Peregrinus Einfach Werden - Pascal Furrer - E-Book

Peregrinus Einfach Werden E-Book

Pascal Furrer

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Beschreibung

"Tauschen sich Menschen liebevoll aus, geschieht ein Entwicklungsecho ins Universum. An-Erkenne dich, sei getragen, alles ist möglich." Aktuell scheint die Welt in hektischem Aufbruch. Was sind unsere Aufgaben darin? Der Ruf nach mehr Stille und einem einfachen Leben wird deutlicher. Wie wird das gelingen? Dieser Thematik geht Pascal Furrer im Buch "Peregrinus Einfach Werden" nach. Besondere Lebensumstände führen ihn unter anderem zu Fuß durch Palästina und Israel. Die eine Frage führt durch viele Interviews. Zitate und Ausführungen bedeutender Personen weben sich bereichernd ein – und der Peregrinus taucht auf. Begleiten Sie den Autor auf dieser spannenden Reise voller Hinweise, wie in dieser Wandelzeit achtsam und im Einklang mit der Natur ein glücklicheres Leben möglich ist.

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Seitenzahl: 602

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Universal Love

Einleitung

Widmung

Danksagung

Prolog

Entstehungsgeschichte & Struktur des Buches

Selfie mit der Kohlmeise

Februar 2017

April 2017

Verbindung

Mai 2017

Freie Schule Bergmeilen/ZH

Tore zwischen Räumen – Verbundensein

Wertvolle Selbstpflege

Halt auf Verlangen

„Bisch on oder Bisch of?“

Daniele Ganser, Weltfrieden

Einfach Werden inspiriert den Peregrinus

„Innerview“ mit Liam

2-mal 1-fach Ruth

Was ist Verantwortung?

Einfach Werden – Sterben

Recht auf richtig

Geschichte des Weisen

Friedensweg.org

Wagen – dem Wachsen & Werden Zeit & Raum zu schenken

Interview mit einer 80 Jahre alten Frau

Was bist du?

Alles ist wieder & wieder neu

Interview mit C. Limacher

Juni 2017

Orte und Räume voller Wissen

Nachbarn

Zehn Punkte für Eilige

Interview mit Holland

Inter-View (= Dazwischen Sehen) mit einem Türken

Sich verlassen fühlen

Was bringt das Seil?

Routinen

Interview Belgien

Ist die Welt zu kompliziert?

Wut

Inter-View mit Giancarlo

Interview mit Bettina B.

Interview mit Pietro

Inter-View mit der MutTer

Juli 2017

Die Reise als Metapher für das Leben

Interview mit Barbora & Andreas

Interview im Triftgebiet, Berner Oberland

Hüttenwart Trifthütte

Sisters

Interview mit Antonella auf dem Pilatus

The green pilgrims

Interview mit Gabriele und Sesto Giovanni Castagnoli

Der Koffer der „Abers“ …

Interview mit dem kleinen Meer

Im Zug nach Olten

Interview mit Martin

Interview mit Csilla

Interview mit Albert Ambros

Interview mit Simone P.

Eine Geschichte auf Englisch

Interview mit Martina Frank

Meditation: the Art of Arriving at Stillness

Essenz der Weisheit

Intermezzo am Carplatz

Interview mit Paula

Prayerful Suggestions

Wasser

Lebensspendendes Element…

Interview with Rachel

August 2017

Vrads Sande, Dänemark

Einfach Werden – ganz konkret

Interview mit Nadja im Flixbus

Interview mit Karin

Ist das so?

Interview mit José Amrein

Interview mit Eva-Maria Blättler Gyarfas

Interview mit Pierre Louis Vermot

LAIS Natürlich entscheiden

Tashi delek – ein Traum

Nothing is permanent

Teil 2: Lais, Natürlich entscheiden

Interview mit Isabelle

Windgällengebiet

Interview mit Petra Spielvogel

Interview mit Hüttenwart Wisi

Interview mit Trix

Interview mit Barbara Benetti (Zimbern)

Interview mit Amanda

Herzschlag

Interview mit Christoph

Interview mit Juliana

September 2017

Interview mit Ueli Eichholzer

Interview mit Naama

Macht der Gewohnheit

Interview mit einem Vater

Interview mit einer Mutter

Einfach Werden ist für mich heute …

Interview mit Carla

Interview mit Lilian

Interview mit Giselle

Interview mit Silvie Bossert in Tamera

Das Meer spricht …

Interview mit Pascal

Interview mit Migu

Oktober 2017

Interview mit Menga

Lesbos, Griechenland

Interview mit Dimitra

Interview with Harry

Eressos

Interview mit Hans Hermann Ehrat

Momentaufnahme eines Ausfluges

Interview with Jana

Abschluss Eressos – Aussichten

Nachträgliches Interview with Michalis, Oktober 2018

Zwischenzeit …

Interview mit einem 87-Jährigen

Ein Wochenende in SchaffhausenInterview mit Daniela

Interview mit Leonie

Idiolektik – Familienstellen

Interview mit Sanket Bhatia

Interview mit Marlise

Interreligiöse Reise zu Fuß durch Israel

Vorbereitung im Oktober 2017

Kre-Aktivität

Verwurzelt in der Religion, was bedeutet das?

Interview mit Joel Wicki

November 2017

Interview mit Kay

Be-Frei-End-es

Interview mit Nurah

Wer und was bin ich?

Wer?

Interview mit Samuel Huber

Wanderung zu Fuss durch Israel

19. November Norden Israel

Haifa, Bahai-Gärten

Interview mit Niklaus Kuster

Tel Dan

Angerichtet

Einfach Werden – ein Weg zum Frieden?

Interview mit Sebastian

Mount Meron, Interview mit Tamar Eitan

Shabatnacht im Tal unterhalb Safed

Ho’o Ponopono

Tabga bis Nazareth

Sonntag, vor Sonnenaufgang beim Kreuz am See Genezareth

Go beyond your fears

Mount Arbel

Interview with Ghadir Mohammed, Beduine

Mount Tabor

Dezember 2017

Interview mit Isam in Nazareth

Interview with Leen & Rihab

Entering Palestine

Arrabeh

Von Burqa nach Nablus

Interview mit dem Bürgermeister von Sebastia

Nablus

Interview with Alaa

Von Nablus nach Duma

Von Duma durchs Al’Auja-Tal

Jericho bis Jerusalem

Interview with Ka lok yip

Qumran am Toten Meer

Universal Prayer (Heartfulness.org)

Der koptische Bruder

Jerusalem

Interview mit A. Garcia

Bedeutung des Davidsternes

Interview mit Shani

Entrevue à la porte de Jaffa avec Florence de Grenoble

Interview mit Ibrahim

Interview mit Lina

Eintritt in die Wüste

Arad

Geschenke

Dimona

Interview mit einer deutschen Familie

Ein Traum

Oron Interview with Romy

Coloured sands

Interview with Hila & Hagit

Gratwanderung

Steffis Elfchen

Interview with 3 pre-army Youth

Südisrael

Midreshed Ben Gurion

Interview mit Roxanna

Interview with Tamir

Mitzpe Ramon, 22.22

Interview mit Akiva

Interview mit Martha

Tage des Schweigens

Facebook

Mehr Poesie aus den Wüstennächten

Weihnachten in der Wüste

Nach der Morgenmeditation

Stefanstag, Qualität des LichtesDer Lichtvers

Wege bewegen – hin zur Einheitsrealität

Eilat

Kibbutz Samar

Interview mit Ofer

Gespräch mit Daphne

Bethlehem – Rückblick

Interview mit Mariam

Vollmond am Toten Meer

Samar, 2. Besuch

Interview mit drei Jungs

Mit dem Bus von Eilat bis En Karem

Interview mit Jonathan

Interview mit Talia & Adva

Interview with Rosie

Interview with Nurit

Über Jerusalem nach En Karem

Interview with Mor

Über Neve Shalom nach Latrun

Interview mit Bruder Siegfried

20.02

Die letzten Stunden in Israel

Januar 2018

Interview mit Mohammed Mochthar Bouteraa

Interview mit Bernhard Dünner

Interview mit J. T.

Hüethütte, Engelberg

Interview mit Christian

Traumwelt

Interview mit Heidi

Interview mit Marina

Interview mit Emily

Interview with Victoria (UK), Randy (Venezuela)

Thailand im März 2018

Interview mit Joyce aus Brasilien

Interview with Laura from Scotland and Joseph from England

Interview with Paulo

Höhenflüge

Interview mit Dr. Ralf Nacke

Interview mit Christa Jasinski

Liam

Weitere kreative Beispiele zum Thema Einfach Werden

Ein Essay als Epilog

Quellen

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2019 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-903271-07-4

ISBN e-book: 978-3-903271-08-1

Lektorat: Tobias Keil

Umschlagfoto: Eliane Schädler

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Pascal Furrer; Bild 15: Shankar Vasudevan

www.novumverlag.com

Universal Love

„Love is more than something that we use; it is something which we need to exist. All that we do in spirituality is to widen the scope of that love. The capacity for love exists. It is directed at one or two persons. Enlarge it, widen it, make it universal. That, to my mind, is the function of human existence.“

Chariji

Einleitung

„Lieber Pascal,

ich freue mich jetzt schon auf dein Buch, das von vielen deiner persönlichen Begegnungen erzählen wird. Deine Erfahrungen sind so bereichernde und ermutigende Beispiele dafür, dass es auch anders geht. Stell dir vor, wie unvoreingenommen die Menschen miteinander wachsen könnten, wenn sie genau das verschenken würden, was in ihnen steckt, voller Freude und ohne Zurückhaltung!“ (Inge Jäger, Berlin)

Widmung

Dieses Buch widme ich den kommenden Generationen. Wie die Wellen am Strand für die Erneuerung stehen, so mögen Menschen wagen, sich aus dem beengenden Korsett der Vergangenheit herauszuschälen. Sie werden sich voller Demut wieder des leichten, farbig schimmernden Kleides erinnern, das ihre Lebensschönheit umhüllt. In diesem Ganzsein wird ein friedvolles Miteinander auf diesem Planeten samt all seinen „sentient beings“ – fühlende Wesen – auf allen Ebenen einfach. Daraus ergibt sich aus tiefem Vertrauen, dass die Menschen JETZT erwachen und für die Serendipität des Lebens empfänglich werden und sich wieder berühren lassen. Serendipität steht für die Bereitschaft, zu staunen & sich überraschen zu lassen.

