Österreichs Nationalparks fotografieren - Philipp Jakesch - E-Book

Österreichs Nationalparks fotografieren E-Book

Philipp Jakesch

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Beschreibung

Entdecken Sie den landschaftlichen Reichtum der österreichischen Nationalparks mit Ihrer Kamera! - Fotoreiseführer von renommiertem österreichischem Landschaftsfotografen - Fotografieren Sie Ihre Motive aus der besten Perspektive und zum besten Zeitpunkt - QR-Codes mit Google-Maps-Links lassen Sie leicht zu allen Fotospots navigieren In diesem Fotoscout führt Sie der österreichische Landschaftsfotograf Philipp Jakesch zu den schönsten Fotospots in den österreichischen Nationalparks Hohe Tauern, Gesäuse, Kalkalpen, Donau-Auen, Neusiedler See und Thayatal.  Hier finden Sie innerhalb weniger Autostunden und zu jeder Jahreszeit eine enorme Vielfalt an naturfotografischen Motiven – vom Hochgebirge mit seinen Gletschern, Schluchten und Wasserfällen bis zu den Steppenlandschaften am Neusiedler See. Mit etwas Glück gelingen Ihnen Aufnahmen von Bartgeiern oder Gämsen in den Hohen Tauern, faszinierende Bilder des dunklen Sternenhimmels über dem Gesäuse oder Fotos von Seeadlern in den Donau-Auen.  Jeder Nationalpark wird im Rahmen einer Tour vorgestellt, zu deren einzelnen Motiven Sie leicht mithilfe der QR-Codes navigieren können (via Google Maps). Hinweise zur besten Jahres- und Tageszeit sowie wertvolle Tipps zu Ausrüstung und Fototechnik helfen Ihnen, das wirklich beste Bild vom jeweiligen Motiv mit nach Hause zu nehmen.

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PHILIPP JAKESCH kam von der Liebe zur Natur und ihren Bewohnern zur Fotografie. Neben Workshops und Fotoreisen richtet er regelmäßig Fotoausstellungen aus und schreibt Artikel für einschlägige Fachmagazine. Darüber hinaus konnte er schon zahlreiche Erfolge in nationalen sowie internationalen Fotowettbewerben verbuchen. Als Naturfotograf wurde ihm der Titel »Master Qualified European Photographer« verliehen. Nach seinem ebenfalls im dpunkt.verlag erschienenen Titel »Wasserlandschaften fotografieren« freut er sich, mit diesem Fotoscout nun sein zweites Buch zu veröffentlichen.

Philipp Jakesch

ÖSTERREICHS NATIONALPARKSFOTOGRAFIEREN

Der Foto-Reiseführer zu den schönsten Motiven

Philipp Jakesch

Lektorat: Boris Karnikowski

Lektoratsassistenz: Friederike Demmig, Julia Griebel

Copy-Editing: Alexander Reischert, www.aluan.de

Satz: Anna Diechtierow

Herstellung: Stefanie Weidner, Frank Heidt

Umschlaggestaltung: Anna Diechtierow, unter Verwendung von Fotos des Autors

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

 

Print

978-3-86490-987-0

PDF

978-3-98890-095-1

ePub

978-3-98890-096-8

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Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

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HOHE TAUERN

KALKALPEN

GESÄUSE

DONAU-AUEN

NEUSIEDLER SEE

THAYATAL

INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG

Wie Sie diesen Fotoscout einsetzen

TOUR

HOHE TAUERN

Krimmler Wasserfälle | Großglockner Hochalpenstraße | Schleierfall | Dorfertal | Weißsee Gletscherwelt | Untersulzbachfall | Gössnitz-Wasserfall

TOUR

KALKALPEN

Schwarzkogel | Almboden in Urwaldnähe | Gleinkersee | Redtenbach | Biwakplatz Steyrsteg | Im Bodinggraben

TOUR

GESÄUSE

Haindlkar | Lauferbauernbrücke | Sternenschein auf der Mödlinger Hütte | Pürgschachenmoor | Hartelsgraben | Buchsteinhaus | Wasserlochklamm Palfau

