Mein Alter und sein Reichtum - August-Wilhelm R.F. Beutel - E-Book

Mein Alter und sein Reichtum E-Book

August-Wilhelm R. F. Beutel

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Beschreibung

Wilhelm von Humboldt: "Wir können tatsächlich sagen, dass mit dem Volksnamen der Deutschen eine neue Idee geschichtliche Wirksamkeit gewann und dass bei der Prägung dieser Idee der Gedanke der Muttersprache entscheidende Bedeutung hatte!" "Ich habe mir selbst nachgeforscht", schrieb Heraklit. An dieser Stelle - 2018 - gab ich die Romantik auf, sie wurde Masse, EINE Affäre: 1 Wort - Deutsch - als DENK-MAL der Vergangenheit: Meine ureigene Biographie! Vom Sinngedicht, nicht Spottgedicht (Epigramm) zum (Fragment). Meine Lyrik wird zum Gedankenhauch: zum täglichen Gebrauch!

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Widmung:

Für Edith, mein größter Reichtum

Mein offenes Inhaltsverzeichnis

Themen von I–VII

Das Problem Romantik als Einheit

Die Unvollkommenheit des Kreises

Realitäten

Weisheit und Dummheit am Rande des Tages

5. September 1997 – Zitat: Mutter Teresa »Frieden beginnt mit einem Lächeln.«

Die Droge – WORT

Mit einem Kreuz (X) angekündigt aus meiner Arbeit:

»Der romantische Realist«

»Ich habe mir selbst nachgeforscht.« (Heraklit)

Einleitung in das Licht

Mauerblümchen, so wurd’ ich geboren.

Der Krieg zersplitterte die Mauer:

mein Elternhaus dahin. Erkoren

an einer Wand entlang, dem Entlostower

zog mein Blick, ich, Blüte noch,

in endlose Fernen. Gegeben

durch das »elterliche Joch«.

Traditionen, familiär, weiterzuleben.

Wieder und wieder war der Mauerfall

ein ständiger Aufbau

bis zum Looping, das Öffnen der Kreise:

(1) »Die Blüte selbst ist die Frucht.« Sie ist der Ball,

der hinausflieht in den Morgen-Tau!

»Ich habe mir selbst nachgeforscht«, mir zum Beweise!

… so erlebte ich den Looping: Krieg

als Kategorie.

Es war Nacht!

Dilthey

Bestandsaufnahme: Das Wort, die Wörter

Friedrich Nietzsche schrieb einstmals: »Ich gebe Euch das tiefste Buch …!«

›Ich‹ dagegen gebe Euch mein wortloses Buch, denn jedes Wort

ist so ungesagt und ungeschrieben wie das Jahr:

wenn es beginnt.

Schnee!

Weiß bedeckt Feld und Flur.

Selbst das Dorf und die Stadt sind

wortlos in Weiß getaucht:

Sprachlos allemal – weiß, unbeschrieben.

Dann öffnet sich im Sonnenblinzeln

scheinbar totes Astgewirr in zartestem Grün,

das je ich sah,

im Blickbereich der Sonne.

Zählbar, wie erste Buchstaben aus dem

großen ABC begann der Wörter Normen:

Meine Poesie

Poesie ist ›Wörter bewegen‹,

Licht und Schatten anzuregen.

So der Stoff im Dunkel liegend,

sich im Sonnenlichte wiegend.

Diese Poesie ist im Grunde

Medizin für Kranke und Gesunde.

Einheit liegt allein im Erkennen,

Glanz und Leiden zu benennen:

Denn die wahre Poesie,

die erkennt man wahrhaft nie,

wenn man nicht im Aufwärtsblicken

in dem tiefsten Lustverzücken

mit den Füßen erdig bleibt,

alle Sinne einverleibt:

Mensch zu bleiben,

wie im Grunde Sie

›Moll und Dur‹

im Angesicht der POESIE!

Am Anfang meiner Arbeiten immer meine Erkennungsmelodie

Ahnenforscher fanden heraus: Alle Sie, die den Namen BEUTEL tragen, waren einst Jäger und Sammler. Mit dem Netz in beiden Händen, und am Leib den BEUTEL für die gesammelten Beeren, Pilze, Kräuter usw.: So das Familienwappen!

Als Jäger und Sammler kehre ich HEIM: Jäger und Sammler von Wörtern – mein Reichtum – zu sein!

