Perry Rhodan 970: Das Ende der Wächter - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 970: Das Ende der Wächter E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Die letzten Ritter der Tiefe - in auswegloser Lage Man schreibt den Herbst des Jahres 3587 terranischer Zeitrechnung. Perry Rhodan setzt seine Expedition mit der BASIS planmäßig fort. Dem Terraner kommt es, wie erinnerlich, darauf an, sich Zugang zu einer Materiequelle zu verschaffen, um die so genannten Kosmokraten davon abzuhalten, die Quelle zum Schaden aller galaktischen Völker zu manipulieren. Obwohl Perry Rhodan mit dem komplettierten Auge Laires nun alle Voraussetzungen zum Durchdringen der Materiequelle besitzt, bleibt diese nach wie vor unauffindbar. Dafür entdecken aber die Terraner Kemoauc, den letzten der Mächtigen. Außerdem retten sie ES, die Superintelligenz, die in einer Materiesenke festsitzt, und verhelfen dem Helfer der Menschheit, seiner Bestimmung nachzukommen. Während sich dies in Weltraumfernen vollzieht, spitzt sich in der Heimatgalaxis der Menschheit die Lage immer mehr zu. Denn die Orbiter, die mit ihren Riesenflotten die Galaxis beherrschen, verlangen nichts anderes, als dass alle Humanoiden, die sie für Garbeschianer halten, ihre Heimatplaneten auf Nimmerwiedersehen verlassen. Dass die Orbiter einem Fehlschluss aufgesessen sind, liegt auf der Hand. Wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass eine solche Macht sich im Zentrum der Galaxis zusammenballen und die Äonen überdauern konnte, das wird nun erhellt durch ein Geschehnis in ferner Vergangenheit. Es geht dabei um DAS ENDE DER WÄCHTER ...

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Nr. 970

Das Ende der Wächter

Die letzten Ritter der Tiefe – in auswegloser Sache

von WILLIAM VOLTZ

Man schreibt den Herbst des Jahres 3587 terranischer Zeitrechnung. Perry Rhodan setzt seine Expedition mit der BASIS planmäßig fort. Dem Terraner kommt es, wie erinnerlich, darauf an, sich Zugang zu einer Materiequelle zu verschaffen, um die so genannten Kosmokraten davon abzuhalten, die Quelle zum Schaden aller galaktischen Völker zu manipulieren.

Obwohl Perry Rhodan mit dem komplettierten Auge Laires nun alle Voraussetzungen zum Durchdringen der Materiequelle besitzt, bleibt diese nach wie vor unauffindbar. Dafür entdecken aber die Terraner Kemoauc, den letzten der Mächtigen. Außerdem retten sie ES, die Superintelligenz, die in einer Materiesenke festsitzt, und verhelfen dem Helfer der Menschheit, seiner Bestimmung nachzukommen.

Während sich dies in Weltraumfernen vollzieht, spitzt sich in der Heimatgalaxis der Menschheit die Lage immer mehr zu. Denn die Orbiter, die mit ihren Riesenflotten die Galaxis beherrschen, verlangen nichts anderes, als dass alle Humanoiden, die sie für Garbeschianer halten, ihre Heimatplaneten auf Nimmerwiedersehen verlassen.

Die Hauptpersonen des Romans

Samkar – Der echte Igsorian von Veylt.

Harden Coonor – Ein falscher Ritter der Tiefe.

Jen Salik – Ein Mann wird zum Genie.

Armadan von Harpoon – Er besiegt die Horden von Garbesch.

Nargus

1.

Auf dem Markt von Gry

Von dem Podest, das ein ganzes Stück über die vier Präsentiernester hinausragte, konnte Spoudmeiger die drei blaugekleideten großen Männer beobachten, die in Begleitung eines wesentlich kleineren Mannes, der trotzdem der Anführer zu sein schien, die Schneise betreten hatten und langsam herabgeschlendert kamen. In dem Gewimmel, das um diese Tageszeit auf dem Markt von Gry auf Kartlebec in der Galaxis Norgan-Tur herrschte, war es durchaus nicht selbstverständlich, dass eine so kleine Gruppe potentieller Käufer dem Händler sofort auffiel. Doch diese vier Fremden zogen die Aufmerksamkeit aller Händler in dieser Schneise auf sich, denn man hatte solche Wesen auf dem Markt von Gry noch nie gesehen. Der kleinere Mann hätte ein Mitglied der Raumfahrergilde sein können, doch er trug nicht deren typische Uniform, auf die zu verzichten keinem Gildemitglied eingefallen wäre. Das Auffällige an den großen Männern war, dass sie einander glichen wie ein Ei dem anderen, und dieser Anblick rief innere Unruhe in Spoudmeiger hervor. Er hörte das Geschrei seiner Konkurrenten, die den Vorbeiziehenden ihre Ware feilboten. Nur dort, wo die vier Fremden vorbeikamen, wurde es vorübergehend still.

