Neue Magie - Frater Quintangelus - E-Book

Neue Magie E-Book

Frater Quintangelus

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Beschreibung

Die Handwerkskunst der neuen Magie stellt Essenzen aus jahrelanger Forschung zur Verfügung

Das E-Book Neue Magie wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Magie, Neue Magie, Selbstheilung, Erhöhung gestalterischer Potenz, Schutz vor Ungemach

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für Aoananda

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

1. Der Bezugsrahmen

2. Den Bezugsrahmen in Fühlung bringen

3. Wirkmechanismen der Magie

4. Konturierung

5. Basale Techniken

6. Psychogone

7. Hilfsmittel und Vertiefungen

8. Waldgang und Betonschamanismus

9. Hybridmaterie und schöpferischer Sprechakt

10. Divination

11. Neue Handhabung des Alltags

12. Schlußbetrachtung

Vorwort

Wenn heutzutage von Magie die Rede ist, werden alle Schubladen der Vorurteile aufgezogen. Die Ideen darüber reichen von Zauberkunststücken über bloße romantisierende Phantasterei bishin zu Teufelswerk. Im Allgemeinen wird Magie natürlich nicht wirklich ernstgenommen. In einem „aufgeklärten“ Zeitalter der Ratio und der Wissenschaften werden solche als ältlich angesehenen Vorstellungen selbstverständlich belächelt oder als pathologisch entsorgt. Wer heute meint, der Magie eine Geltung verleihen zu können, läuft Gefahr, sie auf dem Prüfstand der Wissenschaften wiederzufinden, wahrscheinlich entstellt und entheiligt (Magie läßt sich nicht messen), denn der Anspruch der Magie wird natürlich als Affront gegen die Glaubenssätze der modernen Gesellschaft empfunden.

In einer Zeit des rasanten technologischen Fortschrittes eine ernsthafte Beschäftigung mit Magie überhaupt noch in Erwägung zu ziehen, mag allenfalls noch im Bereich der Fantasyliteratur, entsprechenden Filmen und Computerspielen akzeptabel sein.

Was die Magie in grauer Vorzeit gerüchtehalber vielleicht einmal darstellte ist längst durch die modernen Wissenschaften abgelöst worden. Heutige „Magie“ ist Technomagie, Cybermagie, virtual reality, KI, oder schlicht Naturwissenschaft.

Was unsere Vorfahren bestenfalls in ihren kühnsten Phantasien erträumen konnten ist heute längst überboten durch einen für jedermann verfügbaren Zugriff auf technische Produkte und globale Informationsquellen. Das ermächtigt jeden, daraus eigene „magische“Welten zusammenzustellen und global zu kommunizieren.

Wir leben in einer Zeit unermeßlichen Wohlstands und noch nie dagewesener Lebensqualität. Warum sollte jemand angesichts dieser schönen neuen Welt meinen, sie durch eine längst entsorgte dysfunktionale „Technik“ zu ergänzen oder gar zu ersetzen? Auch unbeugsame Romantiker und abergläubische Zeitgenossen können sich der Prägung durch die moderne rationale Welt nicht mehr entziehen und verbannen ihre Restbestände kindlicher Erwartungen an Wunder in die Hoffnung auf ein fernes Jenseits.

Versuche, die Magie in die Psychologie, in die Poesie oder in Randbereiche der Physik unterzubringen, wurden ihr nie wirklich gerecht. Selbst in esoterischen Kreisen, von denen man ein Verständnis von Magie annehmen könnte, findet sie eher Gegner als Freunde, denn dort herrscht oft eine moralische Diffamierung von Macht. Macht wird von Vielen gerne mit Übergriffigkeit und Gewalt gegen Menschen verwechselt.

