Marie spiegelt sich - Isabella Archan - E-Book

Marie spiegelt sich E-Book

Isabella Archan

4,8

Beschreibung

»Ein Geräusch. Eine Tür, die aufschwang. Eine Bewegung. Ein eisiger Luftzug. Marie hielt den Atem an. Ihr linker Zeh zuckte. Dort links. Dort an der Tür. Sie war nicht mehr allein hier drinnen.« Winter in Köln: Marie ist dreizehn, Marie liebt ihren Stoffbären und Marie schreibt gerne. Sie erwacht in einem kalten Raum, dessen einziges Fenster zugemauert ist. Ihr Aufbäumen, ihr Widerstand, ihre Fluchtversuche scheitern und schließlich bleiben nur Durst und Kälte und Angst. Maries Schule in Köln-Brück ist der letzte Ort, an dem sie gesehen wurde. Die Kripo Köln sucht fieberhaft, die Mutter verzweifelt und WiIla Stark muss tief graben, um die Hoffnung am Leben zu halten. Doch auch die Zeit der jungen Grazer Polizistin läuft ab und als die Suche nach Marie scheitert, sich alte wie neue Spuren im Schnee verlieren, helfen nur noch Mut und Waghalsigkeit.

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Inhaltsverzeichnis
Cover
Isabella Archan - Marie spiegelt sich
Motto
I. Acht
1
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II. Marie
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III. Zitterkalt
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IV. Schnee
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Glossar
Zur Autorin
Dank
Impressum
Lesetipps

Wer bin ich, und wer will ich sein?  Auch wenn’s so scheint, bin ich nicht frei.  Die meiste Zeit will ich nur schreien. 

Ich öffne den Mund, doch es bleibt ganz still.  Kann nie sagen, was ich will.  Ich spür es tief in mir, komm zeig Dich. 

Lafee Zeig dich!Songtext

Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Aph. 146

I. Acht

1

Sterne, denkt Es.

Am durch und durch blauen Himmel ist kein einziger zu sehen. Es schließt kurz die Augen, hinter den Lidern blitzen kleine weiße Funken.

Sterne, denkt Es, zeigen uns immer nur die Vergangenheit.

Da brennt etwas ab, stößt etwas auf, bricht etwas durch.

Sommer. Sonne. Mittag.

Menschen laufen in ärmellosen T-Shirts, lachen viel. Es hat Urlaub, auch wenn Es wenig damit anzufangen weiß. Es ist im Garten, den Es weniger mit Hingabe und Freude als aus einem trostlosen Pflichtgefühl heraus pflegt. Es schwitzt. Es macht eine Pause, geht den Weg bis zur Gartentür noch ein Stück weiter. Vögel zwitschern, Bienen summen, fast ist Glück da.

Zehn Meter weit kommt Es. Hohe Sonnenblumen mit freundlichen Gesichtern wogen neben ihm.

Davor steht das Mädchen, versucht einen der langen, fleischigen Stiele abzuknicken.

Das Mädchen.

Ja, wahrhaftig. Ein Wunder. Das blonde Haar schimmert und das leichte Kleid mit dem ärmellosen Jäckchen passt perfekt zum makellosen Aussehen.

»Hallo«, sagt Es spontan und muss plötzlich und heftig röcheln. Es krümmt sich und hält sich den Bauch, als hätte Es Schmerzen.

»Geht es Ihnen nicht gut?«

Das Mädchen steht, die Hand immer noch am Stiel der Sonnenblume. Eine dumpfe Sonne brennt über Köln. Später könnte noch ein Gewitter aufziehen, aber jetzt ist die Hitze trocken und hart.

Seine Antwort ist spontan, nicht geplant, nicht gewollt, nicht einstudiert.

»Mein Bauch, ich hab Krämpfe. Könntest du mich zurück zu meinem Häuschen bringen, dort hab ich Tee. Und könnt mich setzen.«

Das Mädchen nickt. Ein hilfsbereites Mädchen, natürlich, unschuldig der Blick. Der Körper aber zeigt schon sein Erblühen, die Zeitspanne der Kindheit nähert sich dem Ende. Es wird von dem Mädchen berührt, geführt. Die paar Meter zurück zur Gartentür sind wie das Keimen einer unfassbaren Möglichkeit.

Es krümmt sich tiefer, damit das Mädchen seine Besorgnis aufrechterhält.

Da ist der Gartenzaun mit dem Drahtvogel, da die Tür, da der gefegte Weg zum kleinen steinernen Häuschen. Da die Eingangstür, auf der innen eine große Sonnenblume gemalt ist, keiner weiß mehr, wer die da dran gemacht hat. Alles sieht schön aus, idyllisch, gefahrlos.

