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Dreitausend Jahre vor und zurück - und ein Teleportersprung ins Ungewisse Auf Terra und den anderen Planeten des Solaren Imperiums der Menschheit schreibt man Mitte April des Jahres 3434. Nach der Testreise, die Perry Rhodan ins Südamerika des Jahres 30 000 vor der Zeitwende führte, steht einwandfrei fest: Der neuentwickelte Dakkar-Tastresonator funktioniert zufriedenstellend, und die Generalprobe für die große Expedition in die Zeit der Cappins ist somit geglückt. Im Wissen, daß die Menschheit diesmal eine unabwendbare Katastrophe zu erwarten hätte, sobald der Todessatellit die Sonne wieder aufzuheizen begänne, ist Perry Rhodan nicht bereit, auf die Fertigstellung des im Bau befindlichen großen Nullzeitdeformators zu warten. Er läßt das erprobte Kleingerät daher auf schnellem Wege wieder zur Fidschi-Insel Viti Levu bringen, neu ausrüsten und reisefertig machen. Da niemand voraussehen kann, wie lange die Roboter des unangreifbaren Todessatelliten noch zur Reparatur der Sonnenvernichtungsautomatik benötigen, ist Eile geboten. Die Zeit ist knapp - selbst für Leute, die über eine funktionierende Zeitmaschine verfügen. Und so ging der Nullzeitdeformator mit seiner bewährten Besatzung erneut auf die Reise - zurück ins Jahr 200 000 vor der Jetztzeit. Dort stieß die Zeitexpedition auf einen Gegner, der schnell und zielstrebig handelte, indem er einen Großangriff auf die Zeitmaschine der Terraner startete. Atlan flieht mit dem Deformator, und Perry Rhodan und seine drei Begleiter, die vor dem plötzlichen Angriff einen Erkundungsvorstoß unternahmen, müssen zurückgelassen werden. Sie sind jetzt allein und ohne Hilfe IM JAHR DER CAPPINS...
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Nr. 438
Im Jahr der Cappins
Dreitausend Jahre vor und zurück – und ein Teleportersprung ins Ungewisse
von WILLIAM VOLTZ
Auf Terra und den anderen Planeten des Solaren Imperiums der Menschheit schreibt man Mitte April des Jahres 3434.
Nach der Testreise, die Perry Rhodan ins Südamerika des Jahres 30.000 vor der Zeitwende führte, steht einwandfrei fest: Der neuentwickelte Dakkar-Tastresonator funktioniert zufriedenstellend, und die Generalprobe für die große Expedition in die Zeit der Cappins ist somit geglückt.
Im Wissen, dass die Menschheit diesmal eine unabwendbare Katastrophe zu erwarten hätte, sobald der Todessatellit die Sonne wieder aufzuheizen begänne, ist Perry Rhodan nicht bereit, auf die Fertigstellung des im Bau befindlichen großen Nullzeitdeformators zu warten. Er lässt das erprobte Kleingerät daher auf schnellem Wege wieder zur Fidschi-Insel Viti Levu bringen, neu ausrüsten und reisefertig machen.
Da niemand voraussehen kann, wie lange die Roboter des unangreifbaren Todessatelliten noch zur Reparatur der Sonnenvernichtungsautomatik benötigen, ist Eile geboten. Die Zeit ist knapp – selbst für Leute, die über eine funktionierende Zeitmaschine verfügen.
Und so ging der Nullzeitdeformator mit seiner bewährten Besatzung erneut auf die Reise – zurück ins Jahr 200.000 vor der Jetztzeit.
Die Hauptpersonen des Romans
Ovaron – Der Schirmherr der Zeit gerät in Schwierigkeiten.
Takvorian – Ovarons seltsamer Freund und Vertrauter.
Perry Rhodan, Ras Tschubai, Alaska Saedelaere und Icho Tolot – Der Großadministrator und seine Begleiter sind Gefangene eines sprechenden Pferdes.
Atlan – Der Lordadmiral wagt einen neuen Vorstoß ins Jahr der Cappins.
Gucky, Lord Zwiebus, Fellmer Lloyd und Paladin – Sie haben nur 41 Sekunden Zeit, um sich zu verstecken.
Lasallo – Chefdirektor des Tranat-Systems.
1.
Die F-2020 hatte gerade die große Felsenbarriere sechshundert Kilometer westlich vom Enadatal überflogen, als das Fusionstriebwerk unregelmäßig zu arbeiten begann.
Cascal warf einen schnellen Blick in die Richtung von Dr. Kenosa Bashra. Bashra hatte jedoch nichts bemerkt. Er saß aufgerichtet in seinem Sessel und blickte durch die Kuppel auf die weite Ebene unter ihnen.
