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Herzlich willkommen zu "Mord im Elfenbeinturm" - einem fesselnden Kriminalroman, der Sie in die dunklen Abgründe der Welt der Wissenschaft entführt. In den ehrwürdigen Hallen der Universität Oxford wurde die brillante Literaturprofessorin Emilia Hartmann ermordet aufgefunden. Detective Inspector Liam O'Reilly, ein zynischer Ermittler mit langjähriger Erfahrung, übernimmt den scheinbar rätselhaften Fall. Doch schnell stellt sich heraus, dass Hartmanns Tod keine Einzeltat war, sondern die Spitze eines Eisbergs aus Intrigen, Betrug und möglicherweise noch schwerwiegenderen Verbrechen. In dieser Atmosphäre der akademischen Exzellenz, durchdrungen von Ambitionen und Konkurrenzkampf, muss sich O'Reilly seinen Weg durch ein Labyrinth aus Lügen, falschen Fährten und versteckten Motiven bahnen. Dabei enthüllt er nach und nach ein komplexes Geflecht aus korrupten Führungskräften, skrupellosen Wissenschaftlern und kriminellen Unternehmern, die alle im Dunstkreis der aufstrebenden Forschung von Professorin Hartmann agierten. Lassen Sie sich mitreissen von einer spannungsgeladenen Geschichte voller unerwarteter Wendungen, erschreckender Enthüllungen und fesselnder Charaktere. "Mord im Elfenbeinturm" ist ein psychologischer Thriller, der die Leser zwingt, die dunklen Seiten der menschlichen Natur zu konfrontieren - selbst in den höchsten Sphären der Wissenschaft und Bildung.
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Seitenzahl: 352
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Vorwort
Prolog: Schatten über Oxford
Letzte Lichter im Elfenbeinturm
Tod in der Akademie
Das Echo des Verbrechens
Kapitel 1: Nächtlicher Ruf in den Elfenbeinturm
Der raue Diamant erwacht
Schatten über Oxford
Puzzle im Zwielicht
Formierung der Jäger
Kapitel 2: Hinter den Mauern des Wissens
Das Labyrinth der Gelehrten
Stimmen aus der Vergangenheit
Akademische Intrigen
Der Skeptiker und die Elite
Kapitel 3: Im Schatten der Gelehrsamkeit
Geheimnisse in Blut und Staub
Das gläserne Urteil
Letzte Schritte im Labyrinth
Asche der Erkenntnis
Kapitel 4: Gesichter des Verdachts
Der Jünger des Wissens
Neid im Elfenbeinturm
Wächter der Geheimnisse
Rache aus der Vergangenheit
Kapitel 5: Dunkle Schatten im Elfenbeinturm
Papiere des Verderbens
Das akademische Schlangennest
Verhör eines Gelehrten
Risse im Ruf
Kapitel 6: In den Tiefen der Alma Mater
Papierene Geheimnisse
Geldströme und Morast
Der Kollege unter Verdacht
Universität unter Belagerung
Kapitel 7: Im Labyrinth der akademischen Intrigen
Papierene Lügen
Dem Geld auf der Spur
Universität unter Belagerung
Kapitel 8: Die Geister der Vergangenheit
Echos eines ungelösten Falles
Spiegelbilder des Verbrechens
Der Detective im Zwiespalt
Ermitteln am Abgrund
Kapitel 9: Rebellion im Schatten der Türme
Aufruhr gegen die Elfenbeinfestung
Verhöre im Herzen des Widerstands
Blutspuren im studentischen Aufstand
O'Reillys Tanz mit den Rebellen
Kapitel 10: Das Geheimnis der verlorenen Seiten
Jagd nach Hartmanns letztem Vermächtnis
Rätsel zwischen verstaubten Buchdeckeln
Verfolgungsjagd durch die Hallen der Geschichte
Schockfund im Labyrinth des Archivs
Kapitel 11: Mord im digitalen Zeitalter
Bits und Bytes des Verbrechens
Entschlüsselung der virtuellen Unterwelt
Das Netz der digitalen Beweise
Unerwartete Wahrheit im binären Code
Kapitel 12: Macht und Mord - Der Dekan im Fadenkreuz
Ermittlungen in den Korridoren der Macht
Duell der Worte im Verhörraum
Risse in der Fassade der Autorität
Verborgene Fäden zu alten Verdächtigen
Kapitel 13: Demaskierung des Mörders
Puzzle der Indizien
O'Reillys Geistesblitz in der Dunkelheit
Showdown mit dem Schatten
Enthüllung der finsteren Intrige
Kapitel 14: Anatomie eines akademischen Mordes
Rekonstruktion des tödlichen Tanzes
Enthüllung der dunklen Triebfedern
Architektur des perfekten Verbrechens
Schockwellen durch die Hallen der Gelehrsamkeit
Kapitel 15: Im Kopf des Mörders
Psychologisches Schachspiel im Verhörraum
Duell der Geister: O'Reilly vs. der Täter
Abgründe hinter der akademischen Fassade
Flüstern von einem zweiten Schatten
Kapitel 16: Jagd nach dem unsichtbaren Komplizen
Neue Fährten im Labyrinth der Lügen
Verfolgung der Echos des Verbrechens
Verhöre im Netzwerk der Mitwisser
Überraschungsoffenbarung in letzter Sekunde
Kapitel 17: Finale im Elfenbeinturm
Einkreisung des akademischen Raubtiers
Letzte Geständnisse und gebrochene Siegel
Enthüllung des akademischen Spinnennetzes
Kapitel 18: Nachwirkungen des Verbrechens
Beben in den Grundfesten der Universität
O'Reillys Blick in den Spiegel der Gerechtigkeit
Kapitel 19: Epilog - Aus der Asche des Verbrechens
Urteil im Tempel der Justiz
Renaissance einer erschütterten Institution
O'Reillys Metamorphose
Mirco Deflorin lebt und arbeitet in den Schweizer Alpen. Als Schriftsteller und Psychiatrie-Mitarbeiter verbindet er in seinen Werken psychologische Einsichten mit fesselnder Spannung.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die altehrwürdigen Mauern der Universität Oxford bergen nicht nur jahrhundertealtes Wissen und akademische Traditionen – sie bewahren auch ihre eigenen dunklen Geheimnisse. In den verschlungenen Korridoren und stillen Büros des Campus entfaltet sich ein Kriminalfall, der die scheinbar heile Welt der akademischen Elite erschüttert.
Als die brillante Wissenschaftlerin Professorin Emilia Hartmann tot in ihrem Büro aufgefunden wird, beginnt eine fesselnde Jagd nach der Wahrheit. Detective O'Reilly dringt tief in die verborgenen Machenschaften der Universität ein und deckt dabei ein Netz aus Intrigen, Neid und gefährlichen Ambitionen auf.
"Mord im Elfenbeinturm" ist mehr als ein klassischer Kriminalroman. Er ist eine Reise in die Schattenseiten der akademischen Welt, wo der Kampf um Forschungsgelder, Reputation und bahnbrechende Entdeckungen Menschen zu verzweifelten Taten treiben kann.
Lassen Sie sich mitnehmen auf eine spannende Ermittlung, die die Fassade akademischer Würde bröckeln lässt und die menschlichen Abgründe hinter den ehrwürdigen Mauern Oxfords offenbart.
