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Ein Zivildiener lernt die fremde, buddhistische Kultur in Bhutan kennen und lieben - doch das abgeschiedene Land, die Einsamkeit und auch die Arbeitsbedingungen halten Stolpersteine bereit... Neben Erzählungen von Land und Leuten, gibt das Manuskript auch gute Einblicke in die Problematik von Entwicklungshilfe und in den Alltag von Entwicklungshelfern. Durch das Dogma der bhutanesischen Königsfamilie "Erhöhtes Prokopfeinkommen ist nur dann etwas wert, wenn auch das "Prokopfglück" erhöht werden kann", bleibt Bhutan ein interessantes Land für Visionen gesellschaftlicher Zukunftsformen – als "return on investment" für geleistete Entwicklungshilfe.
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Seitenzahl: 119
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Roland Reitmair
Servus in Bhutan
Reisebericht eines Zivildieners
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
Reise(s)pass
Gelandet
Erste Eindrücke
Licht ins Dunkel.
Thimphu und der zweite Eindruck
Unterwegs
Aller Anfang ist schwer
Wechselbäder
Wangda Goenpa Tshhechu
Projektdiskussionen
Advent, Advent
Wenn erst das dritte Lichtlein brennt...
Weihnachten
Der gute Rutsch ins neue Jahr
Der König in Ura
Quando vadis, Zivi?
Wieder in Thimphu
Turbulenzen
Denk-mal an den unbekannten Zivildiener
Urlaub zur Entwicklungshilfe
Jaigon
Theresa
Darjeeling
Shinjer
Fliegender Mechaniker – Puja
Staatsbesuch und wichtig sein
Indische Elefanten
Servus
Nachwort
Impressum neobooks
„The key to finding a happy balance in modern lives is simplicity“
Sogyal Rinpoche
Irgendwann flatterte der Einberufungsbefehl zum Staatsdienst daher. Bundesheer. Wehrdienst.
Da erst wurde mir der Ernst der Lage bewusst.
Begeistert war ich nicht.
Natürlich würde ich es nicht hinnehmen, wenn mich jemand attackiert, angreift. Aber wehren oder nicht, Kampf oder nicht, das sollte meine eigene Entscheidung bleiben und nicht von irgendeiner Befehlskette abhängen.
Einer meiner engsten Schulfreunde, Bruno, hatte schon vor dem Besuch des Kollegs seinen Staatsdienst geleistet. Er hatte sich damals beim Roten Kreuz nützlich gemacht.
Die Einsätze waren für ihn eine Zeit sinnvollen Lernens. Freunde, die sich hingegen für den Dienst mit der Waffe entschieden hatten, empfanden diesen eher als Schikane.
Ich selbst hatte noch nie ein gutes Gefühl, bei salutierenden Uniformierten mit Gewehr, und tendierte eher in Richtung „ziviler Bereich“.
Manche Leute in dem kleinen Ort, wo ich meine Jugend verbracht hatte, reagierten verständnislos.
„Nur Weichlinge und Faulpelze entscheiden sich dafür.“ Ich aber fühlte mich als echter Wehrdienstverweigerer. Ich würde Sinnvolles tun.
Bruno hat mir auch von der Möglichkeit „Zivildienst im Ausland“ erzählt.
Anscheinend würde Österreich jährlich ein gewisses Kontingent Zivildiener ins Ausland schicken, die dort in verschiedensten Projekten Zivildienst leisten.
Es gab vom Innenministerium eine Liste mit allen Organisationen, die Zivildienstplätze zugewiesen haben. Die forderte ich an und pickte alle Projekte in Ländern mit Amtssprache Spanisch heraus. Zwei Jahre Schulspanisch sollten nicht umsonst gewesen sein.
Die Wochen vergingen, ich erhielt drei Absagen. Die anderen sieben ließen nichts von sich hören.
Langsam begriff ich, dass man in diesen Projekten nicht gerade auf mich wartete. Offenbar gab es genug Bewerber.
