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Die Corona-Krise hat verdeutlicht, wie wichtig heutzutage eine Multi-Channel-Strategie ist. Viele Einzelhändler setzen aktuell ausschließlich auf ihr lokales Ladengeschäft und sind so wenig krisensicher. Daneben erschweren große Konkurrenten sowie ein verändertes Verbraucherverhalten das Fortbestehen kleiner lokaler Händler. Doch wie können sich Einzelhandelsunternehmen mithilfe des Multi-Channel-Handels optimal aufstellen? Jovanna Klaczynski stellt in ihrer Publikation die Möglichkeiten dieses Ansatzes vor und erarbeitet ein Best-Practice-Konzept. Daraus entstehen konkrete Handlungsschritte für Einzelhändler. Für welche Einzelhändler ist das Konzept anwendbar? Was ist bei einer Einführung zu beachten? Welche Investitionen oder Partnerschaften sind notwendig? Die Publikation von Jovanna Klaczynski bietet den idealen Ratgeber für Einzelhändler, die ihr Geschäftsmodell krisensicher erweitern möchten. Aus dem Inhalt: - Onlinehandel; - E-Commerce; - Stationärer Handel; - Krisenmanagement; - SWOT-Analyse
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Seitenzahl: 71
Veröffentlichungsjahr: 2021
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1... Einleitung
1.1 Motivation
1.2 Aufgabenstellung und Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise
2... Theoretische Grundlagen
2.1 Grundlegende Informationen zur Corona-Pandemie
2.2 Grundlagen des Multi-Channel-Handel
3... Analyse bestehender Multi-Channel-Konzepte
3.1 Entwicklungen und aktuelle Zahlen des Multi-Channel-Handel
3.2 Erfolgreiche Multi-Channel-Händler
3.3 SWOT-Analyse
4... Handlungsempfehlungen für einen klassischen Einzelhändler der Mode- und Textilbranche
4.1 Vorstellung des Best-Practice Konzepts
4.2 Anwendbarkeit und Voraussetzungen des Best-Practice Konzepts
4.3 Handlungsschritte für den Einstieg in den Multi-Channel-Handel
5... Kritische Reflexion des erarbeiteten Konzepts
5.1 Allgemeingültigkeit
5.2
Abbildung 1 - Medizinische Versorgung und ökonomische Stabilität
Abbildung 2 - Entwicklung Onlineumsatz (netto) in Deutschland
Abbildung 3 - Umsatz-Entwicklung der Versender 2015-2019
Abbildung 4 - Online Umsatztrend 2020 Umsatzerwartungen der Multi-Channel-Händler
Abbildung 5 - inditex Marken
Abbildung 6 - Entwicklung der Online-Umsätze von zara und h&m
Abbildung 7 - zara Onlineshop
Abbildung 8 - SWOT-Matrix102
Abbildung 9 - Major Global Apparel Manufacturer and Retailer
Abbildung 10 - SWOT-Matrix ZARA121
Abbildung 11 - SWOT-Matrix OTTO133
Abbildung 12 - QR-Code
Abbildung 13 - SWOT-Matrix LINDNER FASHION139
Abbildung 14 - Varianten der shopify Pläne
Abbildung 15 - Täglich gemeldete Neuinfektionen und Todesfälle
Abbildung 16 - Bruttoinlandsproduktveränderung
Abbildung 17 - Einzelhandelsumsatz
Abbildung 18 - DOUGLAS Homepage
Abbildung 19 - DOUGLAS Homepage
Abbildung 20 - BAUR Homepage
Abbildung 21 - BAUR Homepage
Abbildung 22 - BAUR Homepage
Abbildung 23 - BAUR Homepage
Abbildung 24 - SPORTSCHECK Homepage
Abbildung 25 - SPORTSCHECK Homepage
Abbildung 26 - Bestehende Konzepte169
AGB Allgemeine Geschäftsbedingungen
AHA Abstand-Hygieneregeln-Alltagsmaske
BioNTech Biopharmaceutical New Technologies
BIP Bruttoinlandsprodukt
Co. Compagnie
COVID-19 Corona Virus Disease 2019
CRM-System Customer-Relationship-Management-System
E-Commerce Electronic Commerce
EU Europäische Union
EUR Euro
FTI Frosch Touristik Institut
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
H&M Hennes und Mauritz
HDE Handelsverband Deutschland
HEV Hersteller-Versender
Inc. Incorporated
IPP Internet-Pure-Player
KI Künstliche Intelligenz
KiTa Kindertagesstätte
KG Kommanditgesellschaft
MCH Multi-Channel-Handel