Cascals Blicke überflogen die Kontrollen. Er war nicht beunruhigt, denn sie konnten jederzeit auch ohne Hilfe der diskusförmigen Flugmaschine zum Nullzeitdeformator zurückkehren. Andererseits wäre der Ausfall der F-2020 ein unersetzlicher Verlust für die Zeitexpedition gewesen, denn die Maschine konnte durch fünf- oder sechsdimensionale Strahlungseinflüsse nicht gestört werden.
»Da vorn bewegt sich etwas«, bemerkte Dr. Bashra, der wegen seiner schmächtigen Figur von den Teilnehmern der Zeitexpedition auch spöttisch Big-B genannt wurde.
»Ja«, erwiderte Cascal, ohne aus der Kuppel zu blicken.
Bashra, ein leidenschaftlicher Anthropologe, entdeckte in regelmäßigen Abständen »Bewegungen«, die sich bei der Annäherung jedoch stets als Halluzinationen erwiesen.
Wieder gab es eine Unregelmäßigkeit beim Ausstoß der weißglühenden Luftmassen. Cascal versuchte sich zu erinnern, was ihm Major Timar Orsolon über die technische Einrichtung dieser Maschine gesagt hatte. Orsolon hatte seine Belehrungen auf ganz unkonventionelle Art erteilt. Cascal grinste, wenn er an den grauhaarigen Oldtimer dachte, der Atlan, Saedelaere und ihm das Steuern dieser altertümlichen Maschinen beigebracht hatte.
»Wenn Sie sich mit einer F-2020 durch die Luft bewegen, hat es noch ein bisschen was mit Fliegen zu tun«, hatte Orsolon während des Unterrichts erklärt. »Das sind keine Maschinen für überspannte Intellektuelle. Es gibt weder eine Positronik noch einen Computer an Bord.« Orsolons Augen hatten angriffslustig gefunkelt. »Das werden Sie alles selbst in die Hände nehmen müssen, meine Herren.«
»Was machen Sie da?«, unterbrach Dr. Bashra Cascals Gedanken.
Der Wissenschaftler hatte bemerkt, dass Cascal sich angestrengt mit den Kontrollschaltungen beschäftigte.
»Ein paar Korrekturen«, erwiderte Cascal.
»Ich glaube, es handelt sich um große Affen«, bemerkte Dr. Bashra.
Cascal starrte ihn verständnislos an. Er brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass Bashras letzte Bemerkung den »Bewegungen« galt, die er unten in der Ebene entdeckt zu haben glaubte.
»Affen?« Cascal richtete sich ein wenig auf. »Wo sind sie?«
Bashra hob den Arm, um in die entsprechende Richtung zu deuten. Da gab es einen heftigen Ruck, der den Anthropologen gegen die Kontrollen warf. Er klammerte sich geistesgegenwärtig fest.
»Was ist das?«, rief er.
Cascal, der auf einen solchen Zwischenfall vorbereitet war, saß wie festbetoniert in seinem Sessel. Die F-2020 fiel jetzt wie ein Stein auf die Ebene hinab.
Bashra sah unglücklich aus. Er riskierte einen Blick durch die Kuppel und verdrehte die Augen.
Jetzt wird ihm auch noch schlecht!, dachte Cascal grimmig.
Er schaltete die Kreisrotoren ein und atmete auf, als er die wabernden Feuerströme aus den gegenläufigen Rotorkränzen schießen sah. Sofort verlangsamte sich die Fallgeschwindigkeit der F-2020.
»Was jetzt?«, fragte Bashra.
»Wir werden landen«, antwortete Cascal. »Das ist alles, wozu wir im Augenblick in der Lage sind. Ich werde nachsehen, ob ich den Schaden reparieren kann.«
Big-B deutete auf das Funkgerät.
»Wollen wir nicht Atlan verständigen?«
Cascal zögerte. Er hatte auch schon daran gedacht, eine Funkbotschaft durchzugeben. Der Arkonide hatte jedoch genügend andere Sorgen. Als Cascal und Bashra aufgebrochen waren, hatte Atlan mit den Wissenschaftlern über Möglichkeiten einer Rettung von Perry Rhodan, Ras Tschubai, Alaska Saedelaere und Icho Tolot diskutiert.
»Später«, sagte Cascal ausweichend. »Wenn es sich herausstellen sollte, dass der Schaden am Triebwerk nicht zu beheben ist.«
Cascal fuhr das Fahrgestell aus. Die Ebene, in der sie landen würden, glänzte im Sonnenlicht. Der Boden bestand aus grobkörnigem Sand, in dem nur spärlicher Pflanzenwuchs gedieh. Es war erstaunlich, wie ein paar Jahrtausende die Flora einer Welt verändern konnte.
