Perry Rhodan 894: Soldaten des LARD - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 894: Soldaten des LARD E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Einmarsch in den Hyperraum - jenseits der Blassen Grenze ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden, und zwar die SOL unter Perry Rhodan und die BASIS unter dem gemeinsamen Oberbefehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller. Beide Raumschiffe haben - man schreibt Ende Oktober des Jahres 3586 - längst die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird. Perry Rhodan hat sogar mit einem 300-köpfigen Einsatzkommando - alle Beteiligten hatten sich als Suskohnen maskiert - die PAN-THAU-RA betreten und begonnen, das Sporenschiff zu durchforschen. Für Perry Rhodan und seine angeblichen Suskohnen geht es darum, Gefahren von dem Teil des Universums abzuwenden, in dem auch die Menschheitsgalaxis liegt. Deshalb will der Terraner auch feststellen, ob die zweckentfremdete PAN-THAU-RA in Besitz genommen und wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden kann. Das LARD oder das Alles-Rad hingegen, das die angeblichen Suskohnen an Bord der PAN-THAU-RA hat kommen lassen, ist interessiert, seine Herrschaft, die sich gegenwärtig nur auf Quostoht beschränkt, wieder über das gesamte Sporenschiff auszudehnen. Perry Rhodan und seine Leute sollen ihm dazu verhelfen - sie gelten als die SOLDATEN DES LARD ...

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Nr. 894

Soldaten des LARD

Einmarsch in den Hyperraum – jenseits der Blassen Grenze

von WILLIAM VOLTZ

ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden, und zwar die SOL unter Perry Rhodan und die BASIS unter dem gemeinsamen Oberbefehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller.

Beide Raumschiffe haben – man schreibt Ende Oktober des Jahres 3586 – längst die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird. Perry Rhodan hat sogar mit einem 300-köpfigen Einsatzkommando – alle Beteiligten hatten sich als Suskohnen maskiert – die PAN-THAU-RA betreten und begonnen, das Sporenschiff zu durchforschen.

Für Perry Rhodan und seine angeblichen Suskohnen geht es darum, Gefahren von dem Teil des Universums abzuwenden, in dem auch die Menschheitsgalaxis liegt. Deshalb will der Terraner auch feststellen, ob die zweckentfremdete PAN-THAU-RA in Besitz genommen und wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden kann.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan-Danair – Kommandant der Soldaten des LARD.

Alaska Saedelaere-Kasaidere – Dem Transmittergeschädigten macht sein Cappinfragment zu schaffen.

Plondfair – Leiter einer Gruppe von Scouts.

Orbiter Zorg – Diener des letzten Ritters der Tiefe.

Augustus-Nimroff – Der K-2 will Saedelaere helfen.

Körter Bell

1.

Die eiserne Schlange kam aus der Richtung der Berge von Quostoht. Sie bewegte sich lautlos und mit atemberaubender Geschwindigkeit. Perry Rhodan, der hier in der PAN-THAU-RA, dem Sporenschiff des ehemaligen Mächtigen BARDIOC, als Suskohne auftrat und den Namen Danair trug, griff unwillkürlich nach seiner Waffe.

Die anderen Männer und Frauen, die auf dem freien Platz vor dem Tunnel warteten, richteten ihre Aufmerksamkeit jetzt ebenfalls auf das sich nähernde Fahrzeug. Das seltsame Gefährt bewegte sich auf Energieprallfeldern und bestand aus zahlreichen Segmenten, die ihm eine große Beweglichkeit verliehen.

Rhodan-Danair ließ den Arm wieder sinken, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass die aus dreihundert Mitgliedern bestehende Besatzung der 1-DÄRON ausgerechnet aus dem von dem LARD beherrschten unteren Dreizehntel des Sporenschiffs angegriffen werden könnte.

Rhodan-Danair und seine Begleiter, die ebenfalls alle als Suskohnen auftraten, waren von Robotern des LARD zu diesem freien Platz geführt worden. Der vor ihnen liegende Tunnel bewies, dass das LARD noch weitere Durchgänge in die oberen Bereiche der PAN-THAU-RA kannte. Das LARD erwartete von den vermeintlichen Suskohnen, dass sie sich bis zur Hauptzentrale des Sporenschiffs durchkämpften und dem LARD dazu verhalfen, seine auf Quostoht begrenzte Herrschaft wieder auf das gesamte Riesenschiff auszudehnen. Die Männer und Frauen, die von der SOL und der BASIS auf das suskohnische Schiff 1-DÄRON übergewechselt waren, hatten von dem LARD Spezialwaffen erhalten, die eigens für den Einsatz im Hyperraumbereich der PAN-THAU-RA geschaffen worden waren.