Es geht mit dem Mädchen hinein, das Große mit der Kleinen. Oder umgekehrt.

Sie sind im Inneren, im einzigen Raum, dessen einziges Fenster zugemauert ist. Gerümpel auf einer Seite, Es sammelt gerne. Es will die Sachen schon längst geordnet haben, aber die Tage laufen immer mehr davon. Es stöhnt und das Mädchen streichelt seine Wange. Die Berührung explodiert auf seiner Haut. Wer hätte gedacht, dass …?

»Wollen Sie sich setzen? Wo ist denn Ihr Tee? Gibt’s hier drin kein Licht?«

Die Stimme des Mädchens ist von einer solchen Leichtigkeit, dass Es vor Dankbarkeit weinen könnte.

Es weiß, dass Es das Mädchen nicht mehr gehen lassen kann.

Es streckt sich hoch, löst seinen Arm aus der Hand des Mädchens. Macht einen Schritt zurück. Noch einen. Das Mädchen dreht sich um, seine Augen wirken hell von der Sonne draußen, wissen noch nichts, ahnen noch nichts.

Da dreht Es sich schnell um und rennt aus dem Häuschen. Schlägt die Tür mit der gemalten Sonnenblume zu, lehnt sich mit seinem Gewicht dagegen. Der Schlüssel steckt noch von außen, Es dreht ihn um, rutscht am Türrahmen nach unten. Atmet. Schwitzt. Kann vor lauter Herzklopfen nichts hören. Braucht eine Zeit, um das Galoppieren in der Brust in den Griff zu bekommen. Dann legt Es sein Ohr an die Tür, auf der Höhe, wo innen der Stiel der gemalten Sonnenblume in einem Strich gepinselter Erde verschwindet.

Zuerst hört Es nur Stolpern. Das Mädchen ist jetzt im Dunkeln da drin.

So viel Gerümpel. Etwas zerbricht. Etwas bereitet dem Mädchen Schmerz, ein klarer Schrei ist zu hören.

Dann beginnt das Rufen. Dann das Weinen. Dann das Schreien.

Eine Weile dauert das. Einmal geht Es den schmalen Weg entlang bis zur Gartenpforte. Schon ein paar Schritte entfernt vom Häuschen kann Es das Mädchen drinnen nicht mehr hören. Gut so. Es kehrt zurück, setzt sich auf den Boden, die Beine lang. Horcht. Wartet.

Später Wimmern, noch später Klopfen, viel später nichts mehr.

Hier draußen bleibt der heiße Sommer, kein Gewitter kommt, die Vögel singen weiter, Bienen sammeln Blütenstaub, die Sonne sinkt, fällt nach unten, tränenlos. Auch Menschen, Nachbarn und anderes Getier lärmen in den angrenzenden Gärten, keiner hat etwas bemerkt, etwas gehört.

Aus dem heißen Tag wird ein schwüler Abend. Es bleibt an der Tür hocken, so lange, so leer. Es kann weit entfernt Musik hören, Töne wehen vorbei, da ist ein Konzert an der Kahnstation. Eine Weile gibt Es sich dem Lauschen hin, spürt die Sehnsucht dabei zu sein, weiß, dass Gesellschaft immer nur ein hübscher Traum bleiben wird.

Es bekommt Hunger und Durst, merkt, dass die Nacht gekommen ist und endlich Sterne mitgebracht hat. Unschlüssig steht Es auf, starrt auf die Tür. Es horcht wieder. Nichts mehr von da drin, schon so lange Zeit nicht. Um Es herum Stille, die Menschen und Nachbarn haben ausgegrillt, ausgelacht, ausgeschwatzt. Das Konzert ist längst vorbei.

Es kann nicht mehr warten.

Es dreht den Schlüssel um, macht vorsichtig die Tür auf. Nur Schwärze kommt ihm entgegen. Es muss durch den Raum nach hinten stolpern, dort steht eine Lampe, die Es anmachen kann. Es stellt sich auf Zehenspitzen und trippelt durch.

Doch da! Ein verzweifeltes Schattenmädchen schreit auf, springt, läuft, stößt sich vorbei, stürzt hinaus aus der Tür, die offen geblieben ist, rennt, rast, keucht vor Angst und Panik.

Da schon weiß Es, dass Es falsch begonnen und falsch weitergeführt hat.

