Meine Morgenröthe - August-Wilhelm R. F. Beutel - E-Book

Meine Morgenröthe E-Book

August-Wilhelm R. F. Beutel

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Beschreibung

Mein unendliches Wunder Muttersprache. Warum dieses Buch? Unsere Kanzlerin betonte, dass Deutsch als Landessprache nicht ins Grundgesetz eingetragen wird. Ich bin parteilos, was die allgemeinen Parteien der Bundesrepublik (D) angeht: aber geht es um meine (wie auch andere) Muttersprachen, dann werde ich zum Ekel, wenn man diese „unendlichen Wunder“ einfach ignoriert, wie ein abgesagtes Fußballspiel, da der Regen es nicht zulässt. Um dieses Wunder geht es mir ganz persönlich, damit das Verstehen nicht nur Politikgerede bleibt, ein Kreuzchenpalaver - zur Wahl!

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Dieses Buch widme ich dem Griechischen Philosophen HERAKLIT (ca. 600–540 vor Chr.) dem »Dunklen«.

Auf seinen Schultern stieg ich, um in weite Fernen schauen zu können. Sein Atem wurde der meine – Wort an Wort –, sodass ich das WUNDER Muttersprache besser verstehen kann: das Meine, somit vielleicht auch das Seine.

Ich – A.W., ein stiller Verehrer

Zum Inhalt

Meine 21 Thesen, Epigramme, beginnen mit einem Fragment aus »Heraklit« – Sammlung Tusculum, aus dem Verlag Artemis & Winkler. Wissenschaftliche Beratung: Gerhard Fink, Niklas Holzberg, Bernhard Zimmermann. Weitere Unterlagen (zur Auseinandersetzung) mit 17 Dozenten aus den von Dieter Arendt zitierten Thesen dieser Autoren. Zusammengefasst in dem Buch »Der Nihilismus als Phänomen der Geistesgeschichte« (1974), Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt.

Inhaltsverzeichnis

Jenseits aller Kategorien

Z. B. Fragment 45 »Der Seele Grenzen kannst du nicht ausfinden, auch wenn du gehst und jede Straße abwanderst; so tief ist ihr Sinn!«

Wissen und Glauben

»Der Kosmos spricht in Mustern.«

Subjekt und Objekt

»Erwarte das Unerwartete, sonst wirst du es nicht finden.«

Affe und Mensch

»Du kannst nicht zweimal in denselben Fluss steigen.«

Wort und Zahl

»Was sich entgegensetzt, bringt Nutzen!«

Harmonie/Disharmonie

»Eine wundervolle Harmonie entsteht, wenn wir das scheinbar Unverknüpfte in Verbindung bringen.«

Das Ich und das Andere

»Ich erforsche mich selbst.«

Weise sein und weise sein wollen

»Wer vieles weiß, ist immer noch nicht weise.«

Sinn und Unsinn

»Wenn alles, was ist, zu Rauch würde, könnte die Nase noch immer die Unterschiede riechen!«

Ordnung und Unordnung

»Die schönste Ordnung ist ein wahllos zusammengefegter Kehricht!«

»Was ist, pflegt sich verborgen zu halten.«

Punkte, Kreise, Parallelen!

»Auf einer Kreisbahn kann jeder Anfangspunkt ein Endpunkt sein!«

Wege, Stege, Straßen, Alleen: Wüste, Oasen!

»Der Weg hinauf und hinab ist ein und derselbe.«

Krankheit und Gesundheit!

»Erst Krankheit macht Gesundheit so angenehm und gut, erst Hunger die Sättigung, Erschöpfung das Ausruhen.«

Nihilismus: Nichts und Alles …!«

»Wandel ist Ruhen! Vielwisserei bringt keinen Verstand.

«

Macht als Selbstzweck

FR. (H.) 25: »Kinder werfen das Spielzeug, da sie Männer werden, fort (solches Spielzeug ist auch das menschliche Meinen).

«

Marx: »Religion ist Opium fürs Volk«

»Gesetz ist auch, dem Willen eines Einzelnen folgen.«

Schauspieler und das bodenlose Wort, Text: der Autor …!

»Sie sind wie taub: hören, aber verstehen nicht …«

Pauperismus: Massenarmut (Sprache)

»Schlechte Zeugen sind den Menschen Augen und Ohren, wenn die Seele deren Sprache nicht versteht.«

Uniform und Maske

»Der Weg hinauf und hinab ist derselbe.«

Abschluss und Anfang

»Auf einer Kreisbahn kann jeder Anfangspunkt auch der Endpunkt sein.«

Abschluss und Ende als Beginn!