TOUR

DONAU-AUEN

Stopfenreuther Au | Lobau | Blick vom Braunsberg | Auwald bei Regelsbrunn | Eckartsau

TOUR

NEUSIEDLER SEE

Lange Lacke | Darscho | Steppenlandschaft Sandeck/Seevorgelände | Zicksee | Leuchtturm Podersdorf

TOUR

THAYATAL

Reginafelsen | Kajabachtal mit Aussichtspunkt Überstieg | Flusslandschaften an der Thaya bei Hardegg | Barrierefrei zum Einsiedlerfelsen

FOTOTECHNIK

INDEX

Einleitung

Nationalparks sind keine US-amerikanische Erfindung, auch wenn die weltweit ersten beiden (Yellowstone und Yosemite) dort begründet wurden, bevor das Konzept auch in anderen Ländern Verbreitung fand. Bemerkenswert ist dabei, dass sich etwa die Entstehung des Yosemite-Nationalparks auch dem Engagement eines Fotografen verdankt – Ansel Adams. In seinem Werk findet sich die erste wirkungsvolle Verbindung aus Fotografie und Naturschutz – und dieser Verbindung fühle auch ich mich verpflichtet und möchte sie Ihnen in diesem Fotoscout, zusammen mit den schönsten und fotogensten Locations aus allen sechs österreichischen Nationalparks, näherbringen.

Österreich gründete seinen ersten Nationalpark Hohe Tauern nach vielen Jahren der Planung 1981. Er erstreckt sich heute über die drei Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol und ist entsprechend hochalpin geprägt. Die Nationalparks Neusiedler See, Donau-Auen und Kalkalpen folgten in den 1990ern, Thayatal und Gesäuse in den 2000ern – zusammen bieten sie eine Vielfalt an Landschaft und Tierwelt auf vergleichsweise engem Raum, die in Europa ihresgleichen sucht.

Als Naturfotograf bin ich regelmäßig in allen österreichischen Nationalparks unterwegs und habe dort mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen meiner Workshops über die Jahre viele bekannte und weniger bekannte Fotospots besucht. Diese Orte möchte ich Ihnen in diesem Fotoscout vorstellen, mit allen nötigen Informationen von der Anreise bis zur besten Tages- oder Jahreszeit, damit auch Sie von dort die bestmöglichen Bilder mitnehmen können.

Übrigens bieten auch die Nationalparks Touren im Rahmen der Vermittlung von Natur an, mit teils sehr spezifischen Themen. Nähere Infos finden Sie unter www.nationalparksaustria.at.

EIN WORT ZUM NATURSCHUTZ

Einige der schönsten und beeindruckendsten Naturlandschaften Österreichs befinden sich heute auf Nationalparkgebiet. Und hier gelten besondere Schutzbedingungen und Vorschriften, etwa das Wegegebot zum Schutz der fragilen Vegetation. Ebenso wie Wandern abseits der markierten Wege ist das Mitnehmen von Pflanzen, Tieren oder Gestein untersagt. Selbstverständlich sollte man keinen Müll in der Natur entsorgen und am besten alles Mitgebrachte wieder mit nach Hause nehmen. Wenn auch Sie sich daran halten, bin ich Ihnen persönlich dankbar!

In allen sechs österreichischen Nationalparks ist der Betrieb von Drohnen absolut verboten, um die äußerst sensible Vogelwelt dort nicht zu stören. Besonders Tiere, deren natürliche Fressfeinde aus der Luft angreifen, reagieren sehr sensibel auf Drohnen und werden durch sie in eine enorme Stresssituation versetzt.