Rhodan-Danair vermutete, dass der Tunnel, vor dem sie jetzt warteten, erst vor wenigen Stunden fertiggestellt worden war, denn das LARD konnte nicht das Risiko eingehen, mehrere Durchgänge nach oben gleichzeitig aufzubauen. Das hätte den Malgonen und allen anderen Gegnern des LARD ein Eindringen nach Quostoht erleichtert. Ohne das Eingreifen der falschen Suskohnen beim Kampf um die etwa sechzig Kilometer entfernt liegende Tunnelfestung wäre Quostoht bereits gefallen.

Für Rhodan-Danair stand es fest, dass seine Freunde und er von dem LARD deshalb keine Dankbarkeit zu erwarten hatten. Die jüngsten Ereignisse bewiesen, dass der geheimnisvolle Beherrscher von Quostoht nur an seine eigenen Belange dachte.

Vom menschlichen Standpunkt aus handelte das LARD unmoralisch. Es ließ die Bürger von Quostoht in dem falschen Glauben, dass ihr Lebensbereich die einzige aller möglichen Welten war und predigte ihnen die Lehren des Alles-Rads, mit denen die gesamte Zivilisation der Wynger in der Galaxis Tschuschik manipuliert und hinters Licht geführt wurde.

Wenn man bedachte, dass dieser ungeheure Aufwand offensichtlich nur betrieben wurde, um einen Gegenstand, bei dem es sich um eine Art »Auge« handeln musste, zu beschaffen, erschien das Vorgehen des LARD nur um so verwerflicher.

Rhodan-Danair hütete sich jedoch davor, allzu strenge Maßstäbe anzulegen, denn seine Erfahrung lehrte ihn, dass das, was im Umgang mit anderen Völkern Menschen oft verbrecherisch erschien, nach Kenntnis aller Zusammenhänge durchaus ehrenhaft sein konnte.

Rhodan-Danair unterbrach seine Gedanken und richtete seine Aufmerksamkeit nun auf das Vielgliedfahrzeug, das den freien Platz erreicht hatte und seine Geschwindigkeit verlangsamte. Die Maschine war zweiundzwanzig Meter lang und besaß einen torbogenförmigen Querschnitt. Ihre Höhe betrug fast drei Meter, die Bodenfläche war zweieinhalb Meter breit. Der Terraner, der jetzt in der Maske eines Suskohnen auftrat, konnte sich vorstellen, dass ein solches Gefährt geradezu dafür geschaffen war, die Räume und Gänge der PAN-THAU-RA zu durchrasen.

»Ich nehme an, das LARD will uns noch einige Instruktionen mit auf den Weg geben und schickt uns daher einen Boten«, vermutete Atlan, der hier auf den Namen Gantelvair hörte.

»Jeder dieser Roboter und Asogenen hier hätte diese Botenfunktion erfüllen können«, meinte Rhodan skeptisch. »Die Ankunft dieses Raupenfahrzeugs muss eine andere Bewandtnis haben.«

Zusammen mit dem seltsamen Gefährt waren einige Dutzend Roboter angekommen. Rhodan-Danair fiel auf, dass sie in unmittelbarer Nähe der Maschine blieben und einen regelrechten Ring darum bildeten. Ihre Waffensysteme wiesen drohend in alle Richtungen. Das verstärkte den Eindruck, dass diese Gleitroboter einen Begleitschutz für das Fahrzeug bildeten.

Für Rhodan-Danair erhob sich damit die Frage, was daran so wertvoll sein mochte, dass das LARD eine Roboteskorte einsetzte. Der Vielgliedergleiter war in seiner Konstruktion sicher ungewöhnlich, aber nicht unersetzlich. Deshalb ging Rhodan-Danair davon aus, dass sein eigentlicher Wert hinter der stählernen Hülle verborgen war – irgendwo im Innern.

Rhodan-Danair sah einen Asogenen auf sich zukommen. Die Kleinmächtigen waren schwer voneinander zu unterscheiden. Jedes dieser Biophore-Wesen, die im Dienst des LARD standen, ähnelte einem vielfach ausgebeulten Sack. Deshalb wusste Rhodan-Danair auch nicht, ob er dem Asogenen, der ihm nun gegenüberstand, schon einmal begegnet war.

