Mike und die Talente - Trine Bundsgaard - E-Book

Mike und die Talente E-Book

Trine Bundsgaard

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Beschreibung

Mike hat viel um die Ohren. Seine Mutter ist tot, sein Vater trinkt zu viel Bier, und eines Tages taucht sein großer Bruder Kenneth mit einem Paket auf, das Mike verstecken soll. Wo ist Kenneth da nur hineingeraten? Glücklicherweise hat Mike gute Chancen, in die Talentemannschaft des Fußballklubs aufgenommen zu werden. Aber ist in der Mannschaft sowohl Platz für Mike als auch für seinen besten Freund?"Mike und die Talente" ist das zweite Buch über die Klasse der Rosenmark-Schule. "Thea und der Chat" ist das erste Buch der Reihe.

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Seitenzahl: 48

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Trine Bundsgaard

Mike und die Talente

Übersetzt von Sigrid Andersen

Saga Kids

Mike und die Talente

 

Übersetzt von Sigrid Andersen

 

Titel der Originalausgabe: Mike og talenterne

 

Originalsprache: Dänisch

Coverimage/Illustration: Original

Copyright ©2009, 2023 Trine Bundsgaard und SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788728265611

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung des Verlags gestattet.

 

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

Kapitel 1

Mike schreckt aus dem Schlaf hoch. Der Radiowecker zeigt 7:38 an. Er hat wieder einmal nicht geläutet. Mike flucht leise. Wenn er sich beeilt, kommt er gerade noch rechtzeitig in die Schule. Rasch schlüpft er in die Hose. Er hat im T-Shirt geschlafen. Das geht schon noch einen Tag. Auf dem Sofa schnarcht sein Vater. Er sieht völlig fertig aus. Und er stinkt. Mike zählt die Flaschen auf dem Couchtisch. Er hat keine Zeit, sie wegzuräumen.

Im Kühlschrank herrscht gähnende Leere, aber Mike findet einen Zwanziger in der Jackentasche seines Vaters. Der Snackstand in der Schule ist

okay. Es bleibt keine Zeit, um die Zähne zu putzen. Mike schnappt sich einen Kaugummi und die Schultasche und läuft zur Türe hinaus. Aber er muss umkehren, denn er hat das Wichtigste vergessen: den Fußball. Er hat einen richtigen Lederball mit Autogrammen von mehreren Spielern der Nationalmannschaft. Er hat ihn von seinem großen Bruder, Kenneth, bekommen.

Mike wirft das Fahrrad genau in dem Moment in den Fahrradkeller, als die Glocke ertönt. Er stürmt die Treppe hoch. Der Mathematiklehrer, Schnecke, ist noch nicht gekommen. Mike setzt sich neben Magnus und zeigt ihm den Ball. Magnus grinst und tut so, als würde er einen Kopfball machen. Magnus ist okay, auch wenn er wie ein Mädchen aussieht und Thea viel zu oft bei ihm hängt. Magnus ist Mikes bester Freund.

Schnecke taucht auf und bitte Pernille, die Mathematikaufgaben einzusammeln. Mist. Mike hatte die gestern Abend, als sein Vater und dessen Freund im Wohnzimmer saßen, völlig vergessen. Mike beißt sich auf die Lippe und hebt die Hand.

„Mike! Möchtest du mir erzählen, dass du deine Hausaufgaben wieder einmal vergessen hast?“ Schnecke schiebt seine Brille die Nase hoch und seufzt. Mike nickt und versucht, Pernille nicht zu beachten, die an seinem Tisch vorbeigeht und die Hausaufgaben von Magnus nimmt. Schnecke seufzt wieder und holt ein Heft aus seiner alten, braunen Tasche.