»Schlechte Zeugen sind Menschen Augen und Ohren, wenn die Seele deren Sprache nicht versteht.«

Anmerkung in eigener Sache.

Bei den Sonetten (den meinen) am Zeilenende setze ich kein Komma, um den Fluss der Gedanken nicht zu blockieren; nur an Stellen, die einen Ruhepol ergeben, stelle ich Bindestrich, Doppelpunkt usw.; am Satzende dann den Punkt.

Vor jedem Beginn meiner Epigramme – 1 bis 21 – setze ich also, wie schon erwähnt, ein Epigramm des Philosophen Heraklit.

Epigramm: bei mir als ›Sinngedicht‹ gedacht, nicht als Spottgedicht.

Begleitende Literatur:

Eins – Heraklit-Fragmente »Tusculum« Artemis & Winkler Zwei – »Wege der Forschung – Der Nihilismus als Phänomen der Geistesgeschichte« – Herausgeber: D. Arendt

Drei – Karl Jaspers, »Friedrich Nietzsche«, De Gruyter Studienbuch

Vier – »Vom Weltbild der Deutschen Sprache« Band I–IV von Leo Weisgerber

Fünf – Immanuel Kant, »Kritik der reinen Vernunft«, Reclam 1966

Sechs – Benjamin Lee Whorf, »Sprache – Denken – Wirklichkeit«

Sieben – Friedrich Nietzsche, »Sämtliche Werke«. Kritische Gesamtausgabe – De Gruyter Dünndruck-Ausgabe

Zu Thema 1 – Vorspiel: Jenseits aller Kategorien

Teile ich irgendeinen Punkt, somit ergeben sich neue Punkte: Kreis an Kreis. Sind diese Kreise nicht mehr (menschlich gesehen) erkennbar, dann muss man die ganze Misere in die Mathematik (Zahlenbereich) einjustieren. Man geht in den Minusbereich und wird dort groß und größer, bis man diese (Minus-)Funktion im neuen Unendlichen enden lässt.

An dem Punkte, so, oh Wunder, kommt man aus dem Minus-Zahlenbereich in den Wortbereich, und wird hier positiv. Man erklärt, in transzendenten Räumlichkeiten, und vereint Sprache (Wort) und Zahl von 1 bis Unendlich (die liegende 8) – zwei Kreise nebeneinander!

Jeder Punkt, auch der gedachte, ist ein Kreissymbol. Öffne ich den Kreis, dann verlasse ich den Blickwinkel, und begebe mich in jenen, meinen Raum des Denkens, meines, um mir Wort und Zahl (z. B. 1) vor Augen zu halten. Lege ich zwei Punkte nebeneinander (:) (. .), dann ergeben sie für mich, je nach Betrachtungsweise, eine Linie oder eine Parallele.

Zwischen diesen zwei (Wort-)Punkten schwebe ich gedanklich in der Parallele LEBEN – von Jetzt zu Jetzt – von einer Unendlichkeit – usw.!

An dieser Stelle löst sich jeder Kreis auf, in Parallelen, die in menschlichen Blickwinkeln stets enden. Der Pauperismus, veraltet für Massenarmut, ist auf jene Armut anzuwenden, die das Wunder Muttersprache anbetrifft. Die Gesichtskreise des Einzelnen werden immer enger (eingekreist), damit wir z. B. die Politikreden so verstehen, wie der Machthaber sie vordiktiert, um zu glauben: Sie wissen. Jeder Glaube, gleich, welcher auf der Welt, hat nur eine einzige (1) Wahrheit (Mythos) an dem Punkte, wo sie wortlos bleibt. Die verinnerlichte Glückseligkeit ist weder politisch, noch christlich moralisch, nicht in zählbaren Nummern (1, 2, 3 …) zu definieren.

Heidegger schrieb wörtlich »Sein ist nicht definierbar«, schrieb aber sein Buch »Sein und Zeit«. Er setzte den Blickwinkel in die Zahl, um (2), und bewies dann das Nichtzubeweisende, aus der Zahl heraus, ins Wort.

In meiner, nach beiden Seiten offenen, Parallele gibt es weder Wort noch Zahl.

»Wie sollten wir uns dann verständigen?«, fragte mich der Nachbar auf dem Markt.