Danksagung

Der eigenen inneren, einfachen Autorität für ihre liebevolle Beständigkeit. Allen spirituellen Lehrern, die mir bis jetzt auf der Lebenswanderung als Wegweiser begegnet sind, im Besonderen meinem Lehrer Kamlesh D. Patel, liebevoll auch Daaji genannt.

Allen Menschen, die in ihrer eigenen Präsenz und mit ihren Fähigkeiten ihren Teil am Gelingen des Lebens auf dieser Erde beitragen, allen Menschen, die mich zu diesem Buch ermutigt und bei der Realisierung begleitet haben, den Menschen vom Novum Verlag, allen Menschen, die ausnahmslos einfach aus dem Herzen heraus Ja gesagt haben zum Interview, Rita und Hansruedi, meine Eltern, die ihr mich stets unendlich unterstützt und mittragt, Juliana, Florian, Kay und Emily, die ihr mir tagtäglich ehrlichster Spiegel seid, Giselle, für deine einzigartige Hingabe und die Geduld, mich mit allem, was ich auch noch bin und tue, auszuhalten und zu lieben.

Danke für euer Vertrauen!

„May peace prevails on earth, in all live.“

„Embrace your past to truly move forward.“

Prolog

„Pro-log“? Für das Wort? Was will der Prolog? Ist es eine Einstimmung wie bei der Tour de Suisse oder der Tour de France? Klar, der Anfang birgt den Zauber in sich und bildet den Grund für alles Folgende. Ich lebe in einer Zeit, in der Wandel beinahe überall wahrgenommen wird. Es wird gesprochen vom stattfindenden Sprung, der vom Denken in den 3 Dimensionen hin zum Bewusstwerden weiterer Dimensionen führt. Arbeitsprofessoren sprechen davon, dass die Idee von Arbeit ein komplett neues Gesicht erhalten wird in den kommenden Jahren. Wandelprognosen jagen sich im Internet wie die Wolken am Himmel und füllen die Köpfe der Suchenden, der Empfänglichen … Das Leben entwickelt sich dann doch einfach so, wie es wirklich ist.

Es bleibt bloß das „Nach-richten“, welches mir oftmals wie überflüssig erscheint. Wie viel können wir mit „Nach-richten“ effektiv anfangen?

Dieses Buch will Forschung sein, will sich in den Dienst der voranschreitenden Aufklärung stellen. Es möge zusammen mit anderen Büchern wie „Glücksschule“ von Daniel Hess, „Schule, EINFACH anders“ von Martina Amato, „Christina“ von Bernadette Meier und vielen anderen Ausdruck der ursprünglichen, sich laufend erneuernden Energie der Liebe und des Verbundenseins sein,einfachermutigend.

Die Zeiten des Abklärens mit unzähligen Kindern sind ad absurdum geschehen. Es hat Generationen hervorgebracht, deren Verhalten nebst erschreckend hohen Suizidraten bereits bei Menschen unter 18 deutliche Symptome einer Konsumiermaschine zeigt. Sie sind so weit entfernt von einer eigenen, inneren, gesunden Vollständigkeit, die gespürt werden will. Sie sind getrieben von Mangeldenken und Kriegen-Wollen, was sich in allerlei gehaltvollem Verhalten zeigt.

Gern gehe ich davon aus, dass viele in der damaligen Absicht sicherlich „gutgemeinten“ Entscheidungen und Aktivitäten von Behörden, die als Ausführende sich verpflichteten, die stetig weiterwachsenden Reglementationskataloge umzusetzen, sich zu wandeln beginnen. Es mögen charismatische Menschen, mit Wissen und Weisheit gleichermaßen gesegnet, den Mut haben, für unkonventionelle Lösungen hinzustehen. Was, wenn der Familie das Recht auf freie Bildungswahl 100 % zugesprochen wird? Was, wenn Familien zu Langzeitreisen ermutigt werden? Was, wenn die Zeiten des „Unter“-Richtens „weichen“ Zeiten weichen, in denen Eltern achtsam und in klaren Haltungen gelingende Räume der Geborgenheit und Liebe schaffen?

Bestimmt werden die Menschen in ihrem Bewusstsein weiterwachsen und bald erkennen, dass die Streitigkeiten, Schwierigkeiten, Abhängigkeiten, die das Heer von Anwälten und Sozialpädagogen, Psychologen und anderen Therapeuten beschäftigen, anderweitig, aus einer inneren Kraft heraus, gelöst werden können.

Dies geschieht im wiedererwachenden Vertrauen in die „unermesslichen“ Kreisläufe des Lebens, die ein Kind eigens begreifen will. Das Buch will mit Zeugnis sein, dass das „Wir“ unterwegs ist und darüber schreiben kann.

Entstehungsgeschichte & Struktur des Buches

Dem Entscheid, ein Buch zu schreiben, sind jahrelange Prozesse des Abwägens vorausgegangen. Zum einen waren da Selbstzweifel, die Suche nach der Essenz der reinen Liebe, das Großwerdender jungen Familie, der Wunsch nach den Bergen, nach dem Verstehen-Wollen, was das Leben von mir will. Zum anderen mehrten sich die Hinweise, niederzuschreiben, was ich an Fülle erlebe auf dem Geschenk dieser Lebenswanderung, die sich mir unausweichlich und fortlaufend, konsekutiv und liebevoll offenbart. Jede Begegnung entpuppt sich als Hinweis, als Wegweiser, als Angebot – uns als wachsenden Menschenseelen möge es gelingen, diesen Kompass zu nutzen. Der Schlüssel dazu liegt innewohnend. Bis heute gehe ich davon aus, dass es die Compassion ist, also das Mitgefühl. Ich bin Teil des universellen Geschehens, nichts ist wichtiger, nichts unwichtiger.

Das Leben ist Fülle und jede Beziehung mit Tier, Pflanze und Mensch ist Lebensfülle. Währweisen und Alles-Hinterfragen will ich hinter mir lassen. Währweisen? Regelmäßig wird das Wort in unserer Region benutzt. Es beschreibt die Suche nach der Wahrheit, der Weg zu ihr führt über Vermutungen, Sackgassen, Wertungen, Ausschlussverfahren von Möglichkeiten und stellt wohl eine anstrengende Denkleistung dar. Ob sie gleichzeitig unumgänglich ist auf dem Weg zur Weis-heit? Und so haben mir damals die Geschehnisse rund um ein Kündigungsangebotden Raum eröffnet, eine besondere Reise als Peregrinus zu beginnen. Viele Jahre begleitete ich Jugendliche auf deren Suche nach ermutigenden Perspektiven in dieser rasant gewordenen Leistungsgesellschaft. Zu viel Diktat von außen brachte deren Lebensflamme beinahe zum Erlöschen. Sie schienen den Ansprüchen nicht zu genügen. Mit großem Herzensengagement brachte ich mich ein in diese Firma, bis plötzlich komische Umstände sich häuften und der Chef mit Tränen in den Augen und unwirklich scheinenden Argumenten mir nahelegte, den Hut zu nehmen. Mehr dazu im Kapitel Februar 2017.

Jetzt war klar, dass ich ein Buch schreiben will, das zeigt, wie das Leben durch uns alle spricht. Selber habe ich unzählige spannende, bereichernde Bücher gelesen und durchgearbeitet. Dieses Buch enthält eine Sammlung von Ansichten zum Titelthema, das offenbar jeden Menschen zu beschäftigen scheint.

Die Interviews sind mehrheitlich chronologisch mit 115 Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Zivilstands, Bildungsweges, unterschiedlicher Nationalität, Religion, Augenfarbe, Statur, Vorlieben, sexueller Neigungen, Geheimnisse, Ängste, Süchte, Wünsche und Lebensgeschichten geführt und niedergeschrieben worden.

So werden Sie auch englische Passagen lesen können. Diese sind bewusst Englisch, um die Originalität des Befragten zu würdigen. Der Englischsprechende liest Englisch weiter. In Englisch wenig Bewanderte holen sich Hilfe oder wagen sich an eine Übersetzung. Einige Interviews wurden übersetzt. Ein Interview fand auf Arabisch statt und wurde später auf Deutsch übersetzt.

Der Titel ist im Fokus und so begann ich, bei spontanen Begegnungen mit Menschen wieder und wieder die eine Frage A zu stellen: Was bedeutet „Einfach Werden“ für dich? Keiner der Menschen kannte also vorher die Frage, was nicht bedeutet, dass der Mensch sich die Frage nicht zuvor bereits gestellt hätte. Und niemand hatte zuvor Kenntnis über die Antworten der anderen Befragten.

Oftmals entwickelte sich eine Frage B: „Bitte stell dir vor, vor einer Gruppe versammelter Menschen zu sein, die durstig sind danach, zu erfahren, wie der Mensch konkreteinfach werden kann. Wie lautet deine Antwort?“

Im Verlauf des Buches verfeinerte sich das Vorgehen dergestalt, dass ich bat, den Titel zu hören, zu sprechen oder zu lesen und dabei innerlich zu lauschen, welche erste Frage beim Lesenden auftaucht. Die Interviews machen mit der höchstmöglichen Echtheit sichtbar, was jetzt gerade ist und für den bewertenden, alles einordnen wollenden Teil in der/im Lesenden auch, was erst sich entwickeln könnte.

