Perry Rhodan 819: Die fliegende Stadt - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 819: Die fliegende Stadt E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Mit Perry Rhodan auf Dacommion - der Schwere Magier zeigt sein wahres Gesicht Mit der Wiederauffindung der Erde im Spätsommer des Jahres 3583 beginnt für alle an Bord des Fernraumschiffs SOL die Phase der bitteren Enttäuschung. Alle Messungen zeigen, dass der Heimatplanet der Menschheit praktisch ausgestorben ist, und die Frage, wo die 20 Milliarden einstmals im Bann der Aphilie befindlichen Bewohner der Erde geblieben sind, lässt sich nicht schlüssig beantworten. Perry Rhodan ist jedoch der irrigen Annahme, dass die Superintelligenz BARDIOC für das Verschwinden der Terraner verantwortlich ist. Deshalb lässt er die Kleine Majestät auf der Erde vernichten und macht auch Jagd auf weitere planetarische Statthalter BARDIOCS im Umkreis von Terra. Diese Aktivitäten, von denen viele an Bord der SOL annehmen, dass sie heimlich von der Kaiserin von Therm gesteuert werden - denn Perry Rhodan, Expeditionsleiter der SOL, trägt schließlich einen Kristall der Kaiserin -, finden jedoch ein jähes Ende. Es geschieht im Herbst des Jahres 3583. BARDIOCS Inkarnationen, die Gegenspieler der Kaiserin, beschließen, Perry Rhodan und die Solaner, die sie irrtümlich nur für die Vorhut der von der Erde verschwundenen Menschheit halten, in eine Falle zu locken. Ausführende Organe der Fallensteller sind die Varben, die Meister der Gravitation. Sie haben für ihre "Gäste" von der SOL einige böse Überraschungen parat. Sie schicken Perry Rhodan mit seiner Delegation per Gravoröhre nach Dacommion - und in DIE FLIEGENDE STADT ...

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Nr. 819

Die fliegende Stadt

Mit Perry Rhodan auf Dacommion – der Schwere Magier zeigt sein wahres Gesicht

von WILLIAM VOLTZ

Mit der Wiederauffindung der Erde im Spätsommer des Jahres 3583 beginnt für alle an Bord des Fernraumschiffs SOL die Phase der bitteren Enttäuschung. Alle Messungen zeigen, dass der Heimatplanet der Menschheit praktisch ausgestorben ist, und die Frage, wo die 20 Milliarden einstmals im Bann der Aphilie befindlichen Bewohner der Erde geblieben sind, lässt sich nicht schlüssig beantworten.

Perry Rhodan ist jedoch der irrigen Annahme, dass die Superintelligenz BARDIOC für das Verschwinden der Terraner verantwortlich ist. Deshalb lässt er die Kleine Majestät auf der Erde vernichten und macht auch Jagd auf weitere planetarische Statthalter BARDIOCS im Umkreis von Terra.

Diese Aktivitäten, von denen viele an Bord der SOL annehmen, dass sie heimlich von der Kaiserin von Therm gesteuert werden – denn Perry Rhodan, Expeditionsleiter der SOL, trägt schließlich einen Kristall der Kaiserin –, finden jedoch ein jähes Ende.

Es geschieht im Herbst des Jahres 3583. BARDIOCS Inkarnationen, die Gegenspieler der Kaiserin, beschließen, Perry Rhodan und die Solaner, die sie irrtümlich nur für die Vorhut der von der Erde verschwundenen Menschheit halten, in eine Falle zu locken.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Terraner benimmt sich seltsam.

Alaska Saedelaere, Bjo Breiskoll und Douc Langur – Perry Rhodans Begleiter auf Dacommion.

Der Schwere Magier – Der heimliche Herrscher der Varben zeigt sein wahres Gesicht.

Lopointh – Kontrolleur eines Weltverwalters von Dacommion.

Atlan

»Zweifellos sind die Identitätsprobleme Douc Langurs faszinierend, aber je länger ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich davon, dass wir alle Schwierigkeiten dieser Art haben.«

Joscan Hellmut

Sprecher der Solgeborenen

1.

Fast empfand Alaska Saedelaere einen gewissen Widerwillen, als er spürte, dass die Wiederverstofflichung begann und Denken und Fühlen wieder einsetzten. An der Schwelle des Todes zu stehen und von dort ins Leben zurückgeholt zu werden, war nach Aussage aller, denen dies zugestoßen war, ein unangenehmes Erlebnis – und der körperliche Zustand der Delegationsmitglieder innerhalb der Gravitationsröhre zwischen Baytuin und Dacommion konnte als Vorstufe des Todes angesehen werden.