Endlich ein Anruf von einem Projektträger. Ein unfreundlicher Herr mit näselnder Stimme erklärte mir, ich sollte mir keine Hoffnungen machen, „aber die Ausschreibungskriterien, Gleichbehandlung und so, Sie wissen schon...“
Überhaupt sei die Stelle in Nicaragua besetzt. Da wäre jedoch noch ein Projekt in Bhutan, wo ein „Zivi“ gebraucht werden würde.
Sollte ich trotzdem Interesse haben, obwohl es sich wie erwähnt eben um kein spanischsprachiges Land handle, würde er mich „pro forma“ in die Anwärter-Liste aufnehmen.
Natürlich hatte ich Interesse!
Aber ebenso natürlich wollte ich wissen, was wer wie warum...
Bhutan ist irgendwo in Asien, soviel war sicher.
„Ja richtig“, klärte mich mein Anrufer nun etwas freundlicher auf, „im Himalaya-Gebiet, ein kleines Königreich zwischen Indien und China“.
Bhutan befindet sich etwa zwischen dem 88. und 92. östlichen Längen- und 26. und 28. nördlichen Breitengrad und ist mit 47.000km2 ungefähr so groß wie die Schweiz.
1987 schätzte man die Einwohnerzahl auf ungefähr 1,3 Mio.
Ich müsste dort „unter härtesten Bedingungen“ in einem „Lager“ auf 3.000 m Seehöhe in einem österreichischen Forstprojekt als Buchhalter arbeiten.
„Buchhalter“ klang in der Tat nicht sehr verlockend, aber alles andere klang interessant und nach Abenteuer. Da wollte ich hin.
Ich absolvierte einen persönlichen Vorstelltermin, eine Zusage bekam ich nicht.
Etwa ein Monat lang hörte ich nichts mehr, ein Monat lang Hoffen und Warten.
Die Sache war für mich bereits erledigt, als ich plötzlich doch noch ein Telefonat erhielt: „Du bist unser Mann!“
Im Nachhinein denke ich, es war nicht Glück, dass ich das große Los zog. Es lag vielmehr an der seltsamen Konstellation des Vereins, der mit der Projektdurchführung betraut war.
Es gab dort zwei „Chefitäten“ in führender Position.
Der Rest ist leicht erklärt. Es war ein Machtspiel. Besagter Anrufer wollte einen anderen Bewerber bevorzugen, aber sein Gegenspieler setzte sich durch, obwohl er mich nicht kannte, nur um unter Beweis zu stellen, dass er „mehr“ zu sagen hat.
(Zu) Lange war die große Frage, ob der Posten überhaupt nachbesetzt werden sollte.
Die Verantwortlichen in Bhutan wollten die ständige „Personaldiskontinuität“ – wie sie sagten – nicht.
Österreich wiederum plädierte für die Besetzung des Buchhalters mit einem Zivildiener, weil das eine billige Lösung sei.
Kaum einigte man sich, ging es eben beinahe zu schnell. Jetzt sollte ich Hals über Kopf nur etwa eine Woche später abreisen.
(Ein)Berufung für den Wehrdienstverweigerer.
(Kloster Tak Tsang)
Mein Hausarzt war zum Glück selbst Himalaya-erfahren. Er verpasste mir alle notwendigen Impfungen innerhalb weniger Stunden. Ich wäre noch jung, das würde mein Körper schon vertragen.
Dann liefen noch einige Faxmaschinen heiß, Ausweiskopie hin, Bestätigung retour. Antragsformular her, unterschrieben retour und so weiter und so fort.
Trotz aller Bemühungen war eine „ordentliche“ Planung meiner Reise nicht mehr möglich. Das Visum für Bhutan wurde nicht rechtzeitig fertig. Vorläufig gültige Papiere würde die Organisation nach Bangkok faxen, an einen Informationsschalter des Flughafens. Das Ticket von Bangkok nach Bhutan sollte ich danach selbst besorgen.
Nach meiner Landung in Bhutan würde ich abgeholt werden – „da findet sich schon irgendwer, keine Angst“.