Es versucht noch zu greifen, zu packen, festzuhalten, fängt aber nur leere, verbrauchte Luft. Es dreht sich und hetzt dem Schattenmädchen hinterher über den gefegten Weg. Stolpert. Steht auf. Rennt weiter, aus dem Garten, vorbei am Vogel aus Draht, der wie ein Wächter hockt, stolpert auf den Hauptweg hinaus, erhebt sich wieder, verschwimmt im Dunkeln, jagt nach.

Unter den Sternen sieht Es das Schattenmädchen, das ebenfalls stürzt, wieder aufsteht. Weiter, weiter.

Sie laufen beide keuchend, sie brauchen jeden Atemzug.

Es hetzt das Mädchen.

Fast schon macht es Spaß. Fast schon ist es ein Spiel, eine Freude am Jagen.

Schneller, schneller, doch jetzt Stechen in den Lungen, rasendes Herz, brennende Seiten und Beine, die zu zittern beginnen. Da vorne ist schon der Blücherpark, dort kommt der Teich, die Kahnstation, da wird es noch schwerer sein, das Mädchen zu fangen, zu kriegen, zurückzuholen. Schon ist der Lärm der Autobahn nebenan zu hören, auch nachts hört das Brummen nie auf, zwischen den Bäumen blinken Straßenlichter.

Da kommt die Wiese, die zum Teich führt.

Da bleibt das Mädchen stehen.

Abrupt.

Im Scherenschnitt der Nacht sieht es aus, als würde die Zeit angehalten, als stünde der Körper für Sekunden in der Luft. Dann fällt die Silhouette, stürzt, rollt den abschüssigen Teil der Wiese hinunter. Ein Platschen ist zu hören, ein Aufklatschen.

Die letzten Meter geht Es langsam.

In seinem Inneren weiß Es, die Sache ist vorbei, die Möglichkeit vertan, die Sterne verankern sich wieder unerreichbar oben.

Es steht am Teich, das Wasser wirkt grau, ruhig, die Wellen haben sich schon wieder geglättet. Das Mädchen liegt, schwebt, treibt im stillen Nass. Das blonde Haar bewegt sich wie Schilf im Wind. So wunderschön, dass Es bei diesem Anblick ein Seufzen nicht unterdrücken kann.

Und fast, ja fast, wäre … sei still … warte, warte auf …

Da schon beschließt Es einen nächsten Versuch, da schon reift die Absicht. Zeit spielt keine Rolle.

Es hört Schritte, Gelächter, sieht zwei Gestalten durch den dunklen Park auf den Teich zukommen.

Es dreht sich um und geht weg.

2

»Mama, können Steine denken?«

»Na ja, meine Süße, ich weiß nicht. Jedenfalls liegen sie den ganzen Tag nur herum und …«

»… und dabei denken sie soviel, dass sie keine Zeit mehr haben sich zu bewegen.«

»Ja … das könnte sein.«

»Mama? Fressen fleischfressende Pflanzen auch kleine Kinder?«

»Nein, meine Süße!«

»Aber Paul hat gesagt, dass es im Dschungel so große davon gibt, dass wenn …«

»Paul war sicher noch nie im Dschungel.«

»Aber Paul hat gesagt, er hat Bilder davon gesehen. Können wir auch Bilder gucken, Mama? Im Internet? Da gibt es sicher tausende davon und dann wissen wir, ob Paul ein doofer Lügewicht ist oder nicht.«

»Süße, ich habe aber etwas anderes auf meinem Laptop zu tun als …«

»Bitte, Mama. Lass uns nach fleischfressenden Pflanzen gogelen. Ja? Nur eine Minute? Mama! Bitte!«

»Googeln heißt das, Süße, aber …«

»Dafür kriegst du auch ein Küsschen, ja?«

Tessas runder Kindermund kommt näher. Sie spitzt ihre Lippen und presst ihre Augen zusammen. Sie sieht ein wenig aus wie eine Zitrone, die man gerade ausquetscht. Barbara wird ihr das nach dem Küsschen genauso sagen. Dann wird Tessa lachen und ihrer Mama gleich noch weitere Küsschen geben, weil Zitronenküsse doch die besten sind. Tessa ist fünf und noch nicht in der Schule, was Barbara überrascht. Irgendetwas an diesem Ablauf stimmt nicht.

Der Kuss ist feucht und weich.

Der Kuss ist so voll mit Flüssigkeit, dass Barbaras Lippen davon überschwemmt werden. Tessa hat sicher vor ihrem Küsschen einen großen Schluck von ihrer Limonade genommen und presst ihrer Mama das süß-saure Getränk auf die Lippen. Aus Spaß. Aus Übermut. Weil sie aber auch so eine freche süße Maus ist mit einem kleinen Kopf voller Flausen.