Die Impulse des Zellaktivators strömten durch den Körper des Transmittergeschädigten und ließen ihn seine seltsamen Gedanken schnell vergessen. Er öffnete die Augen und ließ die neue Umgebung auf sich einwirken.

Hoch über ihm spannte sich eine zerbrechlich wirkende Decke, eine typisch varbische Konstruktion. Durch einige Rundfenster konnte Alaska regenschwere Wolken sehen, die draußen vorbeitrieben. Irritiert senkte er den Kopf, denn sein erster optischer Eindruck, den er empfand, ließ ihn vermuten, dass die riesige Halle, in der er herausgekommen war, sich zwischen den Wolken befand.

»Man hätte uns darauf vorbereiten müssen«, sagte eine nörgelnde Stimme. »Ich finde es einfach nicht richtig, dass man sich nicht besser um uns kümmert.«

Betroffen registrierte Alaska, dass er die Stimme Perry Rhodans gehört hatte.

Er drehte sich langsam um. Schräg hinter ihm lag der offene Schlund der Gravitationsröhre, die unablässig Varben ausspie oder in sich aufnahm. Für die Bewohner Dacommions schien dies ein so alltäglicher Vorgang zu sein, dass er bei keinem der vielen hundert Varben in dieser Halle Interesse hervorrief. Jedenfalls konnte Alaska keinen Varben sehen, der dem Eingang der Gravitationsröhre besondere Aufmerksamkeit geschenkt hätte.

Der Mann mit der Maske rief sich ins Gedächtnis zurück, dass er zusammen mit Perry Rhodan, Bjo Breiskoll und Douc Langur vor wenigen Augenblicken durch diese Gravitationsröhre von Baytuin aus nach Dacommion gekommen war.

Seine drei Begleiter standen neben ihm, aber er nahm sie jetzt zum ersten Mal bewusst wahr.

Der Anblick Langurs rief einen Schock in Alaska hervor.

Die fächerförmigen Sinnesorgane auf der flachen Oberseite von Langurs Körper hingen schlaff nach unten und schienen in sich verdreht zu sein. So hatte Alaska den Forscher der Kaiserin von Therm noch nie gesehen.

»Warum empfängt uns niemand?«, nörgelte Rhodan. »Was soll das bedeuten? Ich bin außerordentlich unzufrieden!«

Rhodans Gesichtsausdruck ließ erst gar nicht den Verdacht aufkommen, dass seine Worte scherzhaft gemeint sein könnten.

Was hat das zu bedeuten?, fragte Alaska sich verwirrt.

Er wandte sich an Douc Langur.

»Wie fühlen Sie sich, Douc? Ist alles in Ordnung?«

»Nein!«, pfiff Langur erregt. »Irgend etwas hat sich ereignet. Es fällt mir schwer, mich zu orientieren. Wo sind wir überhaupt? Meine Sinnesorgane arbeiten nicht richtig.«

Kein Wunder!, dachte Alaska grimmig.

Er unterdrückte ein Gefühl aufsteigender Panik, dann lauschte er tief in sich hinein. Mit ihm selbst schien alles in Ordnung zu sein.

In diesem Augenblick gab ihm Bjo Breiskoll ein heimliches Zeichen. Der Katzer stand hinter Rhodan, so dass dieser ihn nicht sehen konnte. Alaska begriff, dass der junge Mutant ihn zu warnen versuchte.

Die Warnung bezog sich offensichtlich auf Perry Rhodan.

Aus den Augenwinkeln beobachtete Alaska, dass eine Gruppe von Varben quer durch die Halle auf sie zukam. Er holte tief Atem. Die Situation war fatal. Das Rätsel musste gelöst werden, möglichst noch vor dem Kontakt mit dem varbischen Empfangskomitee.

Douc Langur und Perry Rhodan hatten Schwierigkeiten. Hatte ihnen der Transport durch die Gravitationsröhre geschadet?

»Hören Sie endlich auf, sich um Langur zu kümmern«, verlangte Rhodan von Alaska Saedelaere. »Ich finde es unerträglich, wie Sie sich aufführen.«

Alaska starrte ihn an.