Mirco Deflorin
Die Abenddämmerung senkte sich über die altehrwürdigen Gemäuer der Universität Oxford. Ein letzter Sonnenstrahl brach sich in den hohen Bleiglasfenstern der Bodleian Library und tauchte den Innenhof in ein goldenes Licht. Die steinernen Wasserspeier warfen lange Schatten auf das Kopfsteinpflaster, während die ersten Sterne am tiefblauen Himmel leuchteten.
Professorin Emilia Hartmann saß gebeugt über ihrem Schreibtisch, umgeben von flackerndem Kerzenschein und dem sanften Summen ihres Laptops. Das Licht ihrer Schreibtischlampe warf einen bernsteinfarbenen Schein auf die chaotischen Stapel von Papieren und Büchern. Der Duft von altem Leder und vergilbtem Papier hing in der Luft, vermischt mit dem Aroma ihres erkalteten Tees.
Durch das geöffnete Fenster drang das Gemurmel von Studenten auf dem Weg zum Abendessen. Das vertraute Geräusch ließ ein leichtes Lächeln über Emilias Gesicht huschen. Wie oft hatte sie als junge Studentin die lauen Sommerabende genossen, mit Freunden diskutierend durch die engen Gassen schlendernd?
Ihre Finger flogen über die Tastatur, während sie die letzten Zeilen ihres Forschungsberichts tippte. Projekt Prometheus, ihr Lebenswerk, näherte sich seinem Höhepunkt. Jahre Arbeit, unzählige Nächte und ein ständiger Kampf um Forschungsgelder hatten sie an diesen Punkt gebracht. Morgen würde sie ihre Ergebnisse dem Ethikkomitee vorlegen - ein wichtiger Moment für die Zukunft ihrer Arbeit.
Emilia lehnte sich zurück und rieb sich die müden Augen. Ihr Blick wanderte zu dem gerahmten Foto auf ihrem Schreibtisch: Sie selbst, umringt von ihrem Forschungsteam, alle mit strahlenden Gesichtern nach einem Labor-Durchbruch. Dr. James Foster, ein brillanter, aber schwieriger Doktorand, stand neben ihr, sein Lächeln nicht ganz seine Augen erreichend. Daneben Professor James Hargreaves, ihr langjähriger Mentor und Freund, dessen Hand auf ihrer Schulter ruhte.
Ein plötzlicher Windstoß ließ die Kerzen flackern und brachte die Papiere auf Emilias Schreibtisch durcheinander. Seufzend erhob sie sich, um das Fenster zu schließen. Für einen Moment verharrte sie, ließ ihren Blick über die vertraute Skyline Oxfords schweifen. Die Türme und Kuppeln der Colleges ragten majestätisch in den Abendhimmel, Zeugen jahrhundertealter Gelehrsamkeit und Tradition.
Wie oft hatte sie von diesem Fenster aus den Sonnenuntergang beobachtet, verloren in Gedanken über ihre Forschung? Wie viele Entdeckungen waren in diesen Hallen gemacht worden, wie viele bahnbrechende Ideen geboren? Morgen könnte ihre Arbeit diesen Reihen hinzugefügt werden.
Das leise Knarren der Tür riss Emilia aus ihren Gedanken. Als sie sich umdrehte, erblickte sie eine unerwartete Gestalt in der Tür.
Sie fragte überrascht und leicht unbehaglich: "Was machen Sie hier? Es ist schon spät, ich dachte, alle wären längst weg."
Die Gestalt trat näher. Das flackernde Kerzenlicht warf tanzende Schatten über ein bekanntes Gesicht. "Ich musste Sie sprechen, Professorin. Es geht um das Projekt. Um Prometheus."
Emilia spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Etwas in der Stimme ihres nächtlichen Besuchers weckte ihr Misstrauen. Sie wich langsam zurück, bis sie mit dem Rücken gegen ihren Schreibtisch stieß.
Sie begann: "Ich verstehe nicht. Wir haben alles besprochen. Morgen präsentieren wir dem Ethikkomitee. Es gibt keinen Grund zur Sorge."
Ein humorloses Lachen hallte durch den Raum. "Keinen Grund zur Sorge? Oh, Emilia. Wenn Sie wüssten..."
Die Gestalt kam näher, das Gesicht im Schatten. Emilia spürte Panik. Ihre Hand tastete blind über den Schreibtisch, suchte nach einer Waffe.
Sie flüsterte: "Bitte, lassen Sie uns darüber reden. Was auch immer das Problem ist, wir können eine Lösung finden."
Doch in den Augen ihres Gegenübers sah sie eine Entschlossenheit, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie wusste, dass Worte hier nichts mehr ausrichten würden.
Emilia nahm die schwere Tischlampe und schwang sie in einem Bogen. Doch ihr Angreifer war schneller. Eine Hand schloss sich um ihr Handgelenk, verdrehte es schmerzhaft. Die Lampe fiel klirrend zu Boden, das Glas zerbrach in viele Teile.
Ein verzweifelter Kampf entbrannte im Büro. Bücher fielen polternd zu Boden und Papiere wirbelten durch die Luft, als Emilia mit aller Kraft gegen ihren Angreifer ankämpfte. In dem heftigen Handgemenge stieß sie heftig gegen den Schreibtisch, verlor das Gleichgewicht und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf.
Benommen und mit schmerzenden Gliedern lag sie regungslos da, unfähig sich zu wehren. Mit letzter Kraft öffnete Emilia die Augen einen Spalt und erblickte das Gesicht ihres Peinigers - eine Person, die sie gut kannte und der sie vertraut hatte. Dann übermannte sie eine Schwärze.
Dann wurde es still im Büro. Die Kerzen flackerten ein letztes Mal und erloschen, als hätten sie begriffen, dass ihr Licht nicht mehr gebraucht wurde. Draußen zog eine Wolke vor den Mond und hüllte den Campus in Dunkelheit.
Der friedliche Abend an der Universität Oxford war zu Ende. Mit ihm das Leben einer brillanten Wissenschaftlerin, deren bahnbrechende Entdeckung nun für immer ein Geheimnis bleiben würde.
Die Nacht hatte sich wie ein dunkler Schleier über Oxford gelegt. Der Campus der Universität lag in tiefer Stille, nur unterbrochen vom Rascheln der Blätter in den alten Bäumen und dem fernen Ruf einer Eule. In dieser Dunkelheit bewegte sich eine einsame Gestalt - George Wilkins, der Nachtwächter, auf seinem Rundgang.
George, ein Mann mit ergrauendem Haar und freundlichen Augen, kannte den Campus genau. Seit über dreißig Jahren sorgte er nachts für die Sicherheit der akademischen Welt. Er liebte die Ruhe dieser Stunden und die Atmosphäre von Wissen und Geschichte, die selbst in der Dunkelheit spürbar war.
George schritt mit der Taschenlampe in der einen und einem Schlüsselbund in der anderen Hand durch die langen Korridore des Hauptgebäudes. Seine Schritte hallten leise von den hohen Decken wider, begleitet vom Klirren der Schlüssel. Er überprüfte jede Tür und jeden Raum, mehr aus Routine als aus Erwartung, etwas Ungewöhnliches zu finden.
