Perry Rhodan 475: Der große Vasall - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 475: Der große Vasall E-Book

William Voltz

0,0

Beschreibung

Ein neuer Taschkar übernimmt die Macht - doch die Leibwächter kämpfen für einen Toten Auf Terra und den anderen Welten des Solaren Imperiums schreibt man Mitte März des Jahres 3438. Perry Rhodan, der große Terraner, und Ovaron, der Ganjo des verschollenen Volkes der Ganjasen, halten sich mit ihren Gefährten bereits seit langen Monaten in der Galaxis Gruelfin oder NGC 4594 auf - der eine, um die Cappin-Invasion der Milchstraße zu verhindern, der andere, um Spuren seines Volkes zu finden, das er vor rund 200.000 Jahren verlassen hatte. Perry Rhodan, Ovaron und sechs ihrer Gefährten befinden sich schon seit Tagen in einer wenig beneidenswerten Situation. Während sich die MARCO POLO in schneller Flucht ihren Verfolgern entziehen konnte, geriet der Großadministrator mit seinem auf First Love gelandeten Team in die Gewalt des Taschkars. Aber der Herrscher von Gruelfin konnte seine Gefangenen nicht lange in seiner Zentrale auf Takera festhalten. Eine seltsame Macht intervenierte und versetzte die Männer und Mutanten von der MARCO POLO an einen anderen Ort. Es kam zu Kämpfen und Verfolgungsjagden im Labyrinth des Schreckens und Herrschaftsgebiet der verrückten Roboter - und zu einer neuen Ortsversetzung, nachdem Perry Rhodan in fairem Zweikampf den Taschkar getötet hatte. Der Taschkar ist tot, doch das Ende der takerischen Schreckensherrschaft über Gruelfin ist nicht abzusehen. Ein neuer Taschkar übernimmt die Macht - und Perry Rhodan und seine Gefährten treffen auf die Leibwache des toten Herrschers. Schauplatz der neuen Auseinandersetzung ist die Station DER GROSSE VASALL.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 132

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nr. 475

Der große Vasall

Ein neuer Taschkar übernimmt die Macht – doch die Leibwächter kämpfen für einen Toten

von WILLIAM VOLTZ

Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

Impressum

Auf Terra und den anderen Welten des Solaren Imperiums schreibt man Mitte März des Jahres 3438.

Perry Rhodan, der große Terraner, und Ovaron, der Ganjo des verschollenen Volkes der Ganjasen, halten sich mit ihren Gefährten bereits seit langen Monaten in der Galaxis Gruelfin oder NGC 4594 auf – der eine, um die Cappin-Invasion der Milchstraße zu verhindern, der andere, um Spuren seines Volkes zu finden, das er vor rund 200.000 Jahren verlassen hatte.

Perry Rhodan, Ovaron und sechs ihrer Gefährten befinden sich schon seit Tagen in einer wenig beneidenswerten Situation. Während sich die MARCO POLO in schneller Flucht ihren Verfolgern entziehen konnte, geriet der Großadministrator mit seinem auf First Love gelandeten Team in die Gewalt des Taschkars.

Aber der Herrscher von Gruelfin konnte seine Gefangenen nicht lange in seiner Zentrale auf Takera festhalten. Eine seltsame Macht intervenierte und versetzte die Männer und Mutanten von der MARCO POLO an einen anderen Ort. Es kam zu Kämpfen und Verfolgungsjagden im Labyrinth des Schreckens und Herrschaftsgebiet der verrückten Roboter – und zu einer neuen Ortsversetzung, nachdem Perry Rhodan in fairem Zweikampf den Taschkar getötet hatte.

Der Taschkar ist tot, doch das Ende der takerischen Schreckensherrschaft über Gruelfin ist nicht abzusehen. Ein neuer Taschkar übernimmt die Macht – und Perry Rhodan und seine Gefährten treffen auf die Leibwache des toten Herrschers. Schauplatz der neuen Auseinandersetzung ist die Station DER GROSSE VASALL.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Großadministrator trifft auf die Leibwächter des alten Taschkars.