Spoudmeiger hatte den Eindruck, dass die vier Neuankömmlinge etwas Bestimmtes suchten. Sie hielten nur kurz vor den Präsentiernestern der einzelnen Händler an, warfen einen Blick hinein und gingen dann weiter. Spoudmeiger unterzog das, was er anzubieten hatte, einer kritischen Inspektion und schätzte, dass er nichts besaß, was diese merkwürdigen Besucher reizen könnte: Zwei alte Aufklärer mit lahmen Schwingen, einen triefäugigen Amazonenjäger und diesen mürrischen Muskelprotz Samkar, den Spoudmeiger immerhin noch für das repräsentativste Stück seines Angebots hielt. Dabei hatte er Samkar noch nicht einmal käuflich erworben! Der Mann war einfach zu ihm gekommen und hatte darum gebeten, auf dem Markt von Gry zur Schau gestellt zu werden.

»Es kommt mir nur darauf an, an jemanden verkauft zu werden, der nicht auf Kartlebec lebt, das heißt, ich möchte diese Welt verlassen.«

Spoudmeiger hatte diesen Wunsch akzeptiert; angesichts seiner trostlosen Geschäftslage war ihm keine andere Wahl geblieben. Samkar schwieg über seine Herkunft, aber zweifellos hatte er lange Zeit einer Familie von Schluchtern angehört.

Wie die meisten Händler war Spoudmeiger ein Tarzawahre, ein schwabbelig wirkendes Wesen mit grauer Haut und einem mit Borsten besetzten Spitzkopf, das auf acht Beinen daherwatschelte und mit schriller Stimme akzentuiertes Ginvon, die Einheitssprache der raumfahrenden Völker von Norgan-Tur, sprach. Tarzawahren galten als gerissen und unbestechlich, eine Kombination von Eigenschaften, die sie zu den reichsten Händlern auf dem Markt von Gry gemacht hatte. Für Spoudmeiger traf diese Beschreibung allerdings nur bedingt zu, und so war es kein Wunder, dass er sich auf Geschäfte eingelassen hatte, die fast zu seinem Ruin geführt hatten.

Während er sich weiterhin selbstquälerischen Gedanken hingab, erreichte die Gruppe der vier Fremden seinen Stand.

Spoudmeiger beobachtete sie, aber die Worte, die er sich im stillen zurechtgelegt hatte, wollten ihm nicht so recht über die blasenförmigen Lippen. Die Nähe dieser mysteriösen Besucher schien seine Sinne zu benebeln und seinen Redefluss zu hemmen.

»Willkommen, ihr fremden Herren!«, brachte er schließlich stockend hervor.

Die drei Blaugekleideten rührten sich nicht. Sie schienen eine Art Leibwache des kleineren Mannes zu sein, der nun vortrat und in die vier Präsentiernester des Tarzawahren blickte. Seinen violett schimmernden Augen, die wie lackiert wirkten, schien nichts zu entgehen. Vor Samkars Nest blieb er stehen und berührte es vorsichtig mit einer Hand. Dabei erkannte Spoudmeiger, dass der Fremde blaue Fingernägel besaß.

»Wer ist das?«, fragte der Fremde mit sanfter Stimme.

Sein Ginvon klang gepflegt, aber trotzdem fremdartig.

»Samkar!« Spoudmeiger erwachte aus seiner Starre. »Ein ungewöhnlicher und kampferprobter junger Mann. Er hat die Schule der Raumfahrergilde besucht und lebte lange Zeit in den Schluchten von Kartlebec. Das allein spricht für seine Qualitäten.«

»Ich bin Ulrus«, sagte der Mann, der nicht einmal eineinhalb Meter groß war. »Ich werde Samkar kaufen.«

Spoudmeiger starrte ihn an.