MCV Multi-Channel-Versender
Mio. Millionen
Mrd. Milliarden
OMP Online Marktplätze
PCI DSS Payment Card Industry Data Security Standard
POS Point of Sale
RFID radio-frequency identification
SARS-CoV-2 Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus Type 2
SE Societas Europaea
SEK Schwedische Krone
SHC Shopping Clubs
SWOT Strengths and Weaknesses, Opportunities and Threats
TÜV Technischer Überwachungsverein
USD United States Dollar
WHO World Health Organization
QR-Code Quick Response-Code
„Liebe Frau Klaczynski, vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Treue. Leider haben wir aktuell keine Möglichkeit unsere Ware an Sie zu verkaufen. Wir freuen uns aber, Sie nach dem Lockdown in unserem Geschäft wieder als Kundin begrüßen zu dürfen.“
Diese E-Mail eines Einzelhändlers[1] der Mode- und Textilbranche war die Antwort auf die Frage, ob es möglich ist, telefonisch oder online Produkte zu bestellen und diese dann während des Lockdowns im April 2020 abzuholen oder nach Hause liefern zu lassen. Beabsichtigt war es einen lokalen, schon sehr lange bestehenden Einzelhändler aus Dortmund in der Corona-Pandemie zu unterstützen. Die Antwort dieses Einzelhändlers zeigt, dass er offensichtlich keine Möglichkeiten sah seine Waren, trotz des Lockdowns, an seine Kunden zu verkaufen und somit zumindest einen Teilumsatz zu generieren. Daraus resultierend ist das Ziel entstanden, einem klassischen Einzelhändler der Mode- und Textilbranche den Weg in den Multi-Channel-Handel (im Folgenden MCH genannt) aufzuzeigen.
Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung ist es zunehmend wichtig, den stationären Einzelhandel um weitere Absatzkanäle zu erweitern. Die Multi-Channel-Strategie stellt hierbei nicht nur die verschiedenen Möglichkeiten der Online-Verkaufsangebote dar. Zusätzlich erweitert sie das Angebot für die Kunden, neben dem stationären Einzelhandel, durch weitere Offline-Verkaufsangebote, wie bspw. dem Katalogversand.[2]
Die Corona-Pandemie hat seit März 2020 zu zahlreichen Einbußen in der gesamten Wirtschaft geführt. Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig es für den Einzelhandel ist, sich breit aufzustellen und verschiedene Absatzkanäle zu nutzen. Einzelhändler, die lediglich stationär vertreten sind, mussten während des Lockdowns auf einen überwiegenden Teil ihrer Einnahmen verzichten.[3] Da sämtliche Innenstädte und deren stationärer Handel nicht öffnen durften, konnten Einzelhändler, ohne zusätzliche Absatzkanäle, nur einen geringen Umsatz generieren. Die gegenwärtige Situation der Corona-Pandemie unterstreicht die aktuelle Relevanz des MCHs.
Die Frage, die mit der vorliegenden Bachelorthesis beantwortet werden soll, lautet:
„Wie können sich Einzelhandelsunternehmen, angesichts der Corona-Pandemie, mithilfe des Multi-Channel-Handels optimal aufstellen, um am Markt bestehen zu können?“
Innerhalb der Bachelorthesis werden bestehende Konzepte des MCHs beleuchtet und reflektiert. Mithilfe von SWOT-Analysen der drei ausgewählten Multi-Channel-Händler zara, otto und lindner fashion werden deren jeweilige Stärken und Schwächen herausgearbeitet. Diesen Analysen folgend wird ein Best-Practice Konzept erarbeitet, dass die Stärken der vorgestellten Anbieter nutzt und die Schwächen minimiert. Im weiteren Verlauf wird dieses Konzept auf seine Anwendbarkeit und seine Voraussetzungen für einen klassischen Einzelhändler der Mode- und Textilbranche geprüft.
Das Ziel der Bachelorthesis ist es, einem klassischen Einzelhändler der Mode- und Textilbranche konkrete Handlungsschritte aufzuzeigen, wie er dieses Best-Practice Konzept in seinem eigenen Unternehmen umsetzen kann.
