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Examensarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 2,0, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: “Die Religion der Zukunft wird Kino sein und in Hollywood produziert.” Diese These des Filmkritikers Georg Seeßlen aus einem Artikel des Jahres 2000 lässt aufhorchen. Das Kino soll in Zukunft die Kirche ersetzen? Viele werden diese Behauptung als übertrieben abtun. Natürlich gibt es religiöse Aspekte im Kinofilm, das zeigt sich nicht zuletzt an den aktuellen Diskussionen über den spirituellen Charakter der Filmreihen „Der Herr der Ringe“ oder „Die Matrix“. Aber wird dadurch die traditionelle Religion verdrängt? Die meisten Theologen werden dies wahrscheinlich verneinen, da sie sich der traditionellen Verankerung ihres Glaubens sicher sind. Hier bietet es sich an einen Blick nach England zu werfen. Dort stellte die jährliche Volkszählung im Jahr 2001 über 390.000 Einwohner fest, die sich zur „Religion“ der „Jedi Ritter“ bekannten. Die Idee dieser „Religion“ basiert auf dem sechsteiligen Science-Fiction-Epos „Star Wars“, das in Deutschland auch „Krieg der Sterne“ genannt wird. „Jedi-Ritter“ sind in dieser Filmreihe die, mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteten, Krieger des Guten. Die Geschichte der Filme stammt von dem amerikanischen Filmregisseur George Lucas. Die ersten drei Filme der Reihe liefen Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre überaus erfolgreich in den Kinos. Ende der 90er Jahre kamen sie, an Grafik und Klang überarbeitet, erneut in die Lichtspielhäuser und bildeten den Auftakt für eine weitere Trilogie, die 1999 mit der ersten Episode startete und deren letzter Teil noch erwartet wird. Wie in den 70ern und 80ern wurden die Filme auch heute wieder zum Kinomagneten. Dieser erneute Boom war Auslöser für eine E-Mail, die im Internet kursierte und Engländer dazu aufforderte, auf ihrem Bogen zur Volkszählung den Begriff „Jedi Ritter“ an Stelle einer offiziellen Religion anzugeben. Laut dieser Mail seien 10.000 Unterschriften ausreichend, um diese Religion als staatlich akzeptiert durchzusetzen. Dem war nicht so , doch reichte es aus, um den Fragebogen der folgenden Volkszählung 2001 um die Position „Jedi Ritter“ bei den wählbaren Religionen zu ergänzen. Die Reaktion darauf war, wie schon genannt, eine 390.000fache Wahl dieser „Religion“.
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