»Er ist ... teuer!«, stieß er hervor.

Ulrus öffnete sein Hemd, löste die Schnur eines Beutels vom Hals und schüttete den Inhalt des Beutels vor dem Tarzawahren auf den Tisch. Eine Flut leuchtender Münzen ergoss sich über die Platte. Spoudmeigers Hände zitterten.

Er war so überwältigt, dass die sprichwörtliche Gelassenheit seiner Art endgültig von ihm abfiel.

Spontan sagte er: »Dafür bekommen Sie die beiden Aufklärer und den Amazonenjäger als Zugabe.«

Im gleichen Augenblick hätte er sich am liebsten für seine eigene Dummheit die Sprechmembrane durchgeblasen.

Doch Ulrus winkte nur ab.

»Wir sind nur an diesem Samkar interessiert.«

Spoudmeiger kletterte umständlich von seinem Podest und raffte die Münzen auf dem Tisch zusammen. Dann öffnete er Samkars Präsentiernest. Dabei schien ihm etwas einzufallen, denn er hielt inne und fragte erschrocken. »Sie sind doch nicht von Kartlebec?«

»Warum wollen Sie das wissen?«

»Es gibt ein Abkommen zwischen Samkar und mir«, gestand Spoudmeiger kleinlaut. »Ich kann ihn nur abgeben, wenn garantiert ist, dass die Käufer diese Welt mit ihm verlassen.«

Sekundenlang stand er zitternd da und bangte um das Geschäft seines Lebens.

»Wir nehmen ihn mit – mit unserem Raumschiff«, sagte Ulrus schließlich.

Die Erleichterung schien den Händler regelrecht zu überwältigen. Er brauchte einige Zeit, bis er das Präsentiernest vollends öffnen konnte.

Samkar trat heraus. Zwischen ihm und seinem Käufer schien eine stumme Zwiesprache stattzufinden, so lange und eingehend versenkten sich ihre Blicke ineinander.

»Gut«, nickte Samkar nach einer Weile. »Ich werde mit ihnen gehen.«

Ohne ein Wort des Abschieds schritten Ulrus und seine Leibwache mit Samkar davon. Spoudmeiger starrte ihnen nach und fragte sich ernsthaft, ob er träumte. Doch das Klirren der Münzen in seiner Schürzentasche überzeugte ihn schließlich, dass er keiner Halluzination zum Opfer gefallen war.

*

Am Rand des Marktes blieb Ulrus stehen und deutete auf einen freien Tisch in einem nahegelegenen Straßentreffpunkt. Samkar nickte, und die beiden ungleichen Männer nahmen wenig später an dem Tisch Platz. Ein kleiner Roboter brachte Trinkbecher und streute duftende Blüten auf den Tisch.

Die drei Blaugekleideten hatten unweit des Tisches Wartestellung bezogen und standen reglos nebeneinander. Es war unverkennbar, dass sie eine Wächterfunktion erfüllten. Während Samkar den Becher unberührt ließ, trank Ulrus in gierigen Schlucken. Als er das Gefäß endlich auf den Tisch stellte, schien er für eine Unterhaltung bereit zu sein. Samkar kam ihm jedoch zuvor und zog ein seidenes Tuch aus einer Tasche. Er legte es auf den Tisch und faltete es auseinander. Siebzehn leuchtende Steine wurden sichtbar.

»Schluchtdiamanten«, erklärte Samkar. »Die größten und schönsten, die man jemals gefunden hat. Dafür könnte man drei Raumschiffe kaufen.«

Ulrus lächelte versonnen.

»Aber die Gilde verkauft keine Schiffe an Nichtmitglieder«, stellte er fest.

»Ja«, sagte Samkar.

»Du hättest ein Schiff mieten können«, meinte der Kleingewachsene.

Der Roboter erschien und schenkte ihm nach. Seine Gelenke knackten dabei. Das und das geschäftige Summen des Marktes auf der anderen Seite der Straße waren für eine ganze Zeit die einzigen Geräusche. Dann sagte Samkar: »Die Gilde hält sich streng an ihre eigenen Gesetze, das heißt, sie fliegt nur Welten an, die zu ihrem Einflussbereich gehören.«

»Aber solche Welten sind nicht dein Ziel?«

»Nein.«

Ulrus ergriff einen Diamanten und drehte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her, so dass er im Sonnenlicht in allen Farben des Spektrums leuchtete.

