MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Chalkidiki - Andreas Neumeier - E-Book

MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Chalkidiki E-Book

Andreas Neumeier

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Beschreibung

Reiseführer Chalkidiki Das E-Book aus dem Michael Müller Verlag ­– umfassend, übersichtlich, unentbehrlich Die 10. Auflage des Chalkidiki-Reiseführers nimmt Sie auf 296 Seiten mit auf die zweitgrößte Halbinsel Griechenlands. 47 Detailkarten sorgen für Ihre Orientierung. Neun Wandertouren führen Sie an den drei Fingern der Halbinseln entlang. 154 Farbfotos zeigen Ihnen die Sehenswürdigkeiten und die Vielfalt Chalkidikis. Tipps und Hintergrundinfos zu Landschaft und Klima, Landesgeschichte und Vielem mehr runden den Reiseführer ab. Das E-Book Chalkidiki auf einen Blick - Für den Familienurlaub finden Sie eine Übersicht zu Aktivitäten mit Kindern gleich am Anfang des Reiseführers. Dort ist auch alles zum Thema Baden. - 6 Kapitel widmen sich allen Teilen der fingerförmigen Halbinsel und zeigen, was Sie nicht verpassen sollten. In der geheimen Hauptstadt Thessaloníki führen wir Sie zu den zahlreichen Kirchen und antiken Märkten. Die Hügellandschaft Kassándra liegt im Süden der Halbinsel und bietet Ihnen kilometerlange Sandstrände mit weitem Blick über das Meer. Beim heiligen Berg Áthos können Sie mit unserem Reiseführer zahlreiche Klöster erkunden. Die Áthos-Klöster sind Weltkulturerbe. Verpassen Sie auch nicht Ólinthos. Dort werden Ihnen bestens erhaltene Bodenmosaike geboten. Die Geheimtipps von Andreas Neumeier und erprobten Ratschläge erschließen Ihnen die Highlights zwischen Berg und Meer. - 9 Wanderungen führen Sie über die Halbinsel, viele davon entlang der Küste direkt am Meer. Von Kassándra über Sithonía bis vor die Klöster des Bergs Áthos sind viele Touren dabei. - Andreas Neumeier zeigt Unterkünfte für alle Bedürfnisse und gibt Tipps zum Essengehen mit Restaurantempfehlungen zu jedem Ort. Das Wetter auf der Chalkidikí macht auch Camping zu einer Option.Authentisch reisen mit den Reiseführern aus dem Michael Müller Verlag Was ist das Besondere an den Michael-Müller-Reiseführern? Sie sind von Reisenden für Reisende gemacht. Unsere Autorinnen und Autoren recherchieren immer vor Ort, sie schreiben über Dinge, die sie selbst erlebt und getestet haben. Unabhängig, ehrlich, authentisch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 511

