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Eine Geschichte, wie sie sich so oder ähnlich ereignet haben könnte. Erfahrungen, wie sie so oder ähnlich viele gemacht haben könnten. Erlebnisse, wie sie so oder ähnlich noch manchen bevorstehen könnten. Es stimmt schon: jeder Fall ist anders. Und trotzdem wird man den Verdacht nicht los, dass dieser schwarze Mann, von dem hier erzählt wird, auch die eine oder andere Parallele zu anderen schwarzen Männern haben könnte. Unter vielen vielleicht guten schwarzen Männern mag es dann doch noch den einen oder anderen schwarzen schwarzen Mann geben. Aber wieso rankt sich die Erzählung denn ausgerechnet um einen schwarzen Mann? Gibt es denn keine schwarzen Frauen? Doch gibt es. Aber es war nun einmal ein schwarzer Mann, der als Unbekannter im schwarzen Gewand plötzlich, unangemeldet und ohne jede Vorwarnung auf einem Grundstück auftauchte und sein Unwesen trieb.
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Seitenzahl: 109
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Der Erzähler: „In den erzählten Szenen eines schwarzen Mannes geht es um mehrere Personen in der Gestalt einer einzigen Person. Denn in der einen Persönlichkeit war der schwarze Mann ein freier Unternehmer, der wie alle Unternehmer vor allen Dingen nach Gewinn strebt. Und in der zweiten Persönlichkeit war der schwarze Mann aber gleichzeitig auch Behörde, die im Rahmen ihrer hoheitlichen Befugnisse auch für sie geltende Regeln zu befolgen hat. Unternehmer und Behörde in einer Person vereint. So wie Feuer und Wasser im gleichen Kessel. Gibt es eine Trennlinie, die von der jeweils anderen Persönlichkeit nicht überschritten werden darf? Gewinnt eine der beiden Persönlichkeiten schließlich die Oberhand?“
Der Zwiespalt liegt im System. Oder hat er vielleicht sogar System? Festgelegt und beschrieben ist das System im Gesetz zur Neuregelung des Schornsteinfegerwesens. Dynamische Wirkungsbeziehungen gibt es zu anderen Lebensbereichen wie beispielsweise dem Wettbewerbsrecht, dem Datenschutzrecht, der Datensicherheit und, und, und. Und mittendrin in diesem Netz steht ein oft fassungsloser Bürger als Verpflichteter. Ausgeliefert einem manchmal zwangsweisen Eingriff in seine Privatsphäre, zur Zwangsabgabe personenbezogener Daten verpflichtet und jetzt auch noch wie in dieser Erzählung als Zielscheibe aggressiver Handlungsweisen eines Unternehmers, der trotz allem Gerede vom freien oder gar lauteren Wettbewerb in seinem Gebiet noch immer über fast hundert Prozent Marktanteil herrscht und freie Marktwirtschaft nach Kräften aushebelt.
Es geht um Szenen wie: Storytelling macht die Sache plastischer, ganz allgemein betrachtet sind Szenarien Teil des alltäglichen Lebens, frei erzählte Szenen mit realem Hintergrund. Jede Person mit hoheitlichen Befugnissen sollte sich ausweisen, denn falsche Polizisten und Wasserwerker haben sich schon manchen Zutritt zu Wohnungen verschafft. Ein Kehr- und Überprüfungsmonopol wurde per Gesetz aufgehoben. Wie es dann wohl wäre, wenn auch der schwarze Mann einmal ernsthaft über eine betriebswirtschaftliche Konkurrenzanalyse nachdenken müsste. Nur wer im Register steht darf auch kehren und fegen. Und der schwarze Mann lässt nicht locker und beharrt auf seinem Marktanteil von fast hundert Prozent, Changemanagement – anpassen müssen sich alle, warum also nicht auch