Bild: Clker-Free-Vector-Images@pixabay FREEtoUSEbyPPRINCESS@pixabay

WIE SIE DIESEN FOTOSCOUT EINSETZEN

Dieser Fotoscout soll Sie mit Tipps zu Locations und Fototechniken durch die sechs Nationalparks und deren Umland begleiten. Dazu habe ich Ihnen eine Auswahl der meiner Ansicht nach besten Fotospots für jeden der besprochenen Nationalparks so zusammengestellt, dass Sie diese jeweils als Tour innerhalb eines oder mehrerer Tage bereisen können – ganz so, wie Sie Zeit und Lust haben. Weil die Nationalparks teilweise nah beieinanderliegen (etwa Kalkalpen und Gesäuse sowie Neusiedler See und Donau-Auen), können Sie auch versuchen, die Touren untereinander zu kombinieren.

Zu Beginn jeder Tour finden Sie eine Übersichtskarte mit den Fotospots, die dann nachfolgend beschrieben werden. Zu jedem der Fotospots finden Sie QR-Codes am Seitenrand, die Sie zu Google Maps führen, sodass Sie direkt losnavigieren können. (Ich empfehle Ihnen die Installation der Google Maps-App, aber die QR-Codes funktionieren auch ohne diese und rufen dann Google Maps in Ihrem Smartphone- oder Tablet-Browser auf.) Angaben zur besten Tages- und Jahreszeit helfen Ihnen außerdem, die jeweiligen Motive optimal ins Bild zu setzen.

HINWEIS

Sollten Sie unter Android Probleme beim Scannen der QR-Codes haben, liegt das an der Android-Implementierung Ihres Smartphone-Herstellers. Bitte installieren Sie in dem Fall die App QR Scanner. Auf iPhones/iOS müssen Sie keine zusätzliche App installieren – die Standard-Kamera-App liest die QR-Codes korrekt aus. Sollte die App Google Maps installiert sein, sich aber nach dem Scannen des QR-Codes trotzdem der Browser mit google.com/maps öffnen, tippen Sie auf die Schaltfläche App öffnen am oberen Bildschirmrand. Danach sollte sich beim Scannen der QR-Codes automatisch die App Google Maps öffnen (falls nicht, starten Sie Ihr Handy neu und wiederholen den Vorgang).

Wenn für das Gelingen Ihres Bildes bestimmte fotografische Techniken wie etwa eine Langzeitbelichtung nötig sein sollten, erkläre ich Ihnen diese an Ort und Stelle oder verweise auf das Kapitel »Fototechnik« ab Seite 160.

Aber: Fotografieren ist das eine, Naturerlebnis ist das andere. Meist gibt es nicht den einen Aussichtspunkt oder die eine grandiose Location. Das wäre für Ihre fotografische Entwicklung und die Qualität Ihrer Bilder auch nicht zielführend. Vielmehr möchte ich mit den Fotospots die Besonderheiten dieser Landschaften vermitteln und Anreize für Ihren Entdeckergeist schaffen. Wenn Sie sich auf eine Landschaft und die Umgebung einlassen und sich Zeit nehmen, werden Sie sowohl fotografisch als auch für Ihr eigenes Wohlbefinden das Maximum erreichen. Sie werden in der Natur den alltäglichen Stress und die Anspannung ablegen und sich auf die Geräusche, Gerüche und optischen Eindrücke einlassen, mit der Natur verschmelzen. Wenn Sie völlig im Tun sind, vergessen Sie alles um sich herum und laufen zu Höchstleistungen auf. Die Bilder, die in diesem Zusammenhang entstehen, werden eine besondere Qualität haben und Ihnen sehr viel bedeuten. Denn Sie erzählen mit ihnen Ihre persönliche, auf Achtsamkeit gründende Naturerfahrung. Mit leuchtenden Augen werden Sie Ihren Liebsten von diesen Erlebnissen berichten und vielleicht auch deren Begeisterung für diese besonderen und schützenswerten Orte wecken.