Ok. Letzte Besorgungen. Die sieben Sachen packen. Vorsichtshalber den Schlafsack, natürlich den Discman und einen Weltempfänger.
Los ging’s.
Meine Eltern brachten mich nach Salzburg zum Flughafen. „Hoffentlich ist das kein Fehler“, sagten sie, „da sind so viele Dinge unsicher, so viel ungewiss…“
„Aber wo“, beruhigte ich, „was kann’s denn da schon haben? Im schlimmsten Fall flieg ich wieder heim.“
Ein wenig mulmig durch die ganze Hektik war aber mir auch. Tatsächlich flog ich ins Ungewisse.
„Komm gesund wieder…“
Ich umarmte die Eltern und checkte ein.
In Frankfurt hatte ich einige Stunden Aufenthalt. Ich wanderte gedankenverloren im Flughafengebäude herum. Die geschäftige Betriebsamkeit ging an mir wie ein Fernsehbild vorüber.
Endlich der Aufruf für meinen Flug.
Frankfurt entschwand im Nu. Die Farben verloren an Intensität und bald schon ging der klare Abendhimmel über in stockfinstere Nacht.
Neben mir machte es sich ein sehr dicker Mann bequem und kurz hatte ich die Vision, wie er mich mit seiner Körperfülle nachts gegen die Fensterscheibe drückt.
Die Stewardess servierte Getränke. Kindern wurde der Flug jetzt schon zu lange.
Später wurde das Licht gedimmt. Aber durch meine Aufregung konnte ich nicht schlafen.
Ich schaute immer wieder auf den flimmernden Bildschirm, der abwechselnd Cartoons und dann wieder unsere Flugroute und Position zeigte.
Nach unzähligen Zeichentrickfilmen wurde der Himmel lichter und tief unten trat die Landschaft verschwommen zu Tage.
Dann Bangkok.
Gerade hatte es noch gemütliche 22 Grad im Flugzeug, dann flimmerte einige Stufen darunter die Luft über dem Asphalt. Hohe Luftfeuchtigkeit. Sofort wurde mir schwindlig.
Erst in der ebenfalls klimatisierten „Arrivals-Hall“ erholte ich mich.
Dann suchte und irrte ich herum. Fragte mich durch bis zu jenem Informationsschalter, wo mein „vorläufiges“ Visum (als Fax) darauf wartete, von mir abgeholt zu werden. Müdigkeit plagte mich. Das Englisch des freundlichen Wachpersonals war gewöhnungsbedürftig. Ich verstand nicht alles.
Mein Anschlussflug nach Paro / Bhutan ging erst am Nachmittag. Zeit genug. Endlich der richtige Schalter, Pass herzeigen, kein Problem. Jetzt hatte ich die notwendigen Papiere beisammen.
Der kleine unscheinbare Schalter der „Druk Air“, der offiziellen staatlichen Fluglinie von Bhutan, war mir bei meiner Suche schon aufgefallen. Ich stellte mich mit meinem Visum an, wartete bis der Schalter öffnete. Bekam einen Tee serviert, und hielt kurz später mein Ticket in der Hand. Alles problemlos.
Eine Stunde noch, dann dürfte ich ins Flugzeug. „Sieht gut aus heute“, meinte einer der Herren, „heute können wir landen…“ Die Ansage beruhigte mich nicht wirklich. Umkehren und vielleicht dann eine Nacht in Bangkok verbringen, wollte ich keinesfalls.
Wie in Trance stieg ich in den kleinen Airbus A319. Der Pilot war ein alter Vietnamveteran, wie er versicherte, „dschungelerprobt“. Dann rollten wir an und hoben ab.
Touch down in Kalkutta, da spielte mein Blutkreislauf wieder ein wenig verrückt. Wieder war mir extrem schwindlig und schlecht. Aber nach dem Start und einigen Schluck Wasser ging es wieder besser.
Allerdings nahm ich nur mehr einzelne Bilder wahr und konnte mich auf nichts mehr konzentrieren.