Folgende Fragen sollen innerhalb der kritischen Reflexion beantwortet werden:
· Was ist bei einer Einführung zu beachten?
· Welche Investitionen oder Partnerschaften sind notwendig?
· Welche Erkenntnisse können aus den Unternehmensbeispiele gewonnen werden?
· Für welche Einzelhändler ist dieses Konzept anwendbar?
· Gibt es Einzelhändler, auf die dieses Konzept nicht anwendbar ist?
Durch die beschriebene Vorgehensweise werden aus Einzelunternehmensbeispielen ein Best-Practice Konzept sowie konkrete Handlungsempfehlungen für einen klassischen Einzelhändler der Mode- und Textilbranche entwickelt.
In der kritischen Reflexion werden diese Handlungsempfehlungen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Hierbei wird hinterfragt, ob es Einzelhändler gibt, auf die dieses Konzept nicht anwendbar ist. Zusätzlich wird die Frage beantwortet, warum diese Einzelhändler das erarbeitete Konzept für ihr eigenes Unternehmen nicht anwenden können. Aus den Ergebnissen der kritischen Reflexion lassen sich anschließend weitere Forschungsansätze ableiten. Diese Ansätze, sowie offen gebliebene Fragen, können in folgenden wissenschaftlichen Arbeiten als Grundlage genutzt werden.
Um einen Überblick über die in dieser Bachelorthesis behandelten Inhalte zu erhalten, werden in diesem Kapital grundlegende Informationen zur Corona-Pandemie und zum MCH thematisiert. Zunächst erfolgt eine Erläuterung des Virus, bevor eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse während der Corona-Pandemie erfolgt. Hierbei werden vor allem die Auswirkungen auf die Wirtschaft betrachtet. Im zweiten Teil des Kapitels liegt der Fokus auf den Grundlagen des MCHs. Es werden mögliche Absatzkanäle, sowie Formen und Strategien vorgestellt.
Im nachfolgenden Abschnitt wird eine Erläuterung des Virus sowie eine kurze Zusammenfassung der aktuellen Situation, bedingt durch den Ausbruch der Corona-Pandemie, erfolgen. Da sich die Corona-Pandemie aktuell rasant und vor allem kontinuierlich ausbreitet und die Ereignisse stetig neue Ausmaße annehmen, ist zu beachten, dass diese Zusammenfassung eine Momentaufnahme darstellt. Sie bezieht sich auf die Erkenntnisse, die Ende Januar 2021 vorlagen.
Mitte der 1960er-Jahre wurden das erste Mal Coronaviren identifiziert. Ihren Namen haben die Coronaviren ihrem Aussehen zu verdanken, da die Viren unter einem Mikroskop einer Krone oder einem Kranz ähneln.[4]
SARS-CoV-2 ist das neuartige Coronavirus, das erstmals im Dezember 2019 identifiziert wurde. SARS steht in diesem Zusammenhang für Schweres Akutes Atemwegssyndrom. COVID-19 ist die Erkrankung, die durch SARS-CoV-2 ausgelöst wird.[5]
Im Dezember 2019 erfolgte, nach heutigem wissenschaftlichem Stand, der Ausbruch der Corona-Pandemie. Auf einem Lebensmittelmarkt in Wuhan, in China, haben sich die ersten Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am 31. Dezember 2019 wurde das WHO-Landesbüro in China über vermehrt auftretende Lungenentzündungen in Wuhan informiert.[6] Am 27. Januar 2020 wurde die erste erfasste Erkrankung in Deutschland protokolliert. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern hat sich mit dem Coronavirus infiziert.[7] Am 11. Februar 2020 nannte der WHO die neuartige Lungenerkrankung COVID-19. Das Virus erhielt den Namen SARS-CoV-2.[8]
Anfang März hat der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu den Deutschen Bürgerinnen und Bürger gesprochen und betont: "Die Sicherheit der Bevölkerung geht vor - auch vor wirtschaftlichen Interessen."[9] Es wurde bereits zu diesem Zeitpunkt deutlich, dass strenge Maßnahmen, auch Eindämmungen der wirtschaftlichen Leistung, in Betracht gezogen werden, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verlangsamen. Am 11. März 2020 hat die WHO die Lungenerkrankung COVID-19 als eine Pandemie ausgerufen.[10]