„Ich hatte so viel um die Ohren“, lächelt Mike. Schnecke wird ihn nicht kleinbekommen. „Fußballspielen und so.“

„Das ist das dritte Mal hintereinander, Mike. Vom Fußballspielen wirst du nicht klüger. Ich möchte die Aufgaben morgen haben.“ Schnecke schüttelt den Kopf und schreibt in sein Heft. Mike zuckt mit den Achseln. Sind ja nur Mathematikaufgaben. Es gibt viel wichtigere Dinge als einige langweilige Rechenaufgaben.

„Ich muss mich wohl bald mit deinem Vater unterhalten, Mike“, meint Schnecke. Mike nickt. Dann musst du ihn wohl zuerst wecken, denkt er. Aber er ist still. Und er kann sich gar nicht darauf konzentrieren, was Schnecke den Rest der Stunde so sagt. Magnus und Mike sind die ersten am Fußballplatz, nachdem die Glocke endlich geläutet hat. Sie spielen in derselben Mannschaft des Fußballklubs und träumen beide von einem Platz in der Talentmannschaft. Sie trainieren Finten und Dribbeln in allen Pausen. Magnus kann den Ball etwas länger halten als Mike. Wenn Magnus in Bestform ist, sieht es aus, als ob der Ball ein Magnet wäre, der von seinem Körper angezogen wird. Aber Mike spielt wilder als Magnus. Er riskiert mehr und findet immer neue Spielzüge. Wenn er spielt, denkt er an nichts anderes. Nur er und der Ball existieren. Und der Traum von der Nationalmannschaft.

Die Glocke läutet viel zu schnell wieder zum Ende der Pause. Mike schlurft langsam hinter Magnus ins Klassenzimmer. Die Stunde zieht sich ewig. Nach der Schule will Mike nicht nach Hause. Vielleicht liegt sein Vater noch immer auf dem Sofa. Bei all den Flaschen, die auf dem Tisch gestanden sind, hat er ganz sicher Kopfschmerzen. Mike will Magnus fragen, ob sie vor dem Training noch ein wenig Fußballspielen.

Aber Thea steht bereits neben Magnus.

„Wir sehen uns beim Training“, ruft Mike. Er reißt das Fahrrad auf dem Hinterreifen hoch und fährt dann einen Umweg nach Hause.

Kapitel 2

[Illustration page 13]

 

Mike geht langsam die Treppe hoch. Keine Ahnung, was ihn heute wieder erwartet. Vielleicht ist sein Vater gar nicht zu Hause, vielleicht schläft er, vielleicht kann er sogar mit ihm reden. Mike steigt eine Stufe nach der anderen hoch, während er in Gedanken murmelt: „Er schläft, er ist wach, er schläft, er ist wach.“

Das Endergebnis für Mike lautet: „Er schläft.“ Er öffnet langsam die Tür. Es stinkt und ist fast dunkel in der Wohnung. Aber sein Vater schläft nicht. Er sitzt auf der Couch. Die Flaschen stehen noch immer auf dem Wohnzimmertisch. Der Fernseher läuft. Mike wirft die Tasche in sein Zimmer.

„Hallo“, sagt er. „Hast du eingekauft?“ Sein Vater schüttelt den Kopf und brummt etwas.

„Im Kühlschrank ist gähnende Leere“, meint Mike und setzt sich in den Stuhl gegenüber von seinem Vater, der sich eine Zigarette angezündet hat, ohne den Blick vom Fernseher zu lösen.

„Wir brauchen doch etwas zu essen, oder?“, fragt Mike.

„Ja, ja“, murmelt der Vater. Noch immer starrt er auf den Golfspieler auf dem Bildschirm.

„Hast du Geld?“ Mike wartet seine Antwort nicht ab. „Ich schreibe eine Einkaufsliste.“ Er schreibt Milch, Butter, Schwarzbrot, Salami, Nudeln, Tomatensauce und Zahnpasta auf einen Zettel. Bier und Zigaretten muss er nicht aufschreiben. Daran denkt sein Vater komischerweise immer.