»Und nun glaubst du, endlich ein Schiff gefunden zu haben, das dich an das Ziel deiner Wünsche bringt?«

Samkar legte den rechten Unterarm auf den Tisch und schob damit die sechzehn übrigen Steine zu Ulrus hinüber.

»Dafür – ja!«

»Ich habe eine ganze Flotte von Schiffen«, verkündete Ulrus. »Es sind diskusförmige Raumer, die zu einem zylinderförmigen Mutterschiff gehören. Mit einem der Beiboote sind wir nach Kartlebec gekommen. Das Mutterschiff wartet im Orbit.«

Dann schüttelte Ulrus den Kopf.

»Du bist so stark in deinem Denken verhaftet, dass du nicht auf die Idee kommst, dass wir eigene Pläne haben könnten.«

»Diese Pläne interessieren mich nicht«, sagte Samkar schroff. »Wenn ihr kein Schiff für mich habt, dann bringt mich zu einer Welt, auf der ich mir alles beschaffen kann, was ich benötige.«

»Du redest wie jemand, der nicht mehr viel Zeit hat«, stellte Ulrus fest.

Samkar umklammerte mit einer Hand den Becher, ohne zu trinken. Sein Blick war an Ulrus vorbei in die Ferne gerichtet.

»Ich bin hinter einem Mann her«, sagte er. »Sein Name ist Harden Coonor.«

»Sein Name ist Igsorian von Veylt«, korrigierte Ulrus.

Samkar zuckte zusammen, dann sprang er ruckartig auf. Die Becher kippten um, und die Diamanten kullerten über den Tisch. Samkar beugte sich nach vorn und ergriff den kleinen Fremden am Brustteil des Hemdes. Sofort setzten sich die drei Blaugekleideten in Bewegung, aber Ulrus winkte ab.

»Lasst ihn!«, befahl er.

»Ich bin Igsorian von Veylt!«, stieß Samkar hervor.

Er wurde ruhiger und ließ den Mann los.

»Woher weißt du von dieser ganzen Sache und was willst du von mir?«, fragte er.

Ulrus rieb sich die Brust.

»Endlich beginnst du vernünftig zu denken«, sagte er zufrieden.

Samkar sank auf seinen Sitz zurück. Er atmete schwer.

»Du wirst gebraucht, Samkar«, sagte Ulrus. »Hier ist weder die Zeit noch der Ort für irgendwelche Erklärungen. Du musst uns einfach glauben, dass wir in einer wichtigen Mission nach Kartlebec gekommen sind.«

»Wer schickt euch?«, rief Samkar.

»Die Kosmokraten«, sagte Ulrus.

Er sammelte die Diamanten ein und schnürte das Tuch zusammen.

»Du hast nun ein Schiff, mein Freund«, sagte er. »Und ein Ziel.«

2.

Wiedererweckung

Da war ein Punkt im absoluten Nichts.

Ein Punkt, an den man das Bewusstsein mit einem Gedanken anheften konnte.

Der Gedanke war:

Ich erwache!

Das war ein so großes Wunder, dass Harden Coonor Angst davor bekam. Solche Angst, als sollte ihn die Auffangstation unmittelbar nach seinem Erwachen hinausspeien in eine bösartige, den Tod verheißende Umgebung. Als seine Gedanken sich ordneten, erfasste er jedoch schnell, dass dies nicht der Fall sein würde, denn die Auffangstation hatte die unauslöschliche Programmierung, ihren Insassen zu behüten.

Die Fakten sind, dachte Harden Coonor, dass es nur zwei Gründe für eine Wiedererweckung gibt.

Der erste Grund war: Jemand vom Orden der Wächter der Tiefe war gekommen, um ihn abzuholen.

Der zweite Grund war: Ein Feind war aufgetaucht.