»Kommandant Danair«, sagte der Asogene mit knarrender Stimme. »Ich bin gekommen, um Sie und Ihre Begleiter im Auftrag des LARD zu verabschieden. Mein Name ist Mikoy.«

Rhodan-Danair nickte.

»Wir sind bereit«, sagte er. Das entsprach der Wahrheit, denn die Terraner, die als Suskohnen maskiert in die PAN-THAU-RA gekommen waren, wollten ebenfalls in die Hauptzentrale des Sporenschiffs vorstoßen, wenn auch aus anderen Gründen als das LARD. Früher einmal hatte das LARD das gesamte Sporenschiff kontrolliert, und es war offenbar entschlossen, diesen Zustand wieder herbeizuführen.

Anders die Menschen von der BASIS und der SOL.

Nach den Berichten, die Ganerc-Callibso, Hytawath Borl, Demeter und Plondfair gegeben hatten, wusste man, dass in Verbindung mit dem Sporenschiff zwei ungeheure Gefahren drohten. Jenem Teil des Universums, zu dem auch die Milchstraße gehörte, drohte nicht nur eine Invasion durch Biophore-Wesen und Quanten, sondern auch eine Manipulation der zu diesem Bereich gehörenden Materiequelle durch jene Mächte, die einst die PAN-THAU-RA konstruiert hatten und ihre Zweckentfremdung früher oder später bemerken würden. Das Aufdrehen oder die Drosselung einer Materiequelle hätte nach Ganerc-Callibsos Auskunft eine unvorstellbare Katastrophe bedeutet. Rhodan-Danair hatte keinen Grund, an den Aussagen des ehemaligen Mächtigen zu zweifeln, obwohl es darüber, was eine Materiequelle eigentlich war, bisher nur Spekulationen gab. Wenn die Terraner das Unheil verhindern wollten, mussten sie die PAN-THAU-RA erobern und versuchen, das Schiff seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Nur auf diese Weise konnten die beiden Gefahren gebannt werden.

Das war der Grund, warum die als Suskohnen verkleideten Terraner entschlossen waren, um jeden Preis in die Hauptzentrale des gigantischen Schiffes vorzudringen.

Anhand der Informationen, die die Mitglieder des Einsatzkommandos von Ganerc-Callibso und dessen drei Begleiter bekommen hatten, wussten sie, was sie in den oberen Bereichen des Sporenschiffs erwartete. Wenn man davon ausging, dass Hytawath Borl und die drei Außerirdischen nur einen kleinen Bereich der PAN-THAU-RA erkundet hatten, musste man annehmen, dass es weitaus mehr Schrecknisse gab, als bisher bekannt waren. Doch weder Rhodan-Danair noch einer seiner Begleiter hätte sich davon aufhalten lassen.

»Ihre Bereitschaft, Kommandant Danair«, klang Mikoys Stimme in seine Gedanken, »wird allein nicht ausreichen, um allen Gefahren zu begegnen, denen Sie hinter der Blassen Grenze ausgesetzt sein werden.«

»Ja«, stimmte Rhodan-Danair grimmig zu, »daran gibt es keinen Zweifel.«

»In seinem Großmut hat das LARD das gesamte suskohnische Kommando mit Waffen ausrüsten lassen, die eigens für den Gebrauch in den Verbotenen Gebieten konstruiert wurden«, fuhr Mikoy fort.

»Dafür mussten wir unsere eigene Ausrüstung abgeben«, beklagte sich Atlan-Gantelvair.

»Suskohnische Waffen!«, stieß der Asogene voller Verachtung hervor. »Sie wären im Einsatzgebiet lediglich eine Belastung.«

»Damit hat er recht«, warf Plondfair ein. Der Wynger vom Stamm der Lufken befand sich wieder bei den falschen Suskohnen und sollte nach dem Willen des LARD an dem Unternehmen teilnehmen. Anscheinend hoffte das LARD, dass die Erfahrung, die der ehemalige Berufene bei seinem ersten Aufenthalt im Verlorenen Paradies gesammelt hatte, der Gruppe zugute kommen würde.

»Und was bedeutet diese Raupe?«, wollte Rhodan-Danair wissen und deutete auf das Vielgliederfahrzeug, das einige Meter von ihnen entfernt angehalten hatte.