der schwarze Mann? Und so kam es auch: der schwarze Mann meldet sich wieder. Das Kehrbuch, nur wenige wissen genau, was das ist. Eine Heizung im rundum smarten Haus. Und, man glaubt es kaum, der schwarze Mann macht weiter Druck, gibt keine Ruhe. Gröbliche Missachtung einer 3,5-Jahre-Rhythmus-Regel. Genug ist genug denkt sich ein Eigentümer im verliehenen Bezirk. Mit einer Szenariotechnik auf disruptive Umbrüche schauen. Welche Handlungsweisen und Methoden charakterisieren einen unlauterenWettbewerb? Der schwarze Mann versteckt sich im Schwarm und interpretiert Regeln nach eigenem Gutdünken, ein Schornsteinfeger als Energieberater, Input-/ Outputanalyse auf der Mikroebene – allgemeines Kompetenzwissen. Energieeffizienz betrifft nicht nur private Feuerstätten, sondern mehr noch unternehmerische Fertigungsprozesse und ihre Energieintensität. Der schwarze Mann als Hüter eines Datenschatzes – auch das Kehrbuch in der Cloud ist Teil von Big Data, Schutz vor potentiellem Datenmißbrauch eines schwarzen Mannes. Datensicherheit, ein allgegenwärtiges Thema auch für Schornsteinfeger. Ein Schornsteinfeger als Startup-Unternehmer, jetzt auch den Regeln und Bestimmungen freier Märkte unterworfen. Für neue Zukunftsmärkte braucht auch ein Schornsteinfeger erst einmal ein gutes Konzept. Wie wirkt das neue Schornsteinfegergesetz, mit dem manches besser werden sollte, mit dem aber auch manches schlechter wurde? Auch die Wirtschaftsförderung sollte als Business Enabler für gleiche Marktbedingungen ihrer Startup-Klienten sorgen. Was wohl wäre, wenn der schwarze Mann zum Gründer würde. Gebühren und Kosten, denn nichts ist umsonst auf dieser Welt. Mit einer Szenariotechnik könnten kreative Ideenfindungs- und Erfahrungsaustauschprozesse in Gang gesetzt werden. Ja wenn, wenn doch nur dieses Wörtchen wenn nicht wäre. Der schwarze Mann als Startup-Bremser kriegt jeden klein, wenn man ihm denn nicht Einhalt gebietet. Wie der schwarzen Mann beaufsichtigt wird – das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Licht am Ende der dunklen Sackgasse - den bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger innerhalb seiner Bezirksgrenzen von der Last seines unsäglichen Zwitterdaseins befreien.
Manchmal braucht man eine Geschichte, um einen Sachverhalt unter die Leute zu bringen, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, um Zusammenhänge plastisch zu beschreiben. Denn Wirtschaftswissen ist manchmal steril, Geschichten dagegen sind ansteckend und verbreiten sich schneller. Selbst dann, wenn offen ist, ob die Pointe wirklich wahr und der behauptete Zusammenhang korrekt ist. Fiktive Realitäten können manchmal leichter zu handfesten Realitäten wie hier einem schwarzen Mann führen. Mit Ausnahme einiger Außenseiter beschäftigen sich Ökonomen mit Storytelling bisher eher selten. Erzählungen gelten als wissenschaftstheoretisch minderwertig, da sie einer anderen Logik als der einer Falsifikation folgen.
Ein Kritiker meint:„Mit akademischer Hochnäsigkeit haben die Ökonomen es bisher versäumt, im Wettbewerb um die besseren Geschichten mitzubieten, mit der Folge, dass ihre Kritik hinterher nicht mehr durchdrang. Vor diesem Hintergrund wird nunmehr manches Plädoyer für eine fusionierte Geistes- und Sozialwissenschaft publiziert.“
Das Motto des Erzählers: „Mathe taugt für den Anfang; danach braucht es Narrativität“.
