niederbügeln & entfalten - Roland Reitmair - E-Book

niederbügeln & entfalten E-Book

Roland Reitmair

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Beschreibung

Mit "niederbügeln & entfalten" liegt nun eine vollständige Sammlung aller bisher von Roland Reitmair veröffentlichten Gedichte vor. Die teilweise sehr persönlichen Gedanken spannen den Bogen von Liebe und Verlust bis hin zu Religion und Politik. deine Augen wie Morgenlicht das nebelschwere Grau durchbricht und reflektiert im Tau bist du die Fabelfrau

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re-duce

abgehobene Federfuchser

Sprachexperimentierer

werden sich im Grab umdrehen

Purzelbäume schlagen

nur zu

es braucht wieder Aussagen

nicht vage, zerstörte Versuche

wo der Leser mehr erdenkt

als

der Dichter

daran verschwendet’

INHALTSANGABE

Präambel

Herr der Arbeit

Verzweiflung

Aber-geh-Denken

Abzüge

Äxte

b

begeistern

Morgen

Mensch von tAdel

Rauhnacht

Der Wind

Dichter und Denker

Die Alte

Drogenkrieg

Ein Sommernachtstraum

fall out

Glücksstern

Heimat

heimleuchten

heiße Zeiten

Herbstlaub

Himmel, Arsch und Zwirn

Televisionen

wieweit

I Kant survive

Immun.Schwäche

In Liebe, Walhall

ist

Jäger und Gejagte

Liebe

Malibu

Mars

nächtens

Mondieux

Nahender Osten

entseelt

schlaflos

schwerelos

Spiegelbilder

Stoßgebet

aus-zeit

Werft

sie ist

we are the 99

Kritiker

Wie viel Zeit ist vergangen?

leblos

Logiker

Zweifel

Farbenspiel

Denk mal

Herr Lehrer

Such(t)bilder

Strafvollzug

tequila sunrise

Vermächtnis

ein traum, ein leben

Diener 2er Herren

Jemand

traumlos

Zur Ruhe bet(t)en

Götterdämmerung

Menschen

nervöse Finger

Er

Sch(w)einheilig

würdelos

Ikone der Schöpfung

Vater(s)land

aufRegen

erinnere mich

zeitig zerbrochen

Trennung

vergeben

I am

Vom Sturm im Wasserglas

ich bin müde

la uniqua

Wegzoll

ermuntern

manche

Medienspektakel

Zielsegment

du und ich

Vater Staat

9/11

Ewige Weihnacht

Wanderlied

Papier (von Sevilla)

pflichtbewusst

Ruhe am See

abend rot wein

Licht ins Dunkel

deine Augen

Geburt einer Liebe

cool bleiben

bis so ah

TVaust

Nachwort

Biografie

bisherige Veröffentlichungen

Herr der Arbeit

Mit Vollgas fährt das Arbeitsheer

hin zum Stau am Kreisverkehr

der schluckt es und er spuckt es aus

einmal zur Arbeit, dann nach Haus

am Lenkrad jeweils ein Schatten der flucht

der hupend seinen Ausweg sucht

der krebszerfressen langsam krepiert

von Sinnentleerung infiziert

und morgen?

sie heben die Steine, polierte Platten

und heben die Deckel, verziertes Holz

und sie fühlen sich verkauft und fühlen sich

verraten

als Menschen verletzt in ihrem Stolz

und sie fahren im Kreis und schreiten einher

leblose Puppen im Arbeitsheer

und wie ihre Augen bleiben die Gräber leer

tote Rekruten im Arbeiterheer

langsam rückt ein Arbeiterheer

belanglos in den Kreisverkehr

wie Schatten, grau und Schritt für Schritt

macht Frau und Mann den Umzug mit

den Leichenzug zum Fetzenball

vom Arbeitskräftepotential

denn was da geht, vergeht, krepiert

- von Sinnentleerung fasziniert.

Verzweiflung

tickt wie eine Uhr

und ist wie eine Lähmung

Verzweiflung fragt: wie kam das nur?

Verzweiflung ist Entwöhnung

Verzweiflung

ist ein Untergang

und braucht Zeit sich zu bedenken

Verzweiflung zwingt den Neuanfang

Verzweiflung kann auch lenken

Verzweiflung

fördert keine Tugend

sie erfleht Notwendigkeit

Verzweiflung packt die schwache Jugend

Verzweiflung ist Gelegenheit

Aber-geh-Denken

Ganze Völker wurden hingestreckt

„Starkes überlebt -

Schwaches verreckt“

Auf dem Schlachtfeld wuchs

nach Jahren endlich Gras

bedeckte die Toten

bedeckte den Hass

Die Menschheit lebt

so wird der Krieg nicht sterben

Eines Tages wurde

das Mahnmal geschliffen

Ich wollte verstehen

Ich hab’s nicht begriffen

Sie löschten die Kerzen

nicht den Schmerz in den Herzen

Da konnten Führer wieder auferstehen:

Rüstet Armeen! Rüstet Armeen!