Gerade mal fünf, aber das stimmt immer noch nicht.

Barbara spürt, wie die Flüssigkeit sich über ihr ganzes Gesicht ausbreitet. Ihre Augen, ihre Nase, ihre Wangen, ihr Kinn, alles wird feucht und nass. Es rinnt ihren Hals hinunter, Tropfen sammeln sich in der Kuhle an ihrem linken Schlüsselbein. Barbara streckt die Zunge heraus und schmeckt in die Nässe hinein. Es ist weder süß noch sauer, der Geschmack ist salzig, also doch keine Limonade. Was …?

»Süße, was ist das denn …?«

Die Nässe verklebt Barbaras Augen, verstopft ihre Nase, brennt auf ihrer Haut. Sie muss sich umdrehen, weg vom Laptop, damit die Nässe nicht auf die Tasten kommt und sie schon wieder einen neuen braucht, das gibt der Haushaltsplan in diesem Jahr nicht mehr her, Tessas Zahnspange und der Hagelschaden am Wagen waren genug Ausgaben und dann …

Tessa hat ihre Spange mit zwölf bekommen, erst letztes Jahr, da liegt der Gedankenfehler.

Barbara versucht ihren Oberkörper zu drehen, gleichzeitig ihre Hände zu heben. Alles ist so ungeheuer schwer, so niederdrückend langsam. Ihre Finger sind zu Fäusten geballt, ihr Oberkörper wie aus Beton gegossen, ihren Unterleib kann sie für Momente überhaupt nicht mehr spüren.

Was ist passiert?

Hat sie einen Herzinfarkt oder eine plötzliche Lähmung?

Sie braucht Hilfe.

Barbara versucht die nassen Lippen weiter zu öffnen, sodass neben ihrer Zungenspitze auch ein Schrei Platz hat und herausschießen kann.

»Ahhh!«

Es ist mehr ein Krächzen. Ein kratziger Ton, der nicht zu ihr zu gehören scheint, der Laut eines verwundeten Tieres, welches nur? Soll sie im Internet nachsehen, »gogelen« nach Bildern von tausenden Tieren, die krächzen und gurgeln statt zu schreien?

»Mama, was bist du nur komisch heute!«, sagt Tessa.

Klar und deutlich.

Barbaras Körper entspannt sich. Ihre Finger entkrampfen sich, sie kann einmal tief Luft holen, ihren Oberkörper drehen und ihre Handflächen an ihr Gesicht bringen. Das ist tatsächlich nass, weil sie im Schlaf geweint hat.

Barbara wischt das Salzige und Klebrige fort und kann endlich ihre Augen öffnen.

Sie liegt völlig verdreht auf der Couch im Wohnzimmer.

Der untere Teil ihres Körpers, Hüfte und Füße, sind nach unten gerutscht und hängen am Rand des Couchtisches fest, sie hat kein Gefühl in ihren Beinen. Barbara konzentriert ihre Gedanken auf ihre Zehen und tatsächlich bewegen sie sich auf und ab, dann dreht sich der linke Knöchel. Das Kribbeln fängt an. Wie eine Horde Ameisen kriecht das Gefühl des Erwachens durch Barbaras Körper. Es knackt laut in ihrer Hüfte, als sie sich aufrichtet. Ihr rechtes Bein bleibt auf dem Couchtisch zurück, die Ameisenhorde bewegt sich dort mit leichter Verspätung nach oben.

Es ist angenehm kühl im Wohnzimmer.

Die Vorhänge wehen sanft vor dem offenen Fenster und lassen die Helligkeit nur in kleinen Portionen herein. Barbaras Laptop liegt geschlossen auf dem Couchtisch neben ihrer leicht gebräunten Wade, die kurz vor dem Knie anfängt bleich zu werden, Dreiviertel-Hosen sei Dank. Ein leeres Glas steht daneben. Eines der kleinen Kissen ist während ihres Schlafes zu Boden gerutscht, sie hebt es automatisch auf und drückt es sich an die Brust. Ihre Bluse ist am oberen Rand nass von Tränen, die sich ihren Weg weiter nach unten gebahnt haben.

Barbaras linker Oberarm schmerzt. »Es pikt unheimlich«, wie Tessa sagen würde. Die Beruhigungsspritze. Sie wischt mehrmals über den Einstich, aber das unheimliche Piken bleibt.