Was geschieht, wenn die Interviewten sich spontan äußern und keine Zeit haben, im Voraus sich auf das „Richtige“, die „ideale Antwort“ vorzubereiten? Was, wenn sie keine Kenntnisse haben von den Ideen und Aussagen der Anderen, als Leitfaden? Was, wenn die Lebensgeschichte die Antwort sowieso vorbereitet hat und die Frage somit eine reine Vergegenwärtigung der Antwort auslöst?

Die Antworten stammen aus dem Augenblick. Diesen erleben wir in unserer gelernten Denkweise zwar als zeitverschoben, Synchronizität wird allgemein als außergewöhnlich angenommen. Was, wenn doch die Antwort jeweils demselben Augenblick wortwörtlich ent-springt? Uns Menschen bleibt häufig die Sprache neben den anderen Ausdrucksformen, um etwas „in Form“ zu bringen, das verborgen und doch omnipräsent ist. Der Leser möge inspiriert werden durch die wechselnden Perspektiven, möge durch die Färbungen des Individuums hindurch die Gewissheit erahnen, dass in uns allen etwas ungemein Schönes geborgen liegt, das in allem Tun und Sein durch uns strahlen und klingen will.

Zeitgleiches, möglichst wortgetreues Mitschreiben eröffnete mir die Faszination, wach teilzunehmen am aktuellen Prozess eines Menschen zu derselben Frage. Es kann eine Strategie sein, das Gehörte komplett anzunehmen und der Tendenz minimal Raum zu geben, Gehörtes mit eigenen Assoziationen und Interpretationen abgleichen zu wollen.

Was kaum wiedergegeben werden kann, ist die Gesprächsreise, die beiden Anwesenden jeweils geschenkt wurde. Ebenso stößt das Buch an eine Grenze, was die Übertragung des Rhythmus sowie die präverbalen und paraverbalen Aspekte in den Gesprächen anbelangt – die oftmals langen Zwischenräume – ebenso wenig die gehörte Klangvielfalt jedes Interviewten.

Der Kehlkopf und die Stimmbänder, Ausdrucksorgan für die Sprache, befinden sich in der Mitte zwischen Hirn und Herz. Hierdurch wagen unter anderem wir Menschen den stimmlichen Ausdruck, um verstanden zu werden in unseren Stimmungen, um geliebt zu werden, wie wir sind. Um erkannt zu werden darin, wer wir im Grunde sind, und auch darin, was durch uns spricht.

Da gibt es etwas, das durch uns und die Sprache mitschwingt, etwas Seelisches, im Verbundensein Berührendes. Natürlich helfen dabei die Mimik, Gestik, die nonverbalen Sprachen mit, natürlich spielen Denkweisen & Bildungsstand ihre Rolle und doch … Ich bin gespannt, wie es der Echtheit des Momentes gelingt, sich durch die Worte, die Sie als Leserschaft hier finden, zu transportieren.

Sämtliche Interviewten wählten selber, ob sie mit Namen oder gar Kontakt erwähnt sein wollen. Sie freuen sich über eine Kontaktaufnahme, über Fragen oder gar einen Besuch.

Seit jeher berührt und beglückt mich, die Namensbedeutungen der Menschen zu erfahren oder zu vergegenwärtigen, mit denen gerade, also im jeweiligen JETZT, ein Austausch geschieht – das zieht sich durchs Leben wie durchs ganze Buch.

Ausgewählte Zitate laden ein zum Nachlauschen, zur Introspektion, zum Traumreisen. Oft erfordern solche Aussagen für mich lange Verdauungszeit, bis ich rückblickend eine persönliche Entwicklung wahrnehmen kann. Ebenfalls finden sich Texte aus der Welt der rituellen Gesänge, die in ihrer Intensität mich in tiefsten Seinsregionen seit vielen Jahren berühren. Susanna Maeder (www.musik-Rituale.ch) bin ich dafür dankbar, dass ich durch das Singen ein tiefes Verbundensein ankern konnte, wie ich es nur durch die Meditationspraxis erlebe.

Dieses Buch will Anhaltspunkt sein für die Bedeutung des Miteinanders, will beitragen zum Wiedererkennen (to recognize), dass niemand allein ist mit all den Fragen, die den Menschen seit jeher begleiten. Soweit ich bis heute beobachten kann, geschieht Wunderbares so: Begegnen sich Menschen zu bestimmten Fragen, geschieht ein Entwicklungsecho ins gesamte Universum, ins große genauso wie in den Mikrokosmos. Dabei ist wichtig, das, was JETZT ist, bedingungslos anzuerkennen. Teil der neuen Ordnung ist, sich getragen zu fühlen, blockierte Zustände in einer Gemeinschaft – Remo Largo nennt dies Sippe – auszuhalten, anzunehmen, sich ganz einzubringen. Statt immer zu wissen, wie und wann sich etwas zu lösen hat, können wir uns üben, uns alles zuzutrauen.

Beobachten Sie, welches Gespräch was bei Ihnen auslöst.

Selfie mit der Kohlmeise

Aus einem Garten? Wie sah es dort aus? Lauschig, geräuschvoll, friedlich, die Zeit steht still, die Luft bewegt alles Wachsende, irgendwo plätschert es. Die Insekten und Vielfalten summen emsig, Farben sind Wegweiser wie Düfte. Damals, im vierten Lebenssommer, soweit ich mich erinnere, stand ich nach dem Mittagsschlaf auf und fand Großmutter zwischen den Beerenstauden am Tun, sammeln, jäten, gießen … meine Aufmerksamkeit galt den Bewegungen und Formen, galt allem Lebenden. Eine Handvoll Erde, wie wohl sie sich anfühlt.

Später im Leben meinte ich, meiner Mutter im Garten helfen zu müssen. Lieber wäre ich da meinen Ideen gefolgt. Pflanzen gießen blieb ihr vorbehalten, dies hätte ich am liebsten gemacht. Damals ließ das Müssen mich die Schönheit vergessen. Heute ist der Garten ein Ort, wo ich einen Teil vergesse, wo das Gefühl, im Einklang mit der Natur zu handeln, wohl zu den eindrücklichsten Erlebnissen dieses Erdenlebens zählt.

Bei der Geburt unserer ersten Tochter wurde die Vision Familie real. Ein Zuhause der Liebe zu schaffen, ein Ort der Geborgenheit, schien uns weniger abhängig von den äußeren Formen. Als der erste Sohn Florian geboren wurde und sechs Jahre später die Zwillinge Kay und Emily, standen tiefe Entscheidungen bevor. Klar sehnten wir uns nach einem gutschweizerischen Eigenheim. Es nicht zu haben, kann in unserem anerzogenen Denken bereits eine Wertung beinhalten. Doch hielten wir uns bereits als junge Eltern (El: alte Endung, die Gott repräsentiert; Ter die Kurzform der Mutter Erde, Terra) daran, dem Leben zu vertrauen und statt dem Immobilen das Mobile zu bevorzugen. Wie mit jedem Kind, so geschieht es mit allem. Im Lebensfluss ist alles enthalten und daraus gebirt, was der spirituellen Entwicklung, dem Werden, dient – mehr dazu im Kapitel von Kamlesh D. Patel. Ja, Dienen scheint mir ein Faktor, der unsere Gesellschaften lebendig hält. Aus der Liebe dem Leben zu dienen ist dem Menschen innewohnend, das Überleben als Sinn weicht dem Einheitsbewusstsein, in dem Leben als unendlicher Zyklus wahrgenommen wird. Da existieren durchaus Übergänge, doch synchron in einer zeitlosen Fülle.

Im Garten habe ich einen Lehrer gefunden, der mich der De-termin-ation natürlich nahegebracht hat: Beinahe täglich möchte ich eine bestimmte Zeit in ihm arbeiten, komme genauso regelmäßig zu spät nach Hause. Wie ist das möglich? Viele Wünsche kenne ich, viele Angebote im heutigen Leben nehme ich wohl wahr, doch der Garten erinnert mich, dass alles da ist, was ich brauche – die Zeit löst sich auf in der Faszination des Wachsens und Vergehens – natürlich Lernen.

Da war dieser frische Morgen Anfang Mai, als ich schlaftrunken den Garten besuchte, um zu schauen, welche der zarten Salat und Gemüsesetzlinge die Nach(k)tschnecken überlebt haben. Die Kohlmeise flog nahe bei mir, setzte sich auf den Lavendel, auf den Rucksack, auf die Hand, die Schulter, das Knie und zwitscherte mir Unverständliches in unbekümmerter Manier. Als ich Menschen davon erzählte, war mir klar, dass die Einen mir dies kaum glaubten, andere durchaus. So entstand, diesen Moment mit dem iPad festzuhalten. So bitte ich die fotogene Kohlmeise wie einen Mitmenschen, ob er wohl mit mir ein Selfie wagt. Nach einigen Anläufen springt er mir auf den Kopf und es scheint ihm auf der selbstgestrickten Kappe sehr zu gefallen.

Tatsächlich spielen die Elemente ihren Tanz, zwitschern die Vögel und die Kohlmeise hat sogar eine Liebesbeziehung aufgebaut zu mir, die mich jedes Mal aufs Neue berührt.

