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Kerstin, Bärbel und Denise ziehen zusammen in eine Wohnung ein, die ein bisschen alt und zu renovieren ist. Die drei Freundinnen machen sich also an die Arbeit. Denise findet einen Computer im Dachboden. Man könnte glauben, es gehe um einen ganz normalen Computer, hier fangen aber die Überraschungen an. Die drei Freundinnen finden heraus, dass jede von ihnen magische Fähigkeiten besitzt und mit einem bestimmten Element verbunden ist. Inzwischen verschwinden drei Onyxskulpturen aus Kerstins Kristallenladen... Ob das auch mit Magie zu tun hat?
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Veröffentlichungsjahr: 2021
© 2021, Kalinora Lindtzer
Alle Rechte vorbehalten, verboten zu kopieren!
Empfehlung
Für meine Familie, Freunde und Deutschlehrer mit viel Liebe.
Am besondersten für meine treueste Leserin Rina Angel und für meinen aktivsten Instagram-Follower, den inspirierenden P.K.
“ Wir kommen aus der Liebe
Wir kommen aus dem Nichts
Und wer will uns besiegen
Wir schicken Licht, Licht, Licht! “
- Nena: Licht -
Prolog
1. Überraschungsvoller Einzug
2. Träumen wir?
3. Miriel
4. Weitere Überraschungen
5. Erkenne dich selbst!
6. Einbruch in den Kristallenladen
7. Wo sind die Skulpturen
8. Auf der Suche!
9. Die magische Drei
Bärbel Sommer, Denise Ritter und Kerstin Ziegler waren seit dem Anfang ihres Lebens Freundinnen. Sogar ihre Eltern waren miteinander befreundet. Die drei Mädels wohnten in derselben Straße und gingen zusammen zum Kindergarten, zur Volksschule und zum Gymnasium. Sie machten Abitur zusammen, dann studierten an der Universität. Die Zeit verging, aus den Mädchen wurden drei wunderschöne junge Frauen. Nach ihrem Abschluss entschieden sie sich, für einige Jahren den eigenen Weg zu gehen. Bärbel bereiste die Welt als Reisebloggerin, Kerstin eröffnete ihren Kristallenladen und Denise begann als Rezeptionistin am Wiener Goethe Institut zu arbeiten. Auch während der Jahren, die sie getrennt verbrachten, schrieben und skypten die Freundinnen regelmäßig miteinander. Bald fanden sie heraus, dass die Trennung wenige positive Folgen hatte: obwohl sie ihre Karriereträume erfüllt hatten, fehlten sie einander ziemlich. Aber warum nicht zusammen sein, trotz Berufsleben? Sie beschlossen, sich nach drei Jahren wiederzuvereinigen.
Denise und Bärbel überraschten Kerstin an ihrem 25. Geburtstag mit dem schönsten Geschenk, das sie überhaupt von ihnen bekommen könnte: die Idee war, in eine schöne Wohnung zusammen zu ziehen, möglichst in eine, die auch einen Garten hat. Das gefiel Kerstin sehr und alle drei Freundinnen waren überglücklich, weil sie endlich wieder zusammenwohnen durften. Sie fingen also an, im Netz zu suchen und persönlich anzuschauen. Nach vielen angeschauten Wohnungen fanden sie die passende: eine Wohnung mit Garten und sogar einem kleinen Holzbalkon in der Landlgasse 3 im Bezirk Floridsdorf. Sie haben Masl gehabt, weil sie sich die Wohnung leisten konnten. Die war ein bisschen alt, aber die drei Freundinnen hatten gute Fantasie und kannten die kreativste Lösungen aus der Ikea, deshalb waren sie wegen der Renovierung nicht besorgt. Seit dem ersten Moment, in dem sie da gewesen waren, spürten sie, dass sie irgendwie dorthin gehörten. Es schien, als hätte sie die Wohnung selbst zu sich gezogen...