Indes, bei aller Überzeugungskraft des modernen Fortschrittes und der damit verbundenen Freiheit, hat sich das Glücksgefühl der Menschen nicht wesentlich verändert oder gesteigert. Trotz der dankbaren Annahme der angebotenen Errungenschaften fühlen manche Menschen ein subtiles Missbehagen, gefüttert durch die vage Ahnung, daß die verfügbaren Güter einen Ersatz für etwas Wesentlicheres, Echteres darstellen könnten, nämlich einen Ersatz für die eigene Liebesfähigkeit, für die wahre Heimat und für ein schlummerndes schöpferisches Potential, das nach Erschließung und Einsatz ruft. Die damit einhergehende unterschwellige Unruhe ist der Beweggrund, sich einer neuen Auffassung von Magie zuzuwenden, wie sie hier vorgestellt wird. Neu ist diese Magie insofern, als sie auf Ernüchterungen und essentiellen Verdichtungen basiert. Die Wirkmächte oder Wirkmechanismen hinter den vielen magischen Traditionen sind herausgefiltert, von folkloristischem Ballast befreit und in vereinfachter Form in Zugriff gebracht worden.

Diverse Kabbalaexegesen, Voodoopraktiken, Kundaliniyoga, nordische Runenmagie, schamanische Exerzitien, modernes Hexentum, ägyptische Mythologie, Freimaurertum und Rosenkreuzer, sowie die vielen Schriften von Aleister Crowley, Franz Bardon und moderneren Autoren sind in Theorie und Praxis hinreichend tief erforscht worden und auf die wirksamen Essenzen daraus verdichtet worden.

Ein Großteil der konventionellen Magie, wie z.B. im Hexenkult, im Voodoo und teilweise im Schamanismus basiert auf Handlungen an symbolhaften Modellen der gemeinten Umstände. Die Modelle werden mit realen Personen oder Situationen identifiziert und durch analoge Handlungen daran manipuliert, in der Erwartung, daß dabei eine echte Verbindung zu den realen Personen oder Umständen besteht und sich diese Praktiken auf die realen Personen oder Umstände auswirken. Es existiert dazu eine Vielzahl an tradierten Rezepten in unterschiedlichen Abstraktionsgraden. Das reicht von Fetischpuppen aus Wachs mit Organteilen wie Haaren und Kleidungsstücken über Photos und Abbildungen, bishin zu Zahlenund Namensmystik, Zeichen und Siegel von Geistern, Engeln, Dämonen und chtonischen Kräften.

Es gibt vier Magiemodelle. Beschwörungen von Göttern, Engeln und Dämonen finden im ältesten Magiemodell, dem Geistermodell ihren Platz. Dabei sind Hierarchien analog zu menschlichen Gesellschaftsformen zu beachten. In absteigender Folge stehen Götter ganz oben, dann Erzengel, Engel, Genien und niedere Hilfsgeister. Das Ganze gibt es auch im Negativbereich mit Teufeln, Erzdämonen, Dämonen und niederen Kräften.

Später, als der Elektromagnetismus technisch verfügbar gemacht wurde, gab es das dazu passende Energiemodell der Magie. Mit dem damals aufkommenden Mesmerismus kamen auch die verschiedenen pseudowissenschaftlichen medizinischen Geräte und andere „energetisierte“ Fetische auf den Markt. Neuere Repräsentationen des Energiemodells findet man z.B. in der inzwischen populärgemachten Quantenheilung. Auch Konzepte von Prana, Od, Chi oder Qi, Orgon und Kundalinienergie kann man dem Energiemodell zuordnen.

Siddhikräfte und parapsychische Phänomene liegen auch zum Teil noch im Bereich dieses Modells, sind aber schon Schnittpunkte zum folgenden psychologischen Magiemodell, das etwa zeitgleich mit der Entwicklung Freudscher Psychoanalyse erschien.

Im psychologischen Modell geht es z.B. um die Programmierung des Unterbewusstseins durch Hypnose, Sigillenmagie und bestimmten Meditationen. Man ging davon aus, daß magische Effekte nicht mit dem wachen, klaren Alltagsbewußtsein erreichbar seien, sondern durch das Unterbewußte oder Unbewußte ausgelöst würden.

