Neue bunte Geschichten - Mike Almara - E-Book

Neue bunte Geschichten E-Book

Mike Almara

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Beschreibung

Mike M. vom Autorenteam Mike Almara leuchtet mit seinen Kurzgeschichten in menschliche Abgründe, Absurditäten, banale Skurrilitäten und skurrile Banalitäten. Der 59jährige Autor spart nicht mit satirischer Kritik an den gesellschaftlichen Entwicklungen der jüngsten Zeit von der Gender-Bewegung bis zur Corona-Abzocke. Er stellt dies einer "guten alten Zeit" gegenüber und regt damit zum Nachdenken an.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Früher/Heute

Die Gummibärchen

Der schönste Tag in meinem Leben!

Die Drohne

Corona - Abzocke

Fast geschenkt

Hurra, wir fahren in die Ferien (Version 1972)

Scheiße, wieder mit den Alten in die Ferien! (Version 2022)

Alle Jahre wieder

Freunde

8 Minuten

Fühlen Sie sich wie ein Privatpatient

Das „Gericht“!

Flucht

Kleines Handy - große Wirkung!

Vorwort

Mike M. vom Autorenduo Mike Almara hat nach dem Band „Bunte Geschichten“ nun nach fünf Jahren mit „Neue bunte Geschichten“ wieder skurrile Banalitäten und banale Skurrilitäten zusammengestellt so buntgemischt wie das Leben.

Viel Vergnügen beim Lesen.

Mike M. aka Mike Almara Mai 2023

Früher/Heute

Früher hatte ein Mann noch Haare auf der Brust, heute hat ein Mann dort ein Tattoo.

Früher gab es nur Mann und Frau, heute gibt es Andere und auch noch Sonstige.

Früher ging man noch in Kneipen, Bars und Discos, um jemand kennenzulernen,

heute stellt man gefakete Fotos und schmeichelnde Profile auf irgendwelche Sozialmediaplattformen im Net.

Früher hatte man noch echte Freunde, heute hat man hunderte von „Freunden“ auf seinen Sozialmediaaccounts.

Früher kaufte man Möbel für´s Leben, heute kauft man sich Wegwerfware und erneuert die alle paar Jahre.

Früher gab es noch richtiges Bier, heute ist Bier ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk.

Früher gab es drei Fernsehprogramme, heute hunderte.

Früher hieß ein Hausmeister noch Hausmeister, heute nennt man ihn Facility Manager.

Früher konnte ein Hausmeister fast alles, heute weiß er nur noch, wen er anrufen muss, der die Arbeit für ihn macht.

Früher war ein Sommer noch Sommer und ein Winter noch Winter, heute kann zu jeder Zeit jedes Wetter auftreten.

Früher hieß es „Lass Dich überraschen“ mit Rudi Carell, heute heißt es „Surprise“ mit Bruce Darnell.

Früher war ein Brotzeitmesser noch ein Brotzeitmesser, heute ist es eine gefährliche Stichwaffe.

Früher war ein Polizist noch eine Respektsperson, heute wirft man nicht nur mehr Steine auf sie, sondern bringt sie um, ruft zur Jagd nach ihnen auf, um sie zu erschießen!

Früher hatte ein Kind nur Mutter und Vater, heute hat ein Kind 2 Mütter, oder 2 Väter.

Influenza war früher eine Grippe, heute ist ein Influencer ein Beruf.

Die Zeitung war früher aus Papier. heute ist sie digital.

Früher sprach man deutsch, heute ein Mischmasch aus englisch und gendern.

Früher hießen Rollschuhe noch Rollschuhe, heute sind es Inlineskater.

Früher gab es ein Telefon zum telefonieren, heute gibt es Handys, die auch ein Computer sind und mehr Technik beinhalten als damals 1969 bei der ersten Mondlandung.

Früher gab es Musikkassetten heute gibt es CDs.

Früher gab es Videorekorder und Videokassetten, heute gibt es DVD-Rekorder und Blueray-Rekorder mit DVDs und Bluerays.

Früher nahm man Musik vom Radio auf, heute kann man sich diese überall herunterladen.

Früher gab es einen Walkman, heute gibt es MP3-Player.

Früher hatte man Schulterpolster in den Jacken, heute hat man Muskeln.