Ich zu Ich

›Ich bin‹ ein Jäger mit den Augen: Friede.

›Ich bin‹ ein Suchender im Wort nach mir: Verschwiegenheit.

›Ich bin‹, so glaube ich, noch ungeboren: Liebe!

›Ich lebe‹ außerhalb der Zeit; bin ich noch tot?

›Ich bin‹ der »reichste Mann« der Welt, denk ich an all mein Fühlen:

SEHEN.

›Ich bin‹ mit all dem Reichtum dieser Welt bestückt, ich lebe heut und hier.

›Ich bin‹ zum Sehen für das Morgen mit der Liebe ausgestattet, in all der Dunkelheit noch Licht zu sehn!

›Ich bin‹ ein Jäger, ›ich liebe‹, also lebe ich!

So fand ich mich, ›ich‹!

I »ROMANTIK – eine deutsche Affäre«, so der Autor:

R. Safranski

Meine Devise?

Kommt das Licht nicht zu mir ins Fugengemäuer, dann muss ich den Berg hinan, um es mir zu holen:

Wort für Wort, im Looping, um zu überschlagen, sie: die Romantik nur als Einheit (1) zu sehen.

Als peinlichen Vorfall möchte ich die Romantik nie und nimmer in meinen Wortschatz einjustieren!

Nehme ich Euklid, den Mathematiker, dann schaue ich auf das Ding »Romantik« als Einheit. Diese Einheit ist als Gegenstand etwas Ganzes, als Einheit (EINES).

Aber? Jedes Objekt kann ich in zählbare Bestandteile zerlegen!

Nehme ich Jugend und Alter als Einheit Leben, dann ist der eine (1) Punkt nur Teil des täglichen Lebens, und mancher romantische Gedanke, aus der Jugendzeit ins Alter hinübergerettet, entpuppte sich als irgendein Gegenteil.

Hier nie und nimmer wird mir irgendein schwärmerischer Gedanke im jahrelangen Kriegsgebaren (II. Weltkrieg) nicht abhanden gekommen sein: so oder so gesehen.

Wie oft, in den unendlichen Krankenhausaufenthalten, auf schneebedeckten Dächern mit eingefrorenen Händen und Füßen (Familientradition: Handwerk), wie oft gaukelte ich mir durch einen Looping, geistig gesehen, Neapel vors Angesicht? Und ich gab mir die Losung ein, irgendwann dem Geburtsort Carusos nah zu sein.

Mancher Verzicht war gegeben. Zehn Jahre: Penny für Penny für den romantischen Traum, ihn mir zu ermöglichen. Romantik? Ja, als Objekt dem klassischen Gesang zu frönen.

Der Tag kam! Ich war da. Er gliederte sich ein als (1) Teil Einheit: Leben. Krankheiten überwand ich durch ständige Loopings, den senkrechten Schleifenflügen, dieses Bild nie aufzugeben!

Es gelang: 6 Monate Napoli: Romantik? Nein! Entbehrungen. Damit verbunden dann das Schwinden der Romantik, in die All-Täglichkeit bis zur Erschöpfung, die mich HEIM-kehren ließ ins Spital im Heimatstädtchen HH. Eine neue Romantik baute ich auf: das Wort! 10 Jahre, trotz härtester Arbeit: Philosophie-Gasthörer an der Uni HH. Heute?

Zwei Jahre mit einer Krebserkrankung aus dem Alltag herausgerissen! Aber? Ich schrieb! »Auf dem Wege durchs Wort der Zeit.«

Untertitel »Die Maske Wort«.

Und dort bin ich gelandet. Das Wort hielt mich am Leben. Als »romantischer Realist« zieht mein Gedankengang durch Tag und Traum. Reich beschenkt, ich lebe!

Das Licht öffnet mir morgens die Hände, um in meine unendliche Parallele hineinzusteigen. Dort wird Romantik nur ein Teil vom Tatbestand Mensch! Diese Kreatur, nach einem kräftigen senkrechten Schleifenflug auch Überschlagsrolle genannt, dieses Wesen – ich – sitzt ein wenig angeschlagen noch im Ohrensessel und bringt diese kleinen Lichtblitze – Taggeschehen – zu Papier und empfindet sich, ganz unromantisch, ins Leben zurück.

»Das Alter und mein Reichtum?« Der große Vorteil ist der – ohne Geld zu zählen –

reich zu sein …! Das ist mir aber kein »peinlicher Vorfall«, ich zähle ab heute völlig anders!