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Andreas NeumeierOrientiert auf der ChalkidikíDie Region im ProfilErlebnis KulturBadenChalkidikí mit KindernUnterwegs auf der ChalkidikíThessaloníki und UmgebungThessaloníki (Saloníki)StadtgeschichteRund um den Weißen TurmDie StadtmauerDie obere AltstadtRömische Bauten in der AltstadtWeitere sehenswerte KirchenTürkisches Bad (Bey Hamam)Vláli-Markt und Modiáno-MarkthallenMuseenDie UniversitätPraktische InformationenAusflüge von ThessaloníkiVergínaPéllaWestküsteÁgia TriádaAngelohóriNéa MichaniónaEpanomíNéa KallikratíaTropfsteinhöhle von Petrálona (Kókkines Pétres)SozópoliNéa MoudaniáKassándraNéa PotídeaAktí SániNéa FokéaÁfitosKallithéaKriopigíKassandrinóPolíhrono (Políchrono)Haniótis (Chaniótis)Pefkohóri (Pefkochóri)Im Süden von KassándraPalioúriHroússou/ChroússouKap Palioúri/KanastreoÁgia ParaskevíLoutra Ágias ParaskevísNéa SkióniMóla Kalíva und UmgebungKalándraPosídi und UmgebungFoúrkaSkála FoúrkasSivíriKassándriaZwischen Kassándra und SithoníaDas antike ÓlinthosPolígirosGerakiníPsakoúdia BeachVatopédi und UmgebungMetamórfosi und Metamórfosi BeachSithoníaNikíti (Nikítas)Südlich von NikítiÁgios IoánnisKovioú BeachKalogría BeachSpathiés Beach und UmgebungEliá BeachLagómandra BeachTripótamós BeachParthenónasNéos MarmarásPórto KarrásSüdlich von Pórto KarrásToróniPórto KoufóDie Südspitze von SithoníaBucht von Kalamítsi und UmgebungKriarítsi BeachKlimatariá Beach und UmgebungSkála Sikiás, Valtí BeachSikiáSártiZwischen Sárti und VourvouroúAhláda BeachPlatanítsi BeachKavourótripes Beach/Mega Portokali BeachArmenistís BeachAkti OnirouZografoú BeachKoutloumoússi BeachKarýdi BeachVourvouroú und UmgebungÓrmos PanagiásÁgios NikólaosZwischen Sithonía und Ágio ÓrosPirgadíkiaIerissósNéa RódaÁthosTripitíOuranoúpoliInsel AmmoulianíAmmoulianí-OrtBaden und weitere Ziele auf AmmoulianíBerg Áthos, die MönchsrepublikGeschichte des ÁthosDie Klöster und Orte auf ÁthosUnterwegs auf dem ÁthosWandern auf dem ÁthosZu Gast in einem Áthos-KlosterPraktische Infos und EinreiseDie Ostküste und das BerglandStratóniZwischen Stratóni und OlimbiádaOlimbiáda (Olympias)Rundgang auf der Halbinsel Liotópi: Das antike StágiraWeiter nach Norden und Richtung ThessaloníkiStratoníki und StágiraMegáli Panagía und PaleohóriArnéaGalátistaKloster Agías Anastasías FarmakolitríasNachlesen & NachschlagenLandschaft und KlimaPflanzen- und TierweltTraditionen im UmbruchWirtschaftGeschichteAnreiseZwischenstopps auf der AnreiseMobil auf der ChalkidikíÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches in StichwortenÄrzte, ApothekenDiebstahlDiplomatische VertretungenFeste und FeiertageFilmen und FotografierenGeldHaustiereInformationLandkartenMietfahrzeugeNotfallÖffnungszeitenParkenPostReisedokumenteRadioTaxiTelefonierenToilettenZeitZollWandern auf der ChalkidikíEtwas GriechischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Paulus in ThessaloníkiThessaloníki, die ewige ZweiteJüdische Tradition in ThessaloníkiMoni LazaristonDas antike PotídeaAalfang à la FokéaKampf der GigantenKultursommer auf KassándraDie Kieselstein-MosaikbödenZum Áthos und andere BootsausflügeAus der Reisebeschreibung „Balkan 1955“ von Hans-Ulrich StegerDie Theokratische Republik ÁthosVom Leben als MönchEine moderne RevolteÁthos-Wein dank PerestroikaIn Ruhe essenGiftiges Gold ...Aristoteles – „der Stagirit“WaldbrändeDer OlivenbaumDie MademochoriaNaturschutzgebiet Mavrobara
Kartenverzeichnis
Thessaloníki MetroplanThessaloníki InnenstadtWestküsteKassándraHaniótisPolígirosSithoníaNéos MarmarásAmmoulianíMönchsrepublik ÁthosBergland und OstküsteAntikes Stágira (Wanderung)Von Igoumenítsa bis ThessaloníkiWanderung 1: Von Aktí Sáni zu den Bousoulas-FeuchtbiotopenWanderung 2: Von Kriopigí nach KassandrinóWanderung 3: Von Políhrono zum Schildkrötensee MavrobaraWanderung 4: Auf dem Höhenweg von Ágia Paraskeví zum Bergdorf FoúrkaWanderung 5: Von Nikíti nach Ágios NikólaosWanderung 6: Adlerhorst-(Rad-)Tour bis Pórto KarrásWanderung 7: Tausend Buchten entlang der Westküste bis Tristínika (1. Etappe)Wanderung 8: Luftmatratzen und Kultur von Tristínika nach Pórto Koufo (2. Etappe)Wanderung 9: Zur Áthos-GrenzePéllaÓlinthosKloster ZygosDodónaZeichenerklärungChalkidikí ÜbersichtÜbersicht der Wanderungen
Tourenverzeichnis
Wanderung 1: Von Aktí Sáni zu den Bousoulas-FeuchtbiotopenDie Wanderung führt von Aktí Sáni, in unmittelbarer Nähe zum Meer, in nördlicher Richtung ohne nennenswerte Geländeanstiege bis zum Bousoulas-Vogelschutzgebiet, einem Feuchtbiotop.Wanderung 2: Von Kriopigí nach KassandrinóDie Wanderung führt auf einem Schotterweg zunächst steil bergauf und durch freie Gebirgslandschaft bis zu einem Plateau – zahlreiche schöne Ausblicke.Wanderung 3: Von Políhrono zum Schildkrötensee MavrobaraEine wunderbare Landschaft im Hinterland von Políhrono mit scharf abfallenden, bewaldeten Dünen und Schluchten – das war einmal.Wanderung 4: Auf dem Höhenweg von Ágia Paraskeví zum Bergdorf FoúrkaEinsamer, aber traumhafter Höhenwanderweg (Feuerschneise) mit wunderschönen Ausblicken auf beide Küsten der Halbinsel.Wanderung 5: Von Nikíti nach Ágios NikólaosDie Wanderung führt auf einer Schotterstrecke ohne Autoverkehr zwischen Nikíti und Ágios Nikólaos durch das Hinterland.Wanderung 6: Adlerhorst-(Rad-)Tour bis Pórto KarrásReizvolle Wanderung, sowohl zu Fuß wie auch mit dem Rad.Wanderung 7: Tausend Buchten entlang der Westküste bis Tristínika (1. Etappe)Nach der Senke, in der auch der Campingplatz Stavros liegt, geht bzw.Wanderung 8: Luftmatratzen und Kultur von Tristínika nach Pórto Koufó (2. Etappe)Die zweite Teilstrecke dieser vielseitigen Küstenwanderung bzw.Wanderung 9: Zur Áthos-GrenzeAusgangspunkt für diese kurze Wanderung, die aufgrund der unerheblichen Höhenunterschiede schon eher einem Spaziergang gleicht, ist der Parkplatz am Ortsende von Ouranoúpoli.
Unterwegs mit
Andreas Neumeier
Jahrgang 1966. Studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie in München und Wolverhampton. Danach Byzantinistik und Neugriechische Philologie sowie ein Journalistik-Studium in München. Neben seiner Arbeit als Reisejournalist ist Andreas Neumeier als Fotograf tätig und leitet die Fotoagentur ANE Edition - seinen Büchern kommt das zugute.
Meine ersten Eindrücke von der Chalkidikí hatte ich 1974 als Kind auf einer Urlaubsfahrt, als in Griechenland gerade sieben Jahre Militärdiktatur zu Ende gingen. Eine abenteuerliche Reise unter Menschen, denen man die jahrelange Einschüchterung durch die Junta ebenso von den Gesichtern ablesen konnte wie den unbedingten Reformwillen für ihr „neues“ Griechenland.
Berührungsängste mit uns Deutschen gab es dabei nie, im Gegenteil: Um uns auf einer Schotterstraße eine Zufahrt mit dem Auto zum Meer zu schaffen, packte der halbe Ort mit an, um mit Schaufeln die Straße zu begradigen. Zu gern erinnere ich mich an den alten Panagiótis in Tristínika, der uns, wenn wir auf Erkundigungstour mit den Rucksäcken vorbeikamen, so viele Trauben von seinem Feld zusteckte, dass wir sie kaum tragen konnten. Oder Stávros von der Taverne in Toróni, der immer einen guten Besichtigungstipp parat hatte.
Die liebenswerte Einstellung der Bevölkerung gegenüber Besuchern finden Sie hier vielerorts noch genau wie vor vielen Jahren. Ich wünsche Ihnen viele persönliche „Abenteuer“ auf der Chalkidikí!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt?
Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Michael Müller Verlag GmbH | Stichwort „Andreas Neumeier, Chalkidiki“ | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
oder per Mail an:
[email protected] | Betreff „Andreas Neumeier, Chalkidiki“
Orientiert auf der Chalkidikí
Die Region im Profil
Die Chalkidikí ist ...
Drei Landzungen, die wie Finger ins Meer hineinragen, smaragdfarbenes, kristallklares Wasser, der Duft von Pinien und Feigen und Hunderte von Kilometern Sandstrände. Jeder der Finger hat seinen eigenen Charakter und bietet eine wunderbare Mischung für Strandliebhaber, Entdecker und Aktivurlauber.
♦ Fläche: 2945 km2
♦ Hauptorte: Polígiros, Kassándria, Nikíti, Ouranoúpoli
♦ Einwohner: 105.900, in Polígiros 6120, in der nahe gelegenen Großstadt Thessaloníki knapp 1 Million
♦ Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner pro km2
... die zweitgrößte Halbinsel Griechenlands
Die eigenartig geformte Halbinsel Chalkidikí liegt im nordöstlichen Teil der griechischen Region Makedonien. Mit einer Gesamtfläche von 2945 km2 ist sie nach dem Peloponnes die zweitgrößte Halbinsel Griechenlands. Ihre Länge beträgt 110 km, die maximale Breite 92 km. Mit 521 km besitzen die „drei Finger“ der Chalkidikí zusammen die längste Küstenlinie aller Festlandsregionen Griechenlands.
... ein Dreiklang mit jeweils eigenen Akzenten
Jeder der drei Finger hat seine ganz speziellen Reize: Kassándra, durch eine Brücke mit dem übrigen Inselkörper verbunden, ist geprägt von schier endlosen Sandstränden, Olivenhainen und weiten Kiefernwäldern mit atemberaubenden Ausblicken auf das stahlblaue Meer. Der Nachbarfinger Sithonía präsentiert sich mit bis zu 800 m hohen Bergen und versteckten Buchten etwas rauer. Neben Wandermöglichkeiten gibt es eine Reihe von gut erschlossenen Küstenabschnitten mit vielen Wassersportmöglichkeiten. Sithonía verfügt über einige der besten Campingplätze Griechenlands, aber auch Luxushotels haben sich hier angesiedelt. Die Halbinsel Áthos ist geprägt von ihrer Mönchsrepublik und dem gleichnamigen heiligen Berg, der 2033 m aus der Ägäis aufragt.
... so viel mehr als nur Strände und Sonne
Das hügelige Hinterland im Norden der Chalkidikí besticht auch in den Sommermonaten durch die erfrischende Kühle seiner Mischwälder rund um das Massiv des Cholomóntas-Gebirgszugs.
Einladend sind auch die zahlreichen urigen Gebirgsdörfer, in denen seit dem Bau der Autobahnumfahrung der Halbinsel im Norden wieder viel Natürlichkeit und Ruhe eingekehrt ist. Unter den archäologischen Ausgrabungen ragt besonders die antike Stätte von Ólinthos mit architektonisch raffiniert parzellierten Siedlungen, bestens erhaltenen Bodenmosaiken und einer ausgeklügelten Kanalisation hervor. Sogar eine antike Tonbadewanne kann besichtigt werden. Ausgesprochen sehenswert ist auch das antike Stágira, in dem der berühmte Philosoph Aristoteles das Licht der Welt erblickte. Eine alles überragende Akropolis und beeindruckende Gebäudereste einer Siedlung, die über eine idyllische Halbinsel verstreut liegen, wollen hier erforscht werden. Geradezu atemberaubend sind die Klöster des Áthos-Fingers, die wie Felsenfestungen an der Küste und im Inland erbaut wurden. Leider ist das strikt abgegrenzte Gebiet nur für Männer und nur mit spezieller Genehmigung zu besuchen, zum Trost sind einige der schönsten Klosteranlagen für alle Interessierten auch von Ausflugsbooten aus zu betrachten.
... ideal für sportlich Aktive
Getrost kann man die griechischen Spötteleien ignorieren, dass nur „Esel und Bauern zu Fuß unterwegs sind“ - nämlich um im Wald Brennholz zu sammeln. Die Wander- und Radwandermöglichkeiten auf der Chalkidikí sind sehr gut. Dabei möchten wir Ihnen aber nahelegen, die im Buch vorgestellten Wanderungen nicht gerade in der Mittagshitze des Hochsommers zu unternehmen.
... reich an Geschichte
Durch seine schier unerschöpflichen Silbervorkommen erlebte die Halbinsel schon früh ihre Blütezeit, war aber gleichzeitig Überfällen und Plünderungen ausgesetzt. Perser, Athener und Spartaner herrschen über die Chalkidikí, bevor es Philipp II. und seinem Sohn, Alexander dem Großen, gelang, die gesamte Halbinsel mit dem makedonischen Königreich zu vereinen. Auch die Römer hinterließen ihre Spuren in Form von Monumentalbauten in Thessaloníki.
... beizeiten überlaufen
Die herausragende Qualität der Strände auf der Chalkidikí hat sich nicht nur beim internationalen Publikum längst herumgesprochen: Für die Bewohner Thessaloníkis ist die Halbinsel „Naherholungsgebiet“. Im August - und besonders an den Sommerwochenenden - sind die Küsten gut besucht, und doch kann man auch dann noch seinen eigenen abgelegenen Traumstand entdecken, an dem man sein Badetuch völlig ungestört ausbreiten kann.
Gelebte Tradition
Erlebnis Kultur
Griechen lieben ihre Kunst, ihre Kultur, die Traditionen und das Feiern. Auch in den Sommermonaten vergeht kaum ein Tag, ohne dass an irgendeinem Ort eine Veranstaltung stattfindet oder der Namenstag eines Kirchenpatrons gefeiert wird - in der Regel mit Musik und Tanz. Auswärtige Besucher sind dabei immer herzlich willkommen!
Arnéa, bis 1928 als Liaringovi bekannt, ist geprägt von osmanischer Architektur und bietet schöne Fotomotive.
Der große Philosoph
Genießen Sie am besten gleich dreimal Aristoteles. Lange Zeit konnten sich die beiden Orte Stratoníki in den Bergen und Stágira am Meer nicht einigen, welcher der Geburtsort des Philosophen ist. In Stratoníki wurde für alle Fälle ein überlebensgroßes Marmorstandbild des berühmten antiken Denkers errichtet. Das Tauziehen um den Besucherzustrom hat freilich Stágira für sich entschieden, seit hier die Reste der antiken Stadt entdeckt wurden, in der der Philosoph gelebt hat. Freigelegt wurde neben Gebäudefundamenten und Rundtürmen auch die Akropolis mit Stadtmauer. Ach ja, und das dritte Mal Aristoteles finden Sie in Thessaloníki - hier in Form einer gewaltigen Bronzeskulptur. Es soll übrigens Glück bringen, der Statue den großen Zeh zu rubbeln.
Antike Städtebaukunst in Ólinthos
Bedeutendste Ausgrabungsstätte der Chalkidikí neben Stágira ist Ólinthos, dessen klar strukturierter Stadtgrundriss in ganz Griechenland einzigartig ist. Lassen Sie sich bezaubern von diesem besonders schönen Beispiel antiker Städtebaukunst mit hervorragend erhaltenen Bodenmosaiken, einem ausgeklügelten Wasserversorgungssystem und einer tönernen Badewanne aus der Zeit um 500 v. Chr.
Fachwerk in Arnéa
Durch den Erzabbau und rege Handelsbeziehungen erlebten die abgelegenen Bergdörfer der nördlichen Chalkidikí während der türkischen Besatzung eine regelrechte Blüte. Zwei- oder dreigeschossige Häuser mit Fachwerk und
Mauern aus Tonerde oder Stein spiegeln den damaligen Wohlstand wider. Zahlreiche schöne Bauwerke dieser Art finden Sie im hübschen Bergdorf Arnéa, das sich bis vor wenigen Jahren dem Weberhandwerk verschrieben hatte. Bandes heißen die kunstvoll gefertigten Wandteppiche, die in der Region zusammen mit den Koureloudes (Flickenteppiche) zum Kauf angeboten werden.
Zwischen Himmel und Erde
Eine ganze Reihe von orthodoxen Kirchen und Klöstern lohnt einen Besuch. Vom schlichten Kloster Ósios Ioannoú bei Pefkohóri über das prächtig ausgestattete Kloster Ágios Anastasías Farmakolítrias bei Galátista bis hin zu den zahllosen sehenswerten Gotteshäusern in der Metropole Thessaloníki ist die Auswahl grenzenlos.