Atlan, Ovaron, Merkosh, Takvorian und Paladin – Perry Rhodans »aktive« Begleiter.

Gucky und Ras Tschubai – Perry Rhodans »passive« Begleiter.

Ginkorasch – Der neue Herrscher von Gruelfin startet eine »Säuberungsaktion«.

Blokh – Chef der Leibwache des Taschkars.

1.

Er erwachte mit einem Schrei. Noch benommen von den Albträumen der letzten Minuten und nahezu überwältigt von der aufsteigenden Übelkeit, krümmte er sich auf dem glatten Boden zusammen. Dann entspannte sich sein Körper wie eine Feder, er taumelte auf die Beine, prallte gegen die glatte Wand und wurde zurückgeworfen. Die glatte Decke schien sich über ihm zu drehen.

»Ras!«

Das war die raue Stimme Harl Dephins, die über den Lautsprecher des Paladin-Roboters seltsam verzerrt klang.

»Ras!«

Der Paladin stampfte heran, sein mächtiger Körper versperrte Ras Tschubai die Sicht auf die anderen, die nebeneinander am Boden lagen.

Die Handlungsarme des Roboters griffen nach Tschubai und hoben ihn hoch.

»Loslassen!«, stöhnte Tschubai.

Neben dem Paladin tauchte eine kleinere Gestalt auf: Perry Rhodan, der durch den Lärm aufgewacht war.

»Legen Sie ihn auf den Boden, General!«, befahl Rhodan.

In dem Chaos unklarer Empfindungen, in das Tschubai hineintrieb, bedeutete Rhodans Stimme einen Halt.

Der Paladin beugte sich nach vorn. Tschubai berührte den Boden. Er rollte sich auf den Rücken.

In diesem Augenblick begann Gucky zu schreien.

»Das habe ich befürchtet«, sagte Rhodan.

Die Gesichter, die auf Tschubai herabblickten, wirkten in die Länge gezogen. Die Decke über ihnen schwankte.

»Sechsdimensionale Impulse!«, rief Ovaron und drehte sein Vielzweckarmbandgerät auf die Unterseite seines Handgelenks. »Hoffentlich werden Takvorian und Merkosh nicht auch davon betroffen.«

Inzwischen waren alle aufgewacht und umstanden die beiden Teleporter. Takvorian untersuchte eine der glatten Wände mit den Händen.

»Wir müssen hier heraus«, sagte er. »Die Strahlung scheint sich auf diesen Raum zu konzentrieren.«

Rhodan deutete zum Transmitterpodest hinüber.

»Das scheint der einzige Zugang zu diesem Raum zu sein. Aber die Energiesäulen des Transmitters sind erloschen.«

»Wir werden die Wände sorgfältig untersuchen«, erbot sich Dephin.

»Irgendwo muss es schließlich einen Ausgang geben.«

»Beeilen Sie sich«, drängte Merkosh. »Die Impulse beginnen mir Schwierigkeiten zu bereiten.«

Rhodan blickte sich in dem fünfundzwanzig Meter durchmessenden Raum um. Er fragte sich, wo sie herausgekommen waren. Decke, Wände und Boden waren fugenlos glatt. Dieser Raum konnte zur Geheimstation des Taschkars gehören, aber ebensogut Teil einer Station auf einer anderen Welt sein.

Tschubai und Gucky waren vorläufig ausgeschaltet. Das bedeutete, dass die kleine Gruppe auf die Teleporterfähigkeiten der beiden verzichten musste.

»Da ist etwas!«, klang Dephins Stimme auf. »Wir werden ...«

Er unterbrach sich, denn in diesem Augenblick begann das Dröhnen. Die Schwingungen ließen den Boden des Raumes erbeben.

