Mobbing - Hans-Jürgen Kratz - E-Book

Mobbing E-Book

Hans-Jürgen Kratz

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  • Herausgeber: REDLINE
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Mobbing am Arbeitsplatz ist nicht nur für den Gemobbten, sondern auch für den Arbeitgeber eine unhaltbare Situation. Mit konkreten Ratschlägen hilft der Autor den Betroffenen sich zu wehren, dem Arbeitgeber oder Kollegen helfend einzugreifen oder vorzubeugen. Neu sind Hinweise auf das neue Schadenersatzrecht, das Arbeitgeber auch für Mobbinghandlungen von Mitarbeitern haftbar macht.

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Seitenzahl: 129

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Hans-Jürgen Kratz

Mobbing

■ Erkennen   ■ Ansprechen  ■ Vorbeugen

New Business Line

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:[email protected]

4. Auflage 2012 © 2003 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH Nymphenburger Straße 86 D-80636 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096

© 2003 by Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter, Frankfurt/Wien

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Gestaltung: [email protected] Illustrationen: Josef Koo Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN Print 978-3-86881-413-2 ISBN E-Book (PDF) 978-3-86414-033-4

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.redline-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unterwww.muenchner-verlagsgruppe.de

Inhalt

VorwortEinleitung

Teil 1: Phänomen Mobbing – Begriff, Fakten, Verlauf, FolgenWas ist unter Mobbing zu verstehen?Weshalb treten in letzter Zeit Mobbingaktivitäten verstärkt auf?Wer kann Mobbingopfer werden?Der Verlauf von MobbingPhase 1: Ein Konflikt wird nicht konstruktiv gelöstPhase 2: Es wird systematisch Psychoterror ausgeübtPhase 3: Die Personalleitung reagiertPhase 4: Der Gemobbte wird aus der betrieblichen Gemeinschaft ausgeschlossenMobbing und Krankheit

Teil 2: Was kann der Betrieb gegen Mobbing tun?Firmengrundsätze stellen die Weichen für ein kooperatives MiteinanderDer im Unternehmen praktizierte Führungsstil muss Mobbing verhindernEine betriebliche Anlaufstelle kann helfenEine Betriebsvereinbarung signalisiert die Bedeutung der MobbingabwehrErforderlichenfalls sind arbeitsrechtliche Schritte vorzusehen

Teil 3: Was kann der Vorgesetzte gegen Mobbing tun?»Alarmsignale«, die den Vorgesetzten hellwach machen solltenSorgen Sie für eine erfolgreiche Integration neuer MitarbeiterBeobachten Sie das Gruppenklima, um frühzeitig Mobbingaktivitäten zu erkennen und ihnen entgegenzutretenBekämpfen Sie Intriganten- und Denunziantentum Nehmen Sie Mitarbeiterbeschwerden ernstBringen Sie Mobbing als zu bekämpfendes Fehlverhalten zur SpracheWirken Sie an einer »sozialverträglichen« Lösung mitSechs Stufen zur kooperativen KonfliktbewältigungVersorgen Sie den Gemobbten mit erforderlichen Informationen

Teil 4: Was kann der Gemobbte gegen Mobbing tun?Sie starten mit Ihrer BestandsaufnahmeErkennen Sie Ihre Achillesferse und bemühen Sie sich um VerhaltensänderungSchalten Sie Ihr »soziales Netzwerk« einSprechen Sie den Mobber auf sein Tun anLohnt sich eine Konflikteskalation?Positives Denken ist wichtigTreten Sie selbstbewusst auf und zeigen Sie über Ihre Körpersprache SicherheitBieten Sie während der Einführungsphase keine AngriffsflächenBeachten Sie die GruppennormenWehren Sie persönliche Angriffe abSie beschreiten den Rechtsweg

Teil 5: Was können die Kollegen gegen Mobbing tun?

Teil 6: Was kann der Betriebsrat/der Personalrat gegen Mobbing tun?

Schlusswort

Anhang: Anschriften helfender Institutionen

Vorwort

In der Öffentlichkeit und speziell im Arbeitsleben wird der modernen und markanten Wortschöpfung Mobbing immer größere Aufmerksamkeit zuteil, nachdem sich auch in den Medien Berichte zum Psychoterror im Unternehmen häufen.

In diesem Buch wird die Problematik des Mobbing unter praxisorientierten Aspekten dargestellt. Keinesfalls soll der Versuch unternommen werden, den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Diskussion und die vielschichtigen Facetten des Mobbens unter soziologischem, psychologischem, medizinischem, sozialethischem und juristischem Blickwinkel prägnant darzustellen und um weitere eher akademische Überlegungen zu bereichern.

Vielmehr soll »normalen Sterblichen« – und hierunter fallen regelmäßig Vorgesetzte, Kollegen, Betriebsinhaber, Betriebs- und Personalräte, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte und auch Gemobbte – eine Vielzahl von Handreichungen mit Detail- und Hintergrundinformationen, Handlungsanstößen und Bewältigungsstrategien angeboten werden. Zu wünschen wäre, dass hiernach die von Mobbing unmittelbar oder mittelbar Betroffenen frühzeitig sich anbahnende Mobbingaktivitäten erkennen und einer Eskalation entgegenwirken werden. Sie sollen keinesfalls sprach- und tatenlos bereits ausufernde Mobbinghandlungen hinnehmen, sondern angemessen reagieren, damit alle Betriebsangehörigen künftig wieder in einem kooperativen Miteinander wirken können.