Als George den Flügel der Professorenbüros erreichte, verlangsamte er seinen Schritt. Normalerweise herrschte tagsüber ruhige Stille, aber in dieser Nacht war die Luft besonders schwer und drückend. Ein seltsames Gefühl der Beklemmung beschlich ihn, als er sich dem Büro von Professorin Hartmann näherte.
George kannte Emilia Hartmann flüchtig, eine freundliche, oft in Gedanken versunkene Frau. Er wusste, dass sie oft bis spät in die Nacht arbeitete, angetrieben von ihrer Forschung. Doch heute Nacht war etwas anders. Die übliche Lichtspur unter ihrer Tür fehlte, und eine unnatürliche Stille lag über diesem Teil des Gebäudes.
Als er näher kam, fiel der Strahl seiner Taschenlampe auf etwas Ungewöhnliches vor der Bürotür. George blinzelte, unsicher, ob seine Augen ihm einen Streich spielten. Doch als er nähertrat, bestätigte sich seine Befürchtung: Dunkle Flecken auf dem alten Holzboden, die nach Blut aussahen.
Sein Herz schlug schneller, während er die letzten Schritte zur Tür zurücklegte. Mit zitternder Hand klopfte er an, lauschte auf eine Antwort, die nicht kam. "Professorin Hartmann?", rief er, seine Stimme laut in der Stille. Keine Antwort.
George öffnete die Tür, nachdem er tief durchgeatmet hatte und das ungute Gefühl, gleich etwas zu entdecken, verspürte. Zuerst traf ihn der Geruch - metallisch, süßlich, der Duft des Todes. Er suchte den Lichtschalter, und als das Büro in helles Licht getaucht wurde, erstarrte er vor Entsetzen.
Das Büro glich einem Schlachtfeld. Normalerweise ein Durcheinander aus Büchern und Papieren, war es jetzt ein Ort des Chaos. Umgestürzte Möbel, zerbrochenes Glas und verstreute Dokumente zeugten von einem heftigen Kampf. Inmitten dieser Verwüstung lag Professorin Emilia Hartmann in einer grotesken Pose auf dem Boden.
George brauchte einen Moment, um die Szene zu verarbeiten. Die Professorin lag auf dem Rücken, ihre Augen weit aufgerissen in einem entsetzten Ausdruck. Ihre ordentliche Kleidung war zerknittert und blutverschmiert.
George Wilkins stand wie versteinert im Türrahmen von Professorin Hartmanns Büro, sein Blick unfokussiert auf die grausige Szene vor ihm gerichtet. Das schrille Klingeln seines Funkgeräts riss ihn aus seiner Erstarrung. Mit zitternden Händen hob er es an seine Lippen.
Mit zitternden Händen griff George nach seinem Funkgerät. "Zentrale", krächzte er, seine Stimme kaum wiederzuerkennen, "wir haben einen Notfall im Hauptgebäude, Büro von Professorin Hartmann. Ich... ich glaube, sie ist tot. Es sieht nach Mord aus."
"George, was ist los? Ist alles in Ordnung?" Die besorgte Stimme seines Kollegen in der Sicherheitszentrale drang an sein Ohr.
George schluckte schwer. "Nein, gar nichts ist in Ordnung. Professorin Hartmann... sie ist... sie ist tot. Ermordet. Es ist grauenvoll hier drin."
Eine kurze Stille folgte, dann: "Bleib wo du bist, George. Ich alarmiere sofort die Polizei und den Dekan. Fass nichts an, verstanden?"
"Verstanden", murmelte George und ließ das Funkgerät sinken.
Die Realität dessen, was er gerade entdeckt hatte, begann langsam in sein Bewusstsein zu sickern. Seine Beine gaben nach und er rutschte an der Wand neben der Tür zu Boden. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in das Büro, auf den leblosen Körper der Professorin, die zerstreuten Papiere, die Blutspuren. Sein Atem ging stoßweise, Übelkeit stieg in ihm auf.
"Oh Gott", flüsterte er, "oh mein Gott."
Die Minuten dehnten sich wie Stunden, während George auf das Eintreffen der Verstärkung wartete. In seinem Kopf spielten sich wilde Szenarien ab. Wer könnte so etwas getan haben? Und warum? Professorin Hartmann war zwar für ihre unkonventionellen Methoden bekannt gewesen, aber allgemein respektiert.
Das Geräusch hastiger Schritte ließ ihn aufblicken. Dekan Chamberlain, ein hochgewachsener Mann mit silbergrauem Haar, eilte den Korridor entlang, dicht gefolgt von zwei weiteren Sicherheitsbeamten.
"Um Himmels willen, Wilkins", keuchte der Dekan, als er George erblickte. "Was ist hier los?"
George rappelte sich mühsam auf. "Es tut mir leid, Sir. Professorin Hartmann... sie wurde ermordet. Ich habe sie gefunden, als ich meinen Rundgang machte."
Der Dekan erbleichte sichtlich. "Ermordet? Sind Sie sicher?"
George nickte stumm und deutete in das Büro. Dekan Chamberlain warf einen kurzen Blick hinein und wandte sich sofort ab, eine Hand vor den Mund geschlagen.
"Das ist ja furchtbar", murmelte er. "Absolut furchtbar. Haben Sie die Polizei verständigt?"
"Ja, Sir. Sie müssten jeden Moment hier sein."
Als hätten seine Worte sie herbeigerufen, ertönten in diesem Moment Sirenen in der Ferne, die rasch näherkamen.
"Gut", nickte der Dekan. "Jameson, Peters", wandte er sich an die beiden Sicherheitsbeamten, "sperren Sie diesen gesamten Flügel ab. Niemand kommt hier rein oder raus, bis die Polizei da ist, verstanden?"
Die Männer nickten und machten sich sofort an die Arbeit, zogen Absperrbänder quer durch den Korridor und postierten sich an strategischen Punkten.
Dekan Chamberlain zog sein Mobiltelefon hervor. "Ich muss ein paar Anrufe tätigen. Der Rektor muss informiert werden, ebenso der Vorstand. Gott, was für eine Katastrophe."
George beobachtete, wie der Dekan mit gesenktem Kopf den Gang hinunter ging, das Telefon ans Ohr gepresst. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, welche Schockwellen diese Nachricht durch die gesamte Universität senden würde.
Die Sirenen waren nun ohrenbetäubend laut geworden. Blaulicht blitzte durch die hohen Fenster des Korridors, tauchte die altehrwürdigen Gemäuer in ein unwirkliches Licht. George hörte das Quietschen von Bremsen, dann Türen, die zugeschlagen wurden, und eilige Schritte, die sich näherten.
Innerhalb von Sekunden war der Korridor erfüllt von uniformierten Beamten. Ein hochgewachsener Mann in Zivil, offensichtlich der leitende Ermittler, trat auf George zu.
"Guten Abend. Sergeant Donovan", stellte er sich vor.
"Sie haben die Leiche gefunden?"
George nickte benommen. "Ja, ich... ich bin der Nachtwächter. George Wilkins. Ich habe sie bei meinem Rundgang entdeckt."
