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Haben Sie auch schon oft Bewunderung für ,,Pferdeprofis'' wie Bernd Hackl, den man aus VOX kennt, empfunden und würden Sie am liebsten selbst mit Pferden flüstern? Oder haben Sie mit alltäglichen Problemen mit Ihrem Pferd zu kämpfen, die sie endgültig der Vergangenheit angehören lassen wollen? Dann ist dieser Ratgeber der erste Schritt für Sie in diese Richtung. Als begeisterter Pferdemensch oder Neuling in der Pferdewelt erhalten Sie grundlegende Kenntnisse über die Herkunft des Pferdes. Dabei sollen Sie unter anderem erfahren, wie es sich im Lauf der Evolution entwickelt hat und warum. Außerdem erhalten Sie einen Einblick in die Geschichte, wie Mensch und Pferd zueinandergefunden haben und wie sich deren Verhältnis zueinander im Lauf der Zeit verändert hat.
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Seitenzahl: 66
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Das erwartet Sie in diesem Buch
Das Fluchttier Pferd im Porträt
Warum flüchten Pferde?
Wie kommunizieren Pferde?
Pferdesprache lernen
Was braucht es, um ein Pferd zu führen?
Tipps für das Training im Alltag
Haben Sie auch schon oft Bewunderung für „Pferdeprofis“ wie Bernd Hackl, den man aus VOX kennt, empfunden und würden Sie am liebsten selbst mit Pferden flüstern? Oder haben Sie mit alltäglichen Problemen mit Ihrem Pferd zu kämpfen, die sie endgültig der Vergangenheit angehören lassen wollen? Dann ist dieser Ratgeber der erste Schritt für Sie in diese Richtung.
Als begeisterter Pferdemensch oder Neuling in der Pferdewelt erhalten Sie grundlegende Kenntnisse über die Herkunft des Pferdes. Dabei sollen Sie unter anderem er-fahren, wie es sich im Lauf der Evolution entwickelt hat und warum. Außerdem er-halten Sie einen Einblick in die Geschichte, wie Mensch und Pferd zueinandergefunden haben und wie sich deren Verhältnis zueinander im Lauf der Zeit verändert hat.
Mit diesen theoretischen Kenntnissen werden Sie die Persönlichkeit Ihres vierbeinigen Freundes besser oder erst mal grundlegend verstehen, bevor Sie dann in die Kommunikation der Pferde eingewiesen werden. Um dann künftig auch erfolgreich mit Pferden kommunizieren zu können, werden Sie lernen, was es mit berühmten Zitaten von Rudolph G. Binding auf sich hat und wie Sie diese verinnerlichen können. Mit diesem Schlüssel wird es Ihnen gelingen, die darauffolgenden Tipps für den all-täglichen Umgang mit dem Pferd erfolgreich umzusetzen.
Jeder, der bereits mit Pferden zu tun hatte, wird schon mal davon gehört haben, dass es sich bei diesen um Fluchttiere handelt. Was das bedeutet, wissen aber die wenigsten bis ins Detail.
Bevor Sie sich aber zu denjenigen zählen können, die dieses Wissen haben, geht es noch einen Schritt zurück in die Vergangenheit des Pferdes. Wir wollen uns anschauen, wie das Pferd zu dem wurde, was es heute ist, und warum es sich entsprechend entwickelt hat.
Der Ursprung des Pferdes existierte bereits vor ca. 55 Millionen Jahren und hatte in etwa die Form einer Antilope in Größe einer Katze. Es hatte also eine Schulterhöhe von ca. 25 – 50 Zentimetern, einen gewölbten Rücken, einen kurzen Hals und Beine sowie eine kurze Schnauze und einen langen Schwanz. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zum heutigen Pferd waren die Zehen, vorn vier und hinten drei, die eher Pfoten als Hufe bildeten.
Das Urpferdchen, Eohippus oder Hyracotherium, dessen Ursprung in Nordamerika liegt, lebte in Wäldern, wo es sich von Blättern und Beeren ernährte. Übersetzt bedeutet Eohippus Pferd der Morgenröte oder Pferd des Eozäns, benannt nach der Epoche, in der es lebte. Neben dem ersten Vorfahren des Pferdes gilt es auch als Urform verschiedener anderer Säugetiere, von denen viele bereits ausgestorben sind. Bekannte, noch lebende Exemplare sind zum Beispiel der Tapir oder das Rhinozeros.
Irgendwann bewegten sich die Nachfahren des Eohippus nur noch auf Zehenspitzen fort, die sich hufähnlich verformt hatten. Die Außenzehen des Urpferdes entwickelten sich im Lauf seiner Evolution immer mehr zurück und der uns bekannte Einzelhuf entstand. Die Tiere wurden also standfester und vor allem belastbarer. Auch die Beine und der Körper wurden immer länger, der Brustkorb größer, wodurch sich die Pferde zunehmend schneller fortbewegen konnten. Mittlerweile konnten die Tiere ein beträchtliches Stockmaß von ca. 1,65 Metern erreichen. Die Augen wanderten, zur Erschließung eines größeren Blickfeldes, an die Seiten des Kopfes. Das Gehirn hatte ebenfalls an Größe dazugewonnen und das Gebiss sowie die Verdauung waren auf die Verarbeitung von Gras angepasst, von dem das Pferd sich nun zwangsläufig ernähren musste, denn die Umwelt, in der es zu Hause war, hatte sich enorm verändert. Statt Wälder, die ihnen mit ihrem Laub Deckung bieten konnten, bewohnten die Tiere nun weite Graslandschaften, in denen sie den Fleischfressern mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert waren. Die Entwicklungsschritte zu ihrer äußerlichen Veränderung waren also überlebensnotwendig, um weiter existieren zu können.
