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Mit "niederbügeln & entfalten" liegt nun eine vollständige Sammlung aller bisher von Roland Reitmair veröffentlichten Gedichte vor. Die teilweise sehr persönlichen Gedanken spannen den Bogen von Liebe und Verlust bis hin zu Religion und Politik. deine Augen wie Morgenlicht das nebelschwere Grau durchbricht und reflektiert im Tau bist du die Fabelfrau
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Seitenzahl: 61
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abgehobene Federfuchser
Sprachexperimentierer
werden sich im Grab umdrehen
Purzelbäume schlagen
nur zu
es braucht wieder Aussagen
nicht vage, zerstörte Versuche
wo der Leser mehr erdenkt
als
der Dichter
daran verschwendet’
Präambel
Herr der Arbeit
Verzweiflung
Aber-geh-Denken
Abzüge
Äxte
b
begeistern
Morgen
Mensch von tAdel
Rauhnacht
Der Wind
Dichter und Denker
Die Alte
Drogenkrieg
Ein Sommernachtstraum
fall out
Glücksstern
Heimat
heimleuchten
heiße Zeiten
Herbstlaub
Himmel, Arsch und Zwirn
Televisionen
wieweit
I Kant survive
Immun.Schwäche
In Liebe, Walhall
ist
Jäger und Gejagte
Liebe
Malibu
Mars
nächtens
Mondieux
Nahender Osten
entseelt
schlaflos
schwerelos
Spiegelbilder
Stoßgebet
aus-zeit
Werft
sie ist
we are the 99
Kritiker
Wie viel Zeit ist vergangen?
leblos
Logiker
Zweifel
Farbenspiel
Denk mal
Herr Lehrer
Such(t)bilder
Strafvollzug
tequila sunrise
Vermächtnis
ein traum, ein leben
Diener 2er Herren
Jemand
traumlos
Zur Ruhe bet(t)en
Götterdämmerung
Menschen
nervöse Finger
Er
Sch(w)einheilig
würdelos
Ikone der Schöpfung
Vater(s)land
aufRegen
erinnere mich
zeitig zerbrochen
Trennung
vergeben
I am
Vom Sturm im Wasserglas
ich bin müde
la uniqua
Wegzoll
ermuntern
manche
Medienspektakel
Zielsegment
du und ich
Vater Staat
9/11
Ewige Weihnacht
Wanderlied
Papier (von Sevilla)
pflichtbewusst
Ruhe am See
abend rot wein
Licht ins Dunkel
deine Augen
Geburt einer Liebe
cool bleiben
bis so ah
TVaust
Nachwort
Biografie
bisherige Veröffentlichungen
Mit Vollgas fährt das Arbeitsheer
hin zum Stau am Kreisverkehr
der schluckt es und er spuckt es aus
einmal zur Arbeit, dann nach Haus
am Lenkrad jeweils ein Schatten der flucht
der hupend seinen Ausweg sucht
der krebszerfressen langsam krepiert
von Sinnentleerung infiziert
und morgen?
sie heben die Steine, polierte Platten
und heben die Deckel, verziertes Holz
und sie fühlen sich verkauft und fühlen sich
verraten
als Menschen verletzt in ihrem Stolz
und sie fahren im Kreis und schreiten einher
leblose Puppen im Arbeitsheer
und wie ihre Augen bleiben die Gräber leer
tote Rekruten im Arbeiterheer
langsam rückt ein Arbeiterheer
belanglos in den Kreisverkehr
wie Schatten, grau und Schritt für Schritt
macht Frau und Mann den Umzug mit
den Leichenzug zum Fetzenball
vom Arbeitskräftepotential
denn was da geht, vergeht, krepiert
- von Sinnentleerung fasziniert.
tickt wie eine Uhr
und ist wie eine Lähmung
Verzweiflung fragt: wie kam das nur?
Verzweiflung ist Entwöhnung
Verzweiflung
ist ein Untergang
und braucht Zeit sich zu bedenken
Verzweiflung zwingt den Neuanfang
Verzweiflung kann auch lenken
Verzweiflung
fördert keine Tugend
sie erfleht Notwendigkeit
Verzweiflung packt die schwache Jugend
Verzweiflung ist Gelegenheit
Ganze Völker wurden hingestreckt
„Starkes überlebt -
Schwaches verreckt“
Auf dem Schlachtfeld wuchs
nach Jahren endlich Gras
bedeckte die Toten
bedeckte den Hass
Die Menschheit lebt
so wird der Krieg nicht sterben
Eines Tages wurde
das Mahnmal geschliffen
Ich wollte verstehen
Ich hab’s nicht begriffen
Sie löschten die Kerzen
nicht den Schmerz in den Herzen
Da konnten Führer wieder auferstehen:
Rüstet Armeen! Rüstet Armeen!