Donovan nickte mitfühlend. "Das muss ein schrecklicher Schock für Sie gewesen sein, Mr. Wilkins. Wir werden Ihre vollständige Aussage später aufnehmen. Für den Moment erzählen Sie mir bitte kurz, was genau passiert ist."
Während George in knappen Worten die Ereignisse der letzten Stunde schilderte, beobachtete er, wie weitere Polizisten das Büro betraten. Er sah Kameras aufblitzen, hörte das Rascheln von Schutzanzügen. Die klinische Effizienz, mit der die Beamten arbeiteten, stand in krassem Gegensatz zu dem Chaos und der Gewalt, die sich hier abgespielt hatten.
"Danke, Mr. Wilkins", sagte Donovan, nachdem George geendet hatte. "Wir werden Sie später noch einmal ausführlich befragen. Bitte bleiben Sie in der Nähe."
George nickte stumm. Er fühlte sich seltsam losgelöst von der Szene um ihn herum, als wäre alles nur ein bizarrer Traum. Der vertraute Korridor, in dem er so oft seine Runden gedreht hatte, war zu einem Alptraum geworden.
In der Ferne hörte er weitere Sirenen. Krankenwagen, vermutlich, obwohl es für Professorin Hartmann längst zu spät war. George schloss für einen Moment die Augen. Das Bild ihrer leblosen Gestalt, ihrer weit aufgerissenen Augen, hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt.
Als er die Augen wieder öffnete, sah er, wie weitere Personen den Korridor betraten. Mitglieder der Universitätsleitung, erkannte er, alle mit schockierten, ungläubigen Gesichtern. Geflüsterte Konversationen erfüllten die Luft, unterbrochen vom gelegentlichen Knistern der Polizeifunkgeräte.
George lehnte sich gegen die Wand und ließ sich langsam zu Boden gleiten. Er spürte, wie die Anspannung der letzten Stunde von ihm abfiel, ersetzt durch eine bleierne Müdigkeit. Morgen, wusste er, würde die Nachricht wie ein Lauffeuer durch die Universität gehen. Gerüchte würden sich verbreiten, Theorien aufgestellt werden.
Aber für den Moment herrschte hier, im Herzen des akademischen Lebens von Oxford, nur Schock und Unglaube. Der Tod hatte Einzug gehalten in diese Hallen des Wissens, und nichts würde mehr so sein wie zuvor.
George schloss erneut die Augen. In der Ferne hörte er, wie weitere Fahrzeuge eintrafen, mehr Stimmen, mehr Schritte. Die Nacht war noch lange nicht vorbei, und er ahnte, dass dies erst der Anfang einer langen und düsteren Geschichte war.
Das schrille Klingeln des Telefons durchschnitt die Stille der Nacht wie ein scharfes Messer. Detective Inspector Liam O'Reilly schreckte aus einem unruhigen Schlaf hoch, seine Hand tastete instinktiv nach der Waffe unter seinem Kopfkissen, bevor sein benommenes Gehirn realisierte, dass er die falschen Prioritäten setzte – schließlich hatte noch nie ein Mörder höflich angerufen, bevor er zuschlug. Mit einem unterdrückten Fluch angelte er nach seinem vibrierenden Diensthandy auf dem Nachttisch, wobei er beinahe eine halbvolle Whiskyflasche und mehrere zerknitterte Fallakten zu Boden fegte.
"O'Reilly", knurrte er in den Hörer, seine Stimme rau vom Schlaf und zu vielen Zigaretten. Die Uhr an der gegenüberliegenden Wand zeigte 3:27 Uhr. Ein Anruf zu dieser Stunde bedeutete nie etwas Gutes.
"Sir, hier ist Constable Johnson. Es tut mir leid, Sie zu dieser Stunde zu stören, aber wir haben einen Mordfall an der Universität Oxford. Eine Professorin wurde in ihrem Büro tot aufgefunden. Der Dekan besteht darauf, dass unser bester Mann den Fall übernimmt."
O'Reilly unterdrückte ein Stöhnen. Natürlich musste es ausgerechnet die verdammte Universität sein. Ein Ort voller selbstgefälliger Akademiker, die glaubten, sie stünden über dem Gesetz. "Verstanden, Johnson. Ich bin in zwanzig Minuten da."
Er schwang seine Beine aus dem Bett und rieb sich mit beiden Händen über das unrasierte Gesicht. Sein Blick fiel auf den zerbrochenen Spiegel an der Wand – ein stummer Zeuge seiner letzten Auseinandersetzung mit den Dämonen der Vergangenheit. Das zersplitterte Glas warf sein Bild in Fragmenten zurück: graue Strähnen in dem einst tiefschwarzen Haar, Falten um die Augen, die von zu vielen schlaflosen Nächten und gesehenen Schrecken zeugten.
O'Reilly erhob sich schwerfällig und navigierte durch das Chaos seiner kleinen Wohnung. Überall lagen Zeitungen, Fallakten und leere Takeaway-Behälter verstreut. Er hatte seit Wochen keine Energie mehr aufgebracht, aufzuräumen. Wozu auch? Es gab niemanden, der ihn hier besuchte, niemanden, dem er etwas beweisen musste.
Im Bad spritzte er sich kaltes Wasser ins Gesicht und starrte sein Spiegelbild an. Die blauen Augen, einst voller Feuer und Idealismus, blickten ihm müde und desillusioniert entgegen. Zwanzig Jahre bei der Mordkommission hatten ihre Spuren hinterlassen, nicht nur äußerlich.
Er zog ein zerknittertes Hemd und eine abgewetzte Lederjacke an, die schon bessere Tage gesehen hatten. Seine Marke und Dienstwaffe fanden ihren gewohnten Platz an seinem Gürtel. Bevor er die Wohnung verließ, griff er nach einer Packung Zigaretten und seinem abgenutzten Notizbuch – treue Begleiter in den dunkelsten Stunden seiner Arbeit.
Der nächtliche Regen prasselte auf O'Reilly nieder, als er zu seinem alten Volvo eilte. Das Fahrzeug, ein Relikt aus vergangenen Zeiten, passte perfekt zu seinem Besitzer – zuverlässig, aber mit deutlichen Gebrauchsspuren. Er ließ den Motor aufheulen und manövrierte durch die verlassenen Straßen Oxfords, während seine Gedanken bereits um den bevorstehenden Fall kreisten.
Die altehrwürdigen Gebäude der Universität ragten wie dunkle Schatten in den Nachthimmel. O'Reilly konnte nicht umhin, eine gewisse Ironie in der Situation zu sehen. Diese Hallen des Wissens, in denen sich die Elite des Landes tummelte, waren nun Schauplatz eines brutalen Verbrechens geworden. Er fragte sich, welche Geheimnisse hinter den dicken Mauern und imposanten Fassaden lauerten.
Als er auf den Parkplatz vor dem Hauptgebäude einbog, sah er bereits das Blaulicht mehrerer Polizeiwagen. Uniformierte Beamte hatten den Bereich abgesperrt und hielten neugierige Nachtschwärmer und erste Pressevertreter auf Abstand. O'Reilly stieg aus, zündete sich eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. Der Rauch vermischte sich mit dem feinen Nieselregen zu einer gespenstischen Wolke um ihn herum.