Aufgeschreckt

Von Gedanken aufgeschreckt,

Leben zu leben,

entfremdete mich das Wort,

am Rand zu stehn.

Die Hände gefesselt,

verschlossen der Mund.

Halb wachend, halb schlafend,

die Augen zerknittert

von nächtlicher Dunkelheit.

Und in den Sternen, verloren

sich die Wolken ins All hinaus.

Schaute ich aus dem All

auf die Erde hinab?

Oder war das Sternenmeer

mir – heute – näher denn je?

Mauerblümchen und Looping

»Looping – der oder das – (1),

senkrechter Schleifenflug,

auch Looping genannt, was

auch als Überschlagsrolle bekannt«: bezug-

nehmend auf das Mauerblümchenband,

ging ich durch des Windes Haus

als Samenkorn: Geburtenland!

Nur eine Frage im losen Mauergebraus?

»Was nun?«, sprach der Wortkundige: »Warum

die Wahl – festgemauert in der Erden!«

Und die Rolle im freien Raum?

Schon hörte ich der Glocke Töne – stumm –

im Mantel aus Mörtel, jener Rest – der im Werden

der Mauer entstand: des Mauerblümchens Traum!

so die dt. Ausgabe: Der Duden.

Das Alter und sein Reichtum Mauerblümchen und Looping. Das Problem Romantik.

Arm ward immer mehr das Wörtchen

reich. Dafür spricht

allein die Norm, das Örtchen,

wo das Licht die Tage bricht.

Mit fünf an Jahren war ich endlos REICH.

»Gomorra« fiel als Glut auf

der Erde Ball. Die Knie weich.

Kälte und Angst nahm der Mensch in KAUF,

nur um zu überleben:

der Bomben »Hagel, Dröhnen und Tosen«.

Krieg hieß dieses Drama

von Mensch zu Mensch: göttliches Beben!

Der Rasen granatenbetoniert, geköpft die Rosen:

Und in Tibet betete der LAMA!

Senkrechte Schleifenflüge

Klostermauern grenzen ab:

nach innen

und nach außen. Das Grab

als Mauerblümchen kann beginnen.

Mönche und Nonnen gemeinsam

in die große Runde,

den eigenen Heiligenschein

zu prüfen … Das Gesunde

daran ist gelogen.

»Ich habe mir selbst nachgeforscht«,

so Heraklit.

Da kam ein Vögelchen geflogen

im senkrechten Schleifenflug, gemach,

und brachte mir ein Mauerblümchen mit!

»Tusculum« – seine Epigramme

eingeäschert gleich der Flamme,

dem Worte selbst im Widerspruch:

Heraklit – sein Mauerblümchenbuch!

Hier schließt Romantik alles ein.

Dort kann Gut

auch Böse sein.

Sei auf der Hut,

»sprach die Mitternacht«.

Oh Mensch, gib acht, so

gebar sich Nietzsche ein

in meine Zeit, färbte mit Macht

Dionysos als Gegenpart, froh

in den ewigen – Wiederkehr – Stein.

1

Ein Blindgänger am Hauseingang

blieb verstoben, ungezündet.

Das war mein Reichtum:

ich, fünf an Jahren.

2

Lichtblitzen. Bombengetrappel zerstörte

Haus und Hof. Der Splitter im Kniegelenk

war das Andenken an jenen Reichtum,

überlebt zu haben.

3

»Ich habe mir selbst nachgeforscht!«

So kündete Heraklit seinen Reichtum

in die Zeit hinaus.

4

Das Problem Romantik trieb

noch ungeboren – als Kategorie –

Glück und Unglück, im Bettlerkostüm,

als Regentropfen, der Träne gleich,

über meine Wangen.

5

So fing mich die Romantik ein:

überlebt zu haben.

6

Und? Die Handhabe reich beschenkt

durch das Leben selbst, aufzustehen:

der Menschheit in die Augen zu sehen.

7

So fand ich mich,

im Grase liegend,

im Himmel der Romantik zu sein:

Trümmer, Aschegeruch lehnte ich

als den anderen Teil der Einheit

Leben einfach ab.

8

So band ich den Reichtum

überlebt zu haben –

als Geburtsstunde

der Romantik in mein Reich mit ein:

Leben als Leben zu gestalten.

Aus der Erde ausgemustert

schlägt die Glocke ihren Ton,

zur Probe der Welt geschustert,