4,99 €
Für ein Startup geht es um Erlangung von Wettbewerbsvorsprüngen durch Wissensvorsprünge und Identifizierung von Intellektuellem Kapital mit Wissensbilanzen. Grundsätzlich vorteilhaft ist die Erfassung des Intellektuellen Kapitals (Wissen, Kreativität u.a.) vor allem deshalb, weil übliche Bilanzen nur die finanzielle und materielle Vergangenheit widerspiegeln. Das Gefühl für den Markt muss in einer Kombination aus Intuition und scharfem Gespür entwickelt werden (man muss den Markt erleben und einatmen). Um Business-Probleme und -Entscheidungen nicht einfach aus dem Bauch heraus anzugehen, müssen die immateriellen Ressourcen systematisch gesteuert und entwickelt werden. Wissensintensive Startups setzen in dieser schnelllebigen Zeit daher für ihre Zukunft vor allem auf erfolgsrelevantes Wissen, d.h. immaterielle Vermögenswerte, über die i.d.R. wenige oder keine verlässliche Daten vorliegen. Unternehmen, die sich einzig auf materielle Faktoren verlassen, werden träge und weniger sensibel gegenüber Marktveränderungen. Statistische Daten vermitteln mit ihrer vorgegaukelten Sicherheit meist nur ein falsches Bild, d.h. ein Startup kann sich über den Weg der Wissensbilanz die Sensibilität für Veränderungen bewahren. Bei solchen qualitativen Informationsprozessen muss man sich vor allem um Verhaltensweisen, Trends und Zusammenhänge kümmern. Die Krise hat offenbart, dass auch Algorithmen kaum etwas über die Zukunft auszusagen vermögen. Trotzdem leben alle in einem solchen unsichtbaren Raster und werden von ihm beherrscht. Von Interesse können insbesondere Potentiale und Gewichtungen sein. Nicht so sehr die absoluten Werte, sondern die richtigen Relationen zueinander stehen hierbei im Vordergrund. Dabei ist der Übergang von sogenannten „harten“, d.h. messbaren Personalfaktoren zu den sogenannten „weichen“, d.h. angeblich nicht evaluierbaren Faktoren fließend. Wie auch immer ausgestaltete Personalbilanzen könnten hierbei Hilfestellung leisten
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 35
Angesichts eines zunehmend turbulenter empfundenen Wettbewerbsumfeldes ist die Gültigkeitsdauer einst als langfristig eingestufter Strategien rapide abgeschmolzen: in Branchen mit hohen Veränderungsgeschwindigkeiten könnte sich die „Halbwertzeit“ von Strategien mittlerweile auf 1-2 Jahre verkürzt haben. Bei häufigeren sowie auch schnelleren Strategiewechseln ist es besonders wichtig, dass das Unternehmen neben der Kompetenz über ein effektives Instrumentarium verfügen kann, mit dessen Hilfe sich Strategien schnell und effektiv umsetzen lassen.
Die Bedeutung von Strategien für den Startuperfolg steht außer Frage: vielfach wird aber ein Instrument vermisst, mit dem man Strategie und Aktion zusammen verbinden kann. Allgemein verfasste Grundsatz- und Strategiepapiere haben zwar ihre Berechtigung, um gemeinsame Ideen, Vorstellungen und Stoßrichtungen zu dokumentieren, sind aber oft zu wenig konkret und damit auch zu wenig objektiv nachprüfbar. Der Zusammenhang zwischen Zielen und strategischen Aktionen sowie deren Priorisierung bleiben oft unklar, d.h. erst ein umfassendes Konzept wie u.a. das der Personal- und Wissensbilanz unterstützt die Darstellung auch von dynamischen Wirkungsbeziehungen hinsichtlich der eng miteinander verknüpften strategischen Ziele und zwar: mit den diesen entsprechenden Messgrößen, Zielwerten und strategischen Aktionen.
Ziel ist es, die Unternehmensziele und -strategien in ein konsistentes Bündel von Richtlinien und Maßnahmen umzusetzen. Die Maßnahmen eines Startup orientieren sich vorwiegend an vier verschiedenen Perspektiven: die erste ist der finanzielle Aspekt, anhand dieser Daten kann die Performance gemessen werden. Drei weitere Aspekte sind auf die künftige Unternehmensleistung ausgerichtet: Kundenfokus, Geschäftsprozesse sowie Lernen und Wachstum der Firma. Der Vorteil eines Konzeptes wie das der Wissensbilanz: es können messbare Indikatoren für Unternehmensziele definiert und damit eine wesentliche Voraussetzung für die interne Erfolgskontrolle geschaffen werden. Mit Hilfe eindeutiger Indikatoren kann ein Startup seine Ziele und Aktivitäten überwachen: im Sinne eines Feedback-Systems, das die Umsetzung von Strategien in gezielte Aktionen steuert. Die Indikatoren werden auf der Basis von Performance-Daten definiert und sind damit Referenzdaten für aktuelle Leistungskontrollen.
Im Mittelpunkt steht die Zielverknüpfung hinweg über sämtliche Planungsbereiche: dabei sind einzelne Komponenten zunächst nichts grundlegend Neues. Die eigentliche Wissensbilanz entfaltet sich erst aus der Verknüpfung dieser Ansätze sowie aus der Fähigkeit zur Ingangsetzung und Förderung der strategischen Kommunikationsprozesse: sie erhöht Transparenz hinsichtlich ganzheitlicher Darstellung des Unternehmens, Visionen und der daraus abgeleiteten strategischen Ziele sowie hinsichtlich dessen, wie diese strategischen Ziele kommuniziert und im Alltag des Budgets verankert werden. In Verbindung mit einer Wissensbilanz können mit dem Strategie-Check Freiräume für neue, kreative Lösungswege gefunden werden. Der Strategie-Check bestimmt den „kritischen Weg“, denn wenn man nicht weiß, wohin man geht, landet man sehr leicht anderswo !
Marktprozesse sind durch ein hohes Maß an Komplexität gekennzeichnet. Die Gestaltung der einzelnen Prozesse muss daran gemessen werden, inwieweit sie dazu beitragen können, relevante Markt-, Kunden- und Ressourcenpotenziale auszuschöpfen. Die Gefahr, das Unternehmen an den Marktrealitäten vorbei zu steuern besteht immer dann, wenn die Reaktionszeiten zu lang und das Informationsinstrumentarium zu sehr auf die Fortschreibung der Vergangenheit statt auf die Beherrschung der Zukunft ausgerichtet ist.
Ein Startup muss daher die Instrumente immer so ausrichten, dass sie ein Gleichgewicht zwischen einerseits dem Denkbaren und andererseits dem Machbaren herstellen. In der heutigen Wirtschaftswelt ist die Entwicklung und Analyse von Voraussagen und Plänen von vitaler Bedeutung. Methodisch durchdachte und daher in sich stimmige und abstimmfähige Wissensbilanzen können hierbei wertvolle Dienste leisten. Um die Funktions- und Arbeitsweise derartiger Wissensbilanzen besser zu illustrieren, sollen entsprechende Demo-Beispiele aufgezeigt werden. Alleiniges Ziel ist das Aufzeigen von möglichen Verbindungen zwischen Startup-Sachverhalten und Wissensbilanzen. Die hierbei angestrebte Sichtbarmachung soll im gleichen Schritt zu einer Nutzbarmachung hin führen.