnenlastige Wochenende steckte ihr noch in den Knochen und sie fühlte sich trotz der zwei entspannten Tage auf ihrer Dachterrasse (coronabedingt), als hätte sie für einen Marathon trainiert.

„Nichtstun kann manchmal anstrengender sein, als zwölf Stunden im Büro zu schuften!“, schoss ihr gedankenverloren durch den Kopf, während sie die ersten Stufen erklomm und dabei ein unangenehmes Gefühl im Rücken wahrnahm.

Es waren keine muskulären Verspannungen, die sich in Form von nachdenklichen Falten als Zeichen ihres Unbehagens auf ihre Stirn legten. Marie spürte vielmehr eine intensive Präsenz. Das gleiche Gefühl hatte sie bereits wahrgenommen, als sie nach dem Parken zum Auktionshaus spaziert war, jedoch hatte es sich bei dem Gedanken an den ersten wohlschmeckenden Kaffee schnell wieder aufgelöst. Jetzt gerade aber kam es mit zunehmender Intensität wieder und sie fühlte sich wie in der dritten Klasse, als sie beim Spicken geglaubt hatte, dass der Lehrer hinter ihr stand und sie in der nächsten Sekunde ertappen würde. Bei den nächsten zwei Stufen bekam Marie langsam Gänsehaut, denn sie konnte eine streichelnde Berührung in ihrem Nacken ausmachen, der aufgrund ihrer hochgesteckten Haare frei lag.

„Das scheint dir aber zu gefallen“, hauchte es in ihr Ohr, als Marie zeitgleich laut aufschrie und sich erschrocken umdrehte.

„Fuck, Lola! Du hast mich zu Tode erschreckt! Mach das nicht nochmal, sonst knall ich dir ein paar!“ Marie stand mit hochgehobener Hand vor ihr und deutete an, sie ohrfeigen zu wollen.

„Woher weißt du denn, dass dieses unerzogene Ding voll drauf steht, auch mal bestraft zu werden?“ Mit gekünstelter Überraschung hielt sich Lola die Hand vor den geöffneten Mund und setzte fort: „Ich bin gefühlte fünf Minuten hinter dir hergelaufen und habe dich beobachtet. Mein Gott, wie kann man nur so verträumt durch die Welt laufen? Du hast ja nicht mal bemerkt, dass ich beim Aufschließen direkt hinter dir stand.“

Lachend ging Lola an ihr vorbei, nahm ihre Hand und zog sie die Treppe hinauf hinter sich her.

„Ich mach dir jetzt erstmal einen starken Kaffee und dabei darfst du mir erzählen, was du am Wochenende so alles getrieben hast!“

Marie riss ertappt die Augen auf und stolperte ihr hörig hinterher.

„Sie kann doch eigentlich von niemandem erfahren haben, was ich mit meinem Nachbarn auf der Terrasse gemacht habe… oder?“

In der Küche angekommen, hatte Lola Marie schnell einen ihrer berüchtigten Wachmacher gezaubert, sich erwartungsvoll vor sie gesetzt und erneut begonnen, nach den Highlights von Maries Wochenendes zu fragen. Mit eher betäubungsähnlicher Begeisterung fasste Marie das Wochenende zusammen und bemerkte beiläufig, dass sich trotz der Entfernung zum Nachbarhaus ein ganz anregendes Gespräch mit einem neuen Nachbarn ergeben hätte. Sie merkte an der Art, wie Lola sie fixierte, dass der Inhalt ihrer Schilderungen absolute Nebensache zu sein schien.

Lola ergriff jede Gelegenheit, um ihr nahe zu sein und wusste seit der Silvesternacht, dass eine kleine Chance auf Wiederholung bestünde, wenn nur die Rahmenbedingungen es begünstigen würden. Maries Worte nährten diese Hoffnung jeden Tag aufs Neue, denn in jener Nacht hatte sie Lola gebeichtet, wie stark deren erotische Ausstrahlung auf sie wirkte. Und genau diese Ausstrahlungskraft machte es Marie beim Berichten schwer, nicht an das gemeinsame Abenteuer mit Lola zu denken. Lola hatte sie berührt, wie es bislang kein Mann verstanden hatte. Es war, als hätte ihr Körper optische Signale – einer Ampel ähnlich – von den Stellen aus gesendet, die gerade am empfindlichsten reagiert und nach Befriedigung gebettelt hatten. Lola war entweder in direkte Kommunikation mit Maries Körper getreten oder konnte sich einfach nur auf höchst empathischer Weise in sie hineinversetzen. Vielleicht einfach nur, weil sie auch eine Frau war. Es war eine unglaublich befreiende Symbiose zweier Körper gewesen, die wie ein eingespieltes Geigenduett miteinander musiziert hatten. Marie bekam heute noch Gänsehaut, wenn sie an das Gefühl von Lolas weichen, warmen Lippen auf den Innenseiten ihrer Schenkel dachte, die sich millimeterweise zu ihren immer feuchter werdenden Schamlippen vortasteten, dann ihren Kitzler umschlossen und so genussvoll an ihm saugten, dass ihr kurzzeitig schwarz vor Augen wurde…