Tschubai lag auf dem Bauch. Um seine weit gespreizten Finger entstanden Strahlenkränze. Sie sahen wie Schwimmhäute aus.

Gucky war bewusstlos. Sein Mund stand offen.

Das Dröhnen wurde stärker.

»Wir müssen hier heraus!«, rief Atlan. »Vorwärts, Harl! Brennen Sie ein Loch in diese verdammte Wand.«

»Ich bin noch kräftig genug, um diese Aufgabe zu übernehmen.« Merkosh stülpte seinen trompetenförmigen Rüssel nach außen.

»Nein!«, lehnte Rhodan ab.

Der Paladin-Roboter deutete auf eine Stelle an der Wand, die sich äußerlich durch nichts von anderen Stellen unterschied.

»Da ist etwas!«, bemerkte Dephin. »Ich könnte ...« Er ließ den Satz unvollendet. Dart Hulos, der Waffeningenieur unter den Thunderbolts, öffnete die Brustkammer des Paladins. Der Lauf des schweren Desintegrators erschien.

Rhodan ergriff Ovaron am Arm und zog ihn von der Wand zurück.

»Seien Sie vorsichtig!«, mahnte General Dephin. »Niemand weiß, was sich auf der anderen Seite der Wand befindet.«

Rhodan, der schon immer ein Gespür für gefährliche Situationen besessen hatte, empfand die Drohung, die hinter der Wand lag, fast wie etwas Körperliches.

Aber hier im Transmitterraum konnten sie nicht bleiben.

Das Dröhnen hatte so an Intensität zugenommen, dass es Schmerzen verursachte.

Rhodan beobachtete den Paladin. Aus dem Lauf des Desintegrators kam ein feiner Strahl. Er traf auf die Wand, zerstörte die obere molekulare Schicht und erhitzte das darunter liegende Material. Durch die Verfärbung des Materials zeichneten sich die Umrisse einer bisher unsichtbar gebliebenen Schleuse ab. Sie reichte vom Boden bis zur Decke und war vier Meter breit.

In Sekundenschnelle fraß der Desintegratorstrahl sich in die widerstandsfähige Legierung und zerstörte sie. Es entstand ein unförmiges Loch, das sich schnell vergrößerte. Die Wand zerfiel.

Dart Hulos schaltete den Desintegrator ab. Rhodan trat an die Seite des Paladins. Er wartete, dass die Eigenstrahlung der Wandränder nachlassen würde, so dass er in den anschließenden Raum hinüberblicken konnte.

2.

Eine Stunde nach dem Tod des Taschkars öffneten sich auf allen von Takerern besetzten Planeten in Gruelfin die Geheimtresore des Diktators. Sie enthielten den Namen des Taschkar-Nachfolgers. Die Agenten der Marsav, der takerischen Geheimpolizei, wussten längst, welcher Name auf den kleinen weißen Plastikstreifen stehen würde und hatten mit den entsprechenden Vorbereitungen begonnen. Längst programmierte Befehle wurden von allen vorhandenen Kommunikationsgeräten in alle Teile der Sombrero-Galaxis abgestrahlt.

Die Machtübernahme durch den neuen Taschkar dauerte weniger als dreißig Minuten. Bevor sich die intelligenten Bewohner vom Schock der Todesnachricht erholt hatten, gab es bereits einen neuen Diktator. Die meisten Intelligenzen erfuhren von der Machtübernahme eines neuen Taschkars, bevor sie Nachricht vom Tod des bisherigen Herrschers erhielten.

Die Galaxis Gruelfin duckte sich unter der zu erwartenden Verhaftungswelle.

Sie würde schlimmer sein als alle vorausgegangenen, denn der neue Taschkar hieß Ginkorasch und war Chef der berüchtigten Marsav.

*

Da stand der Sessel.

Er war aus Metall, besaß eine polierte Pneumoschale und sah neu aus. Lediglich die gepolsterten Armlehnen waren etwas abgegriffen.