Ein Muss sind in jedem Fall die festungsartig ausgebauten Klosteranlagen der autonomen Mönchsrepublik Áthos, die ihre Bewohner vor Plünderungen und Piratenüberfällen schützen sollten. Die Fahrt mit einem Ausflugskaiki entlang der Áthosküste, etwa von Órmos Panagías, zählt zu den Highlights einer Chalkidikí-Reise.
Feste feiern
Während der Sommermonate finden auf der Chalkidikí zahlreiche Feste und Festivals statt - mit Musik, künstlerischen Darbietungen und kulinarischen Genüssen.
Ágios Mamas Fest: In der ersten Septemberwoche in Néa Moudaniá. Es zählt zu den populärsten Volksfesten auf der Chalkidikí und ist eines der größten in ganz Griechenland.
Ágia Marína Festival: An jedem 17. Juli feiert die Bevölkerung von Foúrka die heilige Marina auf der Platía mit Musik und Tanz.
Byzantine Tower Festival: Zwischen Juli und August in Néa Fokéa mit Konzerten, Theateraufführungen und griechischen Tanzgruppen rund um den Apóstolos-Pávlos-Turm.
Áfitos Festival: Zwischen Juli und August mit Straßenkünstlern, griechischen Bands sowie klassischen und modernen Musikkonzerten.
Fest der Sardinen: In der ersten Juliwoche in Néa Moudaniá. Am letzten Festivaltag können Besucher gegrillte Sardinen und Weißwein probieren.
Polígiros: 40 Tage vor dem griechischen Osterfest findet hier der berühmte Karneval von Polígiros statt mit Umzügen und Musik.
Kassandra Festival: Von Juli bis Ende August im Amphitheater bei Sivíri mit griechischen Solo-Künstlern oder dem Ensemble des griechischen Staatstheaters.
Endlich wieder Meer!
Baden
Traumhafte versteckte Buchten, umgeben von türkisblauem Meer, und die kilometerlangen Sandstrände der Chalkidikí- Halbinsel lassen das Herz eines jeden Strandurlaubers höher schlagen.
Wassertemperaturen Ø (°C):
April
16
Mai
17
Juni
21
Juli
26
August
26
September
24
Oktober
18
Glasklares Wasser, feinsandige Strände
Chalkidikís Strände zählen zu den schönsten in Griechenland. An der gesamten Küste gibt es Buchten mit glasklarem Wasser, auf den Halbinselfingern Kassándra und Sithonía sogar dünenartige, feinsandige Strände. Obwohl die Chalkidikí das Naherholungsgebiet von Thessaloníki ist, findet man auch im Hochsommer noch abgeschiedene Ecken fürs nahezu ungestörte Strandvergnügen. Im Großen und Ganzen gilt folgende Regel: Je schwieriger die Anfahrt, desto unberührter die Bucht.
Blaue Flagge: ausgezeichnete Strände
Die Blaue Flagge wird jedes Jahr an Badeorte verliehen, die sich besonders um die Umwelt, eine hohe Wasserqualität und guten Service (z. B. Erste Hilfe am Strand) bemühen. 2024 war das an 110 Stränden der Chalkidikí der Fall. Meist kann man sich auf diese Auszeichnung verlassen, denn die Gemeinden betrachten die Blaue Flagge als wertvolles touristisches Aushängeschild und wollen es nicht verlieren. Es gibt aber durchaus zahlreiche bislang offiziell nicht gekürte Strände, die die Auszeichnung ebenfalls verdient hätten.
Infrastruktur: Sportangebot, Sonnenschirme & Co.
An vielen Stränden in der Nähe von größeren touristischen Ansiedlungen wird ein breites Programm an (Wasser-) Sportmöglichkeiten angeboten - von der Schwimmburg für Kinder über Beachvolleyball bis zum Bananaboat. Meist werden hier auch Sonnenliegen und Sonnenschirme vermietet und die Getränke werden auf Bestellung an den Platz geliefert. Entlegene und schwer erreichbare Strände bieten in der Regel zwar mehr Platz für den eigenen Sonnenschirm, sind aber in Sachen Infrastruktur naturgemäß nicht so gut ausgestattet. Statt einer laut beschallten Beach Bar steht hier manchmal nur ein einsamer Kantinenwagen mit Stromgenerator, aus dem die Badegäste mit dem Nötigsten versorgt werden.
Strandregeln: zwei eherne Gesetze
Nacktbadenist in Griechenland generell verboten, was nicht zuletzt mit der eher konservativen orthodox-religiösen Prägung zusammenhängt. In touristischen Zentren zumindest toleriert wird dagegen das Oben-ohne-Baden. Frauen müssen allerdings damit rechnen, dass sie von erwartungsfrohen Griechen angestarrt oder sogar belästigt werden. Weiter enthüllen sollte man sich deshalb an öffentlichen Stränden auf keinen Fall. Nicht selten reagieren auch ältere Griechen und Griechinnen verärgert auf hüllenlose Badegäste.
Wildcampen am Strand ist in Griechenland ebenfalls offiziell verboten. Wer abseits von Ortschaften nur die Isomatte und seinen Schlafsack am Strand ausrollt, bleibt in der Regel zwar unbehelligt, kein Pardon kennt die Polizei aber, wenn am Strand Feuer gemacht wird.
Die schönsten Strände
Áfitos Beach: Der Strand auf der Kassándra erstreckt sich kilometerlang unterhalb einer der ältesten Ansiedlungen der Chalkidikí.
Posídi Beach: Der strahlend weiße Sandstrand säumt die dreieckige Landzunge des Kaps Kassándra.
Kriarítsi Beach: Die türkisblaue Badebucht liegt zwischen Felsen am Ende eines verwirrenden Straßenlabyrinths auf der Sithonía. Die Geduld bei der Anfahrt wird aber belohnt.
Kavourótripes Beach: Eine Reihe von sichelförmigen Badebuchten mit Sandstränden und türkisblauem Meer zwischen kurios geformten Felsformationen an der Ostküste der Sithonía. Die Strände sind meist gut besucht, aber auf jeden Fall einen Abstecher wert.
Karýdi Beach: Der Strand ist ein optischer Leckerbissen an der Nordostküste der Sithonía. Es gibt nur private Sonnenschirme und die Atmosphäre ist familiär.
Insel Ammoulianí: Touristisch fast noch unbekannt ist die grüne Insel, die mit feinstem Sand aufwartet und von kleinen Satelliteninselchen umgeben ist. Der Blick hinüber zum Gipfel des Áthos ist grandios.
Koumítsa Beach: Der Tipptopp-Sandstrand liegt im letzten Winkel vor der Mönchsrepublik Áthos und ist noch ein echter Geheimtipp. Es gibt eine Reihe gediegener Übernachtungsmöglichkeiten sowie gut organisierte Tavernen und Beach Bars.
Familienurlaub
Chalkidikí mit Kindern
Auf der Chalkidikí finden Sie echte Traumstrände, und die meisten davon sind ideal für Kinder und Familien geeignet. Doch die Strände sind längst nicht alles, im Hinterland gibt es üppig grüne Natur und vieles mehr zu entdecken. Die Griechen sind ausgesprochen kinderfreundlich - also beste Voraussetzungen für einen entspannten Familienurlaub mit griechischem Lebensgefühl.
Wer mit Babys oder Kleinkindern unterwegs ist, sollte beachten, dass nicht alle Supermärkte Brei-Gläschen und Brei- bzw. Milchpulver im Angebot haben. Deshalb sollte man sich für die Dauer des Aufenthalts vorsorglich entsprechend eindecken.
Die schönsten Strände für Familien
Néa Skióni: Der touristisch wenig frequentierte Fischerort auf der Kassándra hat einen kleinen Hafen und einen langen, flach abfallenden Sandstrand, der hauptsächlich von griechischen Familien besucht wird.
Posídi: Auch der ebenfalls vergleichsweise ruhige Ferienort auf der Kassándra punktet mit einem kilometerlangen Sandstrand und kristallklarem Wasser. Der Strand fällt am Anfang so flach ab, dass auch Kleinkinder völlig gefahrlos im Wasser spielen können.
Palioúri: In der schützenden Bucht von Palioúri auf der Kassándra findet man am langen Sandstrand ein breites Funsport-Angebot und Liegestühle. Am südlichen Ende ist aber auch viel Platz für die eigene Badematte und den eigenen Sonnenschirm.
Toróni und Koufó: Die Sandstrände in den Buchten von Toróni und Koufó auf der Sithonía sind auch im Hochsommer nicht überlaufen und bieten Bade- und Schnorchelspaß für die ganze Familie.
Vourvouroú: Die Lagunenlandschaft bei Vourvouroú auf der Sithonía lockt mit flachem Wasser und Sandbänken. Man kann zudem individuelle Bootstouren zu versteckten, türkis schimmernden „Karibikstränden“ unternehmen.
Aristoteles-Erlebnispark
In Stágira können Jung und Alt physikalische Phänomene nachvollziehen, die schon vor 2000 Jahren erforscht wurden.
Toroneos-Fahrten
Keine Langeweile kommt auch bei Fahrten mit den dickbäuchigen Piratenschiffen auf, die in einer Reihe von Küstenorten angeboten werden. Die Schiffe kreuzen vor der Küste und der Kapitän legt immer mal wieder kleine Badestopps ein.
Kókkines-Pétres-Höhle
Die Höhle liegt bei Petrálona und zählt aufgrund ihrer ausgeprägten Tropfsteinfiguren und einiger spektakulärer Funde zu den sehenswertesten Höhlen ganz Griechenlands. Der etwa 200.000 Jahre alte Schädel eines Urmenschen wurde hier entdeckt.
Spaßbad Waterland
Nach einer für Kinder sicher anstrengenden Besichtigungstour in Thessaloníki bietet sich zum Ausgleich ein Abstecher ins nahe dem Flughafen gelegene Spaßbad an: Riesenrutschen, Wellenbecken, eine Pirateninsel und ein künstlicher Fluss mit Schlauchbootfahrten sind seine Attraktionen.
Alter Hafen von Toróni
Am Ende der Toroneos-Bucht auf der Sithonía kann man mit seinen Kids die Überreste einer alten Festung erkunden ... und dann auf Tauchstation gehen: Der dazugehörige alte Hafen liegt nämlich mittlerweile unter Wasser. Wer genau hinschaut, kann noch ein paar Überbleibsel erkennen.
Bucht von Pórto Koufó
In ganz anderer Weise eindrucksvoll ist die Bucht von Pórto Koufóauf der Sithonía. Sie bildet den größten Naturhafen Griechenlands und ist nahezu totenstill: Wegen der umliegenden Hügel hört man nicht das geringste Meeresrauschen! Entsprechend wurde sie in der Antike auch die „taube Bucht“ genannt. Ein wirklich schönes Kontrastprogramm zu Fun & Action.
Schildkrötensee
Das überraschende Ziel einer Wanderung auf dem Kassándra-Finger ist der große Schildkrötensee Mavrobara inmitten einer zerfurchten Landschaft mit bewaldeten Hügeln und karstigen Tälern. Hier können die kaum scheuen Paddler und Taucher aus nächster Nähe betrachtet werden, und das gleich zu Hunderten. Das kleine Spektakel ist Ziel einer Rundwanderung, die in Políhrono beginnt. Mit Kleinkindern kann man auf einer Schotterpiste auch direkt bis zum See hinauffahren.
Sternschnuppen-Jagd
Alljährlich rund um den 12. August kann man die Perseiden-Meteoritenschauer erleben - bei klarem Himmel am besten abseits der Lichter am Strand oder in den Bergen. Ein wunderbares Spektakel für Kinder.
Unterwegs auf der Chalkidikí
Thessaloníki und Umgebung
Inmitten eines modernen Stadtbildes zeigt die heimliche Hauptstadt Griechenlands unübersehbar Einflüsse aus makedonischer, byzantinischer und osmanischer Zeit.
Die Chalkidikí-Halbinsel verfügt über ein gutes Busnetz, das Thessaloníki mit allen Küstenorten und nennenswerten Dörfern im Landesinneren sowie dem Hauptort Polígiros verbindet. Die Busse sind modern und klimatisiert (→ Thessaloníki/Verbindungen).
Wie ein Amphitheater schmiegt sich Thessaloníki an den Thermaischen Golf, steigt vom Meer hinauf zum Fuß des Hortiátis und dehnt sich weit über seine starken Mauern hinaus aus. Mit knapp einer Million Einwohnern ist Thessaloníki die zweitgrößte Stadt des Landes. Viele davon sind jung, denn hier - und nicht etwa in Athen - findet man die größte Universität Griechenlands und des gesamten Balkans. Zugleich ist die Golfmetropole mit dem großen Hafen eines der bedeutendsten Wirtschaftszentren Südosteuropas: Textilverarbeitung, Maschinen- und Lederwarenherstellung, Tabakveredelung und nicht zuletzt die Erdöl-Raffinerien machen sie zum ökonomischen Schwergewicht der Region.
Da die Stadt reich ist an Kirchen, Klöstern, Prachtbauten, Badehäusern, Triumphbögen und antiken und historischen Märkten, sollten Sie für eine Besichtigung mindestens zwei bis drei Tage einplanen. Einige der Kirchen mitten im modernen Stadtbild sind sehr alt, teilweise gehen ihre Ursprünge bis ins 11. Jh. zurück. Noch älter sind die römischen Monumentalbauten, die Teile der unteren Altstadt prägen. Von den zahlreichen Wehrtürmen aus alter Zeit sind noch sieben erhalten, am besten davon der Weiße Turm, das unumstrittene Wahrzeichen der Stadt. Ein ganz besonderer Ort ist die obere Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, die noch heute von der dort gut erhaltenen Stadtmauer umschlossen ist. Für das leibliche Wohl sorgt eine ganze Reihe von urigen und traditionellen Tavernen, in denen man noch nach alter griechischer Tradition in die Töpfe schauen kann. Der Abend steht dann ganz im Zeichen der Vólta, des Bummels entlang der prächtigen, 3,5 km langen Uferpromenade zwischen dem Reiterdenkmal Alexanders des Großen und dem Opernhaus - Straßenmusikanten, duftende Maiskolben und kitschige Sonnenuntergänge inklusive.
Thessaloníkis Blütezeit als wichtige Handelsstadt mit Kriegshafen beginnt erst nach dem Tod Alexanders des Großen, als es unter römischer Besatzung zur Hauptstadt der Provinz Macedonia erhoben wird. Neben den interessanten Bauwerken und Sehenswürdigkeiten in der Stadt selbst sollten Sie deshalb unbedingt auch die eindrucksvollen archäologischen Stätten besuchen, die eng mit Philipp II. und dessen Sohn Alexander dem Großen verwoben sind. Alexanders Geburtsstadt Pélla und die monumentalen Königsgräber von Vergína liegen nur 50 bzw. 70 km von Saloníki entfernt und sind (auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln), sehr gut zu erreichen.
Was anschauen?
Agía-Sofía-Kirche: Der heiligen Weisheit Gottes geweihte Kirche aus dem 9. Jh. mit beeindruckendem Kuppelmosaik der Himmelfahrt Christi.
Ósios-Davíd-Kapelle: Kapelle des ehemaligen Latomos-Klosters, die förmlich in den Felsen geschlagen wurde. Einzigartige Wandmalereien aus dem 5. bis 12. Jh., die von den osmanischen Besatzern unfreiwillig „beschützt“ wurden.
Modiáno-Markt: Beliebter Vormittagsspaziergang im labyrinthartigen historischen Markt und zwischen den verlockenden Düften von Oliven, Obst und Halvás.
Rotunde des Galerius: Einst monumentales Mausoleum und Moschee mit dem einzigen noch erhaltenen Minarett der Stadt, als Museum für frühchristliche Kunst wiedereröffnet.
Archäologisches Museum: Nur einen Steinwurf vom Weißen Turm entferntes Museum mit herausragenden Exponaten aus vorgeschichtlicher Zeit bis zur römischen Epoche Makedoniens.
Museum der Byzantinischen Kultur: Einzigartige Sammlung mit Zeugnissen der frühchristlichen Kirchen- und Städtekultur bis hin zur postbyzantinischen Zeit nach dem Fall von Konstantinopel.
Was unternehmen?
Ausflug nach Pélla: Residenz des makedonischen Königshauses und Geburtsort Alexanders des Großen mit grandiosen Bodenmosaiken aus herrschaftlichen Villen, antiken „Supermärkten“ und Parfümladen.
Ausflug zu den Königsgräbern von Vergína: Beeindruckende unterirdische Tumulusgräber mit der vollständig erhaltenen Grabkammer Philipps II. und einer Fülle von silbernen und goldenen Grabbeigaben.
Thessaloníki (Saloníki)
Man liebte und plünderte sie, man pries, besang und malte sie: Könige und Kaiser, Künstler und Händler, Mazedonen und Thraker, Genuesen, Venezianer, Deutsche und Russen, Juden, Armenier und Muslime - sie alle hinterließen ihre Spuren in dieser Stadt.