»Fühlen Sie sich nicht wohl, Perry?«

»Was soll diese Frage?«, erkundigte Rhodan sich ärgerlich. »Ich habe das Gefühl, dass Sie überhaupt nicht wissen, was los ist.«

Er warf einen hilfesuchenden Blick in Bjos Richtung. Immerhin schien der rotbraun-gefleckte Katzer keine Schwierigkeiten zu haben – obwohl man sie bei ihm am ehesten erwartet hätte.

»Wo sind wir?«, pfiff Langur. »Ich kann die Umgehung nur undeutlich wahrnehmen.«

»Still!«, rief ihm Alaska zu. »Verhalten Sie sich ruhig, Douc. Wir werden bald herausgefunden haben, was passiert ist.«

Alles in ihm war bis zum Äußersten gespannt. Er blickte in Richtung der Varbengruppe und erkannte resignierend, dass ihm keine Zeit mehr bleiben würde, irgend etwas zu unternehmen. Er entschloss sich, die Flucht nach vorn zu ergreifen, und machte ein paar Schritte auf die sieben Fremden zu, aus denen sich das Empfangskomitee zusammensetzte.

Die Varben durften auf keinen Fall merken, dass zwei der Besucher nicht im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten waren, das hätte die Verhandlungsposition der SOL-Delegation von Anfang an geschwächt. Alaska hoffte, dass Perry Rhodan und Douc sich in kurzer Zeit erholen würden.

Er sah den Varben entgegen und beschloss, ihnen die Eröffnung eines Gesprächs zu überlassen. Damit fand er Zeit, noch einmal kurz die Umgebung zu inspizieren. Die gesamte Anlage schien sich auf einer hoch über der Planetenoberfläche gelegenen Plattform zu befinden. Durch einige der seitlichen Ausgänge und durch mehrere Fenster entdeckte Alaska kühn geschwungene Gravitationsstraßen im Luftraum von Dacommion.

»Mein Name ist Lopointh«, begrüßte ihn einer der Varben. »Ich bin der persönliche Kontrolleur von Weltverwalter Hamsajanth, der zur Zentralregierung von Varben-Nest gehört.«

»Ich bin erfreut«, entgegnete Alaska ohne innere Anteilnahme. Er blickte nervös zurück, Douc Langur stand wie angewurzelt da. Der Forscher wagte anscheinend keinen einzigen Schritt zu machen. Rhodan sah sich missmutig um.

Alaska begann sich darauf einzurichten, dass die Probleme sich nicht so schnell lösen würden, wie er gehofft hatte. Dabei war die mit Douc Langur vorgegangene Veränderung weniger dramatisch als Rhodans rätselhaftes Verhalten.

Perry Rhodan sollte die Verhandlungen mit der varbischen Zentralregierung führen und dabei durchsetzen, dass möglichst schnell Maßnahmen gegen die bevorstehende Invasion des Varben-Nestes durch die Hulkoos getroffen wurden.

Für Alaska stellte sich die Frage, ob dieser sensibel gewordene und überaus empfindlich reagierende Mann überhaupt in der Lage sein würde, ein vernünftiges und Erfolg versprechendes Gespräch mit der varbischen Regierung zu führen.

Zum Glück hatten Bjo Breiskoll und Alaska selbst die Reise nach Dacommion offenbar unbeschadet überstanden.

Lopointh, der darauf wartete, dass die Ankömmlinge sich seiner Gruppe anschlossen, bemerkte nervös: »Wir sollten jetzt aufbrechen und die Halle der Gravoschleuse verlassen.«

»Natürlich«, sagte Alaska gedehnt. »Aber Sie haben sicher Verständnis dafür, wenn wir uns hier ein bisschen umsehen möchten.«

Lopointh war jetzt offensichtlich irritiert.

»Haben Sie nicht auf die Dringlichkeit der Gespräche hingewiesen?«, erkundigte er sich.

Bevor Alaska antworten konnte, schaltete sich Perry Rhodan ein.

»Wollen Sie uns beleidigen?«, herrschte er den Varben an. Alaska hielt unwillkürlich den Atem an. »Wenn wir uns hier umsehen wollen, werden wir das auch tun.«

»Ich will mich nicht umsehen«, mischte Langur sich ein. »Erstens kann ich kaum etwas von der Umgebung erkennen, und zweitens fühle ich mich unsicher. Jeder Schritt bedeutet eine Belastung für mich.«

Alaska starrte die Varben an. Die Translatoren hatten jedes Wort in die Sprache der Eingeborenen übertragen, so dass der Transmittergeschädigte mit einer heftigen Reaktion der Komiteemitglieder rechnete.