»Ich kann die Affen nicht mehr sehen«, beklagte sich Bashra. »Es waren mindestens zwei Dutzend. Ein ganzer Stamm, wenn Sie so wollen.«
»Sollten wirklich Affen in der Nähe sein, dann kommen sie bestimmt, um zu sehen, was da mit Donnergetöse in ihrem Gebiet gelandet ist.«
Bashras Gesicht rötete sich vor Eifer.
»Es kann sich um die Vorgänger der Neandertaler handeln. Um richtige Affenmenschen.« Er schluckte aufgeregt. »Solche Kreaturen zu beobachten wäre ein einzigartiges Erlebnis für mich.«
Cascal warf ihm einen schiefen Blick zu.
»Ich muss darauf bestehen, dass Sie die Maschine nicht verlassen, während ich die Reparatur durchführe. Wir wissen nicht, ob es in dieser Zeit schon Stationen der Cappins gibt. Also müssen wir vorsichtig sein.«
Er erhielt keine Antwort. Big-B blickte angestrengt aus der Kuppel. Er sah enttäuscht aus.
Cascal setzte die Maschine so auf, wie Major Orsolon es von ihm erwartet hätte. Er wartete, bis der Lärm der Rotorkränze erstarb. Sekundenlang saß er unbeweglich da und konzentrierte sich. Es gab eine Anzahl möglicher Fehlerquellen.
Wie hatte Major Orsolon doch gesagt? »Theoretiker sind als Piloten für diese Maschinen unbrauchbar. Das gilt auch für Sie, Lordadmiral.«
Atlan hatte sich damals über den Major amüsiert. Nun erwies es sich, dass die Ermahnungen Orsolons alles andere als übertrieben waren.
»Ich werde aussteigen und die Jalousien im Luftkanal überprüfen«, verkündete Cascal und erhob sich. »Sie sind am anfälligsten für Beschädigungen aller Art.«
»Ich erinnere mich an ein ähnliches Abenteuer, das ich vor Jahren auf Torgip zu bestehen hatte«, begann Dr. Bashra.
Cascal wusste, dass er sich beeilen musste, die Maschine zu verlassen. Bashra war der geschwätzigste Teilnehmer der Expedition. Wenn er sich erst einmal für eine seiner Lügengeschichten erwärmt hatte, gab es kein Halten mehr für ihn.
»Später!«, knurrte Cascal und öffnete die Seitenklappe.
Er stieg hinaus. Trotz der frühen Morgenstunde war die Luft überraschend warm. Sie hatte einen salzigen Beigeschmack und löste ein Prickeln in Cascals Gesicht aus.
Gleich darauf stand der Offizier auf dem Boden und blickte sich um. Von den Affenmenschen, die Bashra entdeckt haben wollte, war nichts zu sehen. Es gab in der Umgebung allerdings eine Anzahl guter Versteckmöglichkeiten. Senken und Felsformationen unterbrachen die Eintönigkeit der Ebene.
Bashra streckte den Kopf aus der Seitenklappe.
»Können Sie schon etwas sehen?«
»Dort drüben tanzen ein paar rosafarbene Elefanten Boogie-Woogie«, erwiderte Cascal freundlich. »Sie können das in Ihr Notizbuch eintragen.«
Bashras Kopf zuckte zurück.
Cascal lächelte. Für eine Weile hatte er den Anthropologen los.
Die Luftansaugstutzen befanden sich ober- und unterhalb des diskusförmigen Flugkörpers, direkt vor der erhöhten Kuppel. Cascal berührte sie mit seinen Handschuhen, um festzustellen, ob sie bereits erkaltet waren. Er musste noch ein paar Minuten warten, dann konnte er sie aufklappen. Er säuberte die Jalousien von Brennrückständen, obwohl nicht sicher war, dass sie den Grund für das Versagen des Triebwerkes bildeten. Ebensogut konnte der Wärmeaustauscher defekt sein.
Cascal kroch unter dem Diskus hervor, um auch die Jalousien des oberen Stutzens zu reinigen. In diesem Augenblick sprang Bashra aus der Maschine und deutete mit ausgestrecktem Arm in die Ebene.
»Da sind sie wieder! Die Affenmenschen!«
Cascal fuhr herum.
Etwa dreihundert Meter von ihnen entfernt bewegte sich eine Gruppe dunkelhaariger Wesen durch die Ebene. Sie gingen aufrecht und schwankten dabei auf seltsame Weise hin und her. Ihre Arme waren im Verhältnis zum Körper sehr lang. Cascal sah, dass einige der Kreaturen sich immer wieder auf alle viere sinken ließen.