„Niemand kann ohne Selbsterkenntnis selig werden. Denn aus ihr geht die Mutter des Heils, die Demut, hervor.“

Bernhard von Clairvaux

(1091–1153), französischer Zisterzienser-Abt und Theologe

Wie ich als Junge zuhause sowie in der Schule realisierte, dass es Menschen gibt, denen die vielen Fragen von mir unangenehm sind, weil sie sie nicht beantworten können oder weil sie fürchten, den Gleichmachungsplan nicht einhalten zu können, machte mich dies sehr traurig – die Fragen jedoch blieben wach. Viele Stunden verbrachte ich vor dem Schulzimmer und hatte Zeit zum Gedankenwandern.

Eine Be-Wegung im Bildungsbereich, die sich dank eines indogermanischen Ausdrucks für „Spuren“ LAIS nennt, nimmt sich dem Wesen des Lernens an, doch mehr dazu später im Buch. Das Fragespiel habe ich hier definitiv neu entdeckt. Dies bestärkte die Freude, Fragen so zu stellen, dass diese Fragen weitere Fragen generieren. Wo Antworten offenbleiben können wie ein Mund beim Staunen, wo hingeschaut werden will, getrieben vom Kernwunsch, „ES“ wirklich wissen zu wollen.

Was ist Vertrauen?

Wie geht „ohne Bewerten“? Zuhören wollen, achtsam im Innern spüren, was ist, und doch unbekümmert bleiben; uneingeschränkt akzeptieren, das bei sich Anklingende um„fassend“ umarmen, kurz: Eingelassen-Sein.

Was ist behindert? Behind im Englischen beschreibt das Feld hinter einer Person oder einem Gegenstand. Fehler suchen versus Helles sehen?

Was ist Aufgabe?

Wann bin ich zufrieden in dem, was ich tue?

Was ist selbst wirk-sam?

Was über greifend – versus Integrität?

Wie erwachen aus der Sprachlosigkeit? Wie wieder stehen?

Was ist Re-sistere?

Was heißt Re-Bell?

Wieder erklingen?

Was ist Beobachtung?

Wer oder was ent-wirft mein Leben?

Von wo kommt Sehnsucht nach …?

Träume zu haben ohne darin unterbrochen zu werden, das wünsche ich allen Menschenbrüdern und Schwestern … Unsere Zwillinge haben als 10-Jährige folgenden Traum. Sie wollen Bauern werden, einige Kühe haben, einige Pferde, einige Hühner, einige Katzen. Sie wollen Raum bieten für Jungs und Mädchen, die kein glückliches Zuhause haben – dies in der heutigen Zeit, wo Träume stark beeinflusst werden durch die Interessen der Unterhaltungsindustrie. „Mein“ Traum ist ein „Einfach Werden“. Wäre er manifestiert, seine Kraft hätte sich erschöpft, wäre schwere Materie geworden. Lebendiger, sich niemals erschöpfender Traum ist, dass Schöpfungskraft ihr leichtes, lichtvolles Spiel fortsetzt durch uns und wir uns ohne Widerstand hingeben den Gezeiten des Lebens, des Werdens – was ist Vergehen?

Februar 2017

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, dass ich mich dazu entscheiden werde, ein Buch zu schreiben, der Titel blieb lange unerkannt. Die Arbeit mit einem jungen Team und mit Jugendlichen ist herausfordernd und macht doch enorm Spaß. Seit bald 10 Jahren bringe ich viel eigenständiges Know-how, ein großes Netzwerk, unbändige Leidenschaft jeden Arbeitstag zu 100 % ein. Neben vielen Grundsatzdiskussionen, ethischen Haltungsauseinandersetzungen, individuellen Stärkenprofilierungen, kreativen Team- und Kommunikationstrainings fanden regelmäßig intensive und somit bewusstseinraumerweiterende Naturerlebnisse und kompetenzerweiterende Arbeitseinsätze statt. Ich bin dankbar, neben der Selbstständigkeit ein regelmäßiges Einkommen als Begleiter in herausfordernden Lebenssituationen zu erzielen. Es gibt auch Sand im Getriebe der Firma. Der Kanton ist wichtiger Geldgeber und so verbog sich der Chef oft zum Wohl der Firma, sozial fragwürdige Personalentscheide erzeugten fahlen, geheim gehaltenen Nebengeschmack. Selber streute ich wohl unbewusst auch Sand ins Getriebe, z. B. mit der Idee, die Löhne in der Firma transparent zu machen. Einige unausgesprochene Geschehen liegen in der Luft und die Geschäftsleitung verschiebt seit langem, sich genauer auf die Finger blicken zu lassen. Wie es weitergeht?

Aus einer Mailkonversation:

„Das zu versorgen/entsorgen, das aus dem Sicht-/Brauchfeld soll, von dem man sich aus verschiedenen Gründen noch nicht trennen will, etwas Bewahrendes, Geräumiges, an, in und um das sich Energien ‚ranken‘ …“

Meine Antwort: „Im Schweizerdeutsch kennen wir das ‚Ranggifödli‘. Es beschreibt ein Kind, das sich auf dem Stuhl unruhig hin und her bewegt. Oder den Menschen, der kaum zur Ruhe kommt, noch innere Ordnung sucht.

Genau, niemanden ‚einschränken‘ fühlt sich stimmig an. Die Raser sein lassen, die Andersdenkenden im Herzen umarmen, die eigene Offenheit feiern, den Eigensch-‚rank‘ soweit öffnen, wie angenehm …

Die Sonne schränkt meine Sicht grad ‚ungemein‘ ein, die Wärme bringt meinen Schrank zum Vorschein, ich lache insgeheim …

An deine Frau meine Hochachtung für ihre Geduld mit diesen Herausforderungen und Erwartungen ihres Mannes. Wobei erwähnt ist, dass sich diese ja auch durchaus sehen, hören, fühlen, spüren, riechen lassen. Ich denke da insbesondere an eure wundervolle Tochter.“

April 2017

Verbindung

Aus Babujis Tagebucheinträgen, hier der Eintrag vom 31. 05. 1945

Lalaji:

„The trend of the times and struggles for livelihood have become such that it is difficult to escape from their impact. But, he alone is the man who does not allow himself to become a victim of these. Those, who have seen my life can guess how happy I used to remain. My face always radiated cheerfulness. Troubles and tribulations were not few in my life. But the thing was, that I had developed the habit of remaining joyful under all circumstances and used to think every difficulty as being God-sent and remained submissive to His will. One should not be displeased by the thing sent by the beloved. This is against the etiquette of love. Is not the story of Meera Bai a befitting instance? She drank poison on merely saying that it is prasad (Erklären) of, or sent by, Lord Krishna. None is foreign to friendship whether he is a dear one or a relative. The relationship of love is called friendship. If observed closely, enmity is also a kind of relationship which can ferry one across, provided that it is properly utilized.“

Diese Worte fallen unmittelbar nach einem Satsangh-Sanskritwort für Gruppenmeditation. Ich folgte einem Impuls, etwas vorlesen zu wollen, und wählte behutsam ein Buch aus dem Regal. Gern empfehle ich, dies regelmäßig zu tun. Meditiere, dann zücke ein Buch, warte einen Moment und schlage dann eine Seite auf. Der Text hat mich sehr berührt.

In den folgenden Tagen begegne ich einem Mädchen namens Meera. Erneut taucht dieser Name auf. Was bedeutet der Name Meera? Er lehnt sich an das lateinische Verb admirare, was übersetzt „bewundern“ heißt. Während des Lauschens erscheint die Wunde im Wort, bestärkend die Hinweise, dass dieses Leben sich dazu anbietet, alles Trennende zu heilen. Gewaltig und berührend erinnere ich mich an all die Momente, in denen es mir gelang, vor emotional gesteuerten Reaktionen zu fragen, welcher Teil in mir dies gerade ausführen will und was das Herz dazu sagt … Und wie sich der Augenblick verändert mit diesem Gewahrsein. Im Sanskrit/Hebräisch finden sich unter Meera Synonyme wie light, die weibliche Göttin, prosperous. Was bedeutet das? Irgendwas mit wachsen? Pro (Für … (Sich?) das Leben) sperare: hoffen, wachsen, anreichern, was man (proper: das Eigene) hat (mundane) oder ist (spiritual). Dankbarkeit erfüllt mich ob dieser Erinnerung, die in wenigen Minuten stattgefunden hat.

Nachtrag: Heute ist Meera meine Nachbarin und herzliche Freundin unserer jüngsten Tochter Emily.

Eine weitere Verbindung berührt mich seit Monaten. Professor Arn wagt es, öffentlich anders zu denken. Er wagt, in einer bedächtigen, authentischen Art zu wirken. Eines seiner Bücher untersucht die „agile Hochschuldidaktik“. Hier möchte ich exemplarisch folgenden Mailaustausch vom 15. 12. 2016 wiedergeben.

„Lieber Christof,

in der Nacht sind folgende ‚weiterführende‘ Themen aufgetaucht aus der Luzidität der Traumwelt. Was ist Verantwortung, was ist Entscheidung, wie wird sie wahrgenommen, wie gelebt?

Was ist Haltung und was ist Meinung?

In der Auseinandersetzung mit diesen Aspekten kann ‚Selber Denken‘ eine Mehrdimensionalität entwickeln.

Herzlichst Pascal“

Antwort von Christof Arn (12. 01. 17)

„Lieber Pascal

Es war bei mir viel los, viel Gutes vor allem – und jetzt fahre ich Zug und habe Zeit für Mails, die mir wichtig sind, auch wenn sie schon weit zurückliegen – weit für eine Mail jedenfalls.

Verantwortung ist, denke ich, wenn man überzeugt ist, jemandem ‚Antwort‘ geben zu müssen oder zu wollen, und zwar Antwort auf die Frage: Hast du deinen Werten entsprechend gehandelt?