Es war ein heißer Donnerstag von Mitte August und die drei Freundinnen waren schon seit einer Woche in die Landlgasse 3 eingezogen. Am jenen Tag hatte Denise frei, Kerstin und Bärbel mussten nur am Nachmittag arbeiten. Die Freundinnen waren in der letzten Phase der Renovierung: sie räumten die neue Möbel in die Wohnungsteile ein. Danach setzten sie sich mit einer kühlen Limonade am Tisch im Garten, um miteinander plaudern und sich erfrischen zu können.
- Also, die Küche ist fertig. - begann Denise.
- Die Bäder auch. - reagierte Bärbel.
- So wie das Wohnzimmer, das Esszimmer, der Flur und die drei Schlafzimmer. - beendete Kerstin. - Was fehlt noch? - fragte sie dann.
- Wir müssen noch einige Gartenarbeit tun... - beobachtete Bärbel.
- Ja, stimmt! - lachte Kerstin. - Noch was? -
- Ähm... so gut ich mich daran erinnere, als wir uns die Wohnung angeschaut hatten, gingen wir ganz oben bei einer Tür vorbei, die uns aber nicht geöffnet wurde... vielleicht sollten wir uns auch den Dachboden anschauen, wahrscheinlich müssen wir dort auch Einiges verändern... - schlug Denise vor.
- Gute Idee... - sagte Kerstin. - Ich muss aber langsam zu meinem Kristallenladen. Entschuldigung. -
- Und ich habe heute Nachmittag noch ein Redaktionstreffen. Es tut mir auch leid.- teilte Bärbel mit. Seit ihrer Rückkehr zu ihrer Heimatstadt Wien legte sie eine längere Pause in ihrem Reiseblog ein und fand eine Stelle als Journalistin bei einem Magazin für junge Erwachsene, dessen Redaktionstreffen immer an Donnerstagen stattfanden. Dabei musste Bärbel immer persönlich anwesend sein. Manchmal arbeitete sie an ihren Artikeln von zu Hause, aber es gab auch Tage, an denen sie in der Stadt auf der Suche nach neuen Themen unterwegs war. - Kein Problem, dann schaffe ich die Gartenarbeit, während ihr beschäftigt seid. - lächelte Denise freundlich. - Es ist mir gar kein Problem, weil ich davon begeistert bin. - fügte sie hinzu.
- Und du bist sicher eine Zaubergärtnerin! - bemerkte Bärbel.
- Danke fürs Kompliment, aber... - begann Denise, konnte aber den Satz nich beenden.
- Unsere Freundin Bärbel hat doch Recht, Denise! - rief Kerstin mit Bewunderung auf. - Du hast ja ein natürliches Talent für Gartenarbeit, schon seit deiner Kindheit... -
- Okay, ihr habt Recht, das stimmt! - lachte Denise. - Also, ich verschönere unseren Garten ein bisschen, dann, mal sehen, was auf uns im Dachboden wartet... -
So war’s entschieden. Kerstin und Bärbel verabschiedeten sich von Denise, dann nahmen gemeinsam die U-Bahn, mussten aber an unterschiedlichen Haltestellen aussteigen.
***
Denise blieb also alleine zu Hause. Der Garten sah ein bisschen verwildert und ungepflegt aus: die perfekte Herausforderung für Denise. Sie entfernte zuerst die Unkräuter, danach mähte sie den Rasen, schließlich goß sie die Blumen und die andere Pflänzen, die dort wuchsen. Zufrieden beobachtete sie ihr Werk: Bärbel und Kerstin hatten mit ihren Komplimenten doch Recht, übrigens gärtnerte Denise tatsächlich seit ihrer Kindheit gern. Sie wunderte sich, wieso denn sie an einem Sprachinstitut als Rezeptionistin arbeitete, statt Gärtnerin zu sein... Oder Köchin. Denn Denises weiteres Talent war Kochen: vom Anfang an kochte sie für sich selbst und für ihre Freundinnen. Auch nach der Gartenarbeit tat sie so. Sie ging in die Küche und bereitete ein frisches, abkühlendes Sommerabendessen vor. Normalerweise hörte sie das Radio beim Kochen, aber an jenem Donnerstag entschied sie sich für eine Ausnahme und kochte in voller Stille. Plötzlich hörte sie aber geheimnisvolle Geräusche, die vermutlich von oben kamen und am ehesten einer Mischung von Schamanentrommeln und Engelgesang ähnelten. “Was für eine komische Kombination...”, dachte Denise, während sie die Küche verließ und aufwärts ging. “Übrigens, ist das real oder bilde ich mir nur alles ein?”, fragte sie sich.