An Thessaloníkis Uferpromenade - im Hintergrund der Weiße Turm

Wer mit dem Zug in Saloníki ankommt und sich nur flüchtig die Gegend um den Bahnhof ansieht, ist enttäuscht. Hektischer Großstadtverkehr, monotone Hochhäuser, schachbrettartig angelegte Straßen, Hitze und stehende Luft. Wer sich jedoch zwei oder drei Tage Zeit nimmt und Thessaloníki in aller Ruhe durchstreift, erlebt angenehme Überraschungen. Es ist die unvergleichliche Mischung aus zahlreichen kleinen Plätzen mit z. T. stilvollen Cafés, der zentralen Universität, mit alten Gebäuden, die so gar nicht zwischen die Hochhäuser passen, mit vielen Grünanlagen und breiten Boulevards, besonders am Meer.
Nicht nur am Wochenende sind die Straßen voll mit Menschen jeden Alters. In manchen Stadtteilen, vor allem in den Querstraßen in Hafennähe, hat man zeitweise den Eindruck, in Paris zu sein, während das Treiben auf dem Markt nordwestlich vom großen Aristoteles-Platz dagegen fast schon orientalisch anmutet. Das Leben spielt sich hauptsächlich in den Straßen ab, die bunten Auslagen der Geschäfte sind anziehend und fotogen. Langweilig wird es einem hier wohl kaum werden. Auch die Museen locken mit wertvollen Schätzen, und die Straßencafés laden zu einem Drink, einem kühlen Eis oder einfach zum Verweilen ein.
Lohnenswert ist ein Besuch der Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und den zahlreichen Häusern in türkischer Bauweise. Eine ganze Reihe sehenswerter Kirchen machen den Spaziergang zum Vergnügen. Von der Anhöhe bei der ehemaligen Stadtmauer bietet sich ein grandioser Blick über die ganze Stadt und den Thermaischen Golf. Romantiker spazieren im Abendlicht die pompöse Uferpromenade entlang und genießen den Blick auf den Weißen Turm oder das Reiterstandbild Alexanders des Großen.
Stadtgeschichte
Im Jahr 316 v. Chr., so ist überliefert, schließt König Kassandros, einer der Nachfolger Alexanders des Großen (Diadochen), 26 kleinere Ortschaften zu einer zusammen. Die neue Stadt nennt er Thessaloníki nach seiner Frau, einer Schwester Alexanders des Großen. Binnen kurzer Zeit entwickelt sich Thessaloníki nicht zuletzt wegen der günstigen Lage zu einer wichtigen Handelsstadt mit Kriegshafen. Auch die schachbrettartige Anordnung der Hauptstraßen stammt aus dieser Zeit. Ihre Bedeutung nimmt noch zu, als 168 v. Chr. die Römer Makedonien besetzen und Thessaloníki zur Hauptstadt der Provinz Macedonia erklären. Kurz darauf ist Thessaloníki wichtiger Etappenpunkt an der Römerstraße Via Egnatia (griech. Egnatía Ódos), dem Hauptverkehrs- und Handelsweg zwischen Rom und Byzanz, die 130 v. Chr. fertiggestellt wird. Auch kulturell gewinnt die Stadt zunehmend an Einfluss. Für kurze Zeit, unter Kaiser Galerius, wird die makedonische Hauptstadt sogar Kaiserresidenz des Römischen Reiches. 58 v. Chr. wird Cicero aus Rom verbannt und geht ins Exil nach Thessaloníki, bis er wieder begnadigt wird.