Ginkorasch überzeugte sich, dass sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, dann durchquerte er langsam den Hauptschaltraum der Geheimstation im Innern des Berges Motah.

Vor den Kontrollen blieb er stehen. Sein hartes Gesicht verriet nichts von den Gefühlen, die ihn in diesem Augenblick beherrschten.

Ginkorasch hatte gewusst, dass er der Nachfolger des Taschkars sein würde. Durch geschickte Manipulationen hatte er den Diktator bewegt, ihn als Erben einzusetzen. Jeder Taschkar war verpflichtet, unmittelbar nach seinem Amtsantritt einen Nachfolger zu benennen, damit eine Machtübernahme schnell und ohne Komplikationen durchgeführt werden konnte.

Der von den Fremden getötete Taschkar hatte zunächst einen anderen Mann als Ginkorasch benannt, aber im Laufe der Jahre hatten Ginkorasch und die Agenten der Marsav dafür gesorgt, dass der Geheimdienstchef an die Stelle des ersten Favoriten getreten war.

Ginkorasch berührte die Kontrollen mit den Fingerspitzen.

Die Individualimpulse des alten Taschkars waren verstummt. Auch der Individualalarm war unterbrochen worden.

Ein neuer Taschkar hatte die Geheimstation im VALOSAR betreten, um die Geschicke der Takerer zu leiten.

Ebenso wie der getötete Taschkar gehörte Ginkorasch zur mächtigen Familie des Valos-Clans.

Ginkorasch wusste, dass ihn die positronisch gesteuerten Roboter der Geheimstation anerkannten, denn sie waren auf seinen Namen programmiert und konnten ihn durch seine Individualimpulse identifizieren. Ginkorasch war jetzt der einzige Takerer, der ohne Gefahr für sein Leben in diese geheimnisumwobenen Räume eintreten konnte.

Die Finger des neuen Taschkars zeichneten unsichtbare Linien auf den Kontrolltisch. Ginkorasch umrundete den Tisch und blieb neben dem Sessel stehen.

Er würde hier sitzen und die Geheimnisse der Station ergründen. Nur ein Taschkar, der diese Station beherrschte und von all ihren Möglichkeiten Gebrauch machen konnte, war ein vollkommener Herrscher. Ginkorasch war zuversichtlich.

Jetzt, da er die Macht übernommen hatte, würde er sie festhalten.

Ginkorasch trat hinter den Sessel und blickte auf die Sitzfläche. Es war, als strömten unsichtbare Impulse von ihr aus. Die Blicke des neuen Taschkars wanderten weiter und blieben an der verwirrenden Vielfalt der Kontrollschaltungen hängen. Er würde viel lernen müssen, aber die Roboter würden ihm dabei helfen.

Der Diktator trat vor den Sessel. Er wusste, dass unglaublich viel zu tun war, aber er ließ sich Zeit. Lange – viel zu lange – hatte hier ein anderer gesessen.

Ginkorasch sank in den Sessel.

Er fühlte sich kalt und hart an.

Eine mechanische Stimme sagte: »Wir grüßen dich, Taschkar.«

Ginkorasch entspannte sich und schloss die Augen. Seine Hände umklammerten die Armlehnen. Eine wunderbare Kraft schien von ihnen in die Arme des Diktators zu strömen.

»Sie werden in der Informationszentrale und im Individualaufzeichnungsraum erwartet, Taschkar«, sagte die mechanische Stimme.

»Ja«, murmelte der Taschkar.

Er öffnete die Augen. Über ihm schwebte ein Flugroboter, der ihn offenbar führen sollte.

»Ich werde später die genannten Räume aufsuchen«, sagte er. »Zunächst muss ich ein paar Befehle geben, die sofort an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden müssen.«

Auf dem Kontrolltisch flammten ein paar Lämpchen auf. Klappen öffneten sich und gaben den Blick auf bis dahin verborgene Mikrophone frei.

