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Glitzer und Staub – zwei Dinge, die nicht zusammengehören und doch hier an diesem Ort vereint sind wie ein Paar Socken, von denen eines ein Loch hat. Ich bin die Socke mit dem Loch, war es immer gewesen. Ich bin der Staub, den man gern unter den Teppich kehrt wie unliebsame Wahrheiten. Melissa kehrt nach fünfzehn Jahren an jenen Ort zurück, wo sie ihre Kindheit verbrachte. Ihre Mutter überreicht ihr einen Karton, in dem ein altes Handy liegt. Es empfängt Nachrichten, die nicht real sein können. Oder doch? Erinnerungen sind subjektive Wahrnehmungen, die unser Gehirn speichert. Aber was, wenn dieser Speicher defekt ist? MEMO – ein düsterer Seelentrip von Mari März. Eine Kurzgeschichte, die dank des überwältigenden Leservotums auch in Sebastian Fitzeks Anthologie WIR SCHREIBEN ZUHAUSE veröffentlicht wurde.
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Seitenzahl: 27
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MARI MÄRZ
MEMO
Auch erschienen in der Anthologie
von Sebastian Fitzek (Hrsg.)
#wirschreibenzuhause
Handlungen und Personen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Markennamen sowie Warenzeichen werden in diesem Buch in einem ausschließlich fiktionalen Zusammenhang verwendet.
MEMO
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DIE TEXTWERKSTATT
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Cover-Grafiken: Pixabay
MARI MÄRZ
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Glitzer und Staub – zwei Dinge, die nicht zusammengehören und doch hier an diesem Ort vereint sind wie ein Paar Socken, von denen eines ein Loch hat. Ich bin die Socke mit dem Loch, war es immer gewesen. Ich bin der Staub, den man gern unter den Teppich kehrt wie unliebsame Wahrheiten.
Melissa kehrt nach fünfzehn Jahren an jenen Ort zurück, wo sie ihre Kindheit verbrachte. Ihre Mutter überreicht ihr einen Karton, in dem ein altes Handy liegt. Es empfängt Nachrichten, die nicht real sein können.
Oder doch?
Erinnerungen sind subjektive Wahrnehmungen, die unser Gehirn speichert. Aber was, wenn dieser Speicher defekt ist?
MEMO – ein düsterer Seelentrip von Mari März.
Eine Kurzgeschichte, die dank des überwältigenden Leservotums auch in Sebastian Fitzeks Anthologie WIR SCHREIBEN ZUHAUSE veröffentlicht wurde.
Im ersten Lockdown 2020 rief Sebastian Fitzek unter dem Hashtag #wirschreibenzuhause seine Instagram-Follower zu einer Schreibsession auf. Ich muss zugeben, dass ich bis dato kein Fitzek-Follower war. Natürlich las ich einige seiner Bücher, aber ich besitze null Fan-Attitüde. Eine Autorenkollegin erzählte mir von jenem Schreibwettbewerb, und da die Erlöse des geplanten Werkes der gebeutelten Buchbranche zugutekommen sollten, war ich durchaus interessiert. Also schrieb ich einen düsteren Seelentrip und MEMO kam dank zahlreicher Gutfinder in besagte Charity-Ausgabe.
Wie bei Anthologien im Allgemeinen üblich, gab es natürlich ein bis fünf Vorgaben in Bezug auf Thema, Setting, Inhalt etc. Herr Fitzek dachte sich die folgenden aus (ich zitiere):
1. Die Geschichte soll unter dem Thema »Identität« stehen.
2. Jemand findet ein fremdes Handy, auf dem er/sie Bilder von sich selbst entdeckt.
3. Die Hauptfigur hat ein dunkles Geheimnis.
4. Das Handlungsmotiv des Gegners ist Rache.
5. Unter dem dunklen Geheimnis leidet der Gegner noch heute.
So weit – so gut. Wer Gegner und wer Hauptfigur ist, durfte ich proaktiv entscheiden, was durchaus günstig war, denn ich mag bekanntlich kein reines Schwarz und Weiß.
Das Thema »Identität« brachte mich spontan zur Schizophrenie und Psychose. Ich begann zu recherchieren und fand unter anderem die Symptome Wahnvorstellungen, Desorientierung sowie bizarres Verhalten bis hin zum Realitätsverlust. Und natürlich wollte ich wie immer keine Klischees bedienen und plakativ dem Bösewicht die psychische Erkrankung andichten. Nein. Wie schon in PSYCHO-PAT und auch MISS VERSTÄNDNIS erzähle ich eine (wenngleich kurze) Geschichte über die Krankheit.
Wie fühlt es sich an?
Weshalb kam es dazu?
Was muss passieren, bis eine Seele bricht?
Und genau deshalb endet diese Geschichte, wie sie eben enden muss. Mari-März-Fans wissen mit Doktor Kramer, dem Therapeuten aus dem BLISS, etwas anzufangen. Nicht wahr?
Aber nun genug der langen Vorrede. Stürzen wir uns in die düsteren Erinnerungen einer Frau, die ebenjene aus bestimmten Gründen verdrängen musste ...
Was sagt ein Haar über einen Menschen aus? Ist etwa ähnlich wie bei Jahresringen eines Baumes feststellbar, welches Leben dieser Mensch führte? Ich lasse ein solches Haar durch meine Finger gleiten.
Es ist meins.
Lang und blond.