Da waren riesige Wolkensäulen, um die wir herumflogen. Endlose, überschwemmte Gebiete.
Müdigkeit drückte schwer auf meine Lider.
Der Pilot erklärte irgendwas, doch wie bei einem elektrischen Defekt schaltete das Hirn jeweils kurz aus. Nur lautes, hohes Summen verirrte sich in mein Ohr.
Nach einer gefühlten Ewigkeit: Anflug auf Paro, den einzigen Flughafen in Bhutan, nach ungefähr 33 Stunden nonstop.
Ich schnallte mich an. Die Maschine begann sich zu senken.
Das Wetter war demnach gut, obwohl wir keine gute Aussicht hatten. Die Hauptkette des Himalayas, der Jomolhari zum Beispiel oder der Kula Kangri, hatte sich irgendwo in dem grauen Weiß, dem weißen Grau der Wolken versteckt.
Unter uns knapp viertausend Meter hohe Waldrücken. Da und dort konnte man kleine Unterstände der Hirten sowie verzweigte Wege ausmachen.
Der Pilot flog einige Kurven, bis wir endlich, einem breiten Tal entlang fliegend, stärker an Höhe verloren.
Aber es war noch weit und breit kein Flughafen zu sehen.
Der Pilot gab über Lautsprecher die letzten Tips für die Landung und machte wieder landschaftsbezogene Angaben.
Mich plagte Sekundenschlaf. Den Sinn seiner Ausführungen konnte ich nicht mehr erfassen. Der Boden kam langsam näher. Die Landschaft huschte unter uns durch. Ich zwang mich, die Augen offen zu halten. Es sollte bald soweit sein, Landung – wenngleich ich immer noch nicht ausmachen konnte, wo der Vogel aufsetzen wollte.
Auf einem hügeligen Ausläufer im Tal stand ein Bauernhaus. Wir flogen dort so knapp drüber, dass man mit freiem Auge die Hühner zählen konnte.
Danach ging’s fast im Sturzflug hinunter, noch über einen Bach, eine gemauerte Begrenzung und dann: sanfte Landung auf einer fußballfeldgroßen Landebahn.
(Rollfeld Paro mit Dzong im Hintergrund)
Das Zollgebäude war ein wunderschönes Bauwerk im traditionellen Stil, mit schnitzverzierten Giebelbalken, aber nicht größer als ein Kuhstall. Die modernen Metalldetektoren passten irgendwie nicht dazu. Die Hektik ließen wir im Flugzeug, die Formalitäten dauerten ein bisschen, doch die Ruhe der freundlichen Beamten übertrug sich auf die Passagiere.
Äußerlich wirkte auch ich ruhig. Projektleute würden mich abholen… aber wohl erst nach dem Zollgebäude.
Ich fühlte mich völlig fertig, wollte endlich irgendwo ankommen, endlich schlafen. Wieder war mir flau im Magen und das Zollgebäude schien leicht zu schwanken. Also setzte ich mich abseits der Warteschlange auf meine Tasche und wartete, bis alle anderen abgefertigt waren. Erst dann machte ich mich auf durch die Kontrolle und trat aus der kleinen Halle ins Freie.
Draußen schnaufte ich tief durch. Jetzt also Bhutan.
Am Parkplatz vor der Halle standen nur mehr wenige Fahrzeuge. Zwei davon hatten eine Aufschrift an der Tür, aber ein Projektfahrzeug war nicht dabei.
Noch während ich mich enttäuscht umsah, fragte plötzlich jemand: „Sir Roland???“
Am liebsten hätte ich den Mann umarmt. Doch so glücklich wie ich über die Frage, war er, Sonam, über meine Antwort. Er hatte schon befürchtet wieder unverrichteter Dinge nach Thimphu zurück fahren zu müssen. Sonam schnappte sich meine Taschen und ging mit mir zu einem blauen, alten, etwas verbeulten VW – Bus.
Von dieser ersten einstündigen Fahrt in die ungefähr fünfzig Kilometer entfernte Hauptstadt Thimphu ist mir nur mehr wenig in Erinnerung.