Meine Haltung, denke ich, sind eigentlich alle meine Werte in mir drin zusammen. Nur klingt das Wort ‚Haltung‘ ein bisschen starrer als ‚Werte‘. Obwohl mir das Wort ‚Haltung‘ schon wichtig ist, krieg’ ich, merk’ ich grad, immer ein bisschen einen angestrengt-geraden Rücken dabei.;-) Herzlich grüßt Christof.“

(13. 01.) „Lieber Christof,

danke deinem achtsamen Spiel mit den Worten. Ich beobachte, dass diese ‚Werd(t)e‘ sich stetig einem Zentrum annähern, sicherlich umkreisen, Formen sind, die einem Ursprünglichen aus verschiedenen Perspektiven gewahr werden wollen. Dass da bisweilen ‚Kriege‘ um Haltungen geschehen, möge bald der Vergangenheit angehören.Wann wird das geschehen, dass der Mensch selber denken will? Wenn er bedingungslos im Zustand – ebenfalls komisches Wort, das englische ‚condition‘ hört sich fließender an – des Vertrauens ins Leben verweilt, in Demut und echter Bescheidenheit den Moment atmet, sich seiner innewohnenden Vollkommenheit gewahr ist?

Allerliebst Pascal“

„It is the general human condition that happiness and sorrow are always two sides of the proverbial coin. Yet, when the sorrows set in, life becomes bleak and often frightening, and that is when one needs to have faith that things always must, and do, change for the opposite. If we would but remember this law, for it is a law, then during times of happiness and joy, of good health and sunshine and laughter, we can always prepare for the change that must, and will surely, come.“

Chariji

Mai 2017

Freie Schule Bergmeilen/ZH

Persönliche Eindrücke nach dem Workshop mit Eltern und Lehrermenschen am 06. Mai

Nach dem Einatmen der Atmosphäre dieses wundervollen Ortes beginnt der Workshop mit zwei „Oh“, die ich an die Wandtafel male. Das eine erweitert sich mit „W“ und „er“ am Schluss, das andere mit „W“ und „in“ am Schluss.

Daraus ergab sich die Vorstellungsrunde wie die Ausrichtung des Morgens. Kurz vor Beginn schenkt mir ein Junge einen Ansteckknopf mit einem Detektiv. Im Verlauf des Workshops entstand aus der Achtsamkeit „Dedication & effektiv“. Der Detektiv will aufdecken, entdecken. Er handelt aus dem Gefühl der Zuversicht, alles auszusprechen in den für einen Fall relevanten Beziehungen und Ereignissen. Dankbar bin ich für diese Perle dieses Morgens.

Wir sammelten viele W-Fragen … Spontan ergab sich ein idiolektisch geführtes Gespräch mit einer Mutter. Die Idiolektik ist die an der Eigensprache orientiere Gesprächsführung. Für sämtliche Haltungsfeinheiten, die sich dank der Idiolektik jeweils bei beiden im Gespräch Involvierten, ja sogar beim scheinbar passiven Zuhörenden kontinuierlich weiterentwickeln, finde ich kaum Worte, weil das Geschehene jenseits der Wortwelt berührt – ein Phänomen.

Dieses gemeinsame Lauschen und diesen Raum zu schaffen, wo Haltungen sich im eigenen Prozesstempo ent-wickeln können, macht mir Spaß. Da empfinde ich eine starke Kompetenz, deren leichtes Wesen, das auch jegliches Unwissen wie alle Weisheit in sich birgt, sich angenehm anfühlt.

Anschließend entwickeln wir gemeinsam ein Schaubild zur Frage: Was passiert, was ist möglich? Ein Schaubild beginnt mit einer Frage und macht dank allen Anwesenden sichtbar, was – wo auch immer – im Äther ist.

„Restlessness is good. It indicates inner craving for the goal. Really speaking, in an advanced abhyasi, the restlessness is always there but submerged. Now when you think of coming to me, the longing begins to developp and the longing becomes restlessness until the desired goal is reached. So this restlessness comes into the experience.“

Babuji

Dieses Zitat erinnert mich jeweils, dass diese innere Freude, die ich oft auch als Ungeduld wahrgenommen habe, unbändiger Antrieb ist, die Rolle des lernenden Menschen wieder und wieder einzunehmen, ein Leben lang, zumal dies der Grund für mein aktuelles Dasein ist. Jedes Gegenüber hat etwas Großartiges zu bieten und ich bin dankbar, mit diesem Fokus an vielem interessiert zu sein. Ich stelle mir gerne Fragen, die oft diametral erscheinen mögen und erst später Sinn zeigen. Wie sagte doch der Dalai Lama: „Wir erkennen etwas erst als das, was es ist, bis wir es aus allen möglichen Richtungen betrachtet haben.“ Dank Daaji bin ich gewiss, dass es nach diesem ruhelosen Zustand weitergeht. Innerer Frieden, vollkommene Liebe und Bliss sind Teilaspekte auf der spirituellen Reise.

Tore zwischen Räumen – Verbundensein

Früher interessierte mich, was der Begriff Interesse wortgetreu bedeutet: inter esse oder dazwischen sein. Da ist also eine Person und da ist ein „Gegen“stand, ein Zustand auch. Da ist ein Raum dazwischen, etwas Unbekanntes, Neues. Es braucht – egal was es mit mir macht – früher oder später weggewischt oder ge„Räumt“ zu werden. Der Traum ist vorbei, Verbundensein „ent“-steht oder kommt zum Vorschein. Was wiederum bedeutet, dass alles bereits zuvor da war, genial. An diesem Weekend habe ich selber bei mir beobachtet, dass diese Idee des Verbundenseins präsent ist, wenn ich nicht gewahr bin, was gerade geschieht, weshalb es geschieht, wie es geschieht. Es gibt einen solchen Punkt oder ein Tor in der Meditationszeit. Durchschreitet das beobachtende Wesen dies, öffnet sich ein neuer Raum (die Tore erinnern mich an Michael Endes Buch „Die unendliche Geschichte“), in dem hinter all den Ablenkungen, und im Anschluss an die einfache Ausrichtung – oder Einrichtung? – auf mein Herz etwas geschieht, das mich durchaus an Raumschiff Enterprise erinnert – dieser Moment nach dem Start. Die Bewegung ist zuerst nachvollziehbar, das Tempo nimmt zu, eine neue Stufe wird gezündet, plötzlich boosten (vgl. www.inspirit.ch) die Triebwerke und das Schiff verschwindet im Nu … von da retour zu kommen, zu sich zu kommen, ins Bewusstsein zu kommen, fühlt sich dann eher mühsam an … beinahe eine Form von Gewalt … und es ist die vertrauenserweckende Gewissheit, dass dieser beschriebene Raum seit jeher da ist, die mich den Tag in „Verbundensein“ gestalten lässt. Der Dalai Lama sagt in Bezug auf die Bedeutung der Meditation, wir sollen tausend Tode sterben und so dem Leben näherkommen.

Wenn die Frage, was Verbundensein ist, auftaucht, kann ich diese kaum beantworten. Ob wir überhaupt steuern können/wollen/es brauchen, um in den Fluss zu kommen?

„Give up, man, give up, let it go, keep it simple, be, who you are, we love you, whatever happens.“

„The Master’s transmission works without resistance because it is the power of love, which is reflected back in us as the power of love. Hate breeds hate. Similarly when we are afraid, we also breed fear in the other person. But when there is only love, the reaction can only be love. So the only force in nature which, while obeying the law of nature, acts in our favor, is the power of love!“

Chariji

„Happiness in itself is real existence. Really speaking, happiness alone exists, and all else, namely sorrow etc., is nothing but illusion.“

Lalaji

Wertvolle Selbstpflege

Jeden Morgen, seit das Kind einen Kamm selber benutzen kann, widmet sich dieser junge Mensch seinen Haaren. Es kam bis heute äußerst selten vor, dass die junge Frau verpasst hat, die Morgenstunden ihrem Ritual der Schönheit zu spenden. Dafür früher aufzustehen, mit frischem Geist das Haus zu verlassen, diesen Wert hat sie für sich gepflegt. Da hat auch der Vater mit seinen Voten gegen verbrennende Haare, Maschinen für dieses und jenes sowie das Zuviel an Kosmetik nur geringen Einfluss. Der Vater stammt aus einer gepflegten Familie. Die Sonnencreme gehörte ebenso zum Muss wie die Ausführungen darüber, wie Kleider Leute machen und wie die Frisur zu sein hat. Als Junge beschenkte ihn das Leben mit einem Zwischenfall. Er wurde von 2 andern Jungs dermaßen zusammengeschlagen nach der Schule, wohl ein Frustakt über den Jungen, der ohne Lernen Glanznoten zauberte. Neben seinem Gesicht im Schlamm waren es auch die neuen Schuhe. Die Hosen bekamen auch Einschnitte, die zu flicken mit Aufwand verbunden waren. Die Eltern beschimpften den weinenden Jungen vor allem der verschmutzten Kleider wegen. Die Schrammen waren nebensächlich. Viele Erlebnisse wie z. B. in Afrika oder Indien, wo die Armut sich einem westlichen Verständnis haarsträubend zeigen kann, erkannte er für sich, dass ein einfaches Leben anstrebenswert ist, dass Reichtum sich definitiv wenig über Geld und Materie definiert, vielmehr sich in einem gesunden Beziehungsnetz erfüllt.

Sie wählt sich die passenden Schuhe für den Tag aus ihrem beachtlichen Sortiment, vom Vater liebevoll Arsenal genannt. Weshalb braucht ein Mensch so viele Schuhe? Von wo kommen all die durchaus plausibel klingenden Argumente, die jedem Schuh seine Berechtigung zuschreiben? Und wie wichtig sind solche Betrachtungen überhaupt? Diese junge Frau steht zu sich, pflegt sich, liebt sich selbst und liebt so das Leben, was mich berührt.