Der Taschkar wusste, dass er jetzt sprechen konnte. Er zog eine vorbereitete Liste aus der Tasche und gab sie in den Aufnahmeteil der Kontrollen.

»Diese Liste enthält die Namen von Personen, die sofort beseitigt werden müssen«, erklärte der Diktator. »Es handelt sich um mir feindlich gesinnte Offiziere in der Takerischen Flotte, um unzuverlässige Diplomaten und um latente Rebellen auf dieser und auf anderen Welten.«

»Die Befehle werden weitergegeben«, versicherte die Automatik.

Der Taschkar nickte befriedigt. Überall in Gruelfin würden die Marsav-Agenten darauf achten, dass die Befehle des neuen Herrschers ausgeführt wurden.

Die Liste Ginkoraschs enthielt über fünftausend Namen.

3.

Stinkender Atem strich über Rhodans Gesicht. Er sah ein dunkelbraunes verquollenes Gesicht mit einem rechteckigen gelben Auge in der Mitte. Der Körper des Angreifers lastete schwer auf Rhodan. Der Terraner spürte, dass sich Krallen in seine Kombination bohrten. Die Kreatur, die ihn angesprungen hatte, war in eine Art Uniform von dunkelroter Farbe gehüllt.

Um Rhodan herum entstand unbeschreiblicher Lärm. Durch die Öffnung in der Wand quoll eine Horde Kreaturen von unterschiedlichster Körperform. Sie hatten nur eines gemeinsam: die roten Uniformen.

Rhodan riss beide Arme hoch und traf dabei den Kopf seines Gegners. Während ringsum der Kampf entbrannte, gelang es Rhodan, sich auf die Seite zu wälzen und seinen Desintegrator zu ziehen. Jetzt erwies es sich als lebenswichtig, dass sie vor ihrer Gefangennahme auf First Love die wichtigsten Teile ihrer Ausrüstung im Körper des Paladins versteckt hatten.

Die Kreatur bohrte ihren Kopf unter Rhodans Körper und schlug immer wieder mit ihren krallenbewehrten Armen zu. Das Material der Kombination hielt, aber Rhodan wusste, dass er zumindest Prellungen und Blutergüsse davontragen würde.

Während er angestrengt versuchte, seine Waffe in Schussposition zu bringen, sah er den Paladin, der mit robotischer Gelassenheit vor der Schussöffnung an der Wand stand und tote oder bewusstlose Gegner in den benachbarten Raum zurückbeförderte. Trotzdem wimmelte es noch innerhalb des Transmitterraums von Angreifern. Takvorian und Merkosh hatten sich schützend vor die beiden bewusstlosen Teleporter gestellt.

Rhodan ahnte, dass sie es mit Mitgliedern der Taschkar-Leibwache zu tun hatten. Schon einmal hatte er diese roten Uniformen gesehen, als einige Kreaturen in der Nähe des Taschkars erschienen waren.

Offenbar hatte der Transmitter sie direkt ins Hauptquartier der Leibwache gebracht. Die Kampfesweise der Fremden ließ darauf schließen, dass die meisten von ihnen keine oder nur geringe Intelligenz besaßen.

Rhodan kam zum Schuss, doch das Monstrum wich ruckartig aus. Wie eine Katze schnellte es vom Boden hoch, um sich wieder fallen zu lassen. Rhodan nutzte seine plötzliche Freiheit, um auf die Beine zu springen. Sein Gegner fiel vor ihm ins Leere.

Rhodan senkte den Desintegrator und schoss. Das Ungeheuer starb.

Rhodan hörte hinter sich ein Geräusch und fuhr herum. Er erblickte Atlan, der von einem zwei Meter hohen Monstrum mit Schlangenarmen umklammert wurde. Ovaron stand hilflos dabei. Er konnte nicht schießen, denn dabei hätte er den Arkoniden gefährdet.