»Mit dem Wunder Sprache«, war meine Antwort. Da schüttelte die Masse der Umstehenden mit dem Kopf und zeigte mir einen Vogel. Das ist Pauperismus, die Armut in der Einfachheit der Muttersprache, das große Wunder ›Verstehen‹ dem Volke nahe zu bringen – ihre Kreise aufzubrechen.

Nach Jaspers, dem Philosophen und Psychologen, muss man an dem Punkte eine minderbemittelte Sprache annehmen, um kopfschüttelnd SIE, die Masse, Wort, gleich welche (welches) auch immer, auf ein Minimum herab …, um sie zu verstehen. Hier u. a. beginnt ebenso das Wunder Sprache (bei mir meine Muttersprache DEUTSCH!). Indem ich die Vielheit, bei dem Massewort, Liebe z. B., auf den Einzelnen zurückgreife, da dieser Begriff so viele Male als Massewort feststeht, wie es Menschen auf der Erde gibt. Im Nachfragen, im Hin-und-Her-Abwägen kommt man, versteht man das Wunder Sprache, dann nähert man sich im Laufe eines aufopfernden Gespräches dem Einzelwert Liebe des Einzelnen an!

Aber, wer wendet es an, dieses Ausschlussverfahren, vom Plagiat – LIEBE – auf das Einzelwesen, seine Liebe zu schließen?

Und so geht es Wort für Wort; das ist das große, so unterschätzte Wunder Sprache. Ich atme ein, ein Plagiat (Massewort), schleuse es durch alle Gehirnesecken, in mein Einzel-Wort, das noch wortlos ist, wieder beim Ausatmen (Sprechen) in ein Plagiat, das Wort: z. B. Arbeit, Ehre, Gut und Böse, immer in der Hoffnung, dass mein Gegenüber es ähnlich versteht. Dann? Dann wird aus Ein- und Ausatmen von Masse und Einheiten das große Wunder »Verstehen«! Am Ende werden wir uns die Hände geben: verstanden zu haben! Wobei dieses Verstehen nie und nimmer den Atem des anderen ersetzen kann, denn Verstehen ist nur ein Plagiat: Wenn nicht jetzt, wann dann wirst du es verstanden haben? Das Händereichen ist demnach ein wortloses Verstehen: plagiatentrückt. Auch das gehört zum Thema Sprache, egal welcher du dich gerade bedienst … Eine These …!

Als Beginn

»Der Seele Grenzen kannst du nicht ausfinden, auch wenn du gehst und jede Straße ab wanderst, so tief ist ihr Sinn!« Heraklit

… Das Nichts wurde durch das Nichtbekennen: WAHR …

Diese Verneinung ist

ein Gefunden –

somit die List

in dem Gesunden

von Beginn an ein seltsamer Weg.

Kann ich nicht ausfindig machen der Seele Sang

muss ich dort gewesen sein, den Steg

der Schatten, den Sinn erkannt, auch wenn bang

an dieser Stelle ich erwähne

nicht zu erkennen die Zahl

aus der Negation. Sie, hervorgeholt

aus dem Nichterkennbaren, wird die Strähne

geköpft, und der Leib bestimmt dann kahl …

Schon war der Gedanke wissend besohlt.

I

Prof. Ludwig Landgrebe, geb. 1902 in Wien, Uni-Prof. für Philosophie, beginnt in dem Buch, das ich in der Einleitung näher benenne, folgendermaßen: »Das Wohl des Allgemeinen fordert die Hingabe des einzelnen … aber siehe da, es gibt kein solches Allgemeines! Im Grunde hat der Mensch den Glauben an seinen Wert verloren, wenn durch ihn nicht ein unendliches wertvolles Ganzes wirkt: das heißt, er hat ein solches Konzept, um an seinen Wert glauben zu können.« Aber? »… es ist die hyperbolische Naivität, sich als Sinn und Wertmaß der Dinge zu setzen.«

Friedrich Nietzsche dazu: »Der Glaube an die Vernunft – Kategorien ist die Sache des Nihilismus.«

Gebrauchswert und Tauschwert bestimmen die Gedanken beim Liebäugeln mit der Beute materieller Werte, der ideellen Tendenz: zu schweigen, sich vertauscht zu haben. Im Grunde hat der Mensch den Glauben an seinen Wert schon lange verloren, das wertvolle Ganze zu konzipieren, das ist die Aufgabe: Ich zu Ich, als Gebrauchswert oder Tauschwert zu sehen!

»Der Nihilismus als Phänomen der Geistesgeschichte« in der Diskussion unseres Jahrhunderts! Herausgegeben von Dieter Ahrendt (1974)

Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt.

