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Lebensklug und unsentimental: Millionen Leser hat er erreicht und begeistert. Peter Bachérs Texte regen zum Nachdenken an und erklären uns die Welt ohne den moralischen Zeigefinger. Er versteht es wie kaum ein anderer, das Bewusstsein für die besonderen Dinge zu wecken, die niemals selbstverständlich werden sollen. Nun hat er die ihm wichtigsten Kolumnen ausgewählt und neu kommentiert. Dabei erinnert er sich an die prägendsten Gespräche und Begegnungen – Rückblicke auf sein Leben. Immer wieder spricht er in seiner unverkennbaren Sprache bleibende Themen an, die nicht an Gültigkeit verlieren. Ein Buch, das einen das Leben immer wieder neu entdecken lässt.
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Seitenzahl: 171
Veröffentlichungsjahr: 2016
Besuchen Sie uns im Internet unter
www.langen-mueller-verlag.de
© 2014 LangenMüller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Wolfang Heinzel
Umschlagmotiv: getty images
eBook-Produktion: VerlagsService Dietmar Schmitz GmbH, Heimstetten
ISBN 978-3-7844-8206-4
Inhalt
Vorwort
Nachdenken über das eigene Leben
Einfach nur mal ganz still sein
Der logische Vaterwunsch: ein Sohn
Generationen-Vertrag ist ein Luftschloss
Ein Gespräch, herrlicher als alles Gold
Warum hat das Telefon stets Vorrang?
Meine neuen Spielregeln
Nimm dich nicht so wichtig!
»Wir telefonieren …«
Armselig wäre ein Leben ohne Poesie
Die heimliche Bestimmung des Reisens
Plötzlich ist es für Fragen zu spät
Das Geheimnis, Liebe annehmen zu können
Eine schmerzhafte Reise in die eigene Vergangenheit
Warum machen uns Hilflose so hilflos?
Dem Neuen eine Chance geben
Verstecken Sie sich nicht an Ihrem Geburtstag
Was wissen wir wirklich vom Nächsten?
Träume in der Abendmaschine
»Glück – das ist Alltag«
»Der Gesprächs-Hai«
Eine Freude – einfach nur so
Auch im Frühling bleiben wir, wer wir sind
Von den kleinen Gesten, die den Tag erhellen
Von jeder Ehe sehen wir nur die Fassade
Was wirklich glücklich macht
Der Irrtum, dass man alles nachholen kann
Venedig sagt dir, was deiner Seele fehlt
Zurück zur Natur: ein Osterspaziergang
Was nur ein Großvater sagen kann
An die Liebe meines Lebens
Der Zauber der Vergangenheit
Die Fassade eines Lebens
Jeder kocht sein eigenes Süppchen
Es herrscht »Handtuch-Krieg«
Kleider machen Gefühle
Jung sein zu wollen, heißt, sich alt zu fühlen
Das Storm-Wunder von Sylt
Wenn der Arzt kündigt
Das Leben verfliegt so schnell: der Preis der Frau für die Karriere des Mannes
Die Bilderbuch-Ehe – gibt es sie noch?
Am Grab der Mutter
Zurück aus der Ferne und noch nicht da
Die Sprachlosigkeit bei einer Abschiedsfeier
Die wichtigste Verabredung
Hamburg – der schöne Rausch der Nüchternheit
So ein Virus kann ganz heilsam sein
Nur ein kurzer Anruf
Was sind Erinnerungen heute noch wert?
Abschiedsschmerz vom Ferientraum
Was ist denn in diesem Augenblick schon wirklich wichtig?
Das vergessene Taschentuch
Minuten der Veränderung
Die erste Begegnung mit der Wunderwelt der Bücher
Das Gewissen lässt sich nicht bestechen
Der Irrtum mit dem Ruhestand
Das wichtigste Geschenk: Aufmerksamkeit
Ein Freund aus Jugendtagen
Festtags- und Geburtstagswünsche – leider oft nur leere Worte
Eine heilsame Lektion aus der Kindheit
Liebeserklärung an eine kleine Strandbude
Wo man als Kind die Träume vom Himmel holte
Was ist wichtiger als eine echte Freundschaft?