"Schöne Bescherung, die Sie uns da eingebrockt haben, Johnson", begrüßte er den jungen Constable, der nervös von einem Fuß auf den anderen trat. "Erzählen Sie mir, was wir haben, während wir reingehen."
Johnson schluckte sichtbar, eingeschüchtert von O'Reillys rauer Erscheinung und dem Ruf, der ihm vorauseilte. "Ja, Sir. Das Opfer ist Professorin Emilia Hartmann, eine renommierte Wissenschaftlerin im Bereich der Genetik und Genmanipulation. Der Nachtwächter fand sie vor etwa einer Stunde in ihrem Büro. Es sieht nach einem gewaltsamen Tod aus."
O'Reilly nickte grimmig, während sie die breite Steintreppe zum Eingang hinaufstiegen. Der süßliche Geruch des Todes vermischte sich bereits mit dem Duft von altem Holz und Büchern, der in diesen Hallen allgegenwärtig war. "Irgendwelche Zeugen? Verdächtige?"
"Bisher nicht, Sir. Das Gebäude war um diese Zeit eigentlich geschlossen. Wir befragen gerade das Sicherheitspersonal und versuchen herauszufinden, wer sonst noch Zugang hatte."
Sie erreichten den ersten Stock, wo weitere Polizisten und Forensiker geschäftig hin und her eilten. Am Ende des Korridors war eine Tür mit Absperrband versehen. Dahinter lag das Büro von Professorin Hartmann – und die Antworten, die O'Reilly suchte.
Bevor er den Tatort betrat, hielt O'Reilly inne und schloss für einen Moment die Augen. Er atmete tief durch, sammelte seine Gedanken und bereitete sich mental auf den Anblick vor, der ihn erwartete. Es war ein Ritual, das er vor jedem neuen Fall vollzog – ein kurzer Moment der Besinnung, bevor er in die Abgründe menschlicher Grausamkeit eintauchte.
Mit einem letzten, sarkastischen Lächeln wandte er sich an Johnson: "Na dann, lassen Sie uns mal sehen, was die feinen Herrschaften vom Elfenbeinturm uns diesmal eingebrockt haben. Ich hoffe, Sie haben starke Nerven, Constable. Etwas sagt mir, dass dies kein gewöhnlicher Fall wird."
Mit diesen Worten schob O'Reilly das Absperrband beiseite und betrat das Büro, bereit, sich den Herausforderungen zu stellen, die dieser nächtliche Ruf in den Elfenbeinturm mit sich bringen würde. Die Jagd nach der Wahrheit hatte begonnen, und O'Reilly war entschlossen, jeden noch so dunklen Winkel der akademischen Welt zu durchleuchten, um Gerechtigkeit für das Opfer zu finden – egal, welche Geheimnisse er dabei aufdecken würde.
Detective Inspector Liam O'Reilly atmete tief durch, bevor er das Absperrband durchschritt und die Leitung der Ermittlungen übernahm. Der Korridor vor dem Büro der ermordeten Professorin glich einem Bienenstock - Uniformierte, Forensiker und aufgeregte Universitätsangestellte wuselten durcheinander. O'Reilly's scharfer Blick erfasste jedes Detail, während er sich einen Überblick verschaffte.
"Johnson, sorgen Sie dafür, dass alle Unbefugten den Bereich verlassen", bellte er dem jungen Constable zu. "Ich will nur essentielles Personal hier haben. Und bringen Sie mir den leitenden Beamten."
Während Johnson davoneilte, um die Anweisungen auszuführen, wandte sich O'Reilly an die versammelten Polizisten. Seine Autorität war sofort spürbar, als er sprach: "Hören Sie zu, Leute. Ab jetzt übernehme ich die Leitung. Ich erwarte präzise Arbeit und absolute Diskretion. Wir haben es hier mit einer hochsensiblen Situation zu tun. Jeder Fehler könnte fatale Folgen haben."
Die Beamten nickten ernst, einige wirkten sichtlich eingeschüchtert von O'Reillys rauer Art. Er ignorierte die nervösen Blicke und wandte sich dem Tatort zu, als ein älterer Sergeant auf ihn zukam.
"Ah, Detective", grüßte Sergeant Donovan seinen alten Bekannten mit einem knappen Nicken. "Wie immer bin ich Ihnen einen Schritt voraus. War als Erster am Tatort."
O'Reilly musterte den Mann kurz. "Bericht, Sergeant. Was haben wir?"
Donovan führte O'Reilly ein Stück vom Trubel weg und senkte die Stimme. "Das Opfer ist Professorin Emilia Hartmann, 52 Jahre alt, Lehrstuhl für Molekulare Genetik und Genmanipulation. Gefunden wurde sie von dem Nachtwächter während seiner Routinerunde gegen 2:30 Uhr. Todesursache scheint ein stumpfer Schlag gegen den Hinterkopf zu sein, aber das muss die Gerichtsmedizin bestätigen. Der Tatort wirkt chaotisch, möglicherweise gab es einen Kampf."
O'Reilly nickte grimmig. "Zeugen? Verdächtige?"
"Bisher niemand, Sir. Das Gebäude hätte um diese Zeit leer sein sollen. Wir überprüfen gerade die Zugangsprotokolle und Überwachungsaufnahmen."
"Gut. Sorgen Sie dafür, dass jeder, der in den letzten 24 Stunden das Gebäude betreten oder verlassen hat, identifiziert und befragt wird. Ich will wissen, wer hier ein- und ausgeht wie in seinem Wohnzimmer."
Als Donovan sich entfernte, um die Anweisungen umzusetzen, wandte sich O'Reilly dem Fenster zu. Der Campus lag im diffusen Licht der Straßenlaternen, die hohen Gebäude warfen lange Schatten. Trotz der frühen Morgenstunde herrschte bereits hektische Aktivität. Studenten und Dozenten, geweckt vom Blaulicht und den Sirenen, sammelten sich in kleinen Gruppen, tuschelten aufgeregt und starrten zum Tatort hinauf.
O'Reilly beobachtete die Szene mit einer Mischung aus Zynismus und Faszination. Diese Welt der akademischen Elite, mit ihren eigenen Regeln und Hierarchien, war ihm fremd und suspekt zugleich. Er konnte die Spannung fast körperlich spüren, die in der Luft lageine Mischung aus Schock, Neugier und der unterschwelligen Angst, dass die sorgsam gepflegten Fassaden bald bröckeln könnten.
"Detective Inspector?" Eine kultivierte Stimme riss O'Reilly aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und sah sich einem distinguierten älteren Herrn in einem teuer aussehenden Anzug gegenüber. "Ich bin Professor Chamberlain, der Dekan der Fakultät. Man sagte mir, Sie leiten die Ermittlungen?"
O'Reilly musterte den Dekan mit kaum verhohlener Skepsis. "Das ist korrekt. Liam O'Reilly, Oxford Police. Ich nehme an, Sie kannten das Opfer?"
Chamberlain nickte ernst. "Natürlich. Professorin Hartmann war eine geschätzte Kollegin und brillante Akademikerin. Ihr Tod ist ein schwerer Schlag für unsere Universität."
"Verstehe." O'Reilly zog sein abgenutztes Notizbuch hervor. "Wann haben Sie Professorin Hartmann zuletzt gesehen?"