»Das ist ein Fährotbrager«, erwiderte Mikoy. »Der größte und modernste, der dem LARD zur Verfügung steht.«

»Ich nehme an, dass dieses Gefährt nach oben gebracht werden soll?«

»Ja«, bestätigte der Asogene.

Rhodan-Danair wurde ärgerlich.

»Wenn wir mit diesem Riesending unterwegs sind, ist unser Aktionsbereich von Anfang an begrenzt«, protestierte er. »Das heißt, dass wir nur Korridore und Räumlichkeiten benützen können, die groß genug sind, um dieses Ungetüm durchzulassen.«

»Es gibt nur wenige Sektoren, die nicht so gestaltet sind«, versetzte Mikoy.

»Das LARD beharrt also auf der Mitführung des Fährotbragers?«, wollte Atlan-Gantelvair wissen.

»Ja«, bestätigte Mikoy.

»Und weshalb?«, forschte Atlan-Gantelvair weiter.

Die Frage schien den Asogenen aus der Fassung zu bringen. Sein nur schwach ausgebildetes Gesicht verzog sich wie unter Schmerzen.

»Es ist von Bedeutung«, sagte er schließlich ausweichend.

Rhodan-Danair verschränkte die Arme über der Brust.

»Du kannst dem LARD ausrichten, dass wir keinen Schritt nach oben gehen werden, wenn man uns nicht sagt, was es mit dem Fährotbrager auf sich hat«, sagte er gelassen.

Er wusste, dass er damit ein Risiko einging, denn es war nicht auszuschließen, dass das LARD nun den bereits erteilten Auftrag zurückzog und damit eine Serie zeitraubender Auseinandersetzungen einleitete.

Mikoy ließ Rhodan-Danair stehen und begab sich zu einer Gruppe von Robotern. Rhodan-Danair beobachtete, wie der Asogene einige Zeit mit den Maschinen sprach. Dann kehrte das Biophore-Wesen zu den falschen Suskohnen zurück.

»Das LARD ist bereit, euch eine Information zu geben«, verkündete er. »Mit dem Fährotbrager soll ein wichtiges und unersetzliches Schaltelement in die Hauptzentrale des oberen Bereichs befördert werden.«

»Aha!«, machte Rhodan-Danair befriedigt. »Und wer wird als Besatzung fungieren?«

»Besatzung?«, echote Mikoy verständnislos.

»Ich meine, wer den Fährotbrager steuern wird«, erläuterte der hochgewachsene Mann.

»Der Fährotbrager bedarf keiner Besatzung«, antwortete der Asogene. »Er bewegt sich nach dem gleichen Prinzip wie die Roboter des LARD und steht wie sie mit dem LARD in Verbindung.«

»Ich möchte gern einen Blick in das Innere des Fahrzeugs werfen«, forderte Rhodan.

»Nein!«, lehnte Mikoy verbissen ab.

An der Haltung des Kleinmächtigen erkannte Rhodan-Danair, dass er diesmal seinen Willen nicht durchsetzen konnte. Da Rhodan-Danair das Unternehmen wegen dieser relativ unbedeutenden Angelegenheit nicht in Frage stellen wollte, gab er sich mit der Antwort Mikoys zufrieden.

»Wir würden Ihnen empfehlen, nicht gemeinsam durch den Tunnel in die Verbotenen Gebiete einzudringen«, sagte Mikoy. »Es ist ratsam, das Kommando aufzuteilen. Bilden Sie eine Vorhut, schicken Sie Scouts aus und sorgen Sie für ausreichenden Flankenschutz.«

Rhodan-Danair sah ihn mitleidig an.

»Hält uns das LARD für blutige Anfänger?«

»Keineswegs«, meinte Mikoy, »aber das LARD weiß, dass außer diesem Wynger« – er deutete auf Plondfair – »bisher niemand von dort oben zurückgekehrt ist.«

Natürlich konnte das LARD nicht wissen, dass auch Ganerc-Callibso, Demeter und Hytawath Borl einen Weg aus dem Hyperraumbereich des Sporenschiffs gefunden hatten. Trotzdem war die Mahnung des Asogenen berechtigt.

»Mehr kann das LARD nicht für Sie tun, Kommandant Danair«, sagte Mikoy abschließend. »Das LARD wird Sie reich belohnen, wenn Sie Erfolg haben sollten. Das Alles-Rad wird über Sie und Ihre Begleiter wachen.«

»Wir wissen, was es bedeutet, unter dem Schutz des Alles-Rads zu operieren«, sagte Rhodan-Danair zweideutig.

