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Dies Büchlein will mein bescheidener Beitrag sein zur Frage: ob Frieden möglich sei. Aufgrund der aktuellen Situation habe ich mich entschlossen, es zu veröffentlichen. Die ersten Notizen dazu - das Herzstück der Überlegungen - entstanden 1995. Danach hatte ich es vergessen. Erst 2005 fiel es mir in die Hände und erhielt eine erste vorläufige Systematisierung. Immer wieder arbeitete ich daran, legte es aber bald wieder zur Seite, da ich nicht die rechte Konzentration für das Thema und die schwierige logische Darstellung fand. Ich verstand meine Gedanken selbst nicht mehr und hielt es für chaotisch und belanglos. Zuletzt jedoch fand ich eine Darstellungsform, die m.E. dem Gegenstand gerecht wurde, und - ich fand zu einer neuen Erkenntnis darüber, die mich das Leben, meines nicht zuletzt, in einem neuen Licht erscheinen ließ. Es erschien mir wichtig, sie anderen Menschen mitzuteilen. Auch, wenn die Formulierungen noch recht grob und gewiss nicht meinen Ansprüchen genügen, möchte ich diese in diesem Büchlein Interessierten zum Weiterdenken und Verfeinern zur Verfügung stellen. Gewiss lohnt es, sich in dieses Themenfeld zu vertiefen. Für mich stellt meine kleine Abhandlung sozusagen den Subtext für meine Theaterstücke "Füttern verboten" und "Oben und Unten" dar. Auch erklärt sie meine Überlegungen zum Verhältnis "Mensch und Tier", die ich ebenfalls – wie auch "Gespräche mit dem Tod" - über diesen Verlag kürzlich veröffentlichen konnte.
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Seitenzahl: 42
Die Gabe des Friedens
Was uns hindert und befähigt,
sie zu entwickeln
Skizze mit Randnotizen zu einem
möglichen Friedensprozess
Stefan Frings
Die Gabe des Friedens
Für meine LehrerInnen
Walter, Karl, Ulrike
Miko, Ludger
und Almut
Die Gabe des Friedens
Was uns hindert und befähigt,
sie zu entwickeln
Skizze mit Randnotizen zu einem
möglichen Friedensprozess
Stefan Frings
Das Leben fließt, und keiner
- sagt Heraklit -
steige zweimal in denselben Fluss.
Was aber macht das Ufer?
Wir werden sehen.
„Selbstverwirklichung“ ist der Titel dieser kleinen Abhandlung. Man könnte sie mit gleicher Berechtigung „Einsamkeit“ nennen. Zehn Jahre, nachdem ich diesen Text niedergeschrieben habe, ist er mir Mitte Mai 05 wieder in die Hände gefallen. Mit der Lektüre habe ich mich schwer getan. Einleitung und Schlussbemerkung waren nicht vorhanden und sind neu hinzugesetzt. Ebenso war keine Gliederung in Form von Überschriften vorhanden. All dies ist neu hinzugekommen und entspricht dem Verständnis des Autors, welches er seinem Text heute (2005) entgegenbringt.
Die Übergänge von Kapitel zu Kapitel sind bisweilen sprunghaft und wirken willkürlich. Der Leser ist hier gezwungen, die eine oder andere Brücke selbst zu schlagen, die er zum Verständnis der Abhandlung benötigt. Ebenso scheinen viele Elemente und Teilaspekte unberücksichtigt. Der Text ist eine Momentaufnahme. Aus der Erinnerung lässt sich sagen: er ist binnen eines Abends heruntergeschrieben worden. Lediglich an den Formulierungen wurde nachgearbeitet. Dem etwas antiquiert anmutenden Stil habe ich versucht, in Einleitung und Schluss mich anzupassen.