Aus der Küche kann sie leise Männerstimmen hören. Einen dunklen Bass, einen helleren Tenor. Sie flüstern. Hell und tief, tief und hell. Jetzt eine mittlere Stimmlage, aber diesmal von einer Frau.

Die Uhr über dem dunklen Bildschirm des Fernsehers gegenüber der Couch zeigt drei nach sieben. Der kleine Zeiger hängt über der Uhrzeit dieses frühen Abends wie ein Schwert, das bereit ist zurückzufallen, bereit, die Sieben doch noch zu köpfen. Der große Zeiger zieht sich über die zwölf und vollendet eine weitere Minute, es ist vier nach.

Es ist der 8. August 2008, fällt es Barbara ein.

08.08.08. Die perfekte Schnapszahl.

Die olympischen Spiele in Peking sind eröffnet. Der Lufthansa-Streik ist beendet und es gab naturgemäß einen Ansturm auf die Standesämter. Die Beamten haben Überstunden eingeschoben und in diesem Moment sind sicher immer noch einige Heiratswillige dort und warten auf ihren großen Augenblick. Der große Torwart Jens Lehmann hat seinen Rücktritt erklärt und die dreizehnjährige Tessa Hellmann gilt seit heute Mittag als vermisst.

Die Tochter von Robert und Barbara Hellmann war unterwegs zu ihrem Schulfreund Paul Partuski und ist dort nicht angekommen.

Die zwei Straßen, die die Reihenhäuser der Familien im Kölner Stadtteil Neuehrenfeld trennen, hat Tessa in den letzten Jahren sicher schon tausend Mal überquert. Es hatte an diesem Mittag keinen Grund gegeben, warum sie es auch nicht noch zum eintausend und ersten Mal hätte tun sollen.

Zum Mittagessen war Tessa eingeladen gewesen, sollte den Nachmittag mit Paul verbringen, noch mal abhängen, bevor montags die Schule wieder losging. Die beiden wollten auf der Terrasse Monopoly spielen, die neueste Version dieses Spiels hatte Paul erst letzte Woche zu seinem Geburtstag bekommen, dann in den Blücherpark hinüber, später hätten sie sich noch einen Film im Internet ansehen dürfen. Paul wollte Madagaskar sehen, aber Tessa hatte sich schon auf Verwünscht eingeschossen und würde Paul zu diesem »Mädchenfilm« noch überreden müssen.

Es hätte im Haus Partuski Fischstäbchen und Bratkartoffeln zu Mittag gegeben, der Nachtisch wäre flach gefallen, weil Herr Partuski in die Firma zurück und Frau Partuski noch ins Nagelstudio musste, ihre langen Krallen auffrischen. Die Kinder hätten Geld für ein Eis bekommen. Wären abends zurück ins Haus der Hellmanns geschlendert.

Es gab also keinen Grund, warum Tessa nicht bei den Partuskis hätte klingeln sollen, nachdem sie ihrer Mama einen Kuss auf die Wange gegeben hatte und in den schwülen Augusttag hinausgelaufen war. Geradeaus, rechts, einmal über die Anwohnerstraße, wieder ein kurzes Stück geradeaus und dann wäre das Reihenhaus von Pauls Eltern in Sicht gewesen. Es gab kaum Autos in den verkehrsberuhigten Straßen der Reihenhaussiedlung. Dreißiger-Zone. Blau, gelb und weiß gestrichene Häuser, mit Blumen überladene Vorgärten. Nette Nachbarschaft, familienfreundlich, Mittelstand. Kein Platz, an dem man je so etwas erwartet hätte.

Hätte, wäre, sollte.

»Noch gibt es doch Hoffnung«, hatte der Notarzt gesagt.

Kinder machen oft Dummheiten. Kinder am Rand zur Pubertät. Da war Tessa sicher keine Ausnahme. Die Fahndung läuft. Wenn Barbara den Laptop anmachen würde, könnte sie in den Schlagzeilen des heutigen Tages schon die Vermisstenmeldung sehen.

Nach einem Foto ihrer Tochter »gogelen«.