Mikoy watschelte davon.

»Es sieht so aus, als wären wir von nun an uns selbst überlassen, Kommandant Danair«, sagte Atlan-Gantelvair ruhig. »Ich möchte wissen, was uns dort oben erwartet.«

Rhodan-Danair starrte in den Tunnel, der quer über die Blasse Grenze in den Hyperraumbereich der PAN-THAU-RA führte.

»Was, glaubst du, befindet sich wirklich an Bord des Fährotbragers?«, fragte er leise.

»Mikoy sprach von einer Schalteinheit«, erinnerte der Arkonide.

»Die hätte man uns zeigen können!«

»Ja«, meinte Atlan-Gantelvair gedehnt. Er blinzelte seinem alten Freund zu. »Vielleicht findet sich auf dem Weg nach oben eine Gelegenheit, einen Blick ins Innere der Raupe zu werfen.«

Rhodan-Danair nickte und begann damit, die dreihundert Mitglieder des Einsatzkommandos in mehrere Gruppen aufzuteilen. Lloyd-Mervain und Plondfair bekamen je sechs Männer zugeordnet, die als Scouts arbeiten sollten. Zwei Abteilungen aus je fünfzig Mitgliedern sollten die Flanken des Transports absichern. Weitere einhundert Männer und Frauen bildeten die Vor- und Nachhut. Damit verblieben siebenundachtzig falsche Suskohnen, die in unmittelbarer Nähe des Fährotbragers bleiben würden. Zu ihnen gehörten Rhodan-Danair, Atlan-Gantelvair und Wyt-Brainhoff. Kauk-Simain und Kosum-Rotoskair übernahmen das Kommando über die beiden Flankenschutzgruppen, während Vanne-Torsaiden und Saedelaere-Kasaidere die Vor- und Nachhut befehligten.

Rhodan-Danair gab dem Wunsch Kauk-Simains nach und überließ ihm und seiner Flankenschutzmannschaft den Roboter Augustus, der hier Nimroff hieß.

Nachdem Rhodan-Danair die letzten Befehle erteilt hatte, brachen die Scouts und die Vorhut auf. Rhodan-Danair und Plondfair hatten die Mitglieder des Einsatzkommandos auf den starken mentalen Druck vorbereitet, der offenbar von den On- und Noon-Quanten im Hyperraumbereich der PAN-THAU-RA ausging. Sie hofften, dass kein Mitglied des Einsatzkommandos das Schicksal der beiden unglücklichen Wynger Cainstor und Tarmair teilen würde, die dieser Belastung nicht gewachsen gewesen waren.

Rhodan-Danair sah die Vorhut im Grenznebel des Tunnels verschwinden.

»Woran muss man eigentlich glauben, um ein derartiges Wagnis einzugehen, Kommandant Danair?«, fragte Atlan-Gantelvair gedämpft. Er sah, dass sein Freund antworten wollte und hob abwehrend beide Arme. »Erspare dir eine philosophische Antwort über kosmologische Zusammenhänge. Ich kenne die Antwort besser als du, und sie lautet: An sich selbst!«

2.

Alaska Saedelaere, der als Suskohne Kasaidere hieß, sah die anderen Gruppen nacheinander im Tunnel verschwinden. Das LARD war offensichtlich daran interessiert, dass der Vorstoß in die oberen Bereiche des Sporenschiffs schnell durchgeführt wurde. Das lag auch im Sinn der Terraner, denn die Eile, mit der das LARD plante und handelte, ersparte ihnen genauere Kontrollen durch Roboter und Asogenen. Bisher war der Transmittergeschädigte noch nicht auf seine Gesichtsmaske angesprochen worden. Für den Fall, dass dies geschehen wäre, hatten sich die Verantwortlichen mit Hilfe SENECAS eine Legende zurechtgelegt, nach der der angebliche Kasaidere von einem Strahlenunfall betroffen worden war.

Saedelaere-Kasaidere wandte sich an die neunundvierzig Frauen und Männer der Nachhut.

»Wir folgen jetzt den anderen!«, befahl er. »Sobald wir uns innerhalb des Tunnels befinden, ist äußerste Aufmerksamkeit angebracht. Es ist möglich, dass es durch den mentalen Druck, dem wir ausgesetzt sein werden, zu Bewusstseinsverwirrungen kommt. Keiner von uns darf daher unüberlegt von seiner Waffe Gebrauch machen.«