Die erste Möglichkeit konnte er getrost vergessen, denn es war unwahrscheinlich, dass der Wächterorden noch existierte. Diese Überlegung ließ Coonor einen Blick auf den Zeitmesser der Auffangstation werfen. Er unterdrückte einen Aufschrei. Er hatte geahnt, dass er eine lange Zeit in der Auffangstation zugebracht hatte, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es so lange gewesen war. Der lange Zeitraum, den er ohne Bewusstsein verbracht hatte, machte es noch unwahrscheinlicher, dass der erste Grund für seine Wiedererweckung zutraf.

Demnach galt der zweite Grund.

Ein Feind war aufgetaucht!

Allerdings, dachte er ironisch, war das Freund-Feindbild angesichts seiner wahren Identität ziemlich verwischt. Er war nicht der aufrechte Igsorian von Veylt, jener unerschrockene Ritter der Tiefe, der sich überall für Recht und Ordnung einsetzte – er war ein Wechselbalg.

Aber ein Feind würde sich vermutlich nicht lange um seine wahre Herkunft kümmern, sondern zuschlagen, ohne Fragen zu stellen. Schon deshalb war es besser, wenn er sich auf alle Eventualitäten einstellte.

Die Auffangstation, deren Sensoren ihn betasteten und untersuchten, registrierte seine Rückkehr ins Leben.

»Willkommen, Igsorian von Veylt«, sagte sie mit ihrer mechanischen Stimme.

Er erinnerte sich, dass sie ihn nach seinem Eintreffen gefragt hatte, ob er Armadan von Harpoon sei, und er hatte erwidert, er sei Igsorian von Veylt. Nun fragte er sich, ob diese Auffangstation einen Rittersensor besaß und, wenn dies der Fall war, ob ihn das in Schwierigkeiten bringen konnte. Er beschloss, vorsichtig zu operieren.

»Ich ... brauche einige Zeit, um mich zurechtzufinden«, sagte er stockend.

»Gut«, sagte die Anlage. »Ich warte.«

Tatsächlich verhielt sie sich still, bis das Schweigen Coonor unerträglich erschien und er von selbst wieder mit dem Reden begann.

»Was ist geschehen?«, erkundigte er sich.

»Ich habe das verabredete Signal empfangen!«

»Was für ein Signal?«, fragte er ungeduldig.

»Einen bestimmten Impuls auf Hyperfrequenz«, lautete die Antwort. »Er bedeutet, dass die Horden von Garbesch wieder in dieser Galaxis aufgetaucht sind.«

»Sind das nicht jene, die Armadan von Harpoon vertrieben hat?«

»Sie sind es.«

Coonor schüttelte den Kopf.

»Aber von Harpoon hat doch prophylaktische Maßnahmen ergriffen. Sagtest du nicht, dieser Teil des Universums sei gegen einen Angriff der Horden von Garbesch präpariert.«

»So ist es. Aber eine Rückkehr der Garbeschianer ließ sich dadurch nicht ausschließen.«

»Was wird nun geschehen?«, forschte Harden Coonor weiter.

»Das Signal wird von Harpoons Anlagen im Zentrum dieser Galaxis aktivieren. Man wird einige Garbeschianer gefangen nehmen, und entsprechend ihrem Aussehen und ihren Fähigkeiten wird aus den neutralen Eiern in von Harpoons Anlage eine Orbiter-Armee aufgestellt.«

Coonor atmete auf, denn er hatte zunächst angenommen, der Feind sei schon auf dieser Welt eingetroffen. Das war jedoch offenbar nicht der Fall.

Behutsam fragte er: »Was soll ich nun tun?«

»Diese Auffangstation ist mit einer Transmittergegenstation auf der Hauptwelt Harpoons, Martappon, verbunden.«

»Du willst mich geradewegs in jene Anlage transportieren?«, erriet Coonor.

»Ja.«

Coonor dachte darüber nach und entschied, dass er damit nicht einverstanden sein konnte. Martappon würde womöglich das Zentrum der Kämpfe zwischen Harpoon-Orbitern und Garbeschianern sein, und Harden Coonor hatte nicht die geringste Lust, darin verwickelt zu werden.

Jetzt nicht mehr.

Er war kein Ritter der Tiefe, und diese Auseinandersetzungen, bei denen es um Entscheidungen von kosmischer Bedeutung ging und die oft viele Jahrhunderttausende andauerten, waren nicht nach seinem Geschmack. Ein Kampf musste überschaubar sein, räumlich und zeitlich – andernfalls war er sinnlos.