Nationalistische Instrumentalisierung des Sports in der Antike und im Nationalsozialismus. Die antike Agonistik als Vorbild der deutschnationalen Volkserziehung - Sina Wilde - E-Book

Nationalistische Instrumentalisierung des Sports in der Antike und im Nationalsozialismus. Die antike Agonistik als Vorbild der deutschnationalen Volkserziehung E-Book

Sina Wilde

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Antike und Nationalismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll der Frage nachgehen, inwieweit der Sport und die Antike im Dritten Reich für nationalistische Zwecke instrumentalisiert wurden, wobei sich die XI Olympischen Spiele 1936 in Berlin hierbei ganz besonders für eine nähere Betrachtung der Wechselbeziehungen von Sport und Politik eignen. Es wurden sowohl der Sport, als auch die Antike bei Olympia 1936 in nie da gewesener Weise zu politischen Zwecken instrumentalisiert, um das Bild der Welt von Nazideutschland positiv zu beeinflussen. Neben der Annexion von Gebieten wie dem Rheinland und Österreich oder gewaltsamen Überfällen, wie bspw. im Polenfeldzug, war der Sport für die Nationalsozialisten – neben der Propaganda – die wirksamste Methode ihre politischen Überzeugungen an möglichst viele Menschen heranzutragen und diese für sich und ihre perfide Ideologie einzunehmen. Es kann demnach nicht verwundern, dass Adolf Hitler trotz seiner anfänglichen Abneigung gegen die Olympischen Spiele, welche er als Erbe der verhassten „liberalistischen, pazifistischen und judenhörigen Gesellen“ der Weimarer Republik ansah, der Überzeugungskraft seines Propagandaministers Joseph Goebbels schlussendlich doch nicht widerstehen konnte. Goebbels überzeugte Hitler davon die XI Olympischen Spiele in Berlin stattfinden zu lassen, um der Weltgemeinschaft damit das neue Deutschland unter dem Hakenkreuz präsentieren zu können und somit den Herrschaftsanspruch der Nationalsozialisten auch vor den Augen des Auslands zu legitimieren. Im Zuge der nationalsozialistischen Herrschaft erfuhr sowohl die Antike als auch der Sport eine positive ideologische Aufwertung und so entlehnte man dem antiken Vorbild der Olympischen Spiele zahlreiche Symbole, Riten und Praktiken, um sich als Nachfolger der alten Hellenen zu stilisieren. Der Rückgriff auf die Antike diente vor allem dazu „dem Dritten Reich eine weltgeschichtliche Dimension zu verleihen, es historisch zu legitimieren und damit zu dauerhafter Herrschaftsstabilisierung beizutragen.“

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