»Mit etwas Glück ist Ihr Mädchen in ein paar Stunden wieder da«, hatte der Notarzt weiter gesagt und Barbaras Oberarm getätschelt, bevor er ihr die Spritze gegeben hatte. Die uniformierten Polizisten und Robert hatten dem Notarzt zugestimmt, nur die Kriminalkommissarin hatte ihren Kopf nicht bewegt. Das war Barbara aufgefallen. Die anderen hatten genickt, die Kommissarin nicht. In ihren Augen hatte Barbara eine unerwartete Tiefe gesehen, ein Loch, in das man stürzen könnte, doch die Stimme des Arztes war im Hintergrund weitergelaufen und hatte Barbara von dem Loch abgelenkt: »Mein Neffe, der Tobi, der ist mit neun mit dem Skateboard seines großen Bruders abgehauen und erst Stunden später wieder aufgetaucht. Was glauben Sie, welchen Schrecken er seiner Mutter damit …«

»Mama!«, sagt Tessa hinter Barbara.

Barbara dreht sich so schnell um, dass ihr rechter, verspätet erwachender Fuß zur Seite zuckt, das leere Glas auf dem Couchtisch umkippt und zu Boden fällt. Der Teppich bremst den Fall und das Glas bleibt heil. Das wird man von Barbaras und Roberts Seele bald nicht mehr sagen können. Auch nicht von der Kleinfamilie Hellmann.

Das Wohnzimmer hinter Barbara ist leer.

Der große Zeiger der Uhr fällt weiter.

Sieben Uhr fünf.

3

Wenn sich bei Dr. Harro deNärtens um drei Uhr in der Früh der Pieper mit seiner schrillen Tonfrequenz meldete, bedeutete es nie etwas Gutes. Nie.

Er fragte sich, wann er seinen ohnehin kleinen Anteil an Optimismus für die Welt, die ihn umgab, zur Gänze verloren hatte. Irgendwo auf dem Weg von einem leidenschaftlich Studierenden zu einem hart arbeitenden Rechtsmediziner, der seit neun Jahren in Köln lebte und im rechtsmedizinischen Institut am Melatengürtel seine Brötchen verdiente. Ganz entsprach das nicht der Wahrheit, es gab um ihn herum noch genug Dinge, die ihn erfreuten, sei es ein schmackhaftes Abendessen mit einem richtig guten Wein oder seine Bücher. Auch der Hund des Nachbarn, der sich immer hocherfreut zeigte, wenn er von Harro ein Leckerli bekam. Nur für die Spezies Mensch, mehr für deren Taten, besser Untaten, konnte er kaum mehr Verständnis oder auch nur einen Hauch Mitgefühl aufbringen.

Dazu erlebte, sah und bewies er zu viel.

Nicht, dass ihm die Arbeit an und für sich und jenseits der traurigen Anlässe keine Freude gemacht hätte.

Ganz im Gegenteil. Er versank regelrecht in den Obduktionen und Untersuchungen, verlor das Gefühl für Zeit und Verhältnis, wenn er an einem Fall dran war, und liebte die Nachtschichten, wenn nur das Ticken einer Uhr oder das leise Schnarchen seiner Lieblingskollegin Tine Latisch zu hören waren.

Noch war Tine Präparationsassistentin, doch ihr berufsbegleitendes Studium würde nächstes Jahr beendet sein. Harro hoffte, dass Dr. Mertens, der Leiter des rechtsmedizinischen Instituts, ihr ein Angebot machen und Tine dem Team erhalten bleiben würde. Gerüchten zufolge sollte Harro selbst Dr. Mertens Stelle als Leiter antreten, wenn dieser bald in Ruhestand ging, aber darüber wollte er sich noch keine Gedanken machen. Wenn es dazu kam, würde er Tines Boss sein und wäre da nicht höflicher Abstand gefragt?

Harro fand Tine Latisch erstaunlich. Groß, schlaksig und ungeschickt, wenn es um ihr Privatleben ging, aber vollkommen konzentriert und unfehlbar während der Arbeit. Nie abgelenkt, nie hungrig. Noch erstaunlicher fand er ihre Fähigkeit, an jedem Ort ihre blauen Augen zu schließen und wegzukippen, als wäre sie in weiche Daunen versunken, sich eine Mini-Auszeit, eine winzige Kurzschlafphase zu gönnen. Harro selbst schnarchte entweder seine sieben Stunden durch oder schaffte es sogar, drei Nächte hindurch wach und arbeitsfähig zu bleiben.

Manchmal führte Harro im Bereitschaftsraum kleine Experimente mit der schlafenden Tine durch, kitzelte sie am Kinn oder bewarf sie mit Papierkugeln, um zu erforschen, womit er Tine wecken könnte. Ihre Antwort war immer ein leises Pfeifen und Schnauben, so als versinke sie mit jeder Störung nur tiefer ins Land der Kurzschlafträume. Es war ausschließlich der Pieper, der sie hochfahren ließ wie einen Pfeil.