Bashra seufzte.
»Das sind sie, Cascal! Die Vorgänger der Neandertaler! Die ersten Wesen, in denen der Funke der Intelligenz wirksam wurde. Ein historischer Augenblick.«
Cascal sah die Sache ein wenig nüchterner.
»Sie kommen hierher«, stellte er fest. »Was sollen wir tun? Werden sie uns angreifen?«
Bashra zuckte mit den Schultern.
Cascal tastete mit den Händen über seinen Waffengürtel.
»Ich habe keine Lust, einen meiner Vorfahren zu erschießen und durch diese bedauernswerten Umstände dann überhaupt nicht geboren zu werden«, erklärte er. »Deshalb schlage ich vor, dass Sie in die Maschine zurückkehren.«
»Ah!«, machte Bashra. Er hatte eine Mikrokamera in den Händen und filmte pausenlos.
Cascal klopfte ihm auf die Schulter.
»Nach oben!«, befahl er unnachgiebig. »Sie können auch von dort filmen.«
Murrend verschwand der Anthropologe in der Maschine. Cascal kletterte auf die Oberfläche des Diskus. Er brauchte ein paar Minuten, um die oberen Luftansaugstutzen zu reinigen. Inzwischen hatten sich die Affenmenschen bis auf wenige Dutzend Meter genähert. Es waren achtzehn. Junge waren nicht dabei. Die meisten von ihnen trugen spitze Knochen oder Steine als Waffen mit sich. Cascal schloss daraus, dass es sich um Jäger handelte, die für den Stamm auf Nahrungssuche waren.
Die Kreaturen sahen nicht sehr menschlich aus. Ihre Körper wurden von einem dunklen Fell bedeckt, das in der Sonne ölig glänzte. Cascal vermutete, dass das von tierischen Fetten herrührte, mit denen sich die Affenmenschen einrieben. Die Köpfe der Wesen waren fast eckig. Flache, nach hinten fliehende Stirnen und wulstartige Augenbrauen verrieten die geringe Intelligenz der Jäger. Die in tiefen Höhlen liegenden Augen leuchteten.
Cascal stand auf der Diskusoberfläche und beobachtete die Wesen, von denen er wusste, dass es seine Vorfahren waren. Er war kein Anthropologe wie Bashra, trotzdem lief ihm ein Schauer über den Rücken.
Knurrend und grunzend kamen die Affenmenschen näher. Sie schienen sich mit diesem Lärm Mut zu machen. Drohend schwangen sie ihre primitiven Waffen.
»Ist es nicht phantastisch?«, rief Bashra von der offenen Klapptür aus. »Ich werde sofort noch einen Film machen.«
Cascal antwortete nicht. Er klappte die Ansaugstutzen zu und befestigte die Verkleidung an der Außenhülle.
Dann kletterte er in die Maschine zurück.
»Sie können jetzt nicht starten«, sagte Bashra. »Das würde eine Panik unter diesen Wesen auslösen. Außerdem könnten ein paar von ihnen verletzt werden.«
»Und wenn sie vorhaben, uns zu belagern?«
»Dann wird es höchstens ein oder zwei Stunden dauern. Diese Kreaturen sind rastlos. Sie jagen Beute. Sobald sie merken, dass hier nichts zu holen ist, werden sie verschwinden.«
Cascal griff nach seinem Impulsstrahler.
»Ich könnte ein paar Warnschüsse abgeben.«
Der Anthropologe stellte sich vor ihn.
»Tun Sie das bitte nicht, Cascal. Sie könnten damit nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichten.« Er suchte in den Taschen seines leichten Kampfanzugs und brachte einen Translator zum Vorschein.
»He!«, rief Cascal überrascht. »Wo haben Sie den her?«
Bashra grinste zufrieden, als hätte er jemand bei einer Geburtstagsfeier eine Überraschung bereitet.
»Großartig, wie? Jetzt werde ich hinausgehen und mit ihnen sprechen.«
»Mit ihnen sprechen?« Cascal bekam große Augen.
Bashra zerrte am Verschluss der Seitenklappen. Er war so nervös, dass er sie nicht aufbekam. Der Translator baumelte an seinem Handgelenk.
»Helfen Sie mir doch! Sie sehen doch, dass ich nicht hinauskomme.«
Cascal warf einen Blick durch die Kuppel. Die Affenmenschen hatten das diskusförmige Flugzeug erreicht und umringten es. Sie führten eine Art Tanz auf. Vermutlich hielten sie die F-2020 für ein großes Tier, das man erlegen konnte.