„Und? Magst mir endlich mal erzählen, was genau so anregend war? Ich frag ungern ein drittes Mal!“

Marie hatte, versunken in ihrer gedanklichen Reise in die Vergangenheit, nicht gehört, dass Lola sich nun doch noch nach dem Nachbarn erkundigt hatte.

„Sorry, Lola… ja, was war anregend? Wo soll ich anfangen? Es war das gesamte Paket aus Aussehen und Auftreten, würde ich sagen.“

Marie bemühte sich, unverbindlich und oberflächlich zu wirken, aber trotzdem war ein sichtbares minimales Blitzen in ihren Augen erschienen.

„Oha, na, wenn er dir so eine Begeisterung in die Augen zaubert, dann muss das schon ein Prachtexemplar gewesen sein. Ich weiß doch, wie deine Augen reagieren, wenn sie etwas erblicken, was sie unbedingt haben wollen.“ Mit einem selbstgerechten Lächeln zwinkerte Lola Marie zu, packte ihre Hand und sagte: „Zwei Möglichkeiten: entweder erzählst du mir alles oder du lädst mich zu dir zum Essen ein und ich mach mir selbst ein Bild von dem geheimnisvollen Nachbarn, der so anregend auf dich wirkt!“

Marie schaute auf ihre Hand, die so energisch aber dennoch zärtlich gepackt worden war, und befand sich unvermittelt erneut in jener besagten Nacht. Lola hatte genau auf diese Weise ihre Hand gepackt und unter ihr Shirt dirigiert. Noch heute war ihr das Gefühl von Lolas warmer, samtweicher Haut, die verhärtete Brustwarze und die unglaublich erregende Form ihres Busens präsent. Obwohl sie selbst eine blickfangende Oberweite hatte, musste Marie sich eingestehen, dass sie auf diesen Traumbusen neidisch war. Die leichte Tropfenform und die eng beieinanderliegenden Brüste verwandelten jeden BH in eine Waffe. Vermutlich war es ein kleines D-Körbchen, aber in Maries zierlicher Hand wirkte es wie ein Basketball.

„Apropos Basketball“, dachte sich Marie und blickte erneut in die fordernden blauen Augen ihres Gegenübers, das unverändert auf eine angemessene Antwort wartete.

„Dann lass uns am Freitag nach der Arbeit endlich das Essen nachholen, zu dem ich dich schon lange einladen wollte, okay? Wir kaufen ein und kochen bei mir und ich streck mal meine Fühler aus, ob mein Nachbar Zeit hat, vorbeizuschauen. Eigentlich muss er in Quarantäne bleiben, aber wenn er sich zehn Meter Luftlinie von zuhause aufhält, dürfte das ja kein Problem darstellen, schätze ich.“

Marie zog ihr Handy aus der Tasche und begann unvermittelt zu tippen.

„Ach nein, seine Handynummer hast du schon? Sieh an… das ging aber flott. Na, dann hatte ich ja den richtigen Riecher! Zeig mal sein Profilbild!“ Mit einem Satz stand Lola neben ihr und verzog ungläubig das Gesicht. „Ein goldener Basketball? Nicht dein Ernst, oder? Was ist denn mit dem nicht in Ordnung?“

„Du wirst es verstehen, wenn du ihn siehst, glaub mir. Und jetzt respektiere bitte meine Privatsphäre. Schließlich muss ich dir zuliebe ja noch unseren Gast für den flotten Dreier ködern!“

Mit gekünstelter Arroganz drehte Marie Lola die Schulter zu, schnitt ihr den Blick auf das Display ab und erstarrte plötzlich, als die Bedeutung ihrer frivolen Bemerkung langsam wie Honig durch ihr Bewusstsein floss. Sie spürte die Blicke von Lola stechend in ihrem Rücken und kannte sie nur zu gut, um zu wissen, dass sie stets jede zweideutige Anspielung als Einladung verstand, um anzüglich zu werden.