HOHE TAUERN

TOUR 1

Der Nationalpark Hohe Tauern wurde im Jahr 1981 gegründet und ist ein Ort der Superlative – die höchsten Berge Österreichs finden sich hier ebenso wie die größten Greifvögel des Landes. Der flächenmäßig größte Nationalpark erstreckt sich über 1.856 Quadratkilometer und verteilt sich auf die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol. Der Hauptteil dieses Nationalparks liegt im alpinen Hochgebirge und die Erforschung von Schnee, Fels und Eis sowie der unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten steht hier besonders im Fokus. Mehr als 340 Gletscher finden sich hier, zudem zwischen 15.000 und 20.000 unterschiedliche Tierarten. Eine der Leitarten, der Bartgeier, bedarf besonderer Unterstützung – er wurde erst Ende der 80er-Jahre erfolgreich wieder angesiedelt. Für die Bemühungen um die Bewahrung der besonderen Fauna der Region war dies ein bedeutender Meilenstein. Die unterschiedlichen Lebensräume zwischen ca. 1.000 und 3.798 Meter ü. M. umfassen Gletschergebiete, eiszeitlich geformte Täler mit imposanten Talschlüssen, mächtige Schwemm- und Murenkegel, alpine Gras- und Strauchheiden, aber auch ausgedehnte Wälder mit Lärchen, Fichten und Zirben. Ein besonders imposanter Teil des Nationalparks ist der höchste Berg Österreichs, der Großglockner.

HOHE TAUERN

TOUR 1

KRIMMLER WASSERFÄLLEGROSSGLOCKNER HOCHALPENSTRASSESCHLEIERFALLDORFERTALWEISSSEE GLETSCHERWELTUNTERSULZBACHFALLGÖSSNITZ-WASSERFALL

KRIMMLER WASSERFÄLLE

Beste Tageszeit: ganztägig

Beste Jahreszeit: 1. Mai bis 29. Oktober

Anfahrt: über die Gerlos-Straße (von Westen kommend mautpflichtig)

Dauer der Tour: insgesamt 2 bis 3 Stunden

Koordinaten Parkplatz: 47.214081 N, 12.168375 E

Koordinaten Location: 47.20858 N, 12,17058 E

Parkplatz

Location

Die Krimmler Ache fließt sanft entlang des hochgelegenen Almbodens, bevor ihre immer turbulenter werdenden Wassermassen eine gigantische Stufe erreichen und weit in die Tiefe stürzen. Die Krimmler Wasserfälle sind mit mehr als 380 Metern Fallhöhe die größten Wasserfälle Europas und definitiv einen Besuch wert. Mit mehr als 400.000 Besuchenden jährlich zählen sie zu Österreichs Top-Ten-Sehenswürdigkeiten. Dieser Umstand verrät uns bereits einiges über die beste Tageszeit für einen Besuch. Egal, was Sie vom frühen Vogel halten mögen, hier ist der frühe Morgen die beste Zeit, weil Sie dann in Ruhe schöne Bilder machen können. Ich empfehle das Parken direkt beim Parkplatz Nr. 4 neben den »WasserWelten«.

Vom Parkplatz aus folgen Sie einfach der Beschilderung zum Wasserfall – der Weg ist barrierefrei. Der Wasserfall selbst hat drei Stufen und die erste von ihnen erreichen Sie bereits nach wenigen Hundert Metern. An diesem Platz haben Sie einen wunderschönen Ausblick und können die gewaltige Kraft des Wassers deutlich spüren. Auch im Hochsommer empfehle ich eine gute Regenjacke sowie einen hochwertigen Kamerarucksack oder zumindest einen Regenschutz für diesen. Auch sollten Sie mehrere Reinigungstücher dabeihaben, um die Wassertropfen von der Frontlinse Ihres Objektivs wischen zu können.

Abb. 1: Fujifilm GFX 100s bei 21 mm | f/11 | 1/2 s | ISO 100 + Polfilter

Die mittlere Stufe erreichen Sie über den steilen Weg in ca. 40 Minuten und das obere Ende nach 1 Stunde und 15 Minuten. Der Vorteil an einem Start um ca. 7 Uhr früh ist, dass der Wasserfall noch völlig im Schatten liegt und Ihre Kamera somit keine hohen Kontrastumfänge bewältigen muss. Geöffnet hat der Weg von ca. Mitte April bis Ende Oktober, wobei Sie die exakten Termine am besten der Website entnehmen (www.wasserwelten-krimml.at – die Öffnungszeiten finden Sie im Menü rechts oben unter »Informationen«).