Halt auf Verlangen

Guttannen, Geißencharakter, ora et labora, Bachrauschen, Windkontinuum, das die Kunde durch die Bergtäler trägt – was er wohl erzählt auf seiner Runde zur Stunde mit seinem Munde aus Sicht seines hohen Alters? Muse und müssen, Vielfalt von Materialien, Farben und Formen, Einssein, Schweifen und Streifen, passiv beobachten, den Augenblick als ewiges Jetzt lieben im Kontinuum des scheinbar Vergänglichen, des Unmissverständlichen …

Unsere Familie besucht eine Bergbauernfamilie in Guttannen. Da ich frei und unregelmäßig arbeite und aushalte, dass ich grad kaum Geld nach Hause bringe, eröffnen sich Möglichkeiten wie diese, jemandem unentgeltlich einen Tag Arbeit zu schenken, der dafür dankbar ist.

„Today’s world is, ‚give less and less, get more and more‘. But in the spiritual world, it is, ‚give more and more without thinking of the self‘. So there is no getting at all. The more you give, the more you become.“

Chariji

„If you ponder over the word ‚life‘, you will come to the conclusion that life is only that which is connected with living. My expression makes it clear that there is certainly some type of living with which life is connected. At the same time, it is also clear that the living with which this life wants to remain connected is eternal and immortal. If we merge our life in that life, it is then the real life, where there is neither bliss nor sorrow, neither pleasure nor pain. I wish to lead you all to that life which alone is the goal of life as I have put it.“

Ram Chandra

Sind wir Mitglied von etwas, taucht unweigerlich die Frage auf, wie wir mithelfen können. Kommen keine klaren Aufträge, ist ein Höchstmaß an Kreativität und Selbstbestimmung möglich, schwindet bei manchen rasch die Bereitschaft, sich proaktiv einzubringen. Woran kann das liegen? Sind wir entlernt worden, uns selber zu denken, uns selber alles zuzutrauen? Ein herrliches wie dämliches Nachdenkgeschenk, eines von vielen, um Handeln zu umgehen.

Liegt es an uns, an den andern … wo könnte ich es zuweisen, von mir weisen, abweisen … da lausche ich und erinnere mich an den Hinweis: Es liegt alles in mir.

Heute begegnete mir in der Bahn „Halt auf Verlangen“. Welch wunderbarer nächster Hinweis, durchaus vertraut. Auf Verlangen „erledigen“ wir Aufträge, befriedigen an uns gestellte Leistungserwartungen – auch die eigenen an mich zählen dazu –, weisen uns aus, genügen ja dennoch niemals, da es von Anfang an zu viele waren. Wie das? Ich verstehe „Halt auf Verlangen“, dass nur aufgrund eines Bedürfnisses angehalten werden soll. Im Zug geht das ja noch, da ist vorgegeben, wann welche Station wir erreichen. Im Lebenskontext tauchen da multikomplexe Inhalte auf.

Wie erkenne ich ein Bedürfnis von mir respektive unterscheide es von anders gelagerten, zur Gewohnheit gewordenen Wünschen, die ich als Bedürfnisse umgetauft habe?

Wie pflege ich das eigentliche Bedürfnis?

Was brauche ich, dies als Priorität anzunehmen?

Was ist meine Pflicht?

In Sippen, in Familien mögen Menschen das Lernfeld vermehrt nutzen, selbst das Heft des Lebens in die Hand zu nehmen, darin zu lesen. Herauszufinden, was in sich selbst liegt. Herauszufinden, nach was das Selbst verlangt, nach was die Menschheit verlangt und die Kinder im konkreten Fall.

Wie macht es die Natur? Sie spendet Samen im Überfluss, deren natürliche Verbreitung geschieht … scheinbar zufällig fällt das Gut irgendwohin, bleibt liegen und geht (ergänzt man die Götter auf Lateinisch: dei, so wird daraus gedeiht) vergessen … wird gegessen … oder wächst, wo der Boden wie das Umfeld den passenden Moment zur Initialzündung anbietet, eröffnet oder bereitstellt, gleich einem natürlichen Angebot, das übrigens keine Werbung braucht. Dort geschieht das Wunderbare: Dynamisch wird Materie angezogen und die innewohnende Essenz in – Form a(k)tioniert, es will sich mani (durch die Hand-„Lung“) Fest-ieren – Halt auf Verlangen – das Leben will.

Die Natur hat kaum Kalkül, vielleicht eine begeisternde, allem innewohnende Bestimmung, die sie konsequent verfolgt, „ohne Wenn und Aber“ (siehe Interview mit Hans Hermann Ehrat). Dies kann Evolution bedeuten – dem ginge eine Involution oder Inspiration voraus. Man kann es auch Verwirklichung/Realisierung des Innewohnenden nennen. In dieser totalen Ausrichtung und Verbindung ist die Erwartung im Verlangen mit der Schönheit einer Geburt gegeben. Das volle Vertrauen aus unbändiger, bedingungsloser Lebensliebe leitet, führt … Impuls auf Impuls auf Impuls … schneller, als wir es wahrzunehmen fähig sind, was wiederum von uns viel „meer“ Langsamkeit erfordert. Darin liegt natürlicherweise kein Verlust, denn Überfluss ist Fülle – wie das Meer.

Diese Fülle möge in jedem Schulsetting einfließen, Jetzt – Halt auf Verlangen.

„Das intuitive Denken ist eine heilige Gabe und der rationale Geist ist ein guter Diener. Wir haben eine Gesellschaft entwickelt, die den Diener verehrt und die Gabe vergessen hat.“

A. Einstein

„Bisch on oder Bisch of?“

Gedankenreise mit einer Seelenschwester mit dem Nachnamen Bischof

„Deine Worte kommen im geeigneten Moment. Die Sternenkräfte strudeln mich ganz schön durcheinander, finde mich in dunklen Abgründen wieder. Ich stelle alles je Aufgebaute in Frage, finde in der Nähe zu mir selbst, in der Versenkung erst den inneren Boden, der mich mit der weisen Erdgöttinkraft verbindet. Ich suche das Wasser, das mich einhüllt und trägt, und möchte nichts entscheiden, möchte nicht mehr sprechen … dann kommt die Erinnerung an unsere Gesprächsessenz: Bisch on oder Bisch of, bist Du an- oder ausgeschaltet? Sie erinnert an das Verbindende, das uns alle tragende Leben, das nichts fordert, keine Zeit kennt, weder binden noch zu lösen braucht, einfach ist, vollkommen ist, in dir wie in allem, also auch in mir findbar ist, wenn ich mich denn öffne all dem Schmerz aus dem ‚sich Unverstandensein fühlen‘, ‚sich fehl am Platz denken‘, nicht über diese Schatten meinen springen zu können … Bisch on oder Bisch of? Warten, lauschen, da sein.“

„Liebe M,

ich freue mich, von dir zu hören, erinnere mich diese Tage erneut an dich durch die Seiten von ‚Gespräche mit Sirius‘, Band 2 (ca. S. 80 bis 111). Kennst du das Buch ‚Eiland‘ von Aldous Huxley? Ich sehe in dir so vieles, das heute und jetzt gebraucht wird. Jetzt ist es möglich, die Krusten der Vergangenheit in Liebe einzutauchen und staunend zuzusehen, wie sich diese Materie der Altlasten auflöst und sich erinnernd wieder zum Wohl ins Ganze, ins Vollkommene einfügt. Ich wünsche dir solche Fügungen. Sie bieten sich selber (aus)dauernd uns an. Unerschöpflich, unermesslich, was wohl eine unserer großen Herausforderungen ist, sind wir doch gelernt, alles zu messen. Wie misst man Fülle, wie Glückseligkeit? Was sind wir eher gewohnt, zu messen?

Beobachtend aufbrechend, sich neuen Dynamiken wieder und wieder hingebend, sich seiner Göttlichkeit liebevoll bewusst werdend, einfach sein.

Pascal“

„Das Maß der Liebe ist Liebe ohne Maß.“ Bernhard von Clairvaux (1090–1153) christlicher Mönch und Mystiker

Daniele Ganser, Weltfrieden

Am 20. Mai besuchte ich den Vortrag von Daniele Ganser, Friedensforscher und häufig als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkter Mensch. Seine natürliche Art, wie er die Hintergründe zum „Krieg gegen den Terror“ mit Bildern und Tatsachen aufzeigt, beeindruckt. Eine gewisse Ohnmacht hat mich beschlichen, je mehr ich erkannte, dass die Mechanismen der Macht über den Einsatz von Medien und deren mehr oder weniger bewussten Verbreitung von gezielten „Fake News“ die Menschheit in einem ihrer kollektiven Traumen (9/11) gefangen zu halten versucht. Wie gehen wir um mit den täglichen Bombardements von Eindrücken aus den Kriegsgebieten? Wie gelingt ein sauberes Ordnen für den Menschen, der selber nie vor Ort war (Israel, ich komme)? Zum Schluss erinnerte er an eine wichtige Wahl, die uns Menschen zur Verfügung steht: die Achtsamkeit, wie wir den Tag gestalten, wie wir lernen können, mit diesen verwirrenden Emotionen in die Natur zu gehen, und uns da verbinden können mit der heilenden Gegenwart desEinfachen, Natürlichen und bedingungslos Echten. Er nutzt das Bild einer Schneeflocke, die, wie so viele andere Erscheinungen in der Natur (vgl. Fibonacci), erinnern will, dass eine Ordnung durchaus gegeben ist. Gerade wenn einem die Welt im Chaos vorkommt, kann diese Besinnung ungemein hilfreich sein, zu entspannen und aus der Sicht des Beobachters all die Gedankenproduktionen wahrzunehmen, ohne sich damit zu identifizieren.