Zu seiner Überraschung blieb Lopointh einigermaßen gelassen.

»Wenn Sie darauf bestehen«, meinte der Kontrolleur verbindlich, »zeige ich Ihnen die gesamte Plattform.«

Er unterhielt sich leise mit seinen Begleitern, dann machte er mit einem seiner langen Arme eine einladende Bewegung.

»Wenn Sie mir folgen würden ...«

Die Varben gingen voraus. Alaska warf Rhodan einen Blick zu, doch der Terraner reagierte nicht darauf. Rhodan ging an Saedelaere vorbei und folgte den Varben. Sein Gesichtsausdruck wirkte hochmütig.

Alaska beeilte sich, an Rhodans Seite zu kommen, denn er wollte bereit sein, schlimmere Zwischenfälle zu verhindern.

Als sie ein paar Schritte gemacht hatten, hörte Alaska Bjo rufen.

»Douc will nicht mitkommen, er fühlt sich unsicher!«

»Führe ihn!«, gab Alaska zurück. »Wir dürfen uns jetzt nicht trennen.«

Er sah zurück. Erleichtert stellte er fest, dass der Katzer Douc an einer Greifklaue ergriffen hatte.

Sie durchquerten die Halle und gelangten an einen der torbogenförmigen Ausgänge. Überall wimmelte es von Varben, aber kaum jemand nahm Notiz von der SOL-Delegation.

»Möchten Sie hinausgehen und das Land betrachten?«, erkundigte sich Lopointh.

»Natürlich!«, versicherte Alaska.

Die übrigen Mitglieder des Empfangskomitees blieben in der Halle zurück, während Lopointh die vier Besucher hinaus ins Freie führte. Alaska stellte fest, dass sie sich auf einer riesigen Plattform befanden, die etwa eintausend Meter über der Planetenoberfläche in der Luft schwebte und durch Antigravbahnen mit vielen anderen ähnlichen Konstruktionen verbunden war. Auf der Plattform, wo die SOL-Delegation angekommen war, bildeten ein gutes Dutzend kuppelförmiger Gebilde einen Gebäudekomplex.

Weit im Hintergrund glaubte Alaska eine mächtige Konstruktion frei in der Luft hängen zu sehen.

Als hätte der Kontrolleur den Blick des Terraners registriert, sagte er: »Dort liegt Kaansäder!«

»Kaansäder?«, echote Saedelaere.

»Die fliegende Stadt«, gab Lopointh zurück. »Die Altstadt Kaansäder liegt auf dem Kontinent Troopuinth.«

Alaska achtete kaum auf diese Erklärungen, er war ganz in die Betrachtung dieser phantastischen Stadt versunken, die auf diese Entfernung wie ein am Himmel hängendes Gebirgsmassiv aussah.

»Jede fliegende Stadt besitzt ein bodengebundenes Pendant«, fuhr der Varbe fort. »Die Altstädte sind die ersten großen Schöpfungen varbischer Architektur. Nachdem wir gelernt hatten, die Gravitation zu beherrschen, bauten wir zu jeder Altstadt eine fliegende Stadt. Das heißt, dass jede Altstadt ein fliegendes Gegenstück gleichen Namens besitzt.«

»Und der Sitz der Regierung?«, erkundigte sich Bjo, der nicht von Langurs Seite wich.

»Man wird Sie nach Kaansäder bringen«, kündigte Lopointh an. »Dort können Sie mit den Weltverwaltern von Dacommion sprechen, die gleichzeitig die Zentralregierung von Varben-Nest bilden.«

Alaska schätzte, dass die Plattform, auf der sie sich befanden, einen Durchmesser von eineinhalb Kilometern besaß. Die Kuppel mit der Empfangsstation der Gravoröhre nahm fast zwei Drittel der Gesamtfläche ein, sie war an der höchsten Stelle bestimmt ein paar hundert Meter hoch.

Von der Plattform aus führte ein Gewirr von Antigravstraßen und Antigravbrücken in alle Richtungen. Überall herrschte reger Verkehr. Alaska gestand sich ein, dass er sich in diesem labyrinthartigen Straßennetz kaum zurechtgefunden hätte.