Früher joggte man auf einem Trimm-dich-Pfad, heute wird man von einem Personaltrainer im Fitnessstudio trainiert.

Früher brauchte man nur in Ausnahmen einen Psychologen, heute hat jeder einen oder mehrere.

Früher hatte man noch Frisuren, heute hat man eher eine Glatze, oder ein Kunstwerk.

Früher waren die Dokumente, wie Personalausweis oder Führerschein, noch aus Papier, heute hat man nur noch Plastikkarten.

Früher bewegte man sich in einer analogen Welt, heute bewegt man sich in einer digitalen und virtuellen Welt.

Früher gab es noch Filmdosen für Fotofilme auf die 36 Aufnahmen passten, heute gibt es einen Minichip mit einer Kapazität von mehreren tausend Bildern.

Früher gab es eine eingeschränkte Ladenöffnungszeit, heute kann man schon fast rund um die Uhr einkaufen.

Früher verkaufte eine Tankstelle überwiegend Treibstoff, heute ist eine Tankstelle ein Minisupermarkt.

Früher schrieb man Liebesbriefe auf Papier, heute beendet man Beziehungen mit einer SMS oder per WhatsApp.

Früher gab es die D-Mark, heute gibt es den Euro.

Früher ging das HB-Männchen in die Luft, heute gibt es keine Werbung mehr im Fernsehen für Tabak.

Früher wurde in Fernsehdiskussionen, Bahnen, Flugzeugen und Lokalen geraucht, heute wird man zum Nichtraucher, da man einfach die Plätze, an denen man rauchen darf, nicht mehr findet.

Früher gab es Schreibmaschinen, Telefonbücher, Stadt- und Landkarten, heute gibt es Computer und Navis.

Früher gab es fast an jedem Gartenzaun einen Kaugummiautomaten, an dem man für seine Freundin einen Ring ziehen konnte, heute kauft man Ringe für viel Geld.

Früher gab es extra Reisewecker, heute ist der Wecker im Handy.

Früher las man richtige Bücher aus Papier, heute gibt es eBooks.

Früher durften Kinder noch Kinder sein, heute werden Kinder zu Computern erzogen.

Früher wurden Hexen verbrannt, heute ist es schon fast ein Beruf!

Was für Zeiten!

Die Gummibärchen

Klausi war 5 Jahre alt und das bisher einzige Kind seiner Eltern, doch das sollte nicht so bleiben.

Seine Mutter war wieder schwanger und die Familie würde bald größer werden. Eine Tochter wurde erwartet.

Dies teilten die Eltern Klausi heute mit. Der freute sich sehr über die Ankündigung seiner Eltern, dass er ein kleines Schwesterlein bekommen würde.

Heute freute sich Klausi schon beim Aufwachen auf den vor ihm liegenden Tag.

Es war Frühling und sein Vater würde heute bei diesem schönen Wetter sicher wieder ein paar Gartenarbeiten verrichten.

Klausi war gerne bei der Gartenarbeit mit seinem Vater dabei und ging ihm gerne zur Hand. Er stellte sich, zur Freude seines Vaters recht gut an und war sehr interessiert.

Klausi konnte sich auch vorstellen, irgendwann beruflich als Gärtner zu arbeiten.

Im Frühling fielen da ja immer einige Gartenarbeiten an.

Klausi durfte seinem Vater immer etwas helfen und beobachtete ihn ganz genau.

Schließlich wollte er ja etwas lernen.

Am Frühstückstisch fragte ihn sein Vater deshalb, ob er ihm denn heute im Garten helfen wolle.

Klausi war natürlich sofort begeistert und stolz zugleich, das er seinem Vater helfen durfte.

Die Mutter zog ihm gartentaugliche Klamotten an und schon ging es mit seinem Vater in den Garten.

Klausi hatte schon eine eigene richtige Schaufel, mit der er seinem Vater eifrig beim Schaufeln für die Löcher half, in die dann neue Pflanzen eingesetzt wurden.

Es wurde geplant, geschaufelt und eingepflanzt.

So arbeiteten die Beiden, bis seine Mutter ein Tablett voller schöner Dinge zur Brotzeit brachte.

„Na, meine zwei Männer“, sagte die Mutter.

