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Anfang der 2000er entstanden einige dieser Texte im Rahmen der Literaturgruppe Federkiel. Else Hermenau - die leider schon verstorben ist - gab unserer kleinen Gruppe damals den Namen. Wir trafen uns regelmäßig bei ihr, oder bei Marion Verbeck zu Hause in Langenberg, schrieben Gedichte, Aphorismen, Essays und kurze Prosatexte zu Themen, die wir uns jeweils nach jeder Sitzung mit auf den Weg gaben und während der nächsten Sitzungen uns vortrugen. Die Themen waren uns - neben dem lebendigen Austausch über unsere Vorträge - Inspirationen für unser Schreiben. Nicht waren wir streng an diese Themen gebunden; manchmal führten uns unsere Themen wiederum zu anderen Themen. Ein Thema erinnere ich: Was im Tier schaut uns an? Else hatte das Thema aus einer Radiosendung aufgeschnappt. - Oder war es Marion, die das Thema vorschlug? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls war sie es, die zu meinem in diesem Kreise - unter anderen Texten - entstandenen Märchen "Die Verwandlung" einen Essay verfasste, den ich gern in diesem Bändchen mitveröffentliche, da er mir sehr viel bedeutet.
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Zögerliche Annäherungsversuche
Prosa, Lyrik und Aphorismen
von Stefan Frings
Zögerliche Annäherungsversuche
Prosa, Lyrik und
Aphorismen
In Liebe und Dankbarkeit
für Eure treue Begleitung
Andra, Arn, Hansi, Peter,
Jakob, Jacko, Mucki, Yucca,
Puckel, Leo, Bella, Cleo, Pet, Charly,
Fipsi, Coco, Jenny, Elvira, Lotta, Paula und Mabel,
sowie Else Hermenau und Marion Verbeck
Stefan Frings
Mensch und Tier
Zögerliche Annäherungsversuche
Prosa, Lyrik und
Aphorismen
Vormals noch neigte ich dazu, die Frage, ob es beim Veganismus sich um eine Form autoaggressiven Kannibalismus’ oder innerlicher Selbstzerfleischung handele, mit einem deutlichen Ja zu beantworten. Dann jedoch wurden mir die in diesem Bändchen gesammelten Informationen zugespielt, so dass ich die Frage neu bewerten musste …
Inhaltsverzeichnis
Mensch und Tier
Widmung
Titelblatt
Vorwort
Geistiger Vierfüßler
Fein fein
Wieso alles ist!
Freiheit
Das Projekt - Teil 1
Schlafe wohl
Kälte
Kriterien
Das Projekt - Teil 2
So schön
Schuhgröße 43
Wurm
Das Projekt - Teil 3
Seele
Rede zur Versenkung des Geistes
Unvernunft
Das Projekt - Teil 4
Treibholz
Ich gehe nicht in den Wald
Zähne
Die Weisheit schlechter Texte
Begegnung
Die Verwandlung
Muss Empathie ein Märchen bleiben?
Nachwort
Impressum
Der Mensch ist ein geistiger Vierfüßler; er hat nachweislich zwei unsichtbare Beine; sonst könnte er gar nicht stehen. Unten an seinem Kopf hat er seitlich zwei lange Zungen, am Ende mit Greifern versehen. Mit ihnen schafft er sein Futter in die - manchmal beharrte, manchmal nackte - Schnauze. Sein Fell ist ein sonderbares Gewebe, das oft die Farben wechselt - über Nacht kann das geschehen, oder sogar je nach Tageszeit. Er ist ziemlich hoch. Sichtbar ist nur sein Kopf und sein langer Hals; darunter seine Vorderläufe. Was hinter den Ohren waagerecht nach hinten geht, sein Rücken und Rückgrat und sein Po und sein Schwanz und seine Hinterläufe, ist alles vergeistigt und uns unsichtbar. So sieht es aus, als stünde er senkrecht in die Luft gestreckt; aber das täuscht, denn er kippt ja nicht nach hinten rüber. Weil das, was man weder sehen noch spüren kann, eben doch da ist. Nur recht unartikuliert ist sein Miauen.