Durch Lücken zwischen den Straßen konnte Alaska einen Teil der Planetenoberfläche sehen. Überall dort, wo sie nicht urbanisiert war, besaß sie einen urweltlichen Charakter. Es gab riesige Seen und ausgedehnte Dschungel. Auch die Krater einiger offenbar aktiver Vulkane waren zu erkennen.

Der Himmel leuchtete violett. Es war feucht-warm.

Gemessen an seiner Entfernung zur Sonne hätte Dacommion eine noch wärmere Welt sein müssen, aber die besonderen gravitationalen Bedingungen in diesem System hatten offenbar die Entfaltung des Lebens auf dem zweiten Planeten garantiert.

Plötzlich hörte Alaska, der noch ganz unter dem Eindruck dieser exotischen Umgebung stand, Bjo einen erschrockenen Ruf ausstoßen. Auch der Varbe schrie auf.

Der Mann mit der Maske fuhr herum.

Perry Rhodan war von einer leuchtenden Aura umgeben. Er stand wie erstarrt da.

Alaska war überzeugt davon, dass die Varben mit dieser Entwicklung nichts zu tun hatten; Lopoinths Reaktion war dafür ein fast eindeutiger Beweis.

Trotzdem ergriff Alaska die Flucht nach vorn.

»Was haben Sie ihm angetan?«, fuhr er den Varben an.

»Es ... es ist nichts«, sagte Lopointh, der sich schnell wieder unter Kontrolle hatte. »Eine harmlose körpereigene Reaktion auf bestimmte atmosphärische Bedingungen.«

»Das ist nicht richtig«, mischte Bjo Breiskoll sich ein. »Alaska, du weißt, dass ich bestimmte kosmische Strahlungsquellen spüren kann. Rhodans Aura gibt die gleichen Impulse ab wie ein Pulsar.«

Alaskas Augen weiteten sich.

In diesem Augenblick spürte er, dass sich das Cappinfragment, das sein Gesicht bedeckte, schmerzhaft zusammenzog. Er hatte diesen Effekt an dem Organklumpen noch nie erlebt, um so größer war sein Entsetzen. Kam es nun auch bei ihm zu unkontrollierbaren Veränderungen?

Was passierte mit ihnen?

Während Alaska Saedelaere sich bemühte, die aufsteigende Panik niederzukämpfen, geschah etwas, was ihn völlig aus der Fassung brachte.

Bjo Breiskoll, der sich bisher wider Erwarten gut gehalten hatte, blickte in Richtung Kaansäder und begann mit monotoner Stimme zu sprechen: »Keran del nambhur en teene chunk!«

Alaska hatte niemals zuvor eine so fremdartige Sprache gehört.

Jetzt ist alles aus!, schoss es ihm durch den Kopf.

2.

Jedes Mal, wenn Atlan einen Blick auf die Bildschirmgalerie in der Zentrale der SOL warf, überkam ihn ein Frösteln. Die über zehntausend Einheiten starke Flotte der Hulkoos, die sich vor dem Varben-Nest gesammelt hatte, bildete eine permanente Bedrohung für die drei varbischen Sonnensysteme und das terranische Fernraumschiff.

Darüber hinaus hatte man eine überaus beunruhigende Funkbotschaft von der auf Baytuin stehenden KYHBER empfangen.

Perry Rhodan war zusammen mit Alaska Saedelaere, Bjo Breiskoll und Douc Langur nach Dacommion aufgebrochen. Man hatte die vier Delegationsmitglieder in der Gravoschleuse von Baytuin für die gravitationalen Verhältnisse auf dem zweiten Planeten von Stammnest präpariert, eine Maßnahme, die den drei Männern und Langur überflüssig erschienen war. Die Varben hatten jedoch darauf bestanden – nicht zum ersten Mal in ihrer Geschichte der Raumfahrt, wie Ras Tschubai und Balton Wyt festgestellt hatten.

Die beiden Mutanten waren in die Heimstatt der Gravitationslosen auf Baytuin eingedrungen und hatten dort neben missgestalteten und geistesgestörten Varben zahlreiche Angehörige anderer Sternenvölker entdeckt, für die das Passieren von Gravoschleuse und Gravitationsröhre katastrophale Folgen gehabt hatte.

An Bord der KYHBER und der SOL wartete man auf eine Nachricht Perry Rhodans, die darüber Aufschluss geben konnte, ob die Delegation der SOL den Durchgang unbeschadet überstanden hatte oder ebenfalls Opfer schlimmer Veränderungen geworden war.