„Ich habe Euch hier eine Brotzeit mitgebracht. Es ist Zeit für eine Pause, ihr müsst wieder etwas Kraft tanken.“

„Vielen Dank“, sagte sein Vater zu der Mutter und gab ihr einen Kuss.

„Ja, sicher Mutti“, sagte Klausi und er bekam auch ein Bussi von seiner Mutter.

Sichtlich liebevoll hatte seine Mutter frische Brezen, Semmeln, Butter, Wurst, Käse und Marmelade auf dem Tablett angerichtet.

Seine Mutter hatte Klausi auch ein kleines Päckchen mit Gummibärchen dazugelegt. Das war so ein Ritual, das Klausi in der Pause der Gartenarbeit Gummibärchen bekam. In der Tüte waren ca. 10 Gummibärchen.

Seine Mutter achtete natürlich immer darauf, dass Klausi nicht zu viel Süßigkeiten bekam.

Ansonsten verzichtete die Familie so gut es ging auf Zucker.

Nachdem Vater und Sohn sich gestärkt hatten, machte Klausi die Gummibärchentüte auf und legte seinem Vater die Hälfte, 5 Stück, hin, die dieser dankbar entgegen nahm.

Er wollte seinem Sohn die Gummibärchen nicht wegessen, aber das diente auch zu ihrer Erziehung. Er sollte lernen zu teilen.

Klausi aß genüsslich drei von seinen 5 Gummibärchen und die letzten zwei tat er wieder in die Tüte zurück und schob sie in seine rechte Hosentasche.

Das war eher nicht Klausis Art. Deshalb wunderte sich sein Vater darüber, sagte aber nichts.

Normalerweise aß Klausi alle Gummibärchen auf.

Die beiden Männer arbeiteten nun weiter. Klausis Vater hatte ein paar Blumentöpfe aussortiert, die er wegwerfen wollte.

Klausi fragte deshalb seinen Vater, ob er einen der alten Blumentöpfe und etwas Erde haben könne. Klar bekam er es.

Sein Vater sah Klausi zu, wie er den alten Blumentopf mit 3/4 Erde auffüllte. Dann nahm er die beiden Gummibärchen aus seiner rechten Hosentasche und legte sie auf die Erde im Topf.

Anschließend füllte er den Blumentopf bis ca. 5 cm unter den Rand mit weiterer Erde. Klausis Vater sah ihm schmunzelnd zu.

„Weißt Du Vati, bis mein neues Schwesterlein kommt, haben wir bestimmt schon einen Gummibärchenbaum. Die Gummibärchen, die dann am Baum wachsen, kann ich ja dann mit dem Schwesterchen teilen. Außerdem ist das ja viel billiger.“ Klausis Vater mußte wieder schmunzeln.

Noch heute, 20 Jahre danach, kommt die Familie immer mal wieder auf diese alte Geschichte zu sprechen und alle müssen dann immer wieder über den Gummibärchenbaum lachen, der nie gewachsen ist.

Der schönste Tag in meinem Leben!

Robert war wieder mal in der Psychiatrie gestrandet.

Wie oft er hier schon gewesen war wußte er nicht mehr.

Irgendwann hatte er aufgehört mitzuzählen, es gab wirklich interessantere Themen!

Heute nahm er mal ausnahmsweise an der KVT-Gruppe teil.

Kognitive Verhaltenstherapie nannte man das.

Das gehörte eigentlich in den Bereich der Psychotherapie und Psychotherapie würde er garantiert nie wieder machen, eher würde die Hölle zufrieren!

Er hatte so seine negativen Erfahrungen damit gemacht.

Als er einmal eine Psychotherapie machte, klagte er über Schmerzen. Sein Psychotherapeut riet ihm, die Schmerzen doch einfach nicht zuzulassen. Das versuchte Robert dann auch mehrere Jahre, doch es wollte ihm nicht gelingen.

Als die Schmerzen so stark wurden, dass er befürchtete jetzt irgendwann wahnsinnig zu werden, verordnete er sich selber ein MRT. Und siehe da, er erhielt die Diagnose einer schwersten hochgradigen Spinalkanalstenose, die möglichst bald operierte werden musste, um keine bleibenden Schäden zurückzubehalten!

Robert litt auch seit Jahren an einer schweren Schlafstörung, die nur durch die Einnahme von Schlafmitteln behandelt werden konnte.