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"Mitternachtsboogie" wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation - es fing das Lebensgefühl der Jugend am Ende der Tito-Ära wie kein anderes Buch ein. In einer gewagten Mischung aus lyrischer und urbaner Sprache erzählt Popovic von langen Nächten in Zagreber Kneipen und Cafés oder den Aufenthalten in West-Deutschland, wo die Studenten immer noch vom Sozialismus träumten, während in Zagreb die Zuversicht wuchs, dass dieser bald sterben würde. Urbane Lebenswelten, Misstrauen gegenüber Autoritäten, ein unverwechselbarer Stil, Prägnanz, Humor und rasanter Rhythmus sind die Grundeigenschaften der Prosa Popovics, der mit diesem Buch nachhaltig die Entwicklung der kroatischen und der gesamten jugoslawischen Literatur beeinflusste.
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Seitenzahl: 185
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Aus dem Kroatischen von Alida Bremer
Roman • Voland & Quist
Sonar 7
Originaltitel: Ponocni boogie, erschienen bei Quorum, Zagreb 1987, zweite ergänzte Ausgabe erschienen bei Meandar, Zagreb 2002
Verlag Voland & Quist, Dresden und Leipzig, 2010
© der deutschen Ausgabe by Verlag Voland & Quist – Greinus und Wolter GbR
Lektorat: Stephan Ditschke, Hamburg
Umschlaggestaltung: HawaiiF3, Leipzig
ISBN: 978-3-938424-55-1
E-Book-Erstellung: nimatypografik
www.voland-quist.de
Edo Popovic, geboren 1957, lebt in Zagreb. Er war Mitbegründer einer der einflussreichsten Underground-Literaturzeitschriften des ehemaligen Jugoslawiens und veröffentlichte mehrere Romane und Erzählbände. Edo Popovic gilt als die Stimme des urbanen Kroatiens und der Verlierer der gesellschaftlichen Transformation. Auf Deutsch erschienen bereits die Romane »Ausfahrt Zagreb-Süd«, »Kalda« und »Die Spieler« bei Voland & Quist.
»Mitternachtsboogie« wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation – es fing das Lebensgefühl der Jugend am Ende der Tito-Ära wie kein anderes Buch ein. In einer gewagten Mischung aus lyrischer und urbaner Sprache erzählt Popovic von langen Nächten in Zagreber Kneipen und Cafés oder den Aufenthalten in West-Deutschland, wo die Studenten immer noch vom Sozialismus träumten, während in Zagreb die Zuversicht wuchs, dass dieser bald sterben würde.
Die Herausgabe dieses Werks wurde gefördert durch TRADUKI, ein gemeinsames Programm des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland, des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten der Republik Österreich, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, KulturKontakt Austria, Goethe-Institut und S. Fischer Stiftung.
Die Reihe Sonar wird herausgegeben von Christine Koschmieder.
Die im Kopf rebellieren, brüllen, vermehren sich.
Nana
Der Mann, der den eigenen Schatten tötete
Ich hatte lange geschlafen. Als ich endlich die Augen öffnete, waren dreißig Jahre vergangen.
In der Dämmerung sah ich fluoreszent-blaue Schienen … stille Straßen, über die Autos wie Glühwürmchen krochen … kalkweiß gestrichene Häuser an den Rändern dunkler Wälder … eiserne Brückenarabesken … einen Neonfrosch mit gelber Krone … Glaskuppeln von Fabrikhallen, die mit Ruß bedeckt waren … die Festungen der Arbeiterviertel mit ihren abgeblätterten Fassaden … ein Mädchen mit einer Zigarette im Mund, das sich hinter einem hell erleuchteten Fenster auszog … leere Flüsse aus Stahl …
Einst fuhr eine Flotte aus Papierschiffchen darüber, die von Bleisoldaten gesteuert wurden. Die Schiffe sind in Vergessenheit geraten, aber die Bleisoldaten mit ihren fiebernden Blicken wandern noch immer durch die Städte.
Ein VW ohne Räder, auf die Seite gekippt, in einer Nebenstraße … Dunkelhäutige Dealer quatschen in den Schatten der Hauseingänge miteinander und lachen laut … Penner wärmen sich an den Kanalisationsschächten auf … Hast du mal ne Mark … In den Schaufenstern sitzen vergessene Huren, unausgeschlafen, aber schön … Das Vögeln hat sich in einen Albtraum verwandelt … Menschen schreien auf, sobald sie sich im Vorbeigehen aus Versehen berühren … Drei Milliarden Menschen laufen über Straßen, Wiesen, durch Wälder, Wüsten – sie schreien panisch …
Dreißig Jahre, sagte ich zu mir selbst.
Eisiger Regen bohrte kleine Löcher in meine Wangen.
Ich suchte Unterschlupf in einem Antiquariat und stöberte in den Regalen herum. Fels’ Buch »Mein Land« zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich kaufte es, obwohl ich schon eine neuere Ausgabe besaß. Eine Widmung stand darin, mit schwarzer Tinte geschrieben:
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