In diesen drei Modellen gibt es Randbereiche, die mit dem Konsum von psychoaktiven Drogen zusammenhängen. Drogen waren schon immer ein Mittel, um andere Bewußtseinszustände zu erreichen. Gerade in einigen schamanischen Kulturen waren Drogen das probate Mittel für den Kontakt mit Geistern.

Die Schriften von Castaneda haben eine Welle von Experimenten mit Drogen ausgelöst, und der LSD-Pabst Timothy Leary war vielen Studenten in der Hippiezeit ein großes Vorbild.

DMT- Erfahrungen, Pilze und andere „Erleuchtungsdrogen“ werden immer noch hochgehalten, weil sie angeblich heiligmäßige Visionen auslösen können.

Veränderte Bewußtseinszustände spielen in der Magie eine große Rolle. Nicht nur durch Drogen ausgelöst, sondern auch durch Aufenthalte in Samadhitanks, wie sie in der Hippiezeit von dem Bewußtseinsforscher John C. Lilly betrieben wurden. Dabei geschehen bewusste Körperaustritte, Exterriorisationen, um in anderen Dimensionen weilen zu können und Kontakt zu Außerirdischen zu ermöglichen. Er nannte seine inneren Reisen „Psychonautik“.

Außerkörperliche Reisen sind später in differenzierter Form in den Büchern von Robert Monroe beschrieben worden. Monroe hatte dazu auch technische Hilfmittel entwickelt, nämlich die für diese und weitere Zwecke programmierbaren Hemisyncbrillen, die eine Hirnhemisphärensynchronisation bewirken sollten. Die Hemisphärensynchronisation sollte Tiefenentspannungen und übersinnliche Fähigkeiten fördern.

Der Schnittpunkt zur Neurologie war nicht weit. Gerade in den letzten Jahren wurde durch die bildgebenden Verfahren versucht, Hirnaktivitäten erkennbar und dann auch steuerbar zu machen.

Inzwischen existiert von vielen Autoren eine Menge Literatur zu Körperaustritten, nicht nur bei Nahtoderfahrungen, sondern auch als bewusst eingeleitete Astralreisen. Das luzide Träumen könnte man ebenfalls dazu rechnen.

Manche Autoren favorisieren die Zirbeldrüse als relevant für übersinnliche Fähigkeiten. Die Zirbeldrüse wird auch manchmal mit dem sogenannten dritten Auge gleichgesetzt, das es in Meditationen zu öffnen gilt, um Visionen des Göttlichen zu erhalten.

Eine andere Interpretation des Psychonautikbegriffes trat im IOT (Illuminaten von Thanateros), dem englischen Orden für Chaosmagie auf. Der erschien etwa zur Zeit der Chaosforschung in der Wissenschaft und nutzte eine Idee, die im Roman „der Würfler“ von Luke Rhinehard beschrieben wurde. Darin machte der Romanheld alle seine Entscheidungen vom Würfel abhängig, auch Entscheidungen über seine Glaubenssysteme und über seine Identifikationen. Das Konzept führte im IOT zu einem Psychonautikbegriff, in dem es darum ging, öfters einmal ein Anderer zu sein und wie beim Würfler die Identifikationen zeitweilig zu wechseln mit den entsprechenden Handlungen.

Das letzte in Erscheinung getretene Magiemodell ist das Informationsmodell, das mit der Entwicklung der Informatik aufkam. Wie der Begriff suggeriert, geht es dabei um Manipulationen durch magische Informationsübertragungen.

Im Rahmen der Untersuchung magischer Traditionen sind die diversen Orden auch Thema gewesen. Der Order of the Golden Dawn z.B. mit seinem umfangreichen Programm bedurfte einige Zeit der Durchdringung. Allein die darin beschriebene henochische Magie erforderte einen ziemlich großen Aufwand für die Praxis. Fraternitas Saturni, OTO und Stella Matutina sind ebenfalls Orden, die in der magischen Szene den Ton angaben.