Alexander der Große - Reitermonument

In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten wird die Stadt unter römischem Einfluss mehr und mehr ausgebaut. Mit Erfolg verteidigt man sich gegen Angriffe der Goten, Awaren und Slawen. 904 allerdings müssen sich die Einwohner Thessaloníkis den Sarazenen geschlagen geben. Die Eindringlinge plündern nach dreitägiger Belagerung die Stadt und versklaven insgesamt 22.000 Griechen. 1185 fallen die sizilianischen Normannen über die makedonische Hauptstadt her, plündern und verwüsten sie. Nach dem vierten Kreuzzug, bei dem Konstantinopel (Byzanz) in die Hände der Kreuzritter fällt, wird 1204 Saloníki Sitz eines kurzlebigen fränkischen Königreichs unter Bonifatius, Markgraf von Montferrat. Nach einem griechischen Intermezzo gehört die Stadt ab 1246 wieder zum Byzantinischen Reich.
Paulus in Thessaloníki
Seit dem späten 1. Jh. v. Chr. war Thessaloníki Heimat zahlreicher Juden, die vermögend waren und damit schnell einen Platz in der guten Gesellschaft der Stadt fanden. Begegnungsstätte der jüdischen Gemeinde war eine Synagoge in der Nähe des Hafens. Als der Paulus im Rahmen einer seiner Missionsreisen nach Thessaloníki kam, so berichten die Apostelbriefe, traf er sich hier mit hohen Vertretern der jüdischen Gemeinde und diskutierte mit ihnen Passagen aus der Heiligen Schrift. Einige schlossen sich ihm daraufhin an, auch verschiedene Frauen aus höheren Kreisen der Stadtgesellschaft folgten diesem Beispiel. Wie lange sich Paulus in der Stadt aufhielt, ist nicht klar. Gesichert ist nur, dass es ihm gelang, eine christliche Gemeinde zu gründen. Paulus’ Dankbarkeit für die Standhaftigkeit im Glauben ist im ersten Brief an die Thessalonicher (1. Thess 1:6-9) ausgedrückt: „Und ihr seid unserm Beispiel gefolgt und dem des Herrn und habt das Wort unter großer Bedrängnis angenommen mit der Freude, die der Heilige Geist schenkt. So seid ihr ein Vorbild geworden für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja. Denn von euch aus ist das Wort des Herrn nicht nur nach Mazedonien und Achaja gedrungen, sondern an allen Orten ist euer Glaube an Gott bekannt geworden ...“
Paulus’ Aufenthalt war jedoch alles andere als stressfrei: Die Juden in Thessaloníki trieben einige verdächtige Personen auf den Marktplatz, um sie dem versammelten Pöbel zur Schau zu stellen. Einige liefen zum Haus des konvertierten Jason und trieben ihn vor die Stadtmauer. Die Hoffnung, auch des Apostels Paulus habhaft zu werden, wurde nicht erfüllt. Er konnte sich in Sicherheit bringen und verließ die Stadt auf Schleichwegen, sozusagen geduckt von Haus zu Haus. Es gibt Grund zur Annahme, dass er bei seiner überstürzten Flucht die Stadt an der Stelle durch einen geheimen Ausgang verlassen hat, wo später das Vlatádon-Kloster gegründet wurde.
1387 haben erstmals die Türken das Sagen. Während dieser Jahre der Türkenherrschaft werden zahlreiche Kirchen zu Moscheen umgebaut. Der Großteil der griechischen Bevölkerung verlässt die Stadt, wird getötet oder in die Sklaverei geschickt. Sultan Murad II. lässt zugleich 20.000 aus Spanien vertriebene Juden einwandern. 1423 besetzen Venedig und Genua die Stadt, ehe 1430 die Türken Thessaloníki erneut erobern. Erst der wirtschaftliche Aufschwung ab Mitte des 18. Jh. zieht wieder viele Griechen an.

Düsteres Kapitel in der Geschichte: die Kleinasiatische Katastrophe

Thessaloníki beteiligt sich bereits an den ersten Befreiungskämpfen gegen die Türken (1821). Aber die Aufstände werden blutig niedergeschlagen. Bis 1912 können sich die Türken noch behaupten, erst dann wird Thessaloníki und mit ihm ganz Makedonien an das neue griechische Königreich angeschlossen.
Im August des Jahres 1917 zerstört ein Großfeuer die malerische Innenstadt von Thessaloníki samt ihrer Schätze aus vielen Epochen. Knapp 50.000 Menschen werden durch den Brand obdachlos. Das Elend in der Stadt wird noch größer, als durch den Lausanner Friedensvertrag von 1923 1,6 Millionen griechischstämmige Menschen aus Kleinasien nach Griechenland umgesiedelt werden („Kleinasiatische Katastrophe“) und viele davon sich in Thessaloníki niederlassen.
Während im Ersten Weltkrieg das alliiertenfreundliche Saloníki sogar eine Expeditionsarmee der Gegner des Deutschen Reiches landen lassen kann, ist es im Zweiten Weltkrieg vier Jahre lang von Deutschland besetzt - mit schrecklichen Folgen. Nachdem Thessaloníki über Jahrhunderte ein bedeutendes Zentrum des Judentums war - die Mehrheit der Stadtbevölkerung war jüdischen Glaubens - wurde die jüdische Gemeinde durch Auswanderung und Zwangsverschickungen stark dezimiert. Die letzten 48.500 Juden werden ab August 1943 von den deutschen Besatzern nach Auschwitz und Treblinka in die Vernichtungslager deportiert.
Erst 1997, als Thessaloníki Kulturhauptstadt Europas ist, wird in einem ehemals jüdischen Viertel ein Mahnmal errichtet, das an die einst blühende jüdische Gemeinde erinnert. Vergeblich sucht man ein solches Denkmal bisher auf dem Gelände der Universität, die auf einem 450 Jahre alten jüdischen Friedhof errichtet wurde. Die griechischen Bauherren verwendeten als Baumaterial z. T. Grabsteine, die deutschen Besatzer übertrafen diese Schändung noch, indem sie aus den Grabsteinen ein Schwimmbad für Offiziere anlegten (→ „Jüdische Tradition“).
Thessaloníki, die ewige Zweite
Wenn es eine griechische Stadt gibt, die die zweite Geige seit eineinhalb Jahrtausenden würdevoll zu spielen weiß, so ist es Thessaloníki. Zunächst waren es die oströmischen Kaiser in Konstantinopel, dann die Sultane der später Istanbul genannten Stadt, die Saloníki zur Stellvertreterin der Metropole am Bosporus machten. Wie schwer muss es der traditionsreichen Handelsstadt später gefallen sein, sich dem kleinen Athen unterzuordnen, das im Vergleich nicht mehr als eine verschlafene Kleinstadt war.
Thessaloníki steht noch immer in der Tradition von Byzanz und ist deshalb aufs Engste mit der orthodoxen Kirche verbunden. Als „fromme Patrioten“ werden die Bürger Saloníkis gerne bezeichnet, und tatsächlich standen 90 % der Griechen auf der Seite ihrer orthodoxen Brüder in Serbien, als die Nato gegen Jugoslawien ins Feld zog. Verstärkt wird diese religiöse Tradition nicht zuletzt durch die Nähe des Áthos-Staates und den Sitz des Pilgerbüros in Thessaloníki.
Sehenswertes
Das Angebot an Sehenswürdigkeiten ist riesig: Kulturbegeisterte, Geschichtsinteressierte, Kirchenliebhaber, Parkgänger und Museumsfreunde kommen voll auf ihre Kosten.
Aufgrund der ununterbrochenen Besiedlung von der hellenistischen Frühzeit bis heute sind von den antiken Bauten der Stadt höchstens noch Grundmauern zu sehen. Nach und nach werden einige davon freigelegt und restauriert. Die meisten der erhaltenen Baudenkmäler stammen dagegen aus römischer und byzantinischer Zeit.
Besondere Beachtung verdient die Áno Póli, die erhöht gelegene Altstadt. Ihre z. T. hervorragend renovierten Häuser türkischer Bauart und ihre verwinkelten Gassen werden bis heute von der gut erhaltenen Stadtmauer umschlossen. Lohnenswert ist auch ein Bummel durch die zahlreichen Straßen, die zwischen der Uferpromenade und der parallel verlaufenden Agiou-Dimitriou-Straße verlaufen. Nahezu in jeder Straße kommt man an einer alten Kirche vorbei, die den Großbrand von 1917 überstanden hat oder neu aufgebaut wurde. Wegen der angrenzenden Hochhäuser scheinen die Kirchlein gar nicht so recht ins Stadtbild zu passen, wirken aber trotzdem sympathisch - historische Farbkleckse in einer modernen Großstadt.
Rund um den Weißen Turm
Lefkou Pirgou: Der Weiße Turm ist das imposante Wahrzeichen von Thessaloníki, UNESCO-Weltkulturerbe und natürlich Fotomotiv Nummer eins. Der im 15. Jh. erbaute Turm steht am Ende der Nikis-Straße direkt an der Uferpromenade und ist nicht zu übersehen. Er hat eine Höhe von 30 m und schloss die Festungsmauer zum Meer hin ab. Während der Osmanenherrschaft wurde er als Wohnfestung, später als Gefängnis genutzt und „Blutturm“ genannt, weil Sultan Mahmud II. hier nach einer Revolte 1826 zahlreiche Janitscharen hinrichten ließ. In späteren Jahren ließ ein anderer Sultan den Turm von einem Schwerverbrecher weiß tünchen, um die Bluttat vergessen zu machen. Seit dem Umzug des Byzantinischen Museums in ein eigenes Museum beherbergt der Turm wechselnde Ausstellungen von Skulpturen, Fresken und Mosaiken sowie zur Geschichte der Stadt. Eine breite Wendeltreppe führt bequem bis zum obersten Stockwerk mit Café und Aussichtsplattform mit Schießscharten. Innen erwartet den Besucher eine Ausstellung über sechs Stockwerke mit Multimediapräsentationen, Schautafeln und akustischer Untermalung (leider nur in griechischer Sprache).

Stattliche Uferpromenade und der Weiße Turm

♦ 7.4. bis 31.10. tägl. 8-20 Uhr (Di 13-20 Uhr), sonst 8.30-15.30 Uhr. Eintritt 6 €, erm. 3 €. E-Ticketkauf auf der Webseite möglich. Erreichbar mit den Buslinien 3, 5, 6, 15, 50. Tel. 2310-267832, lpth.gr.
Die Janitscharen waren die 1329 aus christlichen Kriegsgefangenen zusammengestellte und später auch durch Türken aufgefüllte Elitearmee der osmanischen Sultane. Im Jahr 1733, als Saloníki noch nicht über seine Mauer hinausgewachsen war, stellten 800 Janitscharen die Stadtwache. Nach der Revolte im Jahr 1826 wurden die Anführer ermordet und die Truppe aufgelöst.
Parks: Um den Turm herum locken Bänke im Schatten und Rasenflächen - und direkt gegenüber gibt es eine beliebte Anlage mit einer größeren Café-Bar und Baumschatten. Besonders am Abend werden freie Sitzplätze knapp. Man flaniert, trifft Bekannte, unterhält sich im Stehen, trinkt seinen Ouzo oder bestellt den Kindern ein Eis.
Uferpromenade: Optisch sehr reizvoll, sehr breit und mehrere Kilometer lang präsentiert sie sich dem Betrachter, zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein. Markante Sehenswürdigkeiten sind das Reiterdenkmal von Alexander dem Großen und - neben der Installation eines Meerwasserspringbrunnens - die Skulptur The Umbrellas vom griechischen Künstler Giorgos Zongolopoulos. Am südlichen Ende der Promenade zieht das historische Kanonenboot HS Velos (Museum) die Blicke auf sich. In dem bunten Treiben flanieren vor allem an den Wochenenden Großfamilien im Abendlicht auf und ab, Kinder laufen mit Riesenballons herum, und es duftet nach gegrillten Maiskolben.
Die Stadtmauer
Die starke Befestigung des inneren Altstadtviertels führte ehemals vom Weißen Turm in nördliche Richtung den Hang hinauf zur Zitadelle, von dort nach Westen, um dann beim heutigen Vardari-Platz wieder zum Meer hin abzuzweigen. Eine weitere Mauer am Meer entlang schloss dann den Verteidigungsring, der die Form eines Trapezes hatte. Für den Bau wurden große Felsblöcke und Überreste römischer Bauten verwendet. Von den zahlreichen polygonalen, rechteckigen oder runden Wehrtürmen aus alter Zeit existieren auf der 8 km langen Strecke noch sieben Türme (Eptapirgio), von denen der Weiße Turm am besten erhalten ist. Reste des Mauerwerks findet man noch im nördlichen Teil der Stadt auf dem Akropolishügel und bei dem Gelände der Universität (Panepistimiou-Str.). Die Mauer selbst war bis zu 10 m hoch. Es ist nicht sicher, ob die Mauer in hellenistischer Zeit oder noch früher erbaut wurde. Fertiggestellt wurde die Befestigungsanlage unter König Theodosios (375-395).