Harro selbst war während der langen Stunden der Nachtschichten in den vergangenen Jahren nicht ein einziges Mal auch nur kurz weggedöst. Manchmal las er oder ging auf und ab, dann wieder löste er Rätsel. Natürlich aß er immer wieder eine Kleinigkeit. Ein Brötchen um zehn, ein paar Nüsse um elf, ein Müsliriegel nach Mitternacht und die Smarties in den langen Morgenstunden. Nur um nach der Schicht als einer der ersten in ein Frühstückscafé einzukehren und sich ein gediegenes Petit Déjeuner einzuverleiben.

Erstaunlicherweise schlug ihm die Arbeit nie auf den Magen. Aufs Gemüt manchmal, doch dagegen verdrückte er in diesen stressigen Zeiten noch mehr Kalorien. Sein Körper zeigte schon starke Anzeichen eines klassischen Übergewichtigen, aber Harro deNärtens war ein großer Mann und wirkte auf Frauen eher wie ein beschützender Bär als ein dicker Klops. Solange er es schaffte, sein Gewicht mindestens bis zu seinem fünfundvierzigsten Geburtstag zu halten, wo es war, war alles okay. Danach würde er sicher mit einem Diätprogramm und sportlichen Aktivitäten anfangen. Versprochen. Zumindest stellte er es sich so vor, wenn seine Gürtelschnalle das nächste Loch brauchte. Sein Magen schien sich mit seiner Arbeit verbündet zu haben, eine einfache, gut funktionierende Symbiose.

Doch es gab auch Ereignisse, die seinen Hunger tilgten und Harro mitten ins Herz fuhren.

Wie heute Nacht.

Sein und Tines Pieper waren um exakt drei Uhr angesprungen.

Ein Notfall war zu ihnen unterwegs.

Wenige Minuten später hatte das Licht am oberen Türrahmen zu blinken begonnen, draußen war die Nachtklingel gedrückt worden. Daraus konnte Harro bereits folgern, dass der Unfall oder das nächtliche Verbrechen in naher Umgebung zum rechtsmedizinischen Institut stattgefunden haben musste. Er wunderte sich, warum man ihn nicht vor Ort bestellt hatte.

Als er die schwere Tür zum Institut öffnete und nach draußen trat, sah er kurz zum Himmel hoch. Sterne in einer lauen Augustnacht. Der Mond eine gebogene silberne Sichel. Harro ließ seinen Blick kurz oben haften, noch einen Atemzug mehr von dem lebendigen Weltenraum.

Ein Rettungswagen stand in der Einfahrt, die hintere Tür geöffnet, eine Krankenliege wurde von zwei Sanitätern herausgeschoben. Der Rettungswagen ohne Blaulicht, der Körper auf der Liege von einer Plane verhüllt. Die Männer ließen sich Zeit, agierten träge. Wer mitten in der Nacht ins rechtsmedizinische Institut gebracht wurde, hatte es nicht mehr eilig.

Tine tauchte neben Harro auf, löste die Verriegelung und öffnete den zweiten Flügel der Eingangstür. Platz genug, um die Krankenliege hineinzuschieben. Sie ging voran, die Männer folgten ihr, wieder träge, langsam wie unter Wasser. Harro übernahm es, den Eingangsbereich wieder zu schließen, war der Letzte in dem nächtlichen Zug.

Die Rollen der Liege quietschten auf dem Boden, der Laut klang unpassend schrill und einer der Männer schüttelte seinen Kopf, wie um Geister zu vertreiben. Die Gesichter der beiden Sanitäter wirkten grünlich in den Lichtkegeln des langen Ganges, passend zu der Plane, die im Licht ihre Farbe offenbarte.

Sie folgten Tine und schoben ihre Fracht weiter, einen Gang entlang, der zu einem der kleiner angelegten Obduktionsräume führte.

Hier gab es vier Liegen aus Stahl, auf einer Seite nebeneinander mit den Blutwannen, und ein schmales vergittertes Fenster gegenüber – mit Milchglasscheibe versehen, um keinen Neugierigen zu ermutigen, sich auf die Lauer zu legen, ein Bild zu schießen.

Das Licht im kleinen Sektionssaal sprang automatisch an. Zu helle Strahler leuchteten jeden Winkel des Raumes aus, einer der Sanitäter kniff die Augen zusammen, der andere räusperte sich.

»Die Kripos müssten auch gleich da sein. Waren bis zur vorletzten Kreuzung hinter uns.«

Kripos?