Ein weiteres erforschtes Thema waren Divinationssysteme, wie Tarot, Iging, Traumdeutung, Astrologie, Geomantie, Ouijabretter, Pendel und Wünschelruten bishin zur Kinesiologie.

Visionen der Zukunft und Vergangenheit und Botschaften von Engeln oder geistigen Meistern werden zudem von Channelingmedien geliefert. Auch der Kontakt zu Verstorbenen sollte dadurch ermöglicht werden. Anleitungen zum Channeln werden in Kursen angeboten.

Die esoterischen Methoden beziehen sich nicht nur auf die direkten magischen Absichten, sondern auch auf religiöse und zum Teil medizinische Themen. Analogiezauber findet man in verschleierter Form z.B. in der Homöopathie und in einigen Psychotherapien.

Untersucht wurden auch die weiteren Umfelder der Magie, zu denen die Kenntnisse von Praktiken diverser Sekten und sektenähnlicher Institutionen gehören, wie Scientologie, Shabtyoga, Divine Light Mission, TM, Krishnabewegung. In Eckankar werden die feinstofflichen Welten, die schon vor langer Zeit von Madam Blavatzky thematisiert wurden, aufgegriffen und durch Seelenreisen erlebbar gemacht. Blavatzkys theosophisches Weltbild inspirierte Rudolf Steiner zu seiner Anthroposophie, die immerhin bis heute Schulen hervorbringt.

Die Oshobewegung machte bekanntermaßen eine längere Zeit Furore. Oshos therapeutische Ansätze sind heute im Spektrum alternativer Heilweisen fester Bestandteil.

Die Heilberufsbranche blickt allerdings mit Argwohn auf die esoterische Szene, da Konkurrenz befürchtet wird. Es gibt in der Tat auch gewisse Übergänge zwischen magischen und psychologischen Praktiken. Das zwar populäre, aber bei näherer Untersuchung wenig verlässliche Familienstellen ist im Grunde eine Art der Divination.

Therapieverheißungen mit quasi esoterischen oder magischen Mitteln finden sich auch in technischen Produkten wie Teslascheiben, Nullpunktenergie- und ähnlichen Energiegeräten. Pharmakologische Produkte aus alchemistischen Labors fehlen natürlich auch nicht.

Die Allchemie ist eine altehrwürdige Bemühung um Verfeinerung und Transformation nicht nur der Stoffe. Als innere Alchemie geht es ihr um Vergeistigung, Bewußtseinsentwicklung und um eine innere Neustrukturierung des Körpers. Die verschlüsselte Sprache der Alchemisten sollte zum Selbstschutz und zur Mißbrauchsverhütung dienen.

Was in den romantisch und mystisch überhöhten magischen Techniken und religiösen Traditionen hochgradig verschlüsselt wurde, um „Profanen“ den Zutritt dazu zu versperren, wird in der neuen Magie auf ihre funktionalen Mechanismen hin reduziert und in handhabbare Praxis überführt.

Dennoch ist dieser neue Zugang zur Magie keineswegs eine leicht zu bewältigende rein rationale Beschäftigung, sondern erfordert unter anderem eine gründliche Klärung der „Startbedingungen“. Diese sind in der Regel alles andere als besonders geeignet für die Magie, sondern sind eher problematisch aufgrund des geschichtlichen Ballastes, den wir mit uns herumschleppen.

Es sind nicht nur die persönlichen Geschichten, Prägungen, Überzeugungen und Glaubenssätze, die uns einschränken, sondern ist auch der kollektive soziale Bezugsrahmen, in dem wir uns bewegen, und von dem wir abhängig sind. Es ist angesichts unserer Gewohnheiten und scheinbaren Geborgenheit im Vertrauten nicht ganz leicht, etwas so Fremdartiges wie die Entwicklung von Magie überhaupt wollen zu können.

Konventionen, auf die man sich stützt und die einen tragen, hinter sich zu lassen und etwas völlig Unkonventionelles in Angriff zu nehmen, kann sehr problematisch sein und einen horror vakui auslösen.