Sie erreichte den obigen Stock, wo sich die drei Schlafzimmer und ein der Bäder befanden. Am Ende des Flurs fand sie eine Leiter, die zu einer Tür führte. Inzwischen hörte sie die Geräusche immer stärker.
Ohne nachzudenken kletterte Denise auf die Leiter und öffnete die Tür. Dahinten lag der Dachboden der Wohnung. Dort war alles altmodisch. Denise konnte wetten, dass dort all die vergessene bzw. nicht mehr gewollte Sachen gelassen wurden. Es schien, als wäre schon längst niemand dagewesen. “Hm. Hier müssen wir auch putzen und renovieren. Aber zuerst kommt die energetische Reinigung. Ich sage es Kerstin, sie wird das bestimmt mit ihren Kristallen tun...”, dachte Denise. Plötzlich hörte sie die außergewöhnliche “Musik” erneut und diesmal konnte sie auch bestimmen, woher genau diese kam: aus einer alten Kiste, die in einer Ecke lag.
Neugierig näherte sich Denise an, öffnete die Kiste und überraschte sich: darin lag ein Computer, genauer gesagt ein Laptop, der immer noch laut “musizierte”. Auf dem Bildschirm gab es ein magisches Symbol: ein Pentagramm, das mit einem Kreis und fünf verschiedenen gefärbten Felder umgeben war. Die Geräusche klangen immer noch. Denise versuchte, den Computer auszuschalten, weil sie dachte, so würde sie die außergewöhnliche “Musik” nicht mehr hören. Aber ohne Erfolg: der Computer blieb eingeschaltet und die Geräusche waren immer noch zu hören. Denise hatte keine Ahnung darüber, was da los war.
- Der Ruf! - hörte sie plötzlich eine fremde, weibliche Stimme in der Umgebung. Sie sah aber niemanden. Sie erschrack sich und beschloss, den Computer zu verstecken, um seine Klänge nicht zu hören, dann zurück in die Küche zu gehen und natürlich, ihren Freundinnen kein Wort zu sagen. Sie nahm den Computer, stellte ihn zurück in die Kiste, die sie dann in einen der Schränke einsperrte. Dann lief sie aus, sperrte auch den Dachboden und rannte zurück in die Küche, um mit dem Kochen weiterzumachen. Einmal dort trank sie ein Glas Limonade, danach beschäftigte sie sich weiter mit der Vorbereitung des Essens. Inzwischen zögerte sie, ob sie darüber, was ihr gerade passiert ist, mit ihren Freundinnen reden sollte... Oder wäre es besser, das Geheimnis für sich zu behalten?
***
Mittlerweile saß Bärbel im klimatisierten Saal der Redaktion des Magazins, wofür sie arbeitete und hörte der Rede ihrer Chefredaktorin zu. Es ging um neue Artikelideen für die kommende Woche. Frau Friedmann, die Chefredaktorin war eine anspruchsvolle, aber auch sehr motivierende Person, die immer das Beste aus ihren Journalisten herausbrachte. Bärbel arbeitete gern für sie.
Frau Friedmann beendete ihre Rede und fragte all den anwesenden Journalisten, mit welchen Themen sie sich in der kommende Woche beschäftigen werden. Bärbel hörte auch ihren Kollegen zu, während sie überlegte. Nach einer Weile war sie dran.
- Frau Sommer, wissen Sie schon, was für ein Thema Sie für nächste Woche bringen werden? - fragte ihre Chefredaktorin. Obwohl sie es vor den anderen zu verheimlichen versuchte, war Bärbel ihre Lieblingsjournalistin.