Harro deNärtens hatte schon viele Spitznamen für die Leute von der Kriminalpolizei gehört, aber dieser klang nach einer Horde Zombies aus einem schlechten Splattermovie.

Der Sanitäter schlug die grüne Plane zur Seite und enthüllte ein Mädchen.

Tine Latisch seufzte laut, lauter als Harro sie je schnarchen gehört hatte.

Ein hübsches Mädchen, elf oder zwölf Jahre alt, vielleicht dreizehn höchstens. Sie trug ein gelbes Sommerkleid und eine weiße ärmellose Jacke darüber. An den Füßen fehlte eine Sandale.

Ihr Körper schien unberührt und wie aus Stein gemeißelt. Weißer Marmor, den man in Wasser eingelegt hatte. Körper und Kleidung waren völlig durchnässt. Das hübsche Gesicht bleich und wächsern. Strähnen ihres langen, blonden Haares klebten an ihrer linken Wange, an ihrem Hals.

Ein erster kurzer Blick auf die fehlende Waschhaut an ihren Fingerspitzen ließ Harro mutmaßen, dass der Körper nur kurz im oder unter Wasser gelegen hatte. Auf den ersten Blick war keine Gewalteinwirkung zu erkennen, keine sichtbaren Blutergüsse, keine offenen Wunden.

Doch, am linken Ellbogen und an beiden Knien war die Haut frisch aufgeschürft wie nach einem Sturz. Das sah man bei Kindern oft. Auch nach der Grundschule lebten sie noch ohne Furcht in ihre Tage hinein.

»Wo und wer?«

Der Sanitäter mit den zusammengekniffenen Augen fuhr sanft zwischen die Plane und den Rücken des Mädchens und hob das leblose Kind wie einen toten Vogel auf die Obduktionsliege.

Dann seufzte auch er.

»Der Notruf kam vor einer Stunde rein. Im Blücherpark, bei den Booten, dort, wo die Kahnstation ist. Der Teich dort. Zwei Studenten, von einer Party auf dem Nachhauseweg, wollten sich im Teich eine nächtliche Abkühlung gönnen. Sahen sie drin treiben. Einer hat wohl Wiederbelebung versucht, doch da war nix mehr wiederzubeleben.«

»Wenn ihr mich angerufen hättet, wäre ich vor Ort gekommen.«

»Davon weiß ich nix. Aber ein Doktor war schon da, als wir ankamen. Und die Spurensicherung. Kriminalhauptkommissar Kraus hat uns nach der Freigabe der Leiche angewiesen, das tote Mädchen hierher zu bringen.«

Harro überlegte, wer seiner Kollegen von der Rechtsmedizin vor Ort gewesen sein konnte. Aber die Frage würde er Peter Kraus, dem Leiter der Kölner Mordkommission, gleich persönlich stellen. Für die Antworten, nach denen der Körper auf dem Tisch verlangte, würde er sicher noch längere Zeit brauchen.

Das Licht am oberen Türrahmen ging wieder an und aus. Oben hatte jemand erneut die Nachtklingel gedrückt. Die Kripos waren da. Tine sah zu der blinkenden Lampe, ihre Hände verschwanden im weißen Kittel.

»Ich gehe nach oben, Harro.«

Wie auf Kommando setzten sich auch die Sanitäter in Bewegung, rollten die nun leere Krankenliege an, schoben sie aus dem hellen Sektionsraum. Diesmal schneller, in raschem Tempo, hier gab es nichts mehr, was sie sehen wollten. Keiner der drei schien bei dem regungslosen Körper auf der blanken Obduktionsliege mit ihrer Blutwanne und dem Instrumentenbord bleiben zu wollen.

Harro aber blieb. Er hörte noch ihre Schritte, hart die der Männer, weich Tines weiter Schritt mit ihren langen Beinen.

Natürlich blieb er, das war sein Job. Er fühlte sich beim Anblick des Mädchens mit einem Mal völlig leer.

Eine Wasserlache hatte sich unter dem leblosen Körper ausgebreitet.

Tine und die Männer waren schon auf dem Gang. In der Stille, die folgte, konnte Harro nur sein eigenes schlagendes Herz hören.

4

Der alte Rocker und der Zauberer standen am steinernen Torbogen des Cafés Augentrost am Eingang zum Westfriedhof.

Durch die weit geöffneten Flügeltüren hinter ihnen hörte man Tellerklappern und leise Anweisungen. Alles wurde für Kaffee und Kuchen hergerichtet, wenn die Beerdigung vorbei war und die Trauerfeier begann, musste alles bereit sein.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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