Die schmale Straße wand sich dem engen Tal entlang, das sich nur hin und wieder ein wenig öffnete, wenn etwa ein Seitental dazu kam. Dort war dann Platz für Felder und Weiden. Meistens aber blieb das Tal ein tiefer Einschnitt, der neben dem Fluss kaum Platz für die Straße bot.
Den ersten Schock verpasste mir der Fahrer als er bei Gegenverkehr links auswich, aber klar, Linksverkehr. Hätte mir schon beim Einsteigen auf der „falschen“ Seite auffallen können. Ich war wirklich im Halbschlaf.
Sonam staunte bei meinen unbedarften Fragen. Ganz besonders habe ich ihn beeindruckt, als ich wissen wollte, was denn die Leute hier überall anbauen. „Sir?“, fragte er und konnte es gar nicht fassen.
„Na da drüben, das flache Feld. Was ist das für Getreide?“
„Reis“, sagte er, „das ist Reis…“, und schüttelte ungläubig lächelnd den Kopf, als ich ihm erklärte noch nie in meinem Leben ein Reisfeld in natura gesehen zu haben.
Auf halben Weg etwa passierten wir den Kontrollpunkt in Chudzomchu.
„In Bhutan wird, da die Grenze zu Indien mehr oder weniger eine grüne ist, vermehrt im Landesinneren kontrolliert“, erklärte Sonam und verließ kurz das Fahrzeug, um die Formalitäten zu erledigen.
Endlich erreichten wir Thimphu. Sonam brachte mich zu Gunther, einem Österreicher, Steirer – seines Zeichens Optiker.
Er war der Mann der ersten Stunde. Vor Jahren schon begann er hier in Bhutan, als „Volunteer“ in einem Projekt der Katholischen Kirche Deutschlands. Ziel des Projektes: die vielen, durch den Rauch der offenen Feuerstellen in den Häusern, auftretenden Augenkrankheiten zu bekämpfen.
Nachdem aber immer alles anders kommt, wie geplant, kam es, dass Gunther sich verliebte, verheiratete, und deswegen nach Projektende beschlossen hat, in Bhutan zu bleiben.
Er arbeitete ab sofort für verschiedenste Projekte als Kontakt- und Koordinationsstelle. Mit diesen Arbeiten wollte er das Eigenkapital zur Finanzierung seines eigenen Optikergeschäfts in Thimphu aufbringen.
Wann immer ein Amtsweg umgangen werden sollte, weil’s wer eilig hatte, Gunther war der richtige Mann dafür. Er kannte die richtigen Leute, und kannte vor allem die Umgangsformen, er war auch lange genug dort.
So war Gunther auch für jenes Projekt der „Feuerwehrmann“, wo ich zivildienen sollte.
Wir unterhielten uns nur kurz, dann bat ich Gunther höflich mich zu entschuldigen. Ich brauchte Schlaf.
Sonam brachte mich in ein vom Projekt gemietetes Guesthouse. Dort legte ich mich – wie ich war – ins erstbeste Bett und schlief dreizehn Stunden durch.
Wie gerädert wachte ich am nächsten Tag auf. Zuerst suchte ich mir das Badezimmer und schlüpfte unter die Dusche.
Sonam hatte meine Tasche noch zur Tür herein geschoben, bevor ich ihn freundlich, aber vehement hinauskomplimentierte. Dort stand sie noch immer.
Ich sah mir das Guesthouse genauer an. Momentan war ich der einzige Projektmitarbeiter in der Hauptstadt und somit im Haus allein.
In der Küche fand ich Tee und gesalzene Kekse. Nach Dusche und Frühstück fühlte ich mich schon viel besser.
Dann machte ich mich auf den Weg diese Stadt, dieses Land und die Leute zu erkunden…
Thimphu ist die Hauptstadt des Königreiches, mit rund vierzigtausend Einwohnern nach unseren Maßstäben aber höchstens eine Kleinstadt.