"Gestern Nachmittag, bei einer Fakultätssitzung. Sie schien... angespannt, aber das war in letzter Zeit nicht ungewöhnlich."
O'Reilly hob eine Augenbraue. "Nicht ungewöhnlich? Erklären Sie das bitte."
Chamberlain zögerte kurz, wählte seine Worte sorgfältig. "Emilia - Professorin Hartmann - war in einige... kontroverse Forschungsprojekte involviert. Es gab Diskussionen über Fördermittel, ethische Fragen. Sie hatte sich in den letzten Monaten viele Feinde gemacht."
"Feinde?" O'Reilly's Interesse war geweckt. "Namen, Professor. Ich brauche Namen."
Der Dekan wirkte sichtlich unwohl. "Verstehen Sie, Detective Inspector, dies ist eine sehr delikate Angelegenheit. Der Ruf unserer Institution steht auf dem Spiel. Wir können nicht einfach-"
O'Reilly unterbrach ihn schroff. "Mit Verlaub, Professor, hier geht es um Mord. Der Ruf Ihrer Institution ist mir herzlich egal. Ich will Namen, und zwar sofort."
Chamberlain wich unter O'Reillys hartem Blick zurück. "Natürlich, Sie haben Recht. Ich werde Ihnen eine Liste zusammenstellen. Aber bitte, Detective, Diskretion ist von äußerster Wichtigkeit."
"Diskretion wird es geben, wenn die Ermittlungen es zulassen", erwiderte O'Reilly kühl. "Jetzt entschuldigen Sie mich, ich muss mir den Tatort ansehen."
Er ließ den sichtlich erschütterten Dekan stehen und näherte sich der Tür zu Professorin Hartmanns Büro. Bevor er eintrat, hielt er noch einmal inne und ließ seinen Blick über den Korridor schweifen. Die akademische Atmosphäre, die normalerweise von Ruhe und Konzentration geprägt war, hatte sich in ein Nest aus Angst und Misstrauen verwandelt. O'Reilly spürte, wie sich die Anspannung wie ein schwerer Mantel um ihn legte.
Mit einem letzten tiefen Atemzug betrat er das Büro, bereit, sich den grausamen Details des Verbrechens zu stellen. Der Raum war ein Chaos aus umgestürzten Bücherstapeln, zerbrochenen Artefakten und verstreuten Papieren. Inmitten dieser Zerstörung lag der leblose Körper von Professorin Hartmann, ihre weit aufgerissenen Augen starrten anklagend zur Decke.
O'Reilly kniete sich neben die Leiche, seine erfahrenen Augen nahmen jedes Detail in sich auf. Die Art, wie sie gefallen war, die Verletzungen, die Spuren im Raum - alles erzählte eine Geschichte. Eine Geschichte von Gewalt, von Wut, vielleicht sogar von Verzweiflung.
"Was zum Teufel ist hier passiert, Professorin?", murmelte er leise. "Was für ein Geheimnis haben Sie mit ins Grab genommen?"
Während er sich erhob und den Raum systematisch zu untersuchen begann, spürte O'Reilly, wie sein detektivischer Instinkt erwachte. Dies war mehr als nur ein gewöhnlicher Mord. Hier, in den heiligen Hallen der Akademie, war etwas Dunkles und Gefährliches am Werk.
Er wusste, dass die Aufklärung dieses Falls ihn tief in die verborgenen Abgründe der Universitätswelt führen würde. Eine Welt voller Ehrgeiz, Neid und möglicherweise tödlicher Geheimnisse. O'Reilly war entschlossen, jeden Stein umzudrehen, jede noch so unbedeutend erscheinende Spur zu verfolgen.
Mit grimmiger Entschlossenheit machte er sich an die Arbeit, fest entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen - egal, wie tief er dafür in den Schatten des Elfenbeinturms vordringen musste.
Detective Inspector Liam O'Reilly kniete neben der Leiche von Professorin Emilia Hartmann, sein geübter Blick nahm jedes noch so kleine Detail in sich auf. Der süßliche Geruch des Todes vermischte sich mit dem Duft alter Bücher und teuren Parfüms - ein makabrer Cocktail, der die Atmosphäre des einst so ehrwürdigen Büros durchdrang.
"Johnson", bellte O'Reilly, ohne den Blick von der Toten abzuwenden. "Holen Sie mir die Forensiker hier rein. Ich will, dass jeder Quadratzentimeter dieses Raums unter die Lupe genommen wird."
Während der junge Constable davoneilte, begann O'Reilly mit seiner eigenen Untersuchung. Die Professorin lag auf dem Rücken, ihre Arme unnatürlich verdreht. Ihre weit aufgerissenen Augen starrten leblos zur Decke, ein Ausdruck des Schreckens für immer in ihren Zügen festgefroren.
"Was haben Sie gesehen, Professorin?", murmelte O'Reilly leise. "Was war das Letzte, das diese Augen erblickten?"
Vorsichtig näherte er sich der Leiche, darauf bedacht, keine Spuren zu verwischen. Ein dunkler Blutfleck hatte sich unter ihrem Kopf gebildet, die einst blonden Haare waren verklebt und verfärbt. O'Reilly beugte sich näher heran, seine Augen verengten sich, als er eine unregelmäßige Form in der Wunde ausmachte.
"Interessant", murmelte er und zog sein abgenutztes Notizbuch hervor. "Die Kopfverletzung scheint nicht von einer glatten Oberfläche zu stammen. Möglicherweise ein Briefbeschwerer oder eine Statue?"
Sein Blick schweifte durch den Raum, auf der Suche nach einem möglichen Tatwerkzeug. Das Büro war ein Chaos aus umgestürzten Bücherstapeln, zerbrochenen Artefakten und verstreuten Papieren. Ein Kampf hatte hier stattgefunden, so viel war klar.
Die Tür öffnete sich, und ein Team von Forensikern betrat den Raum. O'Reilly nickte ihnen kurz zu, bevor er seine Untersuchung fortsetzte. Er bemerkte Kratzer an den Händen der Professorin - sie hatte sich gewehrt. Unter ihren Fingernägeln klebten winzige dunkle Partikel.
"Stellen Sie sicher, dass Sie Proben von allem nehmen", wies er die Forensiker an. "Ich will wissen, was unter ihren Fingernägeln ist. Könnte Haut des Täters sein."
O'Reilly erhob sich und begann, methodisch durch den Raum zu gehen. Seine Augen huschten von einem Detail zum nächsten, sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um die Puzzleteile zusammenzusetzen.
Ein umgestürzter Stuhl neben dem Schreibtisch zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Die Art, wie er lag, suggerierte, dass er in einer plötzlichen Bewegung umgeworfen worden war. "Sie wurde überrascht", murmelte O'Reilly. "Vielleicht von jemandem, den sie kannte?"
Sein Blick fiel auf den Schreibtisch. Zwischen den chaotisch verstreuten Papieren entdeckte er ein halb verborgenes Foto. Vorsichtig zog er es hervor. Es zeigte die Professorin, lächelnd, Arm in Arm mit einem jüngeren Mann. Die Ähnlichkeit war unverkennbar.