»Harl!«, schrie Rhodan. »Hierher!«

Der Paladin warf sich herum. Er stürmte quer durch den Raum, schlug dabei drei Leibwächter nieder und erreichte Atlan. Der Arkonide war blaurot im Gesicht und bekam kaum noch Luft.

»Die Vibratormesser!«, schrie Rhodan. »Zerschneiden Sie die Arme.«

Dephin begriff sofort, worauf es ankam. Die Vibratormesser des Paladin-Roboters waren bereits ausgefahren.

Die Messer sausten auf die gefleckten Arme des Monstrums nieder und zerschnitten sie. Atlan taumelte aus der gefährlichen Umklammerung der Kreatur und wurde von Ovaron aufgefangen.

»Zieht euch an die hintere Wand zurück!«, befahl Rhodan.

Er wusste, dass der Paladin sie leichter beschützen konnte, wenn sie sich an einem Platz versammelten.

Merkosh war auf die Transmitterplattform gesprungen. Er musste mit dem Einsatz seiner Bösen Stimme jedoch vorsichtig sein, denn es bestand die Gefahr, dass er seine Freunde verletzte oder tötete.

Mit schussbereitem Desintegrator zog Rhodan sich zur Wand zurück. Die Monstren, die zunächst blindlings angegriffen hatten, schlugen jetzt eine neue Taktik ein. Sie schlossen sich zu Gruppen zusammen und griffen immer nur eine Person an.

Auf diese Weise war es ihnen gelungen, Takvorian abzudrängen. Der Zentaur konnte die Bewegungsabläufe verschiedener Angreifer verlangsamen und sie damit zur Harmlosigkeit verurteilen. Andere erledigte er mit seinem Handstrahler. Trotzdem waren Gucky und Tschubai, die bewusstlos zwischen seinen Beinen am Boden lagen, gefährdet.

»Takvorian!«, rief Rhodan dem Paladin zu. »Er kann Gucky und Ras nicht mehr beschützen.«

Der Paladin setzte sich in Bewegung, um dem bedrängten Mutanten zu helfen.

In diesem Augenblick erschien im Eingang des Transmitterraums ein Wesen, das so groß war, dass es nicht eintreten konnte. Es trug ebenfalls die rote Uniform der Taschkar-Leibwache. Rhodan schätzte, dass es vier Meter hoch war. Es besaß sechs Arme und sechs Beine von stark gekrümmter Form und von roter Farbe, die sich kaum von der Uniform abhob. Aus dem krötenähnlichen Riesenkopf des Monstrums ragte ein kurzer Rüssel.

Beherrschend in diesem Kopf jedoch waren zwei riesige Augen, die eine suggestive Kraft zu besitzen schienen. Obwohl Rhodan mentalstabilisiert war, fühlte er die Impulse, die von diesem Ungeheuer ausgingen.

Der Paladin blieb stehen. Offenbar wurden die Thunderbolts im Innern des Robotkörpers von den Strahlungen beeinflusst.

Die Kämpfe kamen zum Erliegen, als sich die Kreaturen, die Takvorian umringten, blitzartig zum Eingang zurückzogen.

»Vorsicht, Harl!«, rief Rhodan. »Das Ding im Eingang besitzt Psi-Kräfte.«

Der Paladin begann sich unkontrolliert zu bewegen. Rhodan registrierte bestürzt, dass Dephin unter seiner SERT-Haube unter dem suggestiven Einfluss des Fremden Steuerfehler zu machen begann.

Rhodan zielte und feuerte seinen Desintegrator ab. Das Wesen im Eingang war jedoch von einem Schutzschirm geschützt.

Atlan legte einen Arm auf Rhodans Schulter.

»Warte, Terraner! Ich glaube, dieser Bursche ist intelligent. Vielleicht können wir mit ihm reden.«

»Das bezweifle ich«, gab Rhodan zurück. Er ließ es jedoch zu, dass Atlan sich dem Eingang näherte.