Der Erzähler: „Szenarien bieten uns eine Grundlage für die Bewertung potenzieller Resultate in der Zukunft, die im Gegenzug mit darüber bestimmen, welche Entscheidungen wir treffen. Für die Entwicklung von Szenarien verwendete Einflussfaktoren werden von unterschiedlichen Personen meistens auch unterschiedlich gewichtet. Ein Mieter mag einen schwarzen Mann. von dem hier erzählt wird, vielleicht noch als einen Glücksbringer begrüßen wollen, ein verpflichteter Eigentümer wäre vielleicht eher froh, wenn er nur das absolute Mindestmaß notwendiger Eingriffe in sein Privates erdulden müsste.“
Der Ökonom: „Im Einzelfall hängt dies wesentlich davon ab, für wie wahrscheinlich man das Eintreffen eines bestimmten Ereignisses hält. Wer nur ein einziges Szenario entwirft, betreibt kein Risikomanagement. Da er seinen gesamten Einsatz auf ein einziges Ergebnis wettet. Und meint, für ihn gäbe es keine Alternativen. Und er mit Sicherheit zu wissen glaubt, was die Zukunft bringen wird. Besser wäre es, viele Szenarien zu entwerfen, die eine große Bandbreite von Möglichkeiten abzudecken vermögen. Dabei sollten immer auch negative Ereignisse in Betracht gezogen werden.“
Der Erzähler: „Wie die hier erzählten Erlebnisse mit einem schwarzen Mann. Im gleichgetakteten Auftritt als Unternehmer und Behörde. Selbst dann, wenn man bestimmten Ereignissen wegen einer angenommenen geringen Wahrscheinlichkeit ihres Eintreffens nur ein geringes Gewicht beimessen möchte. Schon das Eingeständnis, dass Dinge auch eine schlechte Wendung nehmen können, sensibilisiert für ansonsten nicht so offensichtliche Risiken.“
Der Ökonom:“ Szenarien sind vor allem deshalb nützlich, weil sie auch unvermittelte Änderungen einschließen und sämtliche Annahmen auf den Kopf stellen können. Negative Szenarien sollten auch dann einbezogen werden, wenn man sich sicher ist, dass sie sich nicht einstellen werden (können). Wenn es in einem Szenario zwei mögliche Ergebnisse gibt, muss es logischerweise auch ein drittes geben können: denn die Zahl der möglichen zukünftigen Ergebnisse ist unendlich. Einen Fehler begeht, wer sich nur auf ein einziges mögliches Ergebnis konzentriert. In der Praxis können nicht immer alle möglichen Szenarien gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Kunst besteht darin, seinen Fokus auf diejenigen Szenarien zu richten, die man am meisten zu vermeiden sucht.“
Der Erzähler: „Wie aber soll man das Risiko eines bestimmten Szenarios messen? Das Problem: für die Messung von Risiken, beispielsweise wie in dieser Erzählung einem solchen schwarzen Mann begegnen zu müssen, bedient man sich unterschiedlicher Meßsysteme, die in keiner Beziehung zueinander stehen. Um aber bewerten zu können, welche Folgen ein Ereignis relativ zu einem anderen zeitig, braucht man eine Vergleichsbasis. Im praktischen Wirtschaftsleben werden fortlaufend Vergleiche angestellt, die sich auf einen bestimmten Orientierungspunkt beziehen.“
Der Ökonom: „Aber auch ein Orientierungspunkt ist nicht statisch: So, wie die Ergebnisse unseres Handelns von dem Szenario abhängen, das sich einstellt, so wird auch unsere Vergleichsbasis von denselben Umständen betroffen, die diese Szenarien ausmachen“. Wenn man weiß, wie groß jeweils das Risiko ist, dem man sich auf einem bestimmten Niveau aussetzt, kann man ermitteln, ob man ein dem Risiko angemessenes Ergebnis erreicht hat. Für eine einigermaßen zuverlässige Analyse muss man wissen, wie jeder Einflussfaktor auf den jeweils anderen einwirkt und inwieweit solche Interdependenzen das Gesamtergebnis beeinflussen. Da es bei der Analyse solcher dynamischen Wirkungszusammenhänge sehr schnell zu einer nahezu unüberschaubaren Zahl von Kombinationsmöglichkeit kommt, hängt der Erfolg der Analyse davon ab, das Wichtige vom Unwichtigen trennen zu können. Also nur einige der wichtigsten Einflussfaktoren zu identifizieren, die aber für neunzig Prozent der Folgen verantwortlich zu machen wären.“
Kern für alle hier erzählten Szenen, Erlebnisse, Vorkommnisse und Geschehnisse ist die Regelung des Schornsteinfegerwesens.