Aufstieg zur Zitadelle

Die obere Altstadt
Aus zwei Gründen sollte man die Besichtigung der Altstadt oben beginnen: Erstens ist der Anstieg bei der Hitze zu anstrengend, zweitens hat man einen besseren Ausblick. Mit Bus oder Taxi hinauf zum Eptapirgio, dann geht es auf einer Art Trampelpfad am nordöstlichen Anna-Palaiologina-Tor durch die Stadtmauer. An der Mauer etliche Souvenirgeschäfte und Tavernen, aber auch eine große Aussichtsplattform. Ein bisschen wie Montmartre am Meer, der Blick über die Stadt ist wirklich beeindruckend. Innerhalb der Mauer verläuft ein Teil der Eptapirgiou-Straße, die südlich auf das Vlatádon-Kloster zuführt.
♦ Busverbindung: Wem der Weg hinauf zu beschwerlich ist, der kann die Linie 23 nehmen. Das Ticket muss man vorher am Kiosk kaufen (0,90 €). Der Bus fährt vom Eleftherias-Platz ab durch das Portára-Tor der noch gut erhaltenen Stadtmauer bis zur Station Eptapirgiou in der Altstadt Ano Poli.
Die Häuser, an denen man auf dem weiteren Weg in Richtung Unterstadt vorbeikommt, sind zum Teil alt, manche sogar unbewohnt. Eine Reihe alter Häuser gibt es noch in der Dimitris-Poliorkitou-Straße, zu der man gelangt, wenn man vom Vlatádon-Kloster zur Kirche Agia Ekateríni weitergeht. Leider hat man einige typisch türkische Bürgerhäuser schon bald abgerissen, um sich so der ungeliebten Vergangenheit zu entledigen. Als europäische Kulturhauptstadt musste Saloníki jedoch in den „sauren Apfel“ beißen und einige von den Türken erbaute Stadthäuser restaurieren.

Urige Taverne in der Oberstadt

Unterwegs viel fürs Auge und den Fotoapparat. Es herrscht Inselstimmung. Man passiert viele kleine Gärten mit Gemüsebeeten und Blumen, winzige Balkone, aber auch größere Terrassen sowie Werkstätten für Autos, Mopeds, Nähmaschinen und Rasenmähermotoren. Die Wäsche hängt in den engen Gassen zwischen den Häusern, Katzen und Hunde liegen einträchtig im Schatten nebeneinander. Ältere Griechen haben es sich an einer Ecke auf alten Holzstühlen gemütlich gemacht. Eine Frau gießt die Blumen im großen, aufgeschnittenen Olivenölkanister. Doch die Bewohner dieses Ortsteils von Thessaloníki bleiben unter sich. Die Touristen ziehen zwar vorbei, staunen und bleiben bewundernd hier und da stehen, aber sie übernachten hier nicht.
Vlatádon-Kloster: Das einzige der ehemals 20 Klöster Thessaloníkis, das heute noch erhalten ist, ist inmitten der Altstadt gelegen. Gegründet wurde es zwischen 1351 und 1371 von Dorotheos Vlates, der zu dieser Zeit Metropolit von Thessaloníki war. Aufgrund der Nähe zum Tor, das zur Zitadelle führte, kontrollierte das Kloster den Zulauf des Trinkwassers vom Hortiátis-Berg. Neben der schönen Aussicht hinunter zum Meer und über die Stadt hat das Kloster eine wertvolle Sammlung alter Handschriften zu bieten. Die Wandbemalung zeigt letzte Beispiele der hiesigen Schule, bevor die Stadt 1430 endgültig von den Türken erobert wurde. Die Betonanbauten um das Katholikon wirken etwas befremdlich, sehenswert dagegen die Ikonostase im Katholikon des Klosters; die Ikonen und Wandmalereien wurden von den Türken mutwillig zerstört und mit gezielten Gewehrsalven geradezu durchsiebt (auch an diesen Anblick muss man sich erst gewöhnen). Lohnenswert ist auch ein Spaziergang im schattigen Klosterhof zwischen Zypressen und Pinien, begleitet vom lauten Gekrächze einiger Pfauen, die in einer großzügigen Voliere untergebracht sind. Es wimmelt von Katzen.
♦ Tägl. 8-11 und 18-20 Uhr. Eintritt frei. Eptapirgiou 64, Tel. 2310-246357.
Jüdische Tradition in Thessaloníki
Die Geschichte der Juden ist mit der Geschichte Thessaloníkis seit ihrer Gründung als Hauptstadt des makedonischen Königreichs untrennbar verwoben. Um die neue Stadt zu bevölkern, erlässt Kassandros 315 v. Chr. ein Edikt, das auch griechische und ägyptische Juden zur Ansiedlung einlädt. Religionsfreiheit und Gemeindeautonomie gewähren den Juden im neu aufgeteilten oströmisch-byzantinischen Reich Sicherheit und sorgen dafür, dass der Zustrom an Siedlern nach Thessaloníki anhält.
Als das Christentum 391 n. Chr. zur Staatsreligion wird, bedeutet das zwar Beeinträchtigungen für die jüdische Bevölkerung - so wird etwa das Beten in der Öffentlichkeit, Heirat außerhalb der Gemeinde oder die Besetzung staatlicher Posten verboten -, doch sind die Juden zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig integriert und weder durch Kleidung noch durch ihre Sprache vom Rest der Bevölkerung zu unterscheiden. Die jüdische Bevölkerung im Byzantinischen Reich genießt Toleranz und Schutz.
Das ändert sich bald grundlegend: Vor allem während und nach dem ersten Kreuzzug (1096-99) wächst in Westeuropa der Antisemitismus. Die christlichen Kreuzritter erpressen auf ihren Zügen Geld von jüdischen Gemeinden und zwingen jüdische Kaufleute zur Gefolgschaft. Entspannung bringt erst die Zeit nach der Eroberung der Stadt durch die Osmanen. Sultan Murad II. fördert den Zuzug von Juden, um von ihrem Handel, der Textilherstellung und ihrem Wissen in Medizin und Fremdsprachen zu profitieren.
1492 kommt es durch die Vertreibung der sephardischen Juden aus den spanischen Gebieten zu einem Zuzug von 20.000 spanischen Juden in die Stadt. Leben um 1430 gerade einmal 2000 Menschen in Thessaloníki, so sind es Ende des 15. Jh. etwa 29.000, die Mehrheit davon mit jüdischem Glauben. Dieser starke jüdische Einfluss auf das Leben der Stadt wird sich bis 1912 nicht ändern, wenn auch mit den Gebietsverlusten des osmanischen Reichs neue Handelsrouten entstehen und Thessaloníki wirtschaftlichen Niedergang und Verarmung bringen.
Juden italienischer Herkunft, die sog. Francos, siedeln sich ab der Mitte des 18. Jh. an und gründen gegen Ende des 19. Jh. zahlreiche Ziegelfabriken und Getreidemühlen. Die bekannteste, die Allatini-Getreidemühle (1893), kann als „größte Mühle des Ostens“ täglich bis zu 100 Tonnen Mehl mahlen. Das zweistöckige Gebäude des Hirsch-Hospital (1908, noch heute als Hippokrátio in Betrieb) mit 80 Betten und 24 Ärzten zählt seinerzeit zu den modernsten Krankenhäusern des Balkans. Zur Zeit der beiden Balkankriege 1912/13 bleibt Thessaloníki von den griechischen Truppen verschont, weil das türkische Oberkommando kapituliert. Doch zehn Monate Kriegshandlungen bringen die Wirtschaft zum Erliegen, viele jüdische Händler und Hafenarbeiter stehen vor der wirtschaftlichen Katastrophe, einige jüdische Banken gehen bankrott. Und kaum hat sich die Bürgerschaft von den Folgen der Balkankriege erholt, beginnt der Erste Weltkrieg. Die Stadt zählt inzwischen 150.000 Einwohner und steht erneut vor einer Wirtschaftskrise, doch die Stationierung einer Alliiertenarmee mit 300.000 Soldaten im Jahr 1915 belebt die wirtschaftlichen Aktivitäten. Diese günstige Entwicklung wird 1917 durch einen verheerenden Großbrand im Stadtkern jäh gestoppt. Von dem Inferno sind vor allem die am dichtesten besiedelten jüdischen Quartiere betroffen. 75 % der jüdischen Gemeinde und zahllose Anwesen nehmen Schaden. Nach dem Bevölkerungsaustausch in den 1920er-Jahren („Kleinasiatische Katastrophe“) verschiebt sich das soziale Gleichgewicht in der Stadt, die Anfeindungen gegenüber Juden werden stärker, viele wandern nach Frankreich, in die USA oder nach Palästina aus.
Als die deutsche Wehrmacht am 9. April 1941 in Thessaloniki einmarschiert, wird der jüdische Gemeinderat festgenommen, die Zeitungsredaktionen werden für die deutsche Hetzpropaganda gegen die Juden umgerüstet. Dem von der deutschen Wehrmacht eingesetzten Ministerpräsidenten General Georgios Tsolakoglou gelingt es jedoch, die Bevölkerung zu beruhigen. Die Deutschen spielen auf Zeit, denn die Plünderung der Synagogen und Gemeindekassen ist bereits in vollem Gange. Am 11. Juli 1942 werden die arbeitsfähigen männlichen Bewohner auf dem Freiheitsplatz zusammengetrieben, registriert und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Unter lebensunwürdigen Bedingungen treiben die Besatzer mit den jüdischen Zwangsarbeitern den Straßenbau in ganz Griechenland voran, viele Menschen überleben die Strapazen nur wenige Monate.
Der deutsche Kriegsverwaltungsrat von Thessaloníki, Dr. Max Merten, verspricht der Gemeinde die Auslösung von 9000 Zwangsarbeitern gegen eine Zahlung von 1,9 Milliarden Drachmen. Als die Summe nicht aufgetrieben werden kann, befiehlt Merten der Stadtverwaltung, den jüdischen Friedhof mit 300.000 Gräbern (einige davon über 400 Jahre alt) zu zerstören, um auf dem Gelände die neue Universität zu errichten. Ein Teil der Grabsteine wird zum Hausbau verwendet und in einem Schwimmbad für deutsche Offiziere verbaut. Anfang 1943 bereitet das „Sonderkommando für Judenangelegenheiten“ die Deportation vor, in mehreren Stadtteilen werden Sammellager eingerichtet. Ab August 1943 werden in 19 Transporten über 48.500 griechische Juden in Güterwagons zusammengepfercht und in die Konzentrationslager von Auschwitz und Treblinka abtransportiert. Nur vier Prozent der jüdischen Bevölkerung von 1940 überleben das Morden und kehren nach Kriegsende zurück. Heute zählt die jüdische Gemeinde in Thessaloniki nur noch 1500 Mitglieder, die in den drei verbliebenen Synagogen ihren Gottesdienst abhält.
Das älteste Gotteshaus der jüdischen Gemeinde ist die Monastiriótes-Synagoge (Sýngrou-Str. 35). Der Zerstörungswut der Deutschen entging sie nur, weil das Rote Kreuz sie nach der Deportation der Juden als Lagerraum nutzte. Ein Beispiel für eine der früher rund 100 Villen entlang der Küste vom Weißen Turm bis zum Ostrand der Stadt ist die Villa Modiano (Leoforos Vasilíssis Olgas 68), die 1906 als Sommerresidenz für den jüdischen Bankier Jacob Modiano erbaut wurde und seit 1970 das Volkskundemuseum für Makedonien und Thrakien beherbergt .
♦ Informationen zur jüdischen Geschichte und einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten bietet das Büchlein „Jüdische Orte in Thessaloniki“ von Rena Molho und Vilma Hastaoglou-Martinidis, Verlag Lycabettus Press-Romiosini, 2011.

