Mobil sein in der Zukunft - Jürgen Vagt - E-Book

Mobil sein in der Zukunft E-Book

Jürgen Vagt

2,1

Beschreibung

Ob es die Elektroautos oder das autonome Auto ist, in der Mobilität tut sich viel. Dieses Buch verschafft auf unterhaltsame Weise einen Überblick über die zentralen Entwicklungen in der Zukunftsmobilität.

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Für meine Eltern und mein Dank geht an unzählige Fachexperten, die durch ihre Impulse dieses Buch möglich gemacht haben. Unter elektroautovergleich.org können Sie meine Arbeit an der Zukunft der Mobilität weiter verfolgen.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Kapitel 1 – Wie werden wir in Zukunft mobil sein

Kapitel 1 – Geben wir beim Autofahren das Steuer ab

Kapitel 1 – Weniger Besitzen und mehr Nutzen

Kapitel 1 – Der Verkehr wird digital

Kapitel 1 – Die Relikte der Vergangenheit in der Zukunftsmobilität

Kapitel 1 – Die Verstädterung und der Verkehr der Zukunft

Kapitel 2 – Die Elektrifizierung des Autos

Kapitel 2 – Das Auto als Umweltsau

Kapitel 2 – Wird das Öl knapp

Kapitel 2 – Das Elektroautos ist da

Kapitel 2 – Wie geht es weiter mit dem Elektroauto

Kapitel 2 – Wem nutzt das Elektroauto

Kapitel 2 – Welche technischen Hürden gibt es beim Elektroauto

Kapitel 2 – Werden sich Elektroautos durchsetzen

Kapitel 3 – Ist Teilen das neue Haben

Kapitel 3 – Wie funktioniert das Autoteilen

Kapitel 3 – Was wird sich durchs Carsharing ändern

Kapitel 3 – Wie geht es weiter mit dem Carsharing

Kapitel 4 – Der Weg zum automatisierten Auto

Kapitel 4 – Die Treppe zum automatisierten Auto

Kapitel 4 – Was bringt das automatisierte Auto

Kapitel 4 – Wer kauft das automatisierte Auto

Kapitel 4 – Wann kommt das automatisierte Auto

Kapitel 4 – Wer will das automatisierte Auto

Kapitel 4 – Wie wird es rechtlich geregelt

Kapitel 5 – Wie werden wir in Zukunft mobil sein

Kapitel 5 – Das autonome Auto und neue Wettbewerber

Kapitel 5 – Das Elektroauto im Energiesystem

Kapitel 5 – Löst Parken einen neuen Goldrausch aus

Kapitel 5 – Wie wird man sich in der Stadt der Zukunft fortbewegen

Einführung

Ich bin ein Automann, wie man so sagt, und kann mir wenig Schöneres vorstellen als mit einem Cabrio an der Küste lang zu fahren, aber anderseits frage ich mich auch warum der tägliche Weg zur Schule, Arbeit oder Uni den Klimawandel vorantreiben muss. Diese Frage ist in eine intensive Beschäftigung in meiner Promotion über Elektromobilität gemündet, denn trotz einer emotionalen Bindung an das Auto, sehe ich keinen Sinn mehr darin mit 500 PS im Stau zu stehen. Aber abgesehen von der emotionalen Bindung, kann ich mir ein modernes Leben ohne Auto nicht vorstellen. Denn wir haben unser modernes Leben mit unseren Häusern in der Vorstadt und unseren Hobbys um das fossile Auto herum gebaut. Daher muss auch der Verkehr einen Beitrag zu der Jahrhundertaufgabe Klimaschutz leisten und wir müssen andere Formen der Mobilität finden, die weniger schädlich für den Planeten sind.

Ein Besuch in Vietnam hat mich stark sensibilisiert gegenüber den vermeidbaren Verkehrstoten, denn dort kann man fast noch täglich Verkehrstote auf der Straße sehen. Diese Reise hat mir einen anderen Zugang zu den ca. 3500 Verkehrstoten in Deutschland geliefert, denn nach allem was man weiß sind die Verkehrstoten vermeidbar. Die westlichen, postindustriellen Gesellschaften sind am Anfang einer Transformation zu einem anderen, vielleicht nachhaltigeren Verkehrssystem. Ein System, das vielleicht weniger Verachtung durch nachfolgende Generationen erzeugen wird, als das gegenwärtige fossile Verkehrssystem. Diese Veränderungen können so groß und mächtig sein, wie die 1. industrielle oder die Internetrevolution werden. Konkrete oder spezifische Vorhersagen sind natürlich schwierig, aber ich möchte drei zentrale Entwicklungsfelder in der Mobilität beschreiben.

