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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (FB Pädagogik), Veranstaltung: Publikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach derart schweren Gewaltakten wie den Morden in Meißen, Bad Reichenhall und Erfurt oder der Geiselnahme von Waiblingen sind selbst ernannte Experten nicht weit, die den Medien und der Öffentlichkeit „Ursachenforschung“ und „Patentrezepte“ präsentieren. Dies führte in der Vergangenheit einerseits zu einem unrealistischen Zerrbild der tatsächlichen Prävalenz von Gewalt- und Aggressionsformen an deut-schen Schulen. Zum anderen behinderte es eine seriöse Ursachenforschung. Zwar ist die Schule ein Lebensbereich, in dem Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Sozialisationszeit verbringen. Merkmale der Institution Schule, wie Klassengrö-ße, Erwartungsstrukturen (z.B. Versagensängste oder Leistungsdruck), Bezie-hungsmuster (z.B. Schüler-Schüler oder Lehrer-Schüler-Interaktionen), Unterrichts-qualität und Lernangebote bilden Rahmenbedingungen, die Aggressivität fördern oder mindern können. Dennoch bleibt festzuhalten, „dass die Anzahl der Risikofakto-ren für die Entstehung von Gewalt in der Schule hoch ist, dass sie auf sehr verschie-denen Ebenen liegen und sowohl in außerschulischen Bereichen als auch in schuli-schen Strukturen wie Leistungsbewertung, Schulorganisation, Klima und personalen Beziehungen zu finden sind.“ Das Ziel des vorliegenden Beitrages ist, die derzeitige Gewaltdiskussion durch aktu-elle empirische Daten zu bereichern. Dazu werden jüngst erhobene Täter- und Op-ferprävalenzen für unterschiedliche körperlich und verbale Gewaltformen präsentiert und der Einfluß personeller Opfer- und Tätereigenschaften gegen die Bedeutung der außerschulischen sozioökonomischen Umwelt abzugrenzen versucht.
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