Wenn etwas Wunderbares beginnt
Der Drang nach ewiger Jugend
So viel Wahrheit in so wenigen Worten
Leere Gesichter über vollen Brieftaschen
Danksagung
Lesetipps
Vorwort
Dies ist ein »Danke-an-mein-Leben«-Buch. Keine Autobiografie. Nur ein paar Momentaufnahmen aus dem Wunder, als das ich mein Leben immer empfunden habe. Ich glaube, dass der französische Nobelpreisträger Jacques Monod recht hatte, als er sagte: Wir alle, die wir auf diesem herrlichen Planeten geboren wurden, sind Gewinner in der »Lotterie des Lebens«.
Wir dürfen für kurze Zeit all das Herrliche schauen, das die Schöpfung für uns bereithält in einem Universum, in dem es sonst kein Leben gibt. Und das größte aller Wunder ist, einem Menschen in einer großen Liebe verbunden zu sein, die den Glanz und den Zauber des Anfangs auch durch schwere Zeiten hindurchrettet. Ich hatte dieses Glück, über 61 Jahre – und jeder Tag mit meiner Frau war in unserem Gefühl ein geschenkter Tag.
Dass ich, leidenschaftlicher Journalist, dann auch noch in Axel Springer einen Verleger und Freund fand, der mir drei seiner großen Blätter als Chefredakteur und Herausgeber anvertraute –, das war beinahe des Glücks zu viel. Dieser geniale Zeitungsmann war es auch, der mich immer wieder ermutigte, meine alltagsphilosophischen Texte in den Sonntag hineinzuschreiben, »das sind Sie Ihrem Talent schuldig«.
Schon 1954 schrieb ich als junger Redakteur meine erste Kolumne, die beweist, welch große Aufmerksamkeit ich den kleinen Dingen des Lebens widme.
Ein Kind bangt um seinen Vater
Da stand der kleine Kerl, vielleicht fünf Jahre alt, am Nordseestrand. Er hielt seine dünnen Arme vor das Gesicht geschlagen und weinte. Ein Großstadtkind.
Es sah, was es noch nie gesehen hatte: Sein Vater war irgendwo da draußen, mitten im tobenden Wasser.
Es konnte den Kopf seines Vaters kaum erkennen. Immer wieder gingen die Wellen drüber hinweg. Sah es nicht aus, als ob der Mann im Wasser um sein Leben rang?
Aber der Vater genoss es, sich von den Wellen verschlucken zu lassen. Sein erstes Bad in diesem Jahr! Er ahnte nichts von den Ängsten seines Kindes.
Wirklich ein herzzerreißender Anblick, wie der Junge verloren am Ufer nach seinem Vater rief, wie der Wind ihm die Schreie vom Munde riss, aber der Vater verschwand wieder unter den Wellen – achtmal, neunmal, zehnmal.
Als er schließlich, nach langen bangen Minuten, erschöpft vom wilden Bad, herauskam, rannte, raste der Junge ihm entgegen, schlang seine Arme um die Beine des Vaters, schrie vor Freude.
Es war also doch nicht so, wie in der dummen Geschichte vom Seeungeheuer, das die Menschen zu sich holt – Vater lebt.
Hand in Hand gingen sie dahin, der Mann und sein Kind.
Fast tausend Kolumnen sind es in vierzig Jahren geworden, eine Auswahl davon mit den unterschiedlichsten Themen habe ich hier getroffen, die zugleich auch Erfahrungen meines Lebens widerspiegeln. So ist dieses Buch auch ein »Danke-an-meine-Leserinnen-und-Leser-Buch«, von denen ich mir wünsche, dass es Sie erfreut – und dass die nachdenklichen Texte Ihnen immer wieder etwas sagen.
Nachdenken über das eigene Leben
Das Leben ist geheimnisvoll. Wie wäre es anders zu erklären, dass ich über achtzig Jahre – acht ganze Jahrzehnte! – nicht gelebt hätte, wenn nicht im Jahr 1932 ein Wunder geschehen wäre – durch einen Arzt in Rostock, der Stadt, in der ich am 4. Mai 1927 das Licht dieser ebenfalls sehr geheimnisvollen Welt erblickte. Ich muss in jenen Kinderjahren den Traum vom Fliegen geträumt haben. Vielleicht lag es daran, dass mein Vater, Pilot im Ersten Weltkrieg, so oft von der Unglaublichkeit erzählte, hoch oben im Himmel zwischen den Wolken mit Motorkraft – aber auch im Dahingleiten im Segelflugzeug, auf die kleine Erde schauen zu können – ein Blick, der nur wenigen Menschen in jenen Anfangsjahren der Fliegerei vergönnt war.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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