17 Wissenschaftler, Professoren für Philosophie, Literatur und Dialektik, lutherische Dogmatik, für Germanistik und vergleichende Literatur, Geschichte, und die Psychologie nicht zu vergessen: Sie alle bilden mir jene Schultern, die, so wie Isaac Newton es einst behauptete: »Auf ihren Schultern von Weisen schaute ich dann weit voraus.«

Karl Jaspers (Philosoph) meint: »Wenn ich frei sein will, wenn ich mir identisch sein will, muss ich meine Herkunft in mein Selbstkonzept integrieren.«

Ich – Handwerksmeister, VWL/BWL-Absolvent in Hamburg. Als Jugendlicher klassische Gesangsausbildung. 10 Jahre offizieller Gasthörer für Philosophie an der Uni HH. Stipendiat am Johannes R. Bescher Institut in Leipzig mit dem Abschlussdiplom der Universität Leipzig: Literatur! Grundlage der damaligen DDR-Literaten.

Poesie ist ja keine Wissenschaft, aber ein Gefühl, in alle Winkel der oben genannten Wissenschaften hineinzuschauen. Somit zu Beginn meiner Arbeiten eine kleine poetische Auflösung, warum mir der Name BEUTEL: Ich zu Ich –vertraut zur Hilfe kommt: Jäger und Sammler zu sein.

Ich zu Ich

›ich bin‹ ein Jäger mit den Augen: Friede.

›ich bin‹ ein Suchender im Wort nach mir: Verschwiegenheit.

›ich bin‹ so glaube ich noch ungeboren: Liebe!

›ich lebe‹ außerhalb der Zeit, bin ich noch tot?

›ich bin‹ der reichste Mann der Welt, denk ich an all mein

Fühlen: Sehen!

›ich bin‹ mit all dem Reichtum dieser Welt bestückt ich lebe

Heut und Hier!

›ich bin‹ zum Sehen für das Morgen mit der Liebe ausgestattet

in all der Dunkelheit noch Licht zu sehn.

›ich bin‹ ein Jäger. ›ich liebe‹ also lebe ich!

So fand ›ich mich‹: Ich!

Mit dem Fangnetz in beiden Händen, und am Gurt den BEUTEL für die gesammelten Kräuter, Pilze, Beeren usw., so das Familienwappen: Sammler und Jäger, so die Ahnenforscher, sollten wir mit dem Namen Beutel gewesen sein.

Als Jäger und Sammler kehrte ich HEIM: Wortsammler und Jäger der Gedanken zu sein.

Das sind meine Randnotizen, ein POET, nichts Großes, aber doch meine Poesie, die sich dem Nichts von einer Seite nähert, die die Rahmen aller Wissenschaften aufbrechen kann, da sie mit der Vorbedingung ins Feld stößt, jeden anzusprechen, vielleicht sogar all die Wissenschaftler mit ihren Titeln und Denkrichtungen.

Poesie ist keine Denkrichtung, sie lebt, so sage ich, von der wortlosen Auseinandersetzung, Glauben in Wissen umzuwandeln, indem ich hier die Schultern eines Philosophen benutze: Sokrates, der sagte: »Ich weiß, dass ich nichts weiß!« … und an der Stelle folgere ich ganz einfach weiterführend: … und damit weiß ich, der Poet, mehr als alle sie, die von sich behaupten, ALLES zu wissen!

Damit wird meine Poesie, angelehnt an die Form des Sonetts, das 800 Jahre alte Gerüst eines Poeten (um 1250) (aus 2 x 4 und 2 x 3, seine 14 Zeilen), meine Thesen, Antithesen und Synthesen, sie, die meine Form ergeben: Poesie zu leben!

Shakespeare formte sie in seine Form um, 3 x 4 Zeilen und als Abschluss einen Zweizeiler.

Meine Sonette sollen nur in Formgedenken an den Entdecker erinnern: Giacomo da Lentini! So sind meine Sonette Zeile für Zeile, im Sinne Heraklits, kleine, nichtssagende Epigramme, die im Hin-und-Herlaufen einzelner Schritte, »Jenseits aller Kategorien«, sich dieser Form annähernd bedienen: wobei ich keinen wissenschaftlichen Anspruch, inhaltlich wie auch äußerlich, begehre! Wie gesagt, meine Worte sind im Grunde nichts anderes als jene kleinen Stiche, wortlose Nadelstiche, das Nichts (das war –Wort wurde) aufzulösen, poetisch, das versteht sich von ganz allein.