Klosterkirche Taxiarchón

Klosterkirche Taxiarchón: Sie entstand aus einer Basilika mit Holzdach in der ersten Hälfte des 14. Jh. Man betritt den Hof durch ein Bogentor von der Akropoléos-Straße aus, die sich in Richtung Eptapirgiou hinaufschlängelt. Sehenswert ist das überdachte Taufbecken im Hof mit bemalter und restaurierter Kuppel. Trotz der breiten Marmortreppe zum erhöht gelegenen Haupteingang der heutigen Kirche führt der „eigentliche“ Haupteingang hinunter in die kleine Kapelle mit sehenswerten Ikonen. Hier befand sich einst die Krypta, in der die Mönche bestattet wurden, darunter auch der von den Türken getötete Mönch Rafael, der später heiliggesprochen wurde. Seine Gebeine ruhen in den Katakomben der Kirche.
♦ Zu besichtigen sind die Kirche und die Krypta vor oder nach Gottesdiensten, das Tor zum Innenhof ist tagsüber in der Regel zwischen 7 und 12.30 bzw. 17 und 20 Uhr geöffnet. Eingang Theotokopoulou 40.
Ósios-Davíd-Kapelle (ehem. Latomos-Kloster): Mitten in der Oberstadt, die mit zahllosen verwinkelten, engen und steilen Gassen stellenweise wie ein Labyrinth anmutet, in der nördlichen Verlängerung der Agias-Sofias-Straße. Von der früheren Kreuzkuppelkirche und dem damaligen Katholikon des Latomos-Klosters - förmlich in den Felsen des Hügels hineingebaut - sind nur noch zwei Drittel erhalten. Der Name „Latomos“geht vermutlich zurück auf die zahlreichen Steinbrüche in der Gegend. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie auf den Kirchhof treten: Auf den ersten Blick kommt man sich vor wie am Eingang zu einem Privatgrundstück mit gepflegtem Blumengarten und Glockenturm. Der Zustand des Mauerwerks und der Mosaike ist in der feuchten „Grotte“ sehr kritisch, weshalb die Kapelle immer wieder restauriert werden muss. Sehenswert im Inneren sind die kunstvollen Ausschmückungen mit Wandmosaiken und -malereien aus dem 5. bis 12. Jh. Beachtenswert das Bildnis „Christus ohne Bart auf einem Regenbogen“ mit zwei Propheten und den Evangelistensymbolen aus dem 5. Jh. sowie die Darstellung der Jugend und Taufe Jesu (12. Jh.) in der Apsis. Diese Fresken sind das einzige, zufällig erhaltene Kunstwerk in Thessaloníki aus dieser Epoche. Zufällig, weil die Türken die Mosaike mit weißer Farbe übertüncht hatten - und fast wie zum zusätzlichen Schutz hatten sie auch noch (gut sichtbar) den Haupteingang des Gotteshauses zugemauert.
♦ Tägl. außer So 8-15.30 und 17-19 Uhr (So 7-12 Uhr; Sommer bis 20 Uhr). Der Eintritt ist offiziell frei, wer sich von der alten Haushälterin das Kircheninnere zeigen lässt (sie spricht ein charmantes deutsch-französisch-italienisch-griechisches Kauderwelsch), wird danach freundlich, aber bestimmt zu einer Spende von 1 € aufgefordert. Fotografieren im Inneren ist nicht erlaubt! Epimenidou 17, Tel. 2310-261376. Ein Stück Nostalgie: Auf dem Weg zur Kapelle sind in den schmalen Gassen z. T. noch die alten Wasserrinnen in der Mitte des Gehweges zu sehen.

Ágios-Dimítrios-Kathedrale

Ágios-Dimítrios-Kathedrale: Neben der Agia Sofía ist diese fünfschiffige Basilika mit dem breiten Vorplatz an der Hauptstraße Agiou Dimítriou sicher der prächtigste Kirchenbau Saloníkis und seit 1988 UNESCO-Weltkulturerbe. Der Überlieferung nach wurde die Basilika im 5. Jh. von einem gewissen Leontius, Präfekt von Illyrien, über einer Krypta aus dem 4. Jh. mit mehreren Thermalquellen gebaut, in denen der heilige Dimítrios (Schutzheiliger der Stadt) im Jahr 304 den Märtyrertod starb. Die große und schön ausgestattete Kirche war zwischen 1493 und 1912 Moschee. Sie wurde bei der Brandkatastrophe von 1917 fast gänzlich zerstört, aber zwischen 1926 und 1948 nach alten Plänen wieder aufgebaut. Auf der Westseite der Kirche zeigt eines der Mosaike, das vom Feuer verschont wurde, Dimítrios in Militäruniform und von Engeln umgeben.
Im rechten Seitenschiff führen unterhalb des Altarraums zwei Treppen hinunter zum 1917 freigelegten Grab des Heiligen. Die Krypta gelangte erst beim Neubau der Straße unter das Straßenniveau. Es handelt sich dabei um den Ostteil des ehemaligen römischen Bades, der durch eine Apsis mit fünf Fenstern zur Kapelle umgebaut wurde. In einer Nische steht der Marmorschrein mit sieben Säulen, deren Kapitelle aus der Zeit des Theodosius stammen.
♦ Kathedrale: 6-22 Uhr; Krypta: Di-Do 8-15 Uhr, Fr 8-13.30 und 19-22 Uhr, Sa/So 7.30-14.30 Uhr (im Winter verkürzte Zeiten). Eintritt frei. Tel. 2310-270008.
Römische Bauten in der Altstadt
Etwa aus der Zeit um 300 n. Chr. stammen die Bauten, die unter dem römischen Kaiser Galerius (→ „Thessaloníki/Stadtgeschichte“) im Ostteil der heutigen Altstadt errichtet wurden. Reste des Palasthofs (Atrium) wurden am Navarinou-Platz ausgegraben und sind zur Besichtigung geöffnet. Besucher laufen auf Holzstegen durch das Gelände und die Sehenswürdigkeiten werden auf Tafeln beschrieben. Man legte hier bisher zahlreiche Mauerreste mit Säulengängen und Mosaikfußböden frei. Südwestlich davon lag das Oktagon, ein Saal mit achteckigen Außenwänden, vermutlich der Thronsaal. Den gesamten Bereich südöstlich des Oktagons nahm das Hippodrom ein. Es wird vermutet, dass die Pferderennbahn eine Gesamtfläche von fast 35.000 m2 umfasste. Reste davon sind heute nur noch unter den Kellern der Wohnhäuser zu entdecken.
♦ Tägl. außer Di 8-20 Uhr. Eintritt 4 €, Kombiticket mit Rotunde und Forum 15 €. Bei der letzten Recherche war die Ausgrabung nicht regelmäßig geöffnet.