Wenn Sie bis zum oberen Wasserfall laufen wollen, so müssen Sie mit einer Wegstrecke von 4 Kilometern und 460 Höhenmetern je Richtung rechnen. Es ist ein tolles Erlebnis, entlang dieses gigantischen Wasserfalls zu wandern, und wenn Sie möchten, können Sie auf der einen Seite empor- und über die andere Seite wieder hinabsteigen. Dabei lassen sich verschiedene Blickwinkel auf den Wasserfall erkunden. Für mich persönlich waren die beiden unteren Stufen fotografisch am lohnendsten, da ich hier die schönsten Kompositionen gefunden habe. Bei meinen Besuchen hatte ich Glück mit dem Wetter, denn es war bewölkt, was von der Stimmung her sehr gut zum Thema Wasser passte.

Neben dem Finden einer schönen Bildkomposition ist die größte Herausforderung der unaufhörliche Sprühregen, der sich auf die Frontlinse Ihres Objektivs legt. Ich verwende zwar Filter der Firma Nisi mit einer wasserabweisenden Nanobeschichtung, habe aber trotzdem eine spezielle Vorgehensweise, um Wassertropfen auf dem Glas zu vermeiden:

1.Ich montiere die Kamera auf das Stativ

und nehme meine Einstellungen vor – Blende, Belichtungszeit, Fokus und ISO.

2.Ich komponiere mein Bild.

Die Kamera und ich werden dabei ständig vom Sprühnebel eingehüllt.

3.Nun wische ich den Filter vor der Frontlinse trocken und decke ihn mit dem Tuch ab.

4.Dann betätige ich den Auslöser mit eingeschaltetem 2-Sekunden-Timer,

damit ich die Kamera bei der Auslösung nicht verwackle.

5.Als Letztes ziehe ich das Tuch rechtzeitig weg

– und habe so die Zeitspanne und damit das Risiko für Sprühwasser auf dem Filter minimiert.

Mir persönlich gefallen Ausschnitte aus dem Wasserfall ebenso gut wie die gesamte Szene. Wenn Sie sich für die gesamte Szene entscheiden, sollten Sie ein gutes Weitwinkel verwenden, an dem Sie auch Filter anbringen können. Anbieten würde sich hier neben einem Polfilter (wie ich ihn in Abb. 2 benutzt habe) zur Reduktion von Reflexionen auf den nassen Steinen auch ein Neutraldichtefilter, mit dem Sie längere Belichtungszeiten erreichen und so die Bewegung des wild fließenden Wassers einfangen können. Wie Sie mit Polfiltern arbeiten, erfahren Sie ab Seite 166, eine Anleitung zu Neutraldichtefiltern finden Sie ab Seite 170. Die wichtigste Entscheidung ist jedoch der Bildausschnitt. Hierbei versuche ich neben dem Hauptmotiv auch weitere interessante Elemente zu finden. Bei der untersten Stufe der Krimmler Wasserfälle habe ich mich (siehe Abb. 1) für schöne Steine entschieden, die vom rechten unteren Bildrand in die Mitte führen und somit meinen Blick zusätzlich auf den Wasserlauf lenken. Machen Sie mit Ihrer Komposition Aufnahmen mit wechselnden Belichtungszeiten, um später am PC eine Auswahl an unterschiedlichen Wasserstrukturen zu haben.

Haben Sie die gesamte Wegstrecke entlang der Krimmler Wasserfälle zurückgelegt, so werden Sie mit dem wunderschönen Bachlauf der Krimmler Ache belohnt. Hier gibt es eine Vielzahl an lohnenden Motiven zu entdecken. Große Steine werden von türkisem Wasser umspült (siehe Abb. 2