- Ja, natürlich, Frau Friedmann. - antwortete Bärbel. - Ich werde für unsere Leserinnen eine Empfehlung über Strandmode erstellen, und zwar mit Bildern. Ich werde in Strandbädern unterwegs sein, dort die modischsten jungen Frauen fotographieren und sie fragen, warum sie genau jenes Outfit tragen und ob sie es empfehlen würden. - schilderte sie ihre Idee.
- Ihre Ideen sind immer toll, Frau Sommer. Vielen Dank. - sagte Frau Friedmann mit einem freundlichen Lächeln. - Endlich ein bisschen Mode. Und ich bin der Meinung, dass wir die letzten heißen Tage ausnutzen sollten. Ich gratuliere Ihnen für die Idee. -
- Danke schön und sehr gerne. Ich mache also die Strandbadtour am Wochenende und am Montag. Für Dienstag wird die Empfehlung schon fertig. - berichtete Bärbel.
- Sehr gut, ich freue mich im Voraus. - reagierte die Chefredaktorin.
***
Während Denise zu Hause das Essen vorbereitete und Bärbel sich mit dem Redaktionstreffen beschäftigte, war Kerstin in ihrem Kristallenladen. An diesem Nachmittag gab es ziemlich viele Kunden, sodass sie und ihre Geschäftsassistentin Melanie Gabel kaum Schritt halten konnten. Obwohl es ein gutes Zeichen für den Laden war, fühlte sich Kerstin eher besorgt. Als gäbe es etwas in der Luft, das noch nicht definierbar war, trotzdem... Kerstin war nicht sicher und wenn sie etwas hasste, das war die Unsicherheit. Sie hatte die Gewohnheit, alles in Ruhe zu lassen, worüber sie unsicher war oder wobei sie Unsicherheit spürte. Genauso tat sie auch diesmal.
Melanie und Kerstin verpackten Kristallen und andere esoterische Waren, empfingen Bestellungen, beantworteten E-Mails und Anrufe den ganzen Nachmittag. Als der Kristallenaden schloss, war es schon 7 Uhr abends. Kurz nach der Schließung klingelte Kerstins Handy.
- Kristallenladen Ziegler, wie kann ich Ihnen behilflich sein? - nahm Kerstin den Ruf an.
- Hallo, Kerstin, ich bin Denise. Wenn du noch arbeitest, entschuldige, ich wollte dich nicht stören. Es wäre aber ziemlich wichtig. Ich erzähle alles zu Hause, okay? Hier sind einige komische Dinge passiert... - berichtete Denise.
- Ach, hallo, Denise! Du hast mich überhaupt nicht gestört, ich schloss gerade. Ich treffe mich noch mit Bärbel an der U-Bahn-Haltestelle, dann kommen wir zusammen nach Hause. - sagte Kerstin. - Keine Sorgen, in Ordnung? -
- Okay, tschüss. - reagierte Denise.
- Tschüss. - beendete Kerstin das Telefongespräch.
Sie verabschiedete sich schnell von ihren Assistentin und rannte zur U-Bahn-Haltestelle, wo Bärbel schon auf sie wartete. - Hallo, Bärbel! - begrüßte sie ihre Freundin. - Wie ging dein Redaktionstreffen? - fragte sie.
- Hallo, Kerstin! Es ging gut, später erzähle ich euch davon. - antwortete Bärbel. - Und bei dir, wie ging’s im Kristallenladen? - stellte sie auch eine Frage.
- Bei mir ging es auch gut, meine Assistentin und ich hatten heute viele Kunden. - antwortete Kerstin. - Doch die ganze Zeit fühlte ich, dass etwas passieren wird... ich kann aber das Gefühl nicht definieren, es ist alles so unsicher, ich hasse Unsicherheit, wie du das auch weißt, also... ich beschäftigte mich gar nicht damit. - erzählte sie. - Dann, kurz nach der Schließung hat Denise mich angerufen. Sie war ziemlich alarmiert... - fügte sie nachdenklich hinzu.
- Hm. Hoffen wir auf das Beste... - schlug Bärbel vor.