Paradise lost - Christina Behler - E-Book

Paradise lost E-Book

Christina Behler

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Beschreibung

Revolten, Umbrüche, Stürze, Konzile, Reformen, Erneuerungen – die gesamte Geschichte des Christentums und besonders der katholischen Kirche kann als eine der Umwälzung gelesen werden. Bislang unangetastet blieb die Rolle der Frau. Bis heute. In der Aktion Maria 2.0 finden sich Frauen zusammen, die nicht weniger fordern als die Zulassung zur Priesterweihe. Christina Behler, die Gewinnerin des neuerlichen Beitragsaufruf, untersucht diesen Protest der Frauen, die ausdrücklich an der Erneuerung ihrer Kirche arbeiten wollen und für die "einfach evangelisch werden" keine Option ist.

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Seitenzahl: 22

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Inhalt

Christina BehlerParadise Lost Maria 2.0 – Vom Unmut der Frauen in der katholischen Kirche

Die Autorin

Impressum

Christina BehlerParadise Lost Maria 2.0 – Vom Unmut der Frauen in der katholischen Kirche

September 2019: Es ist ein trüber, wolkenverhangener Herbsttag. Rund hundert Frauen, darunter auch ein, zwei Männer, marschieren im Nieselregen mit Schildern, Topfdeckeln und Trillerpfeifen bewaffnet durch Fulda, werden immer lauter, bis sie vor der großen Kathedralkirche des Bistums zum Stehen kommen. »Wir kochen über, machen Radau, kirchliche Ämter auch für die Frau!«, wird im Sprechchor gerufen, bis vom angrenzenden Priesterseminar aus drei ältere Herren in schwarzen Anzügen – zwei mit Kollar-, einer mit Oratorianerkragen – auf die demonstrierenden Frauen zugehen. Es sind die Bischöfe Franz-Josef Bode (Osnabrück) und Michael Gerber (Fulda) sowie Weihbischof Ludger Schepers (Essen), die zum Ende der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) als Zeichen des Dialogs zu ihren Schäfchen treten, mitten hinein in deren Schilderwald aus Forderungen und Parolen wie: »Ändert die Strukturen JETZT!!!!« oder: »Für Gleichberechtigung«, »Für Demokratisierung«, »auftreten statt austreten«, »Frauen streiten für ihre Kirche«. Die Frauen der im Mai 2019 entstandenen, auch Kirchenstreik genannten Initiative Maria 2.0 kämpfen öffentlichkeitswirksam für eine glaubwürdigere Kirche. Die zuletzt in den erschütternden Ergebnissen der Studie zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche gründende Unzufriedenheit der Gläubigen hat stark dazu beigetragen, dass sich die deutschen Bischöfe auf einen sogenannten Synodalen Weg geeinigt haben – einen zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) entwickelten Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, der folgende Punkte beinhalten soll:

•Macht, Partizipation und Gewaltenteilung,

•Sexualmoral,

•priesterliche Lebensform und

•Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche.1

Auch die Schweiz, Österreich und selbst das eigentlich konservativ-katholische Italien bringen derzeit Organisationen hervor, die sich vor allem für die Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche einsetzen. Maria 2.0 steht also keineswegs allein. Nicht nur die deutsche katholische Kirche hat Konsequenzen aus diesem Aufbegehren zu ziehen, auch in der Schweiz einigte sich die dortige Bischofskonferenz (SBK) im Rahmen ihrer 325. Vollversammlung auf einen »Prozess der Erneuerung«, bewusst neutral formuliert, um Konflikte mit »Rom« zu vermeiden. Grund für die gebotene Reform sind auch hier offene Briefe und Forderungen der Gläubigen, die, wie die deutschen Glaubensbrüder und -schwestern, auf eine Krise der katholischen Kirche hinweisen.2