Personalbilanz Lesebogen 04 Abitur und Student - Jörg Becker - E-Book

Personalbilanz Lesebogen 04 Abitur und Student E-Book

Jörg Becker

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Beschreibung

Die neue Generation der hochqualifizierten Berufseinsteiger ist davon überzeugt, dass Geld nicht alles ist. Traumstellen für den heutigen Studenten sollen vor allem finanzielle Sicherheit, Projekte mit Spaß und eine enge Verbindung mit Freunden und Familie (als Rettungsanker für den Alltag) garantieren. Für die Berechnung eines speziellen Bildungsmonitors werden keine eigenen Studien gemacht, sondern vorhandene Statistiken ausgewertet. Zum Beispiel: die Ergebnisse der Länder bei den Pisa- und Iglu-Studien, die Leistungen von Mittelstufen- und Grundschülern in den Bundesländern vergleichen. Verschiedene weitere Zahlen fließen in die Auswertung ein: die Höhe von Investitionen in das Bildungssystem genauso wie die Altersstruktur der Lehrer, die Fortbildungsquote Berufstätiger, die Zahl der Schulabbrecher, die Anzahl derer, die an Universitäten promoviert werden. Die aus ca. 100 verschiedenen Feldern gesammelten Zahlen werden in Punkte umgerechnet. Spezialisten sind über eine standardisierte Ausbildung jedoch kaum noch heranzuziehen. Das Konzept hierfür heißt flexible Handlungskompetenz. Mit herkömmlicher Wissensvermittlung hat dieses Lernen nur noch wenig zu tun, u.a. vortragender Unterricht wird immer seltener. D.h. man muss sich einen zunehmenden Teil seines Wissens selber aneignen und muss Strategien im Team entwickeln. Das Bildungswissen muss sich dabei verstärkt am direkten Bezug zur Praxis orientieren.

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Seitenzahl: 21

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Inhaltsverzeichnis

1 Studenten von heute2 Lehramtsanwärter im Zyklus der Warteschlange3 Bildungsindikatoren mit Handlungsfeldern4 Lehren, Lernen, Wissen, Können5 Bewerbung mit Personalbilanz6 Der Weg in eine Lern- und Wissensgesellschaft7 Stärkung der Lernkultur8 Qualifizierung im Wandel9 Umsetzung in Kompetenz10 Studentische Berufsplanung11 Sensoren des Bildungssystems - hört auf die Signale12 Bildungssystem Chancenspiegel13 Auf den Informationsgehalt kommt es an14 Exkurs PersonalbilanzImpressum

1 Studenten von heute

Kreativer Freiberufler im Wartestand auf eine gutdotierte Stelle – ein letzter Hauch von Aufmüpfigkeit und Subkultur – Finanzielle Sicherheit und Rettungsanker für den Alltag – Spaß und Beruf – familiär und sozial – Karriere und Lifestyle ohne Politikthemen – Studentisches Selbstbildnis als Reaktion – Reagieren und agieren. Eine bei vielen weit verbreitete Vorstellung besagt: die Studenten der 68-er Generation hingen als Haschrebellen bekifft in besetzten Häusern herum und kämpften in K-Gruppen gegen die kapitalistische Gesellschaft, die Wände sind mit Che Guevara-Plakaten tapeziert.

Nichts von dem gilt für den Student von heute, der sich eher als kreativer Freiberufler im Wartestand fühlt. An vergangene Zeiten erinnert höchstens noch ein manchmal vielleicht etwas aufmüpfiger Charme und ein als Rest bewahrter Hauch rebellischer Zeiten und Subkultur. Ansonsten hat der Student von heute nur eines im Sinn: nach dem akademischen Abschluss eine gut dotierte Stelle zu ergattern. Sollte dieses Wunschbild nicht gleich auf Anhieb Realität werden, so wird die daraus folgende zeitweilige Erwerbslosigkeit zunächst als Potenzial eingestuft, sich flexibel zu zeigen und sich für die eingeplante Rolle auszuprobieren.

Der berufliche Alltag scheint dieses Bild zu bestätigen: Bildung neben dem eigentlichen Fachstudium heißt Beschäftigung mit Fragen von Beruf und Freizeit. In den 68-er Jahren vielfach auszumachende Interessen an politischen Hintergrundberichten, Analysen, Kritiken und Meinungsbeiträgen berühren den Studenten von heute eher weniger. Was aber sagen heutige Erwerbsbiographien über universitäre Ausbildung, Arbeitsmarkt und Selbstverständnis aus, wenn viele der Studenten in einem Beruf tätig werden, der mit ihrem jeweiligen Studium  kaum noch etwas direkt zu tun hat ? Traumstellen für den heutigen Studenten sollen vor allem finanzielle Sicherheit, Projekte mit Spaß und eine enge Verbindung mit Freunden und Familie (als Rettungsanker für den Alltag) garantieren.

Die neue Generation der hochqualifizierten Berufseinsteiger ist davon überzeugt, dass Geld nicht alles ist. Schriften gegen Kapital und Arbeit sind längst verschwunden, von einer ehemals heiß ersehnten Solidarisierung der Intellektuellen mit dem Proletariat hat nichts die Zeiten überdauert. Eine bei der Bundeswehr abzuleistende Dienstzeit kennt der Student von heute, wenn überhaupt, höchstens vom Hörensagen oder aus Nachrichtensendungen. Eine reale Dienstzeit wäre (trotz aller Bemühungen von Frau von der Leyen) für das studentische Selbstverständnis wohl der reinste GAU.