Mai 2005
Nach nun nochmaliger Lektüre (April 2024), lange nachdem meine „Selbstverwirklichung“ hätte statthaben können - und schon mehr einer Selbstverwirkung gleichkommt, erscheint es mir wichtig für ein besseres Verständnis der Abhandlung, vorab ein paar Dinge zu verdeutlichen: Das Ich ist die notwendige Voraussetzung des Selbsts, als dieses vermittels des Ich sich selbst denkend erst verwirklichen kann. Und diesem Ich ist das Kantische „Ich denke", das all meine Vorstellungen, sinnlichen Eindrücke und Erfahrungen muss begleiten können (vgl. Kant 2000 Bd. 1 §16: 136) wesentlich, um aus alledem erst dies und sich selbst identifizieren und seinem Selbst zuordnen zu können. Die Tätigkeit des Begleitens ist dem Ich-denke wesentlich; wo es nichts begleiten kann, endet es..(2) All dies erst macht das Fundament eines Selbsts aus, von dem aus es sich auf den Weg in die Welt machen könnte, um sich gleichsam (auf dem Weg) durch ein WIR zu verwirklichen. Und gerade dies scheint mir das bislang unverstandene Moment des Erkenntnisprozesses.(3) Dies zu bedenken möchte ich dem Leser des Aufsatzes für den Weg in den Text mitgeben, der vielleicht - und dies ist die Intention des Textes - daraus sich etwas wertvolles für die Welt, in der wir leben, erdenken und entwickeln möchte - für ein anderes, ein friedliches Zusammenleben unterschiedlichster lebendiger Menschen in einer bunteren Welt -
für ein richtiges WIR(6-11 u 13 u 14).
April 2024
Inhaltsverzeichnis
Titel
Widmung
Das Leben fließt
Vorwort (2005)
Vorwort (2024)
Einleitung
1. Selbstverwirklichung?
2. Abstraktion
3. Desillusionierung: - Über Identifikation
4. Die Sicht der Dinge
5. Von der Regression zur Utopie des abstrakten DU
Exkurs
6. Von der Regression zur Utopie des realen DU
Schlussbetrachtung
Randnotizen
Literaturliste
Impressum
Übergabe
Die frohe Botschaft
Ist Selbstverwirklichung möglich? Frieden ist ihre notwendige Bedingung und - erst Selbstverwirklichung erzeugt Frieden. Krieg widerspricht der menschlichen Natur, muss sie beseitigen, um Krieg sein zu können.
April 2024
Ausgehend von der Denkart unserer Zeit und unseres Kulturkreises setzt Selbstverwirklichung Selbsterkenntnis, die Erkenntnis der eigenen Realität, voraus. Eben dies wird sich in dieser Untersuchung schon bald als problematisch erweisen, als diese Bedingtheit nicht einseitig ist, da Selbstverwirklichung und Selbsterkenntnis einander bedingen. So wurde mir während der Niederschrift - sehr bald - klar, dass der Gegenstand der Untersuchung sich nicht logisch darstellen ließe und seiner Natur gemäß einer dialektischen Darstellung bedürfe. Dies macht die Lesbarkeit nicht leichter. Anhand eines Zitats von Ernst Bloch werde ich in diesem Essay dieser Problematik mich anzunähern versuchen, ohne den Anspruch zu erheben, sie vollständig darstellen noch sie lösen zu können. Aber, und dies ist das mir wichtigste Ergebnis, die Unmöglichkeit einer derzeitigen Lösung wird m.E. dieser Essay jedoch darlegen können. Gewiss ist die Problematik von anderen - jenen, die ich in der Literaturliste aufgeführt habe - besser behandelt worden als von mir. Zwei Aufsätze eines Autors, den ich nicht explizit genannt habe, möchte ich dem Leser meiner Abhandlung sehr empfehlen: Jürgen Habermas' Diskursethik - Notizen zu einem Begründungsprogramm und Hannah Arendts Begriff der Macht. Habermas bearbeitet hier zentrale Themen, die in meinen Ausführungen lediglich gestreift werden.(5)