Ein Politiker meint: „Die Neuregelung war erforderlich geworden, um einem Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission abzuhelfen.“
Der Bürger: „ Scheinbar war es so, dass das deutsche Schornsteinfegerwesen wohl nicht mit europäischen Vorstellungen, beispielsweise bezüglich Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit, im Einklag stand. Obwohl jetzt für die Schornsteinfeger nur noch ein eingeschränkter hoheitlicher Bereich bestehen bleibt und Schornsteinfegerarbeiten für den Wettbewerb geöffnet werden, hat die hiesige Politik wohl nichts unversucht gelassen, den Interessen des Schornsteinfegerhandwerks Genüge zu tun.“
Der Erzähler: „Denn auch diese Erzählung hier handelt davon, wie ein schwarzer Mann, dem bisher ja die Ausübung eines freien Gewerbes in Form von Nebentätigkeiten verboten war, mit dem Gedanken eines freien Wettbewerbs wenig am Hut hat. Auch die Politik schien schon zu ahnen, dass ein hohes Lied der freien Marktwirtschaft nicht das Ding des schwarzen Mannes sein würde und berücksichtigte daher für dieses Handwerk die Auswirkungen auf die Zusatzversorgung eines Schornsteinfegers in besonderer Weise.“
Der Bürger kommentiert:“ Zwar wurden die Chancen und Einkommensmöglichkeiten neuer zukunftsträchtiger Märkte seitens des Schornsteinfegerhandwerks gerne auf der Habenseite verbucht. Aber deswegen wollten einige im Gegenzug trotzdem nicht von liebgewonnen Gewohnheiten und bequemen Sicherheiten zugunsten eines freien Wettbewerbsmarktes ablassen und auf viele liebgewonnene, allerdings schon lange nicht mehr zeitgemäße, Privilegien verzichten.“
Und der Erzähler: „So ist auch die Erzählung des schwarzen Mannes vom Zweifel an der eigenen Leistungs- und Überlebensfähigkeit im raueren Wind des Wettbewerbs geprägt. Was also lag für den schwarzen Mann näher, als zu versuchen, dagegen anzugehen, und sei es eben mit unlauteren Mitteln und auf illegalen Wegen.“
Der Bürger:“Doch sollte ihm hierfür niemand einen Freibrief ausstellen. Und was heißt schon, dass der doch nur seine Pfründe verteidigen will. Seine? Der hat sich doch noch nie einen eigenen Kundenstamm selbst erarbeitet. Kunde im Sinne von Marketing und Wettbewerb ist für den doch eh nur ein Fremdwort. Auch der Bezirk ist nicht das Eigentum von irgendjemandem, sondern wurde nur auf Zeit verliehen“
Der Politiker:“Hauseigentümer sind verpflichtet, ihre kehr- und überprüfungspflichtigen Anlagen fristgerecht zu kehren und zu überprüfen. Hierfür können sie sich nunmehr selbst einen Schornsteinfeger aussuchen. Wer in Deutschland Schornsteinfegertätigkeiten ausführen darf, wird in ein beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle geführtes Schornsteinfegerregister eingetragen, das im Internet veröffentlicht wird. Damit steht auch das Schornsteinfegerhandwerk im Wettbewerb und hat dessen Regeln zu befolgen.“
Der Erzähler:“Über den schwarzen Mann wird hier in freier Erzählweise aufgezeigt, wie wenig er der Wirklichkeit im neuen Gesetz gerecht geworden ist.“Denn ausgenommen vom Wettbewerb ist ein bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger nur für den Restbestand hoheitlicher Aufgaben, als da sind: Führung des Kehrbuchs, Feuerstättenschau, anlassbezogene Überprüfungen, Bescheinigungen zu Bauabnahmen, Durchführung von Ersatzvornahmen.“
Der Politiker: „Im Gesetz steht unmissverständlich und nicht interpretationsfähig, dass ein solcher Bezirksschornsteinfeger seine Stellung nicht dazu nutzen darf, den Wettbewerb zu behindern oder gar Druck auf Pflichtige zu machen.“
Der Erzähler:“Was hier nachfolgend erzählt wird, mag den schwarzen Mann betreffend jedenfalls mit einem dicken Fragezeichen zu versehen sein.“
Der Politiker: „Wie auch immer, nur für die Aufgaben, die den Bezirksinhabern vorbehalten sind, gibt es vom Staat festgeschriebene Gebührensätze. Neben den ihm übertragenen Aufgaben darf ein Bezirksinhaber sowohl in seinem Bezirk als auch anderswo die übrigen Schornsteinfegerarbeiten durchführen. Dann aber ist er als freier Unternehmer tätig und steht damit im Wettbewerb zu möglichen Konkurrenten. D.h. auch für ihn gelten dann die zu befolgenden Wettbewerbsregeln.“
Der Erzähler: „Zwei dicke Fragezeichen!“
Der Politiker: „Damit ist also das bisher geltenden Nebentätigkeitsverbot entfallen und den Betrieben des Schornsteinfegerhandwerks steht grundsätzlich die Möglichkeit offen, Tätigkeiten anzubieten, die nicht zu dem klassischen Aufgabenbereich des Schornsteinfegerhandwerks gehören, beispielsweise Energieberatung.“