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Thomas Mann als Aphoristiker: Vier Jahre nach Teil [I] wurden im Jahr 1909 in der Weihnachtsausgabe der Berliner Zeitung Der Tag acht weitere Aphorismen aus der Feder des vielseitigen Romanciers veröffentlicht. Die fragmentartigen Texte dienten Mann zur Vorbereitung eines lange geplanten literarischen Essays mit dem Titel ›Geist und Kunst‹, für welchen er zahlreiche Exzerpte und Notizen verfasste und der letztlich unvollendet blieb. Ein zentraler Gedanke ist hier der Gegenüberstellung von »Kultur« und »Zivilisation«, deren gegensätzliches Wesen Thomas Mann im Kontext einer bereits an früherer Stelle erörterten Antinomie beschreibt: derjenigen aus »Geist«, verkörpert durch die »Literatur«, und »Kunst«, repräsentiert durch die »Dichtung«. Dieser thematische Komplex bildete den Ausgangspunkt für den geplanten Essay und stellte für Mann insbesondere in der Zeit um den Ersten Weltkrieg ein wichtiges Referenzmodell dar.
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Seitenzahl: 12