Ganze Völker werden hingestreckt
Das Starke betont, das Schwache versteckt
ein kurzer Zug
doch ist’s genug
ein Zug
der die Realität begrub
der Joint als Freund
Probleme werden nichtig
werden anders
falsch
und richtig
lass sie fragen
lass sie klagen
lass sie sagen
nimm es nicht
weil man zerbricht
sich die Nadeln
durch die Seele sticht
doch:
Akzeptanz und Frieden
schützendes Dämmerlicht
das darf man nicht?
aufhören zu leben…
ich will euch vergeben
Und Gott vergebe mir
ich mag weder Wein noch Bier
Gewährt mir nur einen Augenblick
und ich denk mich fort
ein ganzes Stück
Begehre nicht den Nächsten,
suche bei dir selbst.
Lauf nicht Amok gegen die Schwächsten,
wenn du dich selbst verstellst.
Nacktes Fleisch mit allen Reizen
Körper rein und weich
Und war sie auch erst 13
Die Nacht ideenreich
Entschuldbar noch vielleicht (?)
Biederbürger ohne Liebe
Gehen fremde Betten schauen
Kinderporno Stripteasetriebe
Fernglasbestückt am Gartenzaun
Allabendliche Unwahrheit
Und morgendliche Lügen
Träume von der Machbarkeit
Die Sünde zu besiegen
Äxte.
Spaltet nicht gleich Nächste...
wieder bin ich fremder
bin maiwind im dezember
deine arme hielten mich geborgen
der augenblick ist schon verstorben
vergangen...verflogen
die laue nacht hat mich belogen
honigsüße lüge
kurzer moment ewiger liebe
gemächlich steigt der tag über die hügel
die nacht wird löchrig und zerfließt
gestern wird erinnerung
Die Huren haben sich bei den Damen
beschwert:
Da setzt wer sein Leben auf ein totes Pferd
Doch die lachen und sagen: Der Esel ist dumm
Aber der trägt sein Kreuz und bleibt dabei
stumm
Und sie sagen: Der Bauer ist die Gerte nicht
wert
Denn kein Freier-Mann setzt auf ein totes Pferd
Die Idioten haben sich bei den Kavalieren
beschwert
Solche Damen sind die Geschenke nicht wert
Doch diese bezahlen und werden beschenkt
Und wer nicht bezahlt wird einfach bedrängt
Und sie sagen:
An Liebe glauben doch bloß Idioten
Nur wer zahlt, dem wird geboten
Die Kinder haben sich bei den Eltern beschwert
Solche Vorbilder sind das Leben nicht wert
Sie erhalten, was sie verdienen
und verschenken
nur Bedenken??
Bin seit Äonen im Halbschlaf, in der Nacht und
am Tag
und ich wunder mich, ob ich zu denken vermag.
Und das Gestern ist heute plötzlich wieder real
und die Träume erstehen, doch schmecken sie
schal.
Und Stunden vergehen, wie Routine sie treibt
und außer dem Ticken ist da nichts was mir
bleibt
Bin am Abend verzweifelt, weil der Morgen
nicht kommt
und am Morgen weil schlaflos der Kopf mir
dann summt
Und ich suche im Licht, obwohl ich ganz genau
weiß
ich hab nichts dort verloren, viel zu hoch ist der
Preis
für vergebene Stunden und vergebliche Müh'
und ich denke zum Sterben ist es auch noch zu
früh.
Wir lachen in Unschuld und lächeln darüber
und langsam ziehen die Jahre vorüber.
Und hinter dem Lachen bohrt die quälende
Frage:
Was mein Freund bringt das Morgen zu Tage?
Ich bin ein Mensch von Tadel
Ich stehle was ich brauch
Bin ich zu fett stehl‘ ich ein Radl
und trainiere weg den Bauch
Das blaue Blut in meinen Adern
einem alten Lord hab ich’s geklaut
Jetzt muss ich mit dem Schicksal hadern
weil mir vorm alten Adel graut
Ich entführte mir die Tochter
des Ministers aus Russland
Doch mein Freund der Bock, der
hat sie vom Freudenhaus gekannt
Dann nahm ich mir die Sonne
die trag ich jetzt im Herzen
Doch ich schreie nicht vor Wonne
in den Kammern brennen Schmerzen
Den Mond holte ich vom Sternenhimmel
und Castro stahl ich die Zigarre
dem Türken stahl ich seinen Kümmel
Zuletzt: dem Tod die Leichenstarre.
Ja ich bin ein Mensch von tAdel
ich stehle was ich brauch
Einst stahl ich den Turm zu Babel
davor: Adams Zumpf und Evas Nabel.
Nicht schnelle Gedanken, präzise und logisch
durchdacht
Verstrickungen entwirrt und auf den Punkt
gebracht
Sind mein Anliegen. Nein.
Auch nicht schwere, hundertfach geknotete
Romane
Entsprechen meines Geistes Plane.
Ich will genügsam sein.
Kurz, doch nicht bündig.
Reif, doch nicht mündig.