Ob in jedem Einzelfall unsere in diesem Buch empfohlenen Maßnahmen gegen Mobbing das gewünschte Ergebnis zeitigen, ist wegen der Verschiedenartigkeit der Fälle und der Individualität der beteiligten Personen fraglich. Auch wenn alle angebotenen Bewältigungsstrategien dieses Ratgebers realisiert werden, besteht dennoch ein Restrisiko, dass es zu einer Konfliktzuspitzung kommt. Es gibt eben keine allgemein gültigen Regeln gegen Mobbing, und es wurde bisher auch nicht der »Mobbingtechniker« geboren, der mit geeichten Messgeräten ein akutes Mobbing lokalisiert, mit einem Griff in die Werkzeugtasche die passende Zange erwischt, damit die unerwünschte Störung behebt und auch noch für die nächsten zwei Jahre die Garantie für sein Wirken übernimmt.

Dennoch: Es ist stets besser, gegen einen erkannten Missstand anzukämpfen, als tatenlos zuzusehen, wie ein Mitmensch oder man selbst in seiner Würde und Seele verletzt wird!

Wegen der besseren Lesbarkeit wurde für dieses Buch die gebräuchliche männliche Form gewählt und auf Doppelbezeichnungen (zum Beispiel der Kollege/die Kollegin) verzichtet. Ich bitte die Damen, sich dennoch angesprochen zu fühlen. Auch wird über den Mobber als Einzelperson geschrieben, wobei sich hierunter auch eine Mehrzahl von Personen einordnen lässt.

Einleitung

Übereinstimmend wird Mobbing von allen Gruppierungen unserer Gesellschaft als unerwünschtes und auszumerzendes Übel im Arbeitsleben generell abgelehnt. Demzufolge reagieren Vorgesetzte auf die Frage nach Mobbing in ihrem Zuständigkeitsbereich ahnungslos, ablehnend, ja entrüstet:

Ich kann mich nicht erinnern, jemals Anzeichen von Mobbing beobachtet zu haben. Bei anderen Firmen soll es Mobbing geben. Bei mir aber ist die Welt noch in Ordnung. Mobbing kenne ich aus eigener Anschauung nicht. Unser gutes Betriebsklima verhindert derartige Auswüchse. Zwar ist bei uns der Umgangston manchmal recht rau, dafür aber herzlich. Wenn einer meiner Leute beginnen sollte, einen anderen zu drangsalieren, werde ich das schon zu verhindern wissen. Das wäre ja noch schöner, wenn in meiner Filiale ein Mitarbeiter ausgegrenzt und kaputtgemacht werden würde. Solange ich das Sagen habe, werde ich so etwas bereits im Keim ersticken.

Kaum ein Vorgesetzter gesteht Mobbingaktivitäten in seinem Bereich ein. Gäbe er ehrlicherweise zu, dass in seinem Bereich unter seinen Augen gemobbt wird oder er gar selbst als Mobber in Erscheinung tritt, könnte ein Betrachter ernsthafte Zweifel an der Führungsqualifikation dieses Vorgesetzten anmelden. So verwundert nicht, wenn das Problemfeld Mobbing totgeschwiegen wird. Denn welcher Vorgesetzte will schon im Kreuzfeuer der Kritik stehen?

Allerdings sieht die Realität anders aus, als uns abwehrende Vorgesetzte weismachen wollen. Dies verdeutlichen einige Zahlen:

Nach dem von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Auftrag gegebenen ersten repräsentativen »Mobbing-Report« sind in Deutschland 2,7 Prozent, also über 800.000 Arbeitnehmer, von Mobbing betroffen (damit liegt Deutschland im Mittelfeld der europäischen Staaten). Hochgerechnet auf die Dauer eines Erwerbslebens wird in Deutschland etwa jede neunte Person in erwerbsfähigem Alter mindestens einmal im Verlauf des Arbeitslebens gemobbt. In einer Studie fand die Dortmunder Sozialforschungsstelle heraus, dass in Deutschland rund 3,1 Prozent der Arbeitszeit von Mobbing beeinflusst wird. Das sind rund 1,7 Milliarden Arbeitsstunden pro Jahr. Etwa 20 Prozent der Selbstmorde in Deutschland gehen auf das Konto von Mobbingaktivitäten. Mobbing verursacht in Deutschland jährlich einen gesamtwirtschaftlichen Schaden in Höhe von 15 bis 50 Milliarden Euro. Den Unternehmen entstehen Kosten in Höhe von 17.500 bis 50.000 Euro pro Jahr und gemobbter Person. Die zweite europäische Erhebung in Bezug auf die Arbeitsbedingungen besagt, dass 8 Prozent (= 12 Millionen) aller Arbeitnehmer in der EU Einschüchterungen und Mobbing ausgesetzt sind.

Diese alarmierenden Zahlen sollten jeden Vorgesetzten veranlassen, sich ernsthaft mit diesem Thema auseinander zu setzen mit dem Ziel, den Blick für Mobbingsymptome zu schärfen, auf dass erkennbaren Mobbingaktivitäten entgegengewirkt bzw. künftigen Mobbingansätzen frühzeitig und wirkungsvoll begegnet werden kann.