Somit wird Seite für Seite zuerst eine These, die mit einer Antithese das Gesagte nicht anfällt, aber im Sinne Nietzsches »in der Umwertung aller Werte«, als Bestandteil in der Erinnerung bleiben (soll, muss), um die Muttersprache nicht als Ergon zu benutzen, im ständigen Stillstand, sondern als Energeia, sie, die Schritt für Schritt Raum und Zeit in Einklang bringen soll. Dort aber nicht zum Ergon zu werden, da jedes Ende im Kreislauf des Kreises stets ein neuer Anfang ist. An dieser Stelle öffnen sich alle Punkte, Kreise in unendliche Parallelen, die Anfang und Ende im poetischen Gleichklang einen unendlichen Raum an die Hand geben. An dem Punkte angelangt wird LEBEN zum »Willen zur Macht«, zum wortlosen Wort und doch Begriff, der bei jedem Atemzug mitschwingt: Mensch zu sein! … Ich atme ein …!

A/1

Am Rande ich, in meinem Wort

In Epigrammen

zusammengefügt: mein Form-Sonett

spüre ich das dumpfe Rammen

der Morgenröte Sonnen-Bett.

Das hellste Licht – der Menschheit Erbe –

ist das Wort

geerbt von der Ahnen geistiger Kerbe:

Muttersprache – sie – vor Ort!

Dieses Wunder, aus der Allheit – SEHEN –

ist ein Plagiat, des Wortes Stirn

uns als Wunder in die Hand gegeben

aus der Vielheit – Masseverstehen –

alle Bereiche – wie Sehen und Hirn –

als Einheit im Ich zu beleben!

A/2

Ich sah diese Orte; durchbrach die Pforte

dieses Wunder mir in den Mund zu legen.

alle Muttersprachen zu hegen.

Heraklit schrieb in seinen Epigrammen

Sinngedichte, kürzest die Form

um, als »Der Dunkle«, sein Wort zu entflammen.

Philosophie versinnlichte seine Norm.

Er fand der Wörter seine: viele.

Die Aufklärung – seine –

der endlosen »Dunklen« Gedanken

sie einzukreisen, der Einfachheit zum Ziele?

Er verwehrte oft sein »Gedanklich«, das Eine

und verwies auf des Fragenden eigene Schranken.

A/3

Auch der Schrei in der Masse ist ein Wort

Punkte blieben liegen

zerstreut am Hemisphärenrand.

In den Gedanken begannen seine Wiegen

bis Vielheit sich zur Einheit band.

Das Sehen sollen wir neu erlernen.

So er, der Philosoph.

Aufwachen in den fernsten Fernen

das ist der Gedanke: Vorhof

das Tageslicht in die Nacht einzugliedern.

Somit zu singen das uralte Lied:

vom Säugling an, der Mütter Liedern

zu spüren den Sang, zu befiedern

den Himmel zu erstürmen: ich mied

das Licht – zu grell der Störenfried.

A/4

Blatt an Blatt, der Neue Unter-Grund

Dort, wo aus der Vielheit Glied

Unendliches

dort, beginne ich mein Lied

das Abendrot als ›Kenntliches‹

anzubieten: zu sprechen!

Und? ich sprach, seht her, hier ich –

und du? Da gab ich dem Rechen

meinen Korb und gebar in sich

ein Kesseltreiben. Blatt

an Blatt verlor sich im Untergrund:

den Boden zu bedecken.

Und am Ufer ich, im Watt.

An der Küste der Sprache Mund:

im Laub die Erde zu erwecken.

A/5

Stille, so laut wie mein Traum

In dieser Stille – meine Zeilen – gescheit

mein »amor fati« im Selbst zu gesunden.

Wenn auch das Licht der Straße schreit:

sei auf der Hut, meine Sinne gefunden

den Atem wieder aufzunehmen.

Dem Affen entronnen, so der Natur Gesetz!

Mich der Gräuel der Menschheit zu schämen?

Wo bleibt das Wesen bei all dieser Hetz?

Dann halte ich ein.

Mein Atem ruht

göttlich im Wunder: Mensch zu werden.

Kampagnen abseits vom Latein

das Leben selbst: ausgebuht!

Endlich, dieses Wunder Ich auf Erden!

A/6

Ich? Kriegskind von Nöten …!

Friedrich Nietzsche schrieb sein Buch

»Jenseits von Gut und Böse«.

Die alten Inder erinnern an den Fluch:

»Macht euch frei vom Paar« (dem Getöse)

»der Gegensätze.« Und ähnlichem Gedröhn!