O'Reilly wandte sich dem Bücherregal zu. Etwas an der Anordnung der Bücher irritierte ihn. Ein dicker Band über mittelalterliche Literatur stand leicht schräg, als wäre er hastig zurückgestellt worden.
O'Reilly zog das Buch vorsichtig heraus. Dahinter, in einem ausgehöhlten Versteck, entdeckte er einen USB-Stick und einen Umschlag. Er pfiff leise durch die Zähne. "Was haben Sie hier versteckt, Professorin?"
In diesem Moment klopfte es an der Tür. Sergeant Donovan trat ein, ein grimmiger Ausdruck auf seinem Gesicht. "Sir, wir haben die Überwachungsaufnahmen überprüft. Es sieht so aus, als hätte jemand das System manipuliert. Die Aufnahmen der letzten zwölf Stunden fehlen."
O'Reilly fluchte leise. "Verdammt clever, unser Täter. Das riecht nach einem Insider-Job." Er wandte sich wieder dem Raum zu, seine Augen suchten nach weiteren Hinweisen. "Donovan, ich will eine Liste aller Personen, die Zugang zu den Sicherheitssystemen haben. Und finden Sie heraus, an welchen Projekten die Professorin zuletzt gearbeitet hat."
O'Reilly wandte sich wieder dem Tatort zu. Seine Gedanken rasten, als er versuchte, die verschiedenen Elemente des Falls zusammenzufügen. Eine ermordete Professorin, manipulierte Überwachungsaufnahmen - dies war weit mehr als ein einfacher Mord.
"Was zum Teufel ist hier los?", murmelte er, während er den USB-Stick und den Umschlag in Beweismitteltüten verstaute. Er wusste, dass die Antworten auf seine Fragen tief in den verschlungenen Korridoren der Universität verborgen lagen, umgeben von einem Netz aus Lügen, Intrigen und möglicherweise tödlichen Geheimnissen.
O'Reilly spürte, wie sein detektivischer Instinkt Feuer fing. Dies war der Beginn einer komplexen Jagd, und er war entschlossen, jeden noch so dunklen Winkel des akademischen Elfenbeinturms auszuleuchten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Mit einem letzten Blick auf die leblose Gestalt von Professorin Hartmann verließ O'Reilly das Büro. Er wusste, dass die kommenden Tage eine Herausforderung werden würden, aber er war bereit, sich ihr zu stellen. Denn in den Schatten der Gelehrsamkeit lauerte ein Mörder, und es war O'Reilly's Aufgabe, ihn zur Strecke zu bringen.
Detective Inspector Liam O'Reilly trat aus dem Büro der ermordeten Professorin Hartmann und ließ seinen Blick über den geschäftigen Korridor schweifen. Das Chaos des frühen Morgens hatte sich in eine geordnete Betriebsamkeit verwandelt, aber die Spannung lag immer noch spürbar in der Luft. Er wusste, dass er ein starkes Team brauchen würde, um diesen Fall zu lösen - einen Fall, der tief in die verborgenen Abgründe der akademischen Welt führen würde.
"Johnson!", rief er den jungen Constable zu sich. "Ich will in einer halben Stunde ein Briefing mit allen verfügbaren Beamten. Sorgen Sie dafür, dass der Konferenzraum im Erdgeschoss dafür bereitsteht."
Während Johnson davoneilte, um die Anweisungen auszuführen, zog O'Reilly sein Mobiltelefon hervor. Er scrollte durch seine Kontakte und hielt bei einem Namen inne: Dr. Cromwell, Gerichtsmedizinerin. Mit einem Seufzen drückte er die Anruftaste.
"Sarah? Liam hier. Tut mir leid, sie so früh zu stören, aber ich habe einen heiklen Fall an der Uni. Ich brauche sie hier, so schnell wie möglich."
Er hörte ihr kurz zu und nickte dann. "Danke. Ich weiß, ich schulde Ihnen etwas. Wir sehen uns gleich."
Als Nächstes wählte er die Nummer von Sergeant Mike Donovan, dem erfahrenen Ermittler. "Donovan, hier ist O'Reilly. Ich brauche sie im Team. Briefing in 30 Minuten im Konferenzraum."
Nachdem er weitere Anrufe getätigt hatte, um sein Kernteam zusammenzustellen, machte sich O'Reilly auf den Weg zum Konferenzraum. Er spürte die Blicke der Universitätsangestellten und Studenten, die sich in den Gängen versammelt hatten, auf sich ruhen. Gerüchte würden sich wie ein Lauffeuer verbreiten, das wusste er. Es war wichtig, schnell zu handeln und die Kontrolle über die Informationsflüsse zu behalten.
Im Konferenzraum angekommen, begann O'Reilly sofort damit, die wichtigsten Informationen an die Tafel zu schreiben. Namen, Zeiten, erste Beobachtungen - alles, was seinem Team einen schnellen Überblick verschaffen würde. Als die ersten Beamten eintrafen, nickte er ihnen kurz zu, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
Punkt halb sechs war der Raum gefüllt. O'Reilly ließ seinen Blick über die versammelten Gesichter schweifen. Er sah Müdigkeit, aber auch Entschlossenheit in den Augen seiner Kollegen. Gut, dachte er. Sie würden jede Unze dieser Entschlossenheit brauchen.
"Guten Morgen", begann er, seine raue Stimme erfüllte den Raum. "Wie Sie alle wissen, haben wir es mit einem Mordfall zu tun. Das Opfer ist Professorin Emilia Hartmann, 52 Jahre alt, Lehrstuhl für Molekulare Genetik und Genmanipulation hier an der Universität Oxford."
Er deutete auf das Foto der Professorin, das er an die Tafel geheftet hatte. "Sie wurde heute Morgen gegen 2:30 Uhr vom Nachtwächter in ihrem Büro tot aufgefunden. Die genaue Todesursache muss noch festgestellt werden, aber es sieht nach einem Schlag gegen den Hinterkopf aus."
O'Reilly pausierte kurz, um sicherzugehen, dass alle die Informationen aufnahmen. "Dies ist kein gewöhnlicher Fall. Wir haben es hier mit der akademischen Elite zu tun, mit Menschen, die es gewohnt sind, die Regeln zu ihren Gunsten zu biegen. Wir müssen vorsichtig, aber entschlossen vorgehen."
Er wandte sich an den Sergeant. "Donovan, ich möchte, dass sie die Befragung des Universitätspersonals leiten. Fangen sie mit dem Nachtwächter an, der die Leiche gefunden hat, und arbeiten sie sich dann durch die Fakultät. Ich will wissen, wer Zugang zum Gebäude hatte, wer Professorin Hartmann zuletzt gesehen hat und vor allem, wer möglicherweise ein Motiv hatte."
Donovan nickte ernst. "Verstanden, Boss. Ich werde sofort ein Team zusammenstellen und mit den Befragungen beginnen."
O'Reilly wandte sich an Constable Johnson. "Johnson, Sie koordinieren die Sichtung der Überwachungsaufnahmen. Ich will jede Kamera in und um das Gebäude überprüft haben. Suchen Sie nach allem Verdächtigen in den letzten 24 Stunden."
"Ja, Sir", antwortete Johnson eifrig. "Ich werde mich sofort darum kümmern."