Bashra hatte die Klappe endlich aufgestoßen.
»Diese Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Bestimmt können wir wertvolle Informationen erhalten.« Er unterbrach seinen Redefluss einen Augenblick, um den Translator richtig einzustellen.
Cascal deutete in Richtung der Affenmenschen.
»Sie glauben doch nicht im Ernst, dass der Translator auch nur ein Wort dieses animalischen Gebrülls übersetzen kann?«
Bevor Cascal eingreifen konnte, war der kleine Wissenschaftler hinausgesprungen. Cascal zerrte seine Waffe heraus und folgte ihm fluchend. Bashra stand direkt neben dem Diskus und hielt den Wilden den Translator entgegen, als wollte er ihnen das Gerät zum Geschenk machen.
Die Affenmenschen knurrten misstrauisch. Sie hüpften herum, drehten sich um die eigene Achse und schlugen sich gegen die Brust. Einige von ihnen schüttelten drohend die Arme.
Cascal packte Bashra an der Schulter.
»Los!«, befahl er streng. »Zurück in die Maschine.«
Bashra schüttelte die Hand mit einem kurzen Kuck des Körpers ab und machte einen Schritt auf die Kreaturen zu.
Cascal seufzte.
»Soll ich Sie gewaltsam in die Maschine bringen?«
Bashra fragte wütend: »Können Sie denn nicht ermessen, was dieses Zusammentreffen bedeutet?«
»Es fällt mir schwer«, erwiderte Cascal ironisch.
Mit zitternden Händen machte sich Bashra abermals an dem Translator zu schaffen. Er schien es nicht zu verstehen, dass ihm das Gerät noch keine brauchbaren Worte geliefert hatte.
Cascal verlor die Geduld. Er packte Bashra um die Hüfte und stemmte ihn mühelos in den Eingang des Diskus hinauf.
Die Affenmenschen johlten und brummten. Wie auf ein geheimes Signal fielen sie plötzlich über einen aus ihrer Gruppe her und schlugen mit ihren primitiven Waffen auf ihn ein.
»Hört auf damit!«, schrie Cascal. Er wandte sich an Bashra, der das Geschehen atemlos verfolgte. »Was bedeutet das schon wieder? Warum kämpfen sie gegen ihren eigenen Gefährten?«
»Vermutlich deshalb, weil er irgendein Tabu gebrochen hat. Wenn Sie mich nicht an die Burschen heranlassen, kann ich Ihnen nicht mehr erklären.« Bashra ließ seine Fingergelenke knacken. »Ich wünschte, Sie wären nicht so engstirnig.«
Das Opfer war in einem Wust von Affenkörpern verschwunden. Die Angreifer standen sich selbst im Weg. Sie schlugen blindlings aufeinander ein. Cascal glaubte zu erkennen, dass sich allmählich zwei Parteien bildeten, die sich bekämpften. Nach einer Weile kroch das Opfer zwischen den Beinen der Kämpfer hindurch und beobachtete den Streit aus sicherer Entfernung.
»Ein kluger Bursche!«, bemerkte Bashra. »Ich gäbe viel dafür, wenn ich mit ihm reden könnte.« Er schwenkte den Translator.
Cascal antwortete nicht. Er ließ sich in den Pilotensessel sinken und startete die Kreisrotoren. Der Diskus erzitterte.
Die Affenmenschen fielen zu Boden und hielten sich die Ohren zu. Sand wurde hochgewirbelt. Auf allen vieren krochen die entsetzten Kreaturen davon.
»Jetzt haben Sie es doch getan!« Bashras Stimme klang schrill. »Sagte ich Ihnen nicht, was Sie damit anrichten können?«
Cascal zuckte mit den Schultern.
»Unser Hiersein beweist schließlich, dass wir nichts Falsches unternommen haben. Die Evolution wird nicht gestört.«
Im blassen Gesicht des Anthropologen zuckte es.
»Sie verstehen überhaupt nichts?«
Cascal kümmerte sich nicht länger um seinen Begleiter. Der Diskus hob vom Boden ab und gewann schnell an Höhe.
»Festhalten!«, ordnete Cascal an. »Ich werde jetzt versuchen, das Fusionstriebwerk zuzuschalten. Ich gehe sofort auf volle Beschleunigung.«
Er betätigte einen Hebel. Wie von einem Katapult abgeschossen, jagte der Diskus davon. Bashra klammerte sich an den Sessellehnen fest. Trotzdem unternahm er Anstrengungen, noch einen Blick auf die Jäger zu werfen. Cascal stabilisierte den Flugkörper.