Ganze Völker werden hingestreckt

Das Starke betont, das Schwache versteckt

Abzüge

ein kurzer Zug

doch ist’s genug

ein Zug

der die Realität begrub

der Joint als Freund

Probleme werden nichtig

werden anders

falsch

und richtig

lass sie fragen

lass sie klagen

lass sie sagen

nimm es nicht

weil man zerbricht

sich die Nadeln

durch die Seele sticht

doch:

Akzeptanz und Frieden

schützendes Dämmerlicht

das darf man nicht?

aufhören zu leben…

ich will euch vergeben

Und Gott vergebe mir

ich mag weder Wein noch Bier

Gewährt mir nur einen Augenblick

und ich denk mich fort

ein ganzes Stück

Äxte

Begehre nicht den Nächsten,

suche bei dir selbst.

Lauf nicht Amok gegen die Schwächsten,

wenn du dich selbst verstellst.

Nacktes Fleisch mit allen Reizen

Körper rein und weich

Und war sie auch erst 13

Die Nacht ideenreich

Entschuldbar noch vielleicht (?)

Biederbürger ohne Liebe

Gehen fremde Betten schauen

Kinderporno Stripteasetriebe

Fernglasbestückt am Gartenzaun

Allabendliche Unwahrheit

Und morgendliche Lügen

Träume von der Machbarkeit

Die Sünde zu besiegen

Äxte.

Spaltet nicht gleich Nächste...

b

wieder bin ich fremder

bin maiwind im dezember

deine arme hielten mich geborgen

der augenblick ist schon verstorben

vergangen...verflogen

die laue nacht hat mich belogen

honigsüße lüge

kurzer moment ewiger liebe

gemächlich steigt der tag über die hügel

die nacht wird löchrig und zerfließt

gestern wird erinnerung

begeistern

Die Huren haben sich bei den Damen

beschwert:

Da setzt wer sein Leben auf ein totes Pferd

Doch die lachen und sagen: Der Esel ist dumm

Aber der trägt sein Kreuz und bleibt dabei

stumm

Und sie sagen: Der Bauer ist die Gerte nicht

wert

Denn kein Freier-Mann setzt auf ein totes Pferd

Die Idioten haben sich bei den Kavalieren

beschwert

Solche Damen sind die Geschenke nicht wert

Doch diese bezahlen und werden beschenkt

Und wer nicht bezahlt wird einfach bedrängt

Und sie sagen:

An Liebe glauben doch bloß Idioten

Nur wer zahlt, dem wird geboten

Die Kinder haben sich bei den Eltern beschwert

Solche Vorbilder sind das Leben nicht wert

Sie erhalten, was sie verdienen

und verschenken

nur Bedenken??

Morgen

Bin seit Äonen im Halbschlaf, in der Nacht und

am Tag

und ich wunder mich, ob ich zu denken vermag.

Und das Gestern ist heute plötzlich wieder real

und die Träume erstehen, doch schmecken sie

schal.

Und Stunden vergehen, wie Routine sie treibt

und außer dem Ticken ist da nichts was mir

bleibt

Bin am Abend verzweifelt, weil der Morgen

nicht kommt

und am Morgen weil schlaflos der Kopf mir

dann summt

Und ich suche im Licht, obwohl ich ganz genau

weiß

ich hab nichts dort verloren, viel zu hoch ist der

Preis

für vergebene Stunden und vergebliche Müh'

und ich denke zum Sterben ist es auch noch zu

früh.

Wir lachen in Unschuld und lächeln darüber

und langsam ziehen die Jahre vorüber.

Und hinter dem Lachen bohrt die quälende

Frage:

Was mein Freund bringt das Morgen zu Tage?

Mensch von tAdel

Ich bin ein Mensch von Tadel

Ich stehle was ich brauch

Bin ich zu fett stehl‘ ich ein Radl

und trainiere weg den Bauch

Das blaue Blut in meinen Adern

einem alten Lord hab ich’s geklaut

Jetzt muss ich mit dem Schicksal hadern

weil mir vorm alten Adel graut

Ich entführte mir die Tochter

des Ministers aus Russland

Doch mein Freund der Bock, der

hat sie vom Freudenhaus gekannt

Dann nahm ich mir die Sonne

die trag ich jetzt im Herzen

Doch ich schreie nicht vor Wonne

in den Kammern brennen Schmerzen

Den Mond holte ich vom Sternenhimmel

und Castro stahl ich die Zigarre

dem Türken stahl ich seinen Kümmel

Zuletzt: dem Tod die Leichenstarre.

Ja ich bin ein Mensch von tAdel

ich stehle was ich brauch

Einst stahl ich den Turm zu Babel

davor: Adams Zumpf und Evas Nabel.

Rauhnacht

Nicht schnelle Gedanken, präzise und logisch

durchdacht

Verstrickungen entwirrt und auf den Punkt

gebracht

Sind mein Anliegen. Nein.

Auch nicht schwere, hundertfach geknotete

Romane

Entsprechen meines Geistes Plane.

Ich will genügsam sein.

Kurz, doch nicht bündig.

Reif, doch nicht mündig.