"Gut, und Constable, ich will alles über Hartmanns Hintergrund wissen - ihre Forschung, ihre Kollegen, ihre Feinde. Graben Sie tief, sehr tief."
Johnson, ein scharfsinniger junger Beamter, nickte entschlossen. "Ich bin schon dabei, Sir."
In diesem Moment betrat Dr. Cromwell den Raum. O'Reilly nickte ihr anerkennend zu. "Ah, Sarah, gut dass sie da sind. Ich möchte, dass sie die Leiche so schnell wie möglich untersuchen. Wir brauchen genaue Informationen zur Todesursache und -zeit."
"Natürlich, O'Reilly", erwiderte Sarah. "Ich werde sofort damit anfangen."
O'Reilly wandte sich wieder an das gesamte Team. "Hören Sie zu, Leute. Dies ist ein hochsensibler Fall. Die Universität wird versuchen, Dinge zu vertuschen, um ihren Ruf zu schützen. Lassen Sie sich davon nicht beirren. Wir sind hier, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und Gerechtigkeit für Professorin Hartmann zu finden."
Er ließ seinen Blick noch einmal über die versammelten Gesichter schweifen. "Ich erwarte regelmäßige Updates von jedem von Ihnen. Wenn Sie auf etwas Verdächtiges stoßen, egal wie unbedeutend es erscheinen mag, melden Sie es sofort. In diesem Fall könnte jedes Detail entscheidend sein."
O'Reilly klatschte in die Hände. "So, an die Arbeit. Wir treffen uns hier wieder um 14 Uhr für ein Update. Bis dahin will ich erste Ergebnisse sehen."
Während sich der Raum leerte und jeder Beamte sich an seine zugewiesene Aufgabe machte, blieb O'Reilly noch einen Moment stehen. Er starrte auf das Foto von Professorin Hartmann an der Tafel, seine Augen verengten sich nachdenklich.
"Was haben Sie gewusst, Professorin?", murmelte er leise. "Was war so wichtig, dass jemand bereit war, dafür zu töten?"
Mit einem letzten nachdenklichen Blick wandte sich O'Reilly ab. Er hatte das Gefühl, dass dies erst der Anfang einer langen und komplexen Ermittlung war. Aber er war entschlossen, jeden Stein umzudrehen, jeder Spur zu folgen, bis die Wahrheit ans Licht kam.
Als er den Raum verließ, um seine eigenen Nachforschungen zu beginnen, wusste O'Reilly, dass die Jagd nun offiziell eröffnet war. Und er, der erfahrene Jäger, würde nicht ruhen, bis er seine Beute zur Strecke gebracht hatte.
Detective Inspector Liam O'Reilly stand vor dem imposanten Hauptgebäude der Universität Oxford, seine Augen wanderten über die gotischen Türme, die sich gegen den grauen Morgenhimmel abzeichneten. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette, bevor er sie austrat und sich innerlich für den bevorstehenden Tauchgang in die akademische Welt wappnete.
"Bereit für eine Führung durch den Elfenbeinturm, Sir?" Sergeant Donovan trat neben ihn, ein leichtes Grinsen auf den Lippen.
O'Reilly schnaubte. "Lassen sie uns sehen, was sich hinter diesen ehrwürdigen Mauern verbirgt, Donovan. Ich habe das Gefühl, wir werden mehr finden als nur Bücher und Kreide."
Sie betraten das Gebäude, und sofort umgab sie die schwere Atmosphäre jahrhundertealter Traditionen. Der Geruch von altem Holz und Papier hing in der Luft, gemischt mit dem subtilen Duft von Ehrgeiz und Rivalität.
Ihr Führer war Professor James Hargreaves, ein hochgewachsener Mann mit silbernem Haar und scharfen, grünen Augen. Er begrüßte die Detectives mit einem festen Händedruck. "Willkommen an der Universität Oxford, meine Herren. Ich wurde gebeten, Ihnen einen Überblick über unsere Institution zu geben."
O'Reilly nickte knapp. "Danke, Professor. Wir möchten vor allem verstehen, wie die Strukturen hier funktionieren. Wer hat das Sagen, wer steht wem auf den Füßen?"
Ein feines Lächeln huschte über Hargreaves Gesicht. "Ah, Sie gehen direkt in medias res, Detective. Nun gut, folgen Sie mir."
Während sie durch die langen Korridore schritten, begann Hargreaves zu erklären: "Unsere Universität ist in Fakultäten und Colleges unterteilt. An der Spitze steht der Vizekanzler, unterstützt von einem Rat aus Dekanen und leitenden Professoren. Jede Fakultät hat ihren eigenen Bereich, von den Geisteswissenschaften bis zu den Naturwissenschaften."
O'Reilly hörte aufmerksam zu, sein scharfer Blick nahm jedes Detail ihrer Umgebung auf. Studenten in traditionellen Roben huschten vorbei, während Professoren in ernsthaften Gesprächen vertieft waren.
"Und wie sieht es mit den Machtverhältnissen aus?", fragte O'Reilly. "Wer hat hier wirklich das Sagen?"
Hargreaves zögerte kurz. "Nun, offiziell liegt die Macht bei der Universitätsleitung. Aber in der Realität... sagen wir, es gibt viele Einflusssphären. Renommierte Professoren mit großen Forschungsgeldern haben oft mehr Einfluss als man denkt. Und dann gibt es natürlich die Alumni-Netzwerke und externe Geldgeber."
Sie betraten einen großen Hörsaal. O'Reilly ließ seinen Blick über die Reihen von Holzbänken schweifen. "Und die Studenten? Wie passen sie in dieses Machtgefüge?"
"Ah, unsere Studenten." Hargreaves lächelte väterlich. "Sie sind natürlich der Grund für unsere Existenz. Aber sie sind auch... nun, sagen wir, sie können manchmal eine Herausforderung sein. Besonders die Doktoranden und Forschungsassistenten. Sie stehen oft in einem komplexen Abhängigkeitsverhältnis zu ihren Betreuern."
O'Reilly hob eine Augenbraue. "Inwiefern komplex?"
"Nun, ihre akademische Zukunft hängt oft von der Gunst ihrer Professoren ab. Empfehlungsschreiben, Publikationsmöglichkeiten, Zugang zu Forschungsgeldern - all das kann Karrieren machen oder brechen."
Donovan, der bisher schweigend zugehört hatte, mischte sich ein: "Klingt nach einem Nährboden für Konflikte."
Hargreaves lachte leise. "Oh, Sie haben keine Vorstellung. Die akademische Welt mag von außen friedlich erscheinen, aber unter der Oberfläche brodelt es. Rivalitäten zwischen Fakultäten, Kämpfe um Forschungsgelder, Plagiatsvorwürfe - es ist ein Minenfeld."
Sie verließen den Hörsaal und betraten einen modernen Flügel des Gebäudes. Hier herrschte eine ganz andere Atmosphäre - hell, klinisch, mit dem Summen hochmoderner Laborgeräte im Hintergrund.
"Hier sind unsere Forschungslabore", erklärte Hargreaves. "Von Quantenphysik bis zu Genforschung - hier entsteht die Zukunft."
O'Reilly blieb vor einer Tür stehen, auf der "Restricted Access" stand. "Und was verbirgt sich hinter verschlossenen Türen, Professor?"