Römische Geschichte dominiert das Stadtbild von Thessaloníki

Kamára (Triumphbogen des Galerius): Den noch gut erhaltenen Bogen mit vier übereinanderliegenden Reihen von Basreliefs finden Sie nördlich vom Weißen Turm an der Egnatía-Straße. Erbaut wurde dieser Triumphbogen im Jahre 303 anlässlich der Siege des römischen Kaisers Galerius über die Perser. Die zahlreichen Reliefs beschreiben die ruhmreichen Schlachten des Kaisers gegen den Perserkönig Narsetes. Von den ehemals vier Pfeilern, deren zwei Bögen von einer Kuppel überspannt wurden, sind heute nur noch die beiden westlichen erhalten. Auf dem Bogen im Nordosten sind Szenen aus dem Feldzug gegen Adiabene und die Armenier dargestellt. Der letzte Bogen zeigt, wie sich die Besiegten Galerius unterwerfen. Unter der Kuppel führte der Prozessionsweg hindurch, der den Palast des Kaisers mit der Ágios-Geórgios-Rotonda verband.
♦ Die kürzlich restaurierten Bögen sind immer zugänglich; ein beliebter Treffpunkt für Pärchen und natürlich begehrtes Fotomotiv.
Rotunde des Galerius (Ágios Geórgios): Der Rundbau war vermutlich das Mausoleum des Galerius. Der äußerlich schlichte Bau aus dem Jahr 306 n. Chr. wurde unter der Regierung von Kaiser Theodosius in eine christliche Kirche umgewandelt. Als das Gebäude den Türken kurze Zeit auch als Moschee (mit Namen Hortak Efendi Camisi) diente, errichtete man ein freistehendes Minarett - übrigens das einzig erhaltene in der Stadt! Weil neben der Rotunde die kleine Kirche des heiligen Georg liegt, ist auch der Rundbau unter diesem Namen bekannt. Heute dient er als Universitätskirche und als Museum für frühchristliche Kunst. Im Garten sind türkische Grabdenkmäler, Sarkophage u. a. aufgestellt.
♦ Tägl. außer Di 8-20 Uhr. Eintritt 6 €, Kombiticket mit Atrium und Forum 15 €. Tel. 2310-204868.
Römische Agorá (Forum): Zwei große Plätze einen Steinwurf südlich der Ágios-Dimítrios-Kathedrale und nordöstlich der Panagía-Chalkeon-Kirche an der Platía Achaias Agorás bildeten im 2. Jh. und in der ersten Hälfte des 3. Jh. das städtische Zentrum des römischen Thessaloníki, das erst in den 1960ern freigelegt wurde. Ursprünglich standen auf diesem Forum vier doppelte Säulenhallen, deren Überreste gefunden wurden (Ostseite). Mittels einer prunkvollen Treppe waren die beiden Plätze miteinander verbunden. Der nördliche Teil des spätantiken Markts ist inzwischen größtenteils freigelegt. Ausgegraben wurden beispielsweise die östliche Stoa mit einem gut erhaltenen Mosaikboden und die südliche Stoa mit gewaltigen Gewölben. Beide lagen unterirdisch und fungierten in byzantinischer Zeit als Zisterne. Ebenfalls nicht zu übersehen ist das Theater, auch Odeion genannt, an der Ostseite. UNESCO-Weltkulturerbe.
In einem unterirdischen Raum innerhalb der archäologischen Stätte der Agora befindet sich ein Museum mit Ausgrabungsfunden, die die Geschichte Thessaloníkis von der hellenistischen Zeit bis 1917 dokumentieren.
♦ Tägl. außer Di 8.30-15.30 Uhr. Eintritt 4 €, Kombiticket mit Atrium und Rotunde 15 €. Tel. 2310-221266.
Weitere sehenswerte Kirchen
Dódeka Apóstoli (Ágii Apóstoli): Nördlich vom Vardari-Platz. Der von außen schmucklose Ziegelbau aus dem 14. Jh. mit auffälliger, turmähnlicher Kuppel ist seit 1988 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Kirche ist von der Art her eine Viersäulenkirche mit kreuzförmigem Grundriss, Narthex und Säulenumgang. Im Inneren ist die Kirche reich verziert mit Mosaiken und Wandmalereien aus der Epoche der Paläologen (letzte Dynastie des Byzantinischen Reiches, 13.-15. Jh.). Abgebildet sind unter anderem in der Kuppel Christus als Pantokrátor, darunter die zehn Propheten und die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. In der Südwölbung befinden sich Bilder von der Geburt und Taufe Christi, im westlichen Teil ist der Tod Marias und im Norden die Kreuzigung und Auferstehung Christi dargestellt.
♦ 6-22 Uhr, So/Mo geschl. Eintritt frei. Olimpou 1 & Paparigopoulou, Tel. 2310-537915.
Agía Ekateríni: Die kreuzförmige Kirche aus dem 13. Jh. liegt westlich der Ágios-Dimítrios-Kathedrale in der Ious-&-Sahtoúri-Straße. Die Kirche repräsentiert den Beginn der spätbyzantinischen Architektur. Der schöne byzantinische Ziegelbau mit einer Haupt- und vier kleineren Kuppeln wurde während der Türkenherrschaft ebenfalls als Moschee genutzt. Im Inneren lassen sich noch Fragmente von Wandmalereien (Szenen aus dem Evangelium, Bischöfe und die Kommunion der Apostel) erkennen und Mosaike aus der Entstehungszeit der Kirche. Die Fresken im zentralen Pendentif (dreieckiges Bauelement im Übergang zwischen dem Grundriss der Kuppel und ihren tragenden Bögen) zeigen Wundertaten Christi und weitere Heiligenfiguren.
♦ Tägl. 7-11 und 18-21 Uhr. Eintritt frei. Tel. 2310-225580.
Ágios Nikólaos Orphanós: Nordwestlich der Universität. Aus rötlichem Ziegelstein im 14. Jh. erbaut, mit schöner hölzerner Eingangstür. Einst war die Kirche das Katholikon eines Klosters, das der serbische König Uros gegründet hatte, um Waisenkindern eine Heimat zu geben. Hier findet man die am besten erhaltenen und schönsten Fresken der Stadt. Sie zeigen die Wundertaten und die Passion Christi sowie Szenen aus dem Leben des heiligen Nikolaus. Seit dem 17. Jh. gehört die Kirche zum Kloster Vlatádon.
♦ Di und Do 10-14 Uhr. Tel. 2310-213627.

Profítis Ilías

Profítis Ilías: Die 1360-1384 erbaute Kirche steht unmittelbar nordwestlich der Kathedrale Ágios Dimítrios. Auffälligstes Merkmal ist der arkadenähnliche Vorbau. Ihr Grundriss in Form eines dreiblättrigen Kleeblatts erinnert an die auf Áthos üblichen Kirchenanlagen. Auch hier findet man diese Form der drei Apsiden mit winzigen Kapellen, die die weite Mittelkuppel tragen. Die Wandmalereien, die allerdings starken Schaden genommen haben, stammen aus der zweiten Hälfte des 14. Jh. Bemerkenswert ist auch die Bauweise der Außenmauer: ein regelmäßiger Wechsel von rechteckigen Steinblöcken mit waagerechten Lagen aus Ziegelstein. Kacheln bilden verschlungene Geflechte und Dreiecke.
♦ Tägl. 8-12 und 17-19 Uhr. Eintritt frei. Olimpiados, Tel. 2310-273790.
Panagía Chalkéon: An der Ecke Egnatía/Aristotélous-Straße, nördlich vom Aristotéles-Platz, steht die Kirche der „Muttergottes der Kupferschmiede“, so die Übersetzung. Das Hauptschiff wurde einer Inschrift zufolge im Jahr 1028 fertiggestellt und einem hohen Würdenträger des Kaiserhofes gewidmet. Die Kuppel der Kirche stammt dagegen vermutlich erst vom Ende des 11. Jh. Auffällig ist die typische Form einer Kreuzkuppelkirche mit quadratischem Grundriss, wobei vier Säulenbögen die Kuppel tragen. Sehenswert sind vor allem die zahlreichen Fresken, die nahezu das gesamte Innere der Kirche verzieren. Abgebildet sind das Jüngste Gericht im Narthex (Vorhalle), die Himmelfahrt Christi in der Kuppel, das Abendmahl, Christi Geburt sowie zahlreiche Heilige.
♦ Tägl. 7-12 Uhr. Eintritt frei. Tel. 2310-272910.
Agía Sofía: Die der „heiligen Weisheit“ geweihte Kirche ist vielleicht die schönste Kirche von Saloníki. Sie zählt zu den wenigen authentischen Kirchen in Kreuzkuppelform, die der Nachwelt bis heute unzerstört erhalten geblieben sind. Gebaut wurde sie im 8. Jh. auf den Resten einer Basilika aus dem 5. Jh., von der ein kleiner Apsidenraum und der Bischofssitz übrig geblieben sind. Die Kirche besitzt ein nicht nur kunsthistorisch interessantes Kuppelmosaik aus dem Jahr 885, das hervorragend erhalten ist. Es zeigt die Himmelfahrt Christi und die Apostel, Maria und zwei Engel am Kuppelfuß. Aus der Zeit nach dem Bau der Agía Sofía sind bis zur Mitte des 11. Jh. in Thessaloníki keine Bauwerke erhalten, sodass die Kirche als einzig erhaltenes Bauwerk aus diesem Zeitraum eine herausragende Stellung genießt und seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die Außenform wurde im 16. Jh. verändert, als die Türken hier eine Moschee einrichteten. Auch die Agía Sofía wurde beim Erdbeben von 1978 stark in Mitleidenschaft gezogen. Der gesamte umzäunte Vorplatz der gelb-sandsteinfarbenen Kirche ist ein willkommener Platz für eine kurze Rast.
♦ Tägl. 8-12 und 17-19 Uhr. Eintritt frei. Agias Sofias & Ermou Str., Tel. 2310-270253.
Moni Lazariston
Ursprünglich ein Klosterkomplex, der 1886 von den Brüdern vom heiligen Vioncenz von Paul errichtet worden war. Nach Sanierung und einem kompletten Umbau wurde das Moni Lazariston 1997 im Rahmen des Programms zur Europäischen Kulturhauptstadt als Kulturzentrum wiedereröffnet. Auf 20.000 m2 finden seither in Konzertsälen mit 200 bzw. 657 Plätzen Theatervorstellungen, Konzerte und Ausstellungen statt. Besondere Klasse besitzen die Aufführungen des Nationaltheaters Nordgriechenland und des Staatsorchesters Thessaloníki, dessen 100 Musiker fester Teil des Kulturzentrums sind.
Informationen Zum Programm und zu Veranstaltungen des Staatsorchesters vor Ort, Kolokotróni-Str. 21, Stavroúpoli, Tel. 2310-589185, monilazariston.gr.
Anfahrt Das Kulturzentrum liegt im nordwestlichen Stadtteil Stavroúpoli, an der Kolokotróni-Straße, die als Stichstraße von der breiten Lagada Ave. abgeht.
Türkisches Bad (Bey Hamam)
Der Koran nennt den Gläubigen eine Reihe von Reinigungsvorschriften. Die Türken von Thessaloníki erfüllten sie einst im Bey Hamam. Diese „Paradiesbäder“ liegen an der Egnatía-Straße, direkt gegenüber dem Aristoteles-Platz, und waren bis 1968 in Dauerbetrieb. Es handelt sich dabei um das erste Badehaus der Stadt, es wurde 1444 erbaut und ist das besterhaltene Hamam in Griechenland. Die Trennung des Doppelbads in einen Bereich für Frauen und einen für Männer wurde erst später eingebaut. Der Eingang zum Männerbad, der größer und reicher dekoriert ist, liegt an der Egnatía-Straße, während der kleine, unauffälligere Eingang für die Frauen sich an der Nordseite befindet. Die Räume in beiden Abschnitten waren in traditioneller Weise gestaltet. Ein großer, kühler Vorraum führt zu einer erhitzten Kammer, die wiederum in noch heißere kleine Zellen unterteilt ist. Östlich, in Kontakt mit beiden Heißluftkammern, liegt die lange, schlauchförmige Heißwasserzisterne mit unterirdischem Zulauf. In der Mitte der Wände des Männer- und Frauenbades waren Marmorbecken angebracht, niedrige Marmorbänke boten Sitzmöglichkeit. Mittels eines ausgeklügelten Systems wurde das Wasser in der Zisterne erhitzt und als Dampf und heiße Luft in die Baderäume geleitet. Dadurch wurde der Marmorboden erhitzt. Durch vertikale Einschnitte in der Wand wurde der entstehende Rauch abgeleitet und wärmte damit zugleich die Mauern.
♦ Die Bäderanlage ist derzeit nur von außen zu besichtigen. Vom Café Palio Hamam kann man aber zumindest den Blick über die Dächer des Bades genießen.
Vláli-Markt und Modiáno-Markthallen