So wie die industrielle Revolution die Produktionsweise massiv verändert hat und die Einführung der Internets die Kommunikation weltweit und tief gehend verändert hat, werden diese drei Entwicklungen die Mobilität der Menschen gravierend verändern. Natürlich hat die Automobilindustrie insbesondere in Deutschland mit ihrem 26% am Exportvolumen und Ihren 5 Millionen Beschäftigten eine zentrale Stellung, aber diese Veränderungen werden weit über die Automobilindustrie hinausgehen. Falls die aufstrebenden Nationen und Regionen wie China, Indien oder Lateinamerika ohne den Umweg über das fossile Verkehrssystems gleich ein modernes Verkehrssystem einführen, können Millionen von Menschenleben gerettet werden und die Lebensqualität von Milliarden Menschen würde sich verbessern. Es gibt ja viele Studien, die sich mit dem Verhältnis von Gesundheit und Luftqualität beschäftigen, so kam eine WHO- Studie zum Ergebnis, dass jährlich 7 Millionen Tote durch Verkehrsemissionen entstehen. Als Ökonom kann ich natürlich auch die Ineffizienz des konventionellen Verkehrssystems nicht ausstehen, denn ein Fahrzeug steht im Regelfall 23 Stunden des Tages unbenutzt herum.

Der Durchschnittsautofahrer steht gefühlt ein halbes Leben im Stau. Wir in den westlichen Nationen sind in einer Frühphase dieser Transformation, als ich im Winter 2015 dieses Buch schrieb, gibt es im Deutschland ca. 3500 voll elektrische Fahrzeuge in Deutschland. Das bei einem gesamten Fahrzeugbestand in Deutschland von 41 Millionen Fahrzeugen. Carsharing gibt es zwar schon seit Ende der 1970 er Jahre, aber erst seit 2010 ging es richtig los. Nun gibt es ca. 1 Million Fahrzeuge, die im Carsharing genutzt werden. Dies sind nur Anfänge einer veränderten Mobilität, aber ich möchte auch nicht die technischen Determinanten der modernen Mobilität detailgenau darstellen, sondern eine gesellschaftliche Debatte über eine moderne, nachhaltige und auch humanere Mobilität bereichern. Im Zuge der breiten, gesellschaftlichen Debatte sollte sich ein Konsens über die Zukunftsmobilität etablieren, daraus werden unternehmerische Chancen und veränderte Arbeits- und Lebensformen entstehen.

Kapitel 1 – Wie werden wir in Zukunft mobil sein

Ich kann mich noch gut an meine Grundschulzeit erinnern, als sich eine Lehrerin drüber lustig machte, als wir Jungen von Autos berichteten, die mit dem Fahrer sprechen und Kommandos des Fahrers ausführten. Naive Phantasien von kleinen Jungen, die keine Lust mehr auf Geschichten von Feen und Elfen hatten, und deren Gedanken abschweiften.

Ende der 1990 er Jahre führt Mercedes Benz die Spracherkennung in ihrer Oberklasse ein. Die Technikversionen wurden unsere Alltagsrealität und heute können wir uns mit intelligenten Uhren oder Smartphones unterhalten. In dieser Strömung wurde unser Leben durch Technologie einfacher, bequemer und sicherer und wenn man die Entwicklung als Tatsache akzeptiert, dann kann oder muss man daran glauben, dass durch die Elektrifizierung des Automotors und Reduzierung des menschlichen Einflusses auf das Verkehrsgeschehen und den Wechsel zum Nutzen statt des Besitzes von Fahrzeugen möglich ist.

Im Wesentlichen will ich in diesem Buch ein paar Linien finden, die die Zukunftsmobilität bestimmen und determinieren werden. Einiges dürfte Ihnen bekannt vorkommen, wie die Konkretisierung der Klimadebatte auf den Verkehrssektor. Aber für viele dürfte der Gedanke noch sehr befremdlich sein, ein Auto zu nutzen ohne es zu besitzen. Wenn wir ehrlich sind, ist der Gedanke eher abschreckend, in einem automatisierten Auto zu sitzen. Das eigene Leben und die eigene Gesundheit hängt an einem Rechner im Auto und in der Tat die psychologische Hürde ist beim automatisierten Autofahren am höchsten.