Daniele Ganser rät, digitale Devisen regelmäßig für einige Zeit zu unterlassen, versuchten Verunglimpfungen und Angriffen von außen einfühlend zu begegnen. Er erinnert, dass eine Voraussetzung für nachhaltigen Frieden ist, sich selber zu üben, aufmerksam zu sein in der Begegnung mit dem Nächsten. Das kann konkret bedeuten, vor den übl„ich“en Reaktionen einige Atemzüge innezuhalten und zu spüren, was da gerade abgehen möchte.

Solch konkreten Bewusstseinstrainings stimme ich vollkommen zu. Bis auf ein Notfallhandy, dessen Konto ich für ein Sommerlager kaum zu füllen wusste, lebe ich bewusst ohne die Dauererreichbarkeit.

„As a matter of fact, world peace can never be possible unless we take into account the inner state of the individual mind. World peace is directly related with individual peace, for which the individual mind is to be brought up to the required level. If the individual mind is brought to a state of rest and peace, everything in the world will then appear to him in the same colour.“ Babuji

Einfach Werden inspiriert den Peregrinus

Wir Menschen sind Pilgerer durch das Land des Lebens. Es ist so riesig, dass wir einige Male wiederkommen, um das zu lernen, was gerade ansteht. Lernen geschieht einfach. Jedes Gegenüber, jedes Wesen, jedes Erlebnis ist beseelt und bietet sich als Spiegel an, mehr über sich selbst zu erfahren. Ob Menschen dies bewusst so erleben oder nicht, hängt wohl auch mit der Palette an Prägungen zusammen. Der Peregrinus begleitet durch das Buch und repräsentiert die Stimme der Seele, des Geistes, der inneren Stimme, die niemals verletzt werden kann. Ihr fällt es leicht, aus der Perspektive uneingeschränkter Liebe und Geduld die Person, die im Ich denkt und im Werden begriffen ist, auf dem Weg zur Heilung und zum Einssein zu begleiten. Sie ist gewahr, dass dieses Einsseins sowieso seit jeher die klare Wirklichkeit ist. Diese Figur spielt gern mit den Worten als begrenztem Ausdruck von etwas, das unbegrenzt klingt. Das Schöne an solchen unmittelbaren, sich jenseits des Denkens ereignenden Wortreisen ist deren Freiheit und deren Recht auf Unvollständigkeit, was sie wiederum vollständig macht. Wie erleichternd es doch ist, nicht alles verstehen zu müssen, sich treiben zu lassen im Staunen. Seine Worte sind kursiv geschrieben. Die Geschichte wie die Bedeutung des Namens erfuhr ich zufällig am 17. 08. 2018.

„Was ist Schwingen? So wirkt alles durch das Licht, das alles durchwirkt: Das feurige Herz schwingt, das Seil schwingt, Laute schwingen, Vögel fliegen mit Schwingen, Schallwellen schwingen auch durchs Wasser. Patrick schwingt, Nadine schwingt, ich schwinge, du schwingst, wir schwingen, Mutter Erde schwingt. Pflanzen schwingen, Steine schwingen, Schwerter klingen, Frieden schwingt. Atmosphäre schwingt, Farben schwingen, Moleküle schwingen, alles im Kosmos schwingt, selbst Nichts schwingt, still.“

„Innerview“ mit Liam

(18 Jahre alt)

22. Mai: Einfach werden, was fällt dir dazu ein? „Das ist eine Frage der Einstellung: Sie bildet sich aus den Informationen, von wo wir kommen – Herkunft –, was wir an un-/bewussten Erfahrungen bereits gesammelt haben, welche Umgangsformen wir dabei beobachtet und am eigenen Leib erlebt haben.

Einfach werden kann Folgendes bedeuten: wach, offen, bewusst sein, also eine Vision haben, jedoch weniger zu viele Ziele. Die Welt heute ist krank vor Zielsetzitis und Erwartungserfüllitis.“

Wer bestimmt das Ziel und wer beeinflusst, aus welchen Absichten heraus?

„Was geschieht, wenn es nicht erreicht wird? Eine Frage des Bewusstseins auch, wohin ich meine Aufmerksamkeit lenke. Dankbar zu sein für alles, was ist und auch, was nicht ist; naiv sein (Anm.: Ob das ‚t‘ rausgefallen ist aus der Mitte?). Lockerer werden mit Überzeugungen; mit dem eigenen Körper in nahem Kontakt sein. Streben nach ‚moderation‘, das Gleichgewicht, die Mitte finden, maßvoll sein in vielerlei Hinsicht; gesunde Beziehungen führen, wo Menschen einander ebenbürtig begegnen und im Vertrauen einander und somit sich selbst erforschen; zufrieden sein, mit dem, was ist, was man zu haben scheint; Schönheit in allem sehen; anstehendes JETZT lösen; stressfrei leben, ausreichend Schlaf.“

2-mal 1-fach Ruth

bedeutet Freundin, Ruhe, Tat (es finden sich Geschichten dazu in der Bibel. Symbolbild: Ähren auflesen, der inneren Überzeugung komplett vertrauen)

Ich kenne zwei ganz besondere Menschen, die denselben Namen tragen und schon lange war da ein Wunsch, diese beiden irgendwie ähnlichen Frauen mal miteinander zu erleben. Diesem Impuls folgend, dass die beiden reifen Frauen etwas miteinander „ent-wickeln“ könnten, organisiere ich am 24. Mai 2017 ein Gespräch zwischen Ruth S., Astrologin und Lebensberatung, sowie Sr. Ruth, dem Spitalschwesternorden angehörend:

Ruth bedeutet: die Tragende, das Empfangende, das Ja sagen zur Feinheit, Zärtlichkeit, das alles wird das Marianische bezeichnet.

Sr. Ruth pflegte ihr Mitarbeitenden zu fragen: „Wo sind deine Ressourcen?“

Die weltliche Ruth sinniert: „Bin ich bereit, hinzustehen? Aus der Angebundenheit voll in die Freiheit zu gehen?“

Sie leistet seit Jahren so viele Freiwilligenarbeit. Sie erzählt Beispiele wie das der syrischen Geschwister, die aus der schönen Wohnung in E. nach K. in ein altes Bauernhaus umziehen müssen unter fragwürdigen Umständen. Es macht sie traurig, wahrzunehmen, wie selbst heute viele Menschen im trennenden Denken unterwegs sind, Angst um Steuergelder haben, die für Flüchtlinge ausgegeben werden. Ruth weint. Es schmerzt sie, zu sehen, wie „man“ sich noch bereichert an den Situationen (sei es durch die niederschwellige Arbeitsintegration mit schwierigem Einstieg, wo dann vom kleinen Lohn allerlei wieder abgezogen wird … oder überhohe Mieten für sehr günstige Wohnungen, was der Migrant ja nicht weiß und falls doch, es kaum zu sagen wagt).

Peregrinus: „Sich selbst weniger so wichtig nehmen.“

Sr. Ruth: „Ich spüre große Hilflosigkeit bei dir, Ruth. Ich anerkenne und schätze den Heiligen Geist als Kraft. Erlaube dir dies: Verbündete suchen, Leere aushalten, ins Gebet, ins Empfangende kommen. Wagen, zu warten, auszuhalten, sich in die Geistkraft stellen, gegenwärtig sein, sich zur Verfügung stellen, komplett, bedingungslos, durch sich geschehen lassen, Dankbarsein, sich geliebt fühlen.“

Weltliche Ruth: „Ich habe eine Melodie in mir, schreibe meine Gebete/Gedanken. Wem wende ich mich zu? Mit wem trete ich in einen Dialog?“

„Atme mich, du Geist in meiner Seele.“

(Taizé-Lied)

„Jeder Atem, der in mich geht, schenkt mir mein Leben, mit jedem Atem, der aus mir geht, schenk ich mein Leben, mein kleines Stirb und Werde, im großen Atem der Erde.“

(C. Wijnen, healingvoice.de)

Etwas Wunderbares von Sr. Ruth für den Lesenden: Krk-Wasserfälle in Dalmatien. Sicherlich kennen Sie Ecosia.org, dies ist eine naturnahe Internetsuchmaschine, die gern unterstützt werden kann.

Seit meiner Jugend erforsche ich das Wesen der Präsenz. Menschen lieben es, sich zu präsentieren, egal in welcher Rolle. Das lateinische Verb prä-sentire weist hin, dass wir die Fähigkeit zu nutzen eingeladen sind, mit allen Sinnen zu spüren, was geschieht, wenn wir uns für eine bestimmte Handlung entscheiden. Sentiero bedeutet der Bergweg. Diese Wege bieten dem Menschen seit jeher an, nahe im Kontakt mit sich und der Natur zu sein. Prä weist hin, vor dem Geschehen bereits achtsam zu sein in jedem Schritt und doch Aus-/Weitsicht wie die Schönheit auch im Detail zu (betr)achten. Mit einer Prise Kreativität füge ich ein S dazu und habe eine Frage: Senti Eros? Spürst du die Liebe? Vergegenwärtigen Sie sich ein überschwänglich tanzendes Kind, ein vor Begeisterung quietschendes Kind.