Während der fünf Zeitintervalle, in denen sich das Pferd nach und nach veränderte, bis es schließlich zum Equus wurde, gab es verschiedene Abspaltungen, also Entstehung und Koexistenz verschiedener Spezies, von denen das heutige Pferd die einzig übrige ist. Seine Entwicklung war demnach nicht geradlinig, was unter anderem auch darauf zurückzuführen ist, dass es begann, von Nordamerika über die Beringstraße nach Europa und Asien zu wandern. Zwei Kontinente, die damals noch nicht durch den Atlantik getrennt waren. In seiner ursprünglichen Heimat, Nordamerika, starb das Pferd aus. Warum, ist nicht bekannt. Zurückgebracht wurde es aber durch den Menschen, als dieser den Kontinent besiedelte. Das war lange Zeit, nachdem Mensch und Pferd zueinandergefunden hatten.
Im Lauf ihrer gemeinsamen Geschichte wurde das Pferd vom Menschen unterschiedlich genutzt. Ganz zu Beginn betrachteten Menschen das Pferd lediglich als Jagdbeute, was einigen Höhlenmalereien, beispielsweise in Frankreich, zu entnehmen ist. Pferde dienten den Menschen also zunächst nur als Fleischlieferanten und ihre Milch wurde getrunken, da sie sehr süßlich schmeckt.
Es wird davon ausgegangen, dass es ab ca. 3500 vor Christus die asiatischen Botai waren, die die ersten Wildpferde einfingen und zähmten. Ganz sicher ist das nicht geklärt, wahrscheinlich kam das Pferd mehr oder weniger zeitgleich an verschiedenen Orten der Welt als Nutztier zum Einsatz. Sicher ist aber, dass der Mensch von dieser Verbindung profitierte. Ohne das Pferd wären wir heute vermutlich nicht da, wo wir sind.
Die hervorragende Eignung der Pferde als Lastenträger, als es noch keine Räder gab, wurde bald erkannt. Mit der Entwicklung von Rädern wurden Pferde dann vor Karren gespannt, um noch schwerere Lasten zu ziehen. Außerdem wurden sie geritten. Zu Pferd waren Menschen plötzlich mindestens doppelt so schnell wie zu Fuß, was es ermöglichte, weite Strecken zurückzulegen und neue Gebiete zu erschließen. Somit kam das Pferd in Gegenden, in denen es noch unbekannt war und fortan ebenfalls genutzt werden konnte. Auch traten die Menschen mit Unbekannten in Kontakt, was den Handel und die Entwicklung von Sprachen förderte. Allerdings sorgte die erweiterte Bewegungsfreiheit der Menschen auch zunehmend für Konflikte. Eine neue Ära der Pferdenutzung begann somit in der Kriegsführung.
Mit ihren unterschiedlichen Einsatzgebieten begannen die Menschen schon früh, verschiedene Rassen zu züchten. Das Araberpferd entstand beispielsweise bei den Beduinen. Es sollte sehr schnell und ausdauernd sein, um den Nomaden bestmöglich zu dienen. Während der Kriege im Mittelalter musste das Pferd besonders groß sein, um die Ritter mit ihren schweren Rüstungen tragen zu können. Auch die Kelten, Germanen und Wikinger brachten immer weitere Rassen hervor, wie das Islandpony, das sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut.
Gern genutzt wurden Pferde vor allem in der Landwirtschaft. Große Kaltblüter mit starker Zugleistung wurden vor die schweren Pflüge gespannt, um Acker umzupflügen. Auch heute kommen sie dafür wieder vermehrt zum Einsatz, um die Umwelt zu schonen. Sie dienen dabei unter anderem auch bei forstwirtschaftlichen Arbeiten.
Im alten Rom wurden Pferde für die beliebten Wagenrennen genutzt, die der Belustigung des römischen Volkes dienten. Das Pferd hatte sich also in verschiedenen Bereichen etabliert und war aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken.
Erst, als das Auto entwickelt wurde, wäre das Pferd beinahe verdrängt worden, doch seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zeigten sich auch dann und es wurde vom Arbeits- zum Sporttier.
Mit der Nutzung hat sich die Beziehung zwischen Menschen und Pferd stark gewandelt, denn unersetzlich ist das Pferd im modernen Zeitalter nicht mehr. Das ist auch gut so, denn oft genug mussten Pferde unter dem Einsatz durch den Menschen sehr stark leiden. Seitdem der Mensch das Pferd in seinen Besitz gebracht hat, versucht er, es mit Gewalt zu kontrollieren, damit es das tut, was er von ihm will.