Ich werde den Weg zum Null Emissionsauto beschreiben. In groben Zügen ist Ihnen die Klimawandel Debatte mit Ihren Auswirkungen auf den Energiesektor und den Ausbau der erneuerbaren Energien bekannt. Seit Beginn der industriellen Revolution um 1850 und der massiven Nutzung der fossilen Energieträger wie Kohle und Öl, hat sich der menschengemachte CO 2 Ausstoß vergrößert. Infolgedessen wärmt sich die Atmosphäre auf, seit 40 Jahren steigt das Umweltbewusstsein und die politische Diskussion über das fossile Energiesystem. Seit 1999 wird der Ausbau der erneuerbaren Energien gefördert und Solar, Wind ist heute nicht mehr aus dem Energiesystem wenigstens in Deutschland nicht mehr weg zudenken. Da bleibt aber noch das fossile Auto, der automobilen Großindustrie wird die Schuld an der Klimaschädigung geben. Der politisch- automobile Komplex wird als schmutzige Industrie angesehen, obschon dieser im großen Maße nur Kundenbedürfnisse erfüllt. Ich erspare Ihnen mal die Feinheiten, der globalen wie nationalen Klimadebatte und man kann heute davon ausgehen das es sowohl eine kritische Erderwärmung gibt als auch der Mensch und sein Verhalten dafür verantwortlich sind. Im Großen und Ganzen wird auch in der Autoindustrie dieser Zusammenhang und die eigene Verantwortung akzeptiert. Gut, es gibt hier und da noch mal Aussagen von Ferrari Chefs der ewig-gestrigen Automobilleute, aber der Durchschnitt der Automobilindustrie wendet sich vom Verbrennungsmotor ab. Auch in den USA, wo bis dahin hubraumstarke V 8 Motoren dominiert haben, werden immer schärfere Emissionsgrenzen eingeführt. Seit Ende der Weltfinanzkrise 2009 kommen vermehrt alternative Antriebe auf den Markt, zwar besteht weiterhin das Risiko, dass diese Entwicklung ein Strohfeuer bleibt, wie die Ölpreiskrise in der Mitte der 1970 er Jahre oder der Miniboom der batteriebetriebenen Elektroautos am Ende der 1990 er Jahre in Kalifornien.

Aber dieses Risiko wird immer kleiner.

Kapitel 1 – Geben wir beim Autofahren das Steuer ab

In der Mehrzahl der Studien nimmt der gesellschaftliche Status des Autos in westlichen Industrienationen ab, die Zeiten wo der Führerschein sehnsüchtig mit 18 Jahren erwartet wurde, sind vorbei. Die frühere Rolle des Autos hat immer mehr das Smartphone.

Der zunehmende Statusverlust des Autos teilt sich mit der Etablierung der Elektromobilität ein anderes Thema.

Automatisiertes Fahren. Ich bin mir nicht sicher, ob aus diesem Thema schon eine Strömung der Zukunftsmobilität werden kann. Aber in den beiden letzten Jahren hat sich einiges getan und europäische Hersteller verbauen schon einige Module, die automatisiertes Fahren ermöglichen. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, fast 90% aller tödlichen Unfälle werden durch menschliche Fehler verursacht und daher gehört automatisiertes Fahren in eine Darstellung über Zukunftsmobilität. Der automobile Straßenverkehr gehört immer noch weltweit gesehen zu den Top 10 Killer, damit reiht sich der Autoverkehr neben den großen Volkskrankheiten ein. Der Straßenverkehr hat in den westlichen Industrienationen seinen Schrecken verloren, denn z. B. in Deutschland fällt die Zahl der Verkehrstoten von 20000 im Jahr 1970 auf 3500 Tote in den 2010 Jahren kontinuierlich. Aber in Afrika und Asien ist der Autoverkehr immer noch brandgefährlich, dass kann ich aus einiger Anschauung in Vietnam bestätigen. Ich habe persönlich an einem Tag in Vietnam drei Verkehrstote gesehen. Aber momentan ist wenigstens für mich nicht klar, dass sich das automatisierte Autofahren durchsetzt. Es hat schon einige Versuche gegeben, das automatisierte Autofahren zu etablieren und bislang hat sich das computerbasierte, automatisierte Autofahren nicht flächendeckend etabliert. Als wichtige Ergänzung zum automatisierten Auto werde ich auch die digitale Vernetzung des Autos beleuchten. Wenn man die Sicherheit im automobilen Straßenverkehr ernst nimmt, dann muss man anfangen den Menschen als Unfallrisiko auszuschließen, denn die passive Sicherheit des Autos ist durch Airbags, Gurtstraffer und Sicherheitszellen sehr weit fortgeschritten. Da bleibt nur noch den Menschen als Unfallursache anzugehen, und ihm die Verantwortung zum Autofahren zu entziehen. Das Thema automatisiertes Autofahren hat in den letzten Jahren durch die Versuche des Suchmaschinengiganten Google in den Jahren ab 2012 einen massiven Schub bekommen. Nun hat das automatisierte Googleauto