Ein Beispiel dazu, stellvertretend für viele andere. Ich beobachtete eine Szene zwischen Mutter und der kleinen Tochter. Das im Wagen sitzende Kind duschte unter einem Fall von Vorwürfen, Beschimpfungen, wurde energetisch kleiner und kleiner, saugte alles auf wie ein Staubsauger … Die Mutter merkte nicht, dass mit einigem Abstand ich Kontakt mit dem Kind aufnahm, ihm etwas pantomimisch vorspielte. Parallel dazu verband ich mich mit der Energie der Mutter und absorbierte jegliche bestehende Altlasten, die sie stellvertretend für das gesamte System der Menschheit in sich trug. Ich stellte mir vor, wie ein Cleaning, also eine Reinigung, auf wundersame Art geschieht. Durch den entstandenen Freiraum entwickelte sich ein Vakuum, das ich einlud, die göttliche Gegenwart wieder aufzunehmen. Die Mutter erschöpfte sich und vergaß plötzlich die nächsten Worte, verstummte und besann sich, nahm das Kind in ihre Arme. Ich ging zu ihr, legte einen Arm um ihre Schulter, bedankte mich bei ihr und lächelte sie freundlich an. Sie reagierte zuerst verblüfft und dank dem Lächeln des Kindes schien sie plötzlich zu verstehen, was da eben geschehen ist.

Heute vermute ich, dass „ich“ präsent bin, wenn ich dessen Zustand nicht gewahr bin. Dieser Zustand, ähnlich dem Zustand der Faszination, geschieht einfach, ohne gedacht zu werden.

„What is a meditative state? You have centred yourself towards your heart. You are more perceptive, as you are trying to understand things with your heart. When you look at things, your attention is in the heart; your eyes are there. You are always trying to weigh things with your heart; you are not analysing from the mind. Your inner radar opens up. And this habit has to be cultivated. If you want to become sharply discriminative, then this is a must.“

Daaji

Was ist Verantwortung?

Die Frage begleitet mich wohl seit dem Augenblick, als mir mein Vater oder eine Lehrperson in meinem Handeln das Fehlen derselben vorgehalten haben. Warum hast du nicht …/ich hab’s doch gewusst, dass …/bestimmt hast du wieder/du hättest halt …/Ich hab’s kommen gesehen/ich hab’s doch gesagt etc. Heute erkenne ich die Situation dieser Eltern damals, noch unfähig zu sein, sich echt auszudrücken. Deren Bewusstsein und sprachliche Ausdrucksfähigkeit folgten der gesellschaftlichen Prägung der Zeit: Man hat etwas zu sagen oder man hat zu schweigen. So übergab man die jungen Menschen in einen Raum der Schuld und nährte die eigene Schuld zusätzlich! Und Kinder übernehmen schweigend und liebevoll Verantwortung für diesen Mangel. Durchaus bewusst bin ich mir, dass diese Abläufe auch heute häufig zu finden sind.

Wie sie wohl ein Kind natürlicherweise wahrnimmt? Wenn es spielt, dann spielt es, ob das Essen bereit ist oder erst später. Ob die Mutter einkaufen gehen will oder der Vater seine Abendruhe genießen will. Indem es tut, was es will. Und wenn auf dem Spielplatz ein Kind in Not ist, begeben sich Mitspielende verantwortungsbewusst in die Nähe, berühren das weinende Kind, spenden Trost in einer Form. Der Junge unserer Zwillinge stand, sobald er stehen konnte, während des Essens auf und reichte die heruntergefallene Gabel seiner Schwester wieder hoch, unaufgefordert. Ähnliches Füreinander-Dasein ist heute noch regelmäßig da. Kinder helfen natürlich mit in Lernangeboten im Haushalt und bei Arbeiten draußen. In der Natur sind sie unermüdlich am Ausprobieren, wenn man sie machen lässt. Sie wollen erfahren, wie es ist, sie lernen gern an den Grenzen, wenn man sie einfach machen lässt. Machen lassen erfordert eine hohe Präsenz. Präsenz hier verstehe ich als Gegenwärtigsein, zu 100 %. Da sein in der klaren Bereitschaft, eine herzbasierende Beziehung zu pflegen, wo die Gleichwürdigkeit spürbar ist.

Im Kündigungszustand wurde mir von vielen Seiten deutlich gemacht, dass ich rasch einen Verdienst zu suchen hätte, um die Verantwortung für die Familie wahrzunehmen. Doch wie sieht Verantwortung aus? Wenn ich genug Geld nach Hause bringe? Was ist genug? Oder sieht Verantwortung so aus, dass ich echtes Beispiel bin? Ich will mir selber treu sein, will das tun, was ich mit dem Herzen gern tue – leben.

Die elterliche Verantwortung zeigt sich in Entscheiden. Ist der See zugefroren, braucht es heute lange, bis Behörden den See freigeben. Hätte ich damals zugewartet, wäre wohl der See aufgetaut und das Erlebnis für die Heranwachsenden, auf dem in Eis umgewandelten Wasser zu gehen, wäre ein Traum geblieben.

Wann hat mein Kind ein iPhone? Wird es ausgeschlossen, wenn es keines hat? Mir half die Einsicht in einer Meditation, dass meine Verantwortung darin besteht, das Gehirn natürlich wachsen zu lassen die ersten 14 Jahre. Der Zustand vor dem iPhonebesitz ist danach nicht mehr erlebbar.

Wie weit will ich gehen mit Projekten wie dem Gartenangebot, wo zum einen Salat und Gemüse für die Familie und einige weitere Menschen angebautwerden, wo auch andere Menschen Einkehr finden, um mit der unmittelbaren Natur im Kontakt zu sein? Der wunderschöne Garten mit seiner Formen-/Duftvielfalt spendet wichtige Beiträge zum täglichen Essen. Er hilft mehr als erahnbar mit, mentalen Schrott zu katalysieren. Gartengespräche wie auch Waldgespräche verlaufen anders als in einem Raum. Weil Zuhören leichterfällt? Weil wir uns bewegen, uns grundsätzlich erden wollen? Die Pflege der Mutter Erde beinhaltet essentielle Informationen zu unserem Dasein. Wie spannend finde ich die Idee, Samen vor dem Säen mit dem eigenen Speichel zu informieren. Klar, das gesellschaftliche Leben hat andere Normen herausgebildet, deren Bedeutung für bestimmte Lebensphasen hier in keiner Weise abgewertetwerdenwollen. Die Dichte der Angebote lernt uns, aus einer Verantwortung für das eigene Wohl heraus eine Wahl zu treffen. Wie diese zustande kommt, kann z. B. in Steve Ayans Buch nachgelesenwerden – doch dazu später mehr am 10. Juni 2017.

Verantwortung eröffnet weitere Perspektiven aus der englischen Sprache heraus: responsibility: Es findet sich die Brücke (lat. pons) und die Fähigkeit (ability). Wer sich responsiv verhält, ist sich des tiefen Sinnes achtsam gewahr, der im Lebenswirken ent-halten ist – die Fähigkeit nutzen, wieder (re) Brücken der Faszination zu bauen.

„Ver-Antworten“ nehme ich seit vielen Jahren auch wahr als versteckte, herausfordernde Botschaft, zu schweigen, um zu lauschen.

Wie klingt „Ant(i)-Wort“? Gegen das Wort? Spannend zu beobachten ist, dass es sich hierbei vielleicht um eine Lösung handeln könnte, die Generationen der Sprachlosen zu befreien. Ein Herzenswunsch ist, noch viel näher ans Schweigen zu gelangen. Es findet sich als Zwischenraum zwischen Worten. Stille ist das angenehme Momentum, in das hinein etwas beginnt, wohin alles Geschehen mündet. Es ist wie die Sprache Gottes. Momente des Tagträumens erlebe ich häufig als innige Gespräche mit Gott, sei es auf dem Fahrrad, im Garten, beim Staunen ob des Sonnenaufgangs.

In vielen Schwimmsprachlektionen arbeite ich bewusst mit diesen Tagträumen. Wobei der Rhythmus aus dem Wort Traum in den anwesenden Sprachen Vorgabe sein kann für Schwimmbewegungen, die dadurch leichter fallen, weil der Fokus auf einem Begriff liegt. Zudem ist der Atem im Fluss, wenn Worte laut werden. Lektion geschehen auch mal ohne Lautsprache, was die Aufmerksamkeit aller Anwesenden sprunghaft ansteigen lässt. Der große Spaßfaktor ist garantiert für alle, auch die staunenden Augen der Eltern. Er ermöglicht unserem Hirn, die Gedanken fließen zu lassen, Verbindungen knüpfen zu lassen, gegenwärtig zu sein. Probieren Sie’s aus, steigen Sie aus der allgemeinen Tendenz zur Abwertung dieser Momente aus. Erforschen und feiern Sie Tagträumen als überaus wichtige Fähigkeit.

Ein Türrahmen ohne Haus – Tritt ein oder tritt aus

„Man possesses power which he has derived from his thought connection with the reality. When one resolves to do a thing, the connecting link between the thought and the work becomes intensified and one begins to draw power from the real source in accordance with the strength of his thought. When the power begins to flow in and we associate it with a particular point of time, then the remembrance of the work begins to revive in our heart and we begin to feel attached to it in some way or the other.“

Babuji

„Reading books, hearing lectures, borrowing others’ opinions, [a man] limits himself in quoting them. He repeats them like a parrot and does not make them as his own. Such knowledge we term as oral knowledge. But the knowledge of that person who understands the purpose of knowledge and makes it his own by experiencing, staying on it for some time and leading a practical life, is called knowledge in the real sense.“

Ram Chandra

Einfach Werden – Sterben

Beim Schneeschuhlaufen im Frühling fange ich mir ein Souvenir noch unbekannten Ausmaßes ein. Das Unfallknie ist nach der großen Anstrengung wie blockiert und schmerzt gewaltig. Im besten Fall ist es ein Warnschuss vor den Bug, einfach vorsichtiger zu sein, das Runterlaufen „voll-ständig“ sein zu lassen. Da war in der Gruppe der Junge, der erstmals mit Schneeschuhen unterwegs war und inmitten seiner schwierigen Lebensgeschichte ein Highlight erlebte, das ich ihm mit meiner Begleitung ermöglichen konnte.