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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Philosophie), Veranstaltung: Aufbaumodul Praktische Philosophie: Systematik, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Hauptanliegen dieser Arbeit ist es, den rortianischen Begriff der Gerechtigkeit in dem Essay "Gerechtigkeit als erweiterte Loyalität" (1997) in seiner Herleitung zu rekonstruieren, zu spezifizieren und zu diskutieren – unter Berücksichtigung von Rortys philosophischer Position hinsichtlich der Frage nach Nutzen und Grenzen des Begriffs. Dazu soll vor allem das fünf Jahre zuvor von ihm erschienene Buch Kontingenz Ironie und Solidarität (1992) vergleichend hinzugezogen werden. Hierzu werden zunächst die unterschiedlichen Aspekte der Ausweitung von Solidarität in KIS und GEL angeführt. Es soll gezeigt werden, wie Rorty in den beiden Schriften an unterschiedlichen Stellen ansetzt, um den moralischen Fortschritt in Richtung mehr Solidarität als Tätigkeit zu entwerfen. Anschließend werden seine Herleitungsschritte in GEL genauer untersucht. Da Rorty seine Lesart von unterschiedlichen Autor*innen vorstellt, um zu seiner Neubeschreibung von Gerechtigkeit zu gelangen, wird sich unter anderem der Konzepte der dichten und dünnen Moral von Walzer, der Unterscheidung in Gerechtigkeitsbegriff und Gerechtigkeitskonzeptionen von Rawls und der Moral als Gefühl des Vertrauens von Baier gewidmet, um seine Argumentation nachzuvollziehen. Daraufhin soll eine Analyse des von Rorty (in Anlehnung an Habermas) beschriebenen überlappenden Konsenses folgen und die unterschiedlichen Arten, mit welchen Rorty von Rationalität spricht, herausgestellt werden. Das dient als Basis für eine präzisere Untersuchung des von Rorty entwickelten Gerechtigkeitsbegriffs. Unter Berücksichtigung von Rortys philosophischer Haltung, wird anschließend der von ihm behauptete Nutzen seiner pragmatischen Neubeschreibung expliziert und seine eigene Rolle als möglicher Kulturheld hinterfragt. Für die Untersuchung von möglichen Grenzen wird einerseits auf den von ihm beschriebenen Verlust sozialer Hoffnung eingegangen. Andererseits soll die Rolle des von ihm vertretenen Ethnozentrismus für die Ausweitung des Wirs über den Westen hinaus analysiert werden.
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