Pflege mit dem Strukturmodell für Dummies - Margarete Stöcker - E-Book

Pflege mit dem Strukturmodell für Dummies E-Book

Margarete Stöcker

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Beschreibung

So funktioniert gute Pflege — ambulant und stationär

Das Buch stellt das Strukturmodell für die Pflegeplanung und dessen Kernelement, die SIS® (Strukturierte Informationssammlung), in ihrer aktualisierten Form vor. Die Autorin erklärt die mit dem Modell verbundenen Formulare und zeigt den Pflegenden Schritt für Schritt und anhand von Beispielen und typischen Pflegefällen, wie sie die Formulare ausfüllen und damit die Dokumentationspflicht erfüllen können und die pflegebedürftige Person in den Mittelpunkt stellen. Das Buch richtet sich an Auszubildende im Pflegebereich, Pflegefachkräfte in stationären und ambulanten Einrichtungen, soziale Dienste und Betreuungskräfte.

Sie erfahren

  • Wie die SIS® aufgebaut ist und wie die Formulare korrekt ausgefüllt werden
  • Wie einfach die Prozessplanung mit dem Modell umzusetzen ist
  • Warum die Perspektive des Pflegebedürftigen so wichtig ist

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Seitenzahl: 160

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Pflege mit dem Strukturmodell für Dummies

Schummelseite

DER MENSCH STEHT IM MITTELPUNKT

Der pflegebedürftige Mensch braucht professionelle Pflege und Betreuung.Der Pflegeprozess ist ein Regelkreislauf.

VIER ELEMENTE DES STRUKTURMODELLS

Strukturierte Informationssammlung – SIS®Individueller MaßnahmenplanBerichteblattEvaluation

MASSNAHMENPLAN

Der Maßnahmenplan bildet den Pflege- und Betreuungsablauf des Pflegebedürftigen ab.Er nimmt die Informationen aus der SIS® auf und beschreibt die Maßnahmen.

BERICHTEBLATT

Alle Abweichungen des Maßnahmenplans werden in das Berichteblatt geschrieben.Weitere Inhalte: pflegefachliche Einschätzungen und Beobachtungen, aktuelle Ereignisse und Veränderungen von Situationen, befürwortende und ablehnende Äußerungen im Rahmen der Pflege und Betreuung

EVALUATION

Kleiner EvaluationskreisGroßer EvaluationskreisInterne Qualitätssicherung: Fallbesprechungen, Pflegevisite, internes Audit

EXPERTENSTANDARDS

Dekubitusprophylaxe in der PflegeEntlassungsmanagement in der PflegeSchmerzmanagement in der PflegeSturzprophylaxe in der PflegeFörderung der Kontinenz in der PflegePflege von Menschen mit chronischen WundenErnährungsmanagement zur Sicherung und Förderung der oralen Ernährung in der PflegeErhalt und Förderung der MobilitätBeziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit DemenzErhalt und Förderung der MundgesundheitErhalt und Förderung der Hautintegrität in der Pflege

WEITERE RISIKEN IN DER PFLEGE

DysphagieExsikkoserisikoIntertrigorisikoKontrakturenrisikoObstipationsrisikoPneumonierisikoSoor- und ParotitisrisikoThromboserisikoZystitisrisiko

MODULE DES BEGUTACHTUNGSINSTRUMENTS – PFLEGEGRAD

MobilitätKognitive und kommunikative FähigkeitenVerhaltensweisen und psychische ProblemlagenSelbstversorgungBewältigung von und selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und BelastungenGestaltung des Alltags und sozialer Kontakte

QUALITÄTSPRÜFUNGEN – QUALITÄTSINDIKATOREN

Qualitätsbereich 1: Erhalt und Förderung von SelbstständigkeitQualitätsbereich 2: Schutz vor gesundheitlichen Schädigungen und BelastungenQualitätsbereich 3: Unterstützung bei spezifischen Bedarfslagen

QUALITÄTSPRÜFUNGSRICHTLINIEN – QUALITÄTSASPEKTE

Qualitätsbereich 1: Unterstützung bei der Mobilität und SelbstversorgungQualitätsbereich 2: Unterstützung bei der Bewältigung von krankheits- und therapiebedingten Anforderungen und BelastungenQualitätsbereich 3: Unterstützung bei der Gestaltung des Alltagslebens und der sozialen KontakteQualitätsbereich 4: Unterstützung in besonderen Bedarfs- und VersorgungssituationenQualitätsbereich 5: bedarfsübergreifende fachliche AnforderungenQualitätsbereich 6: Organisationsaspekte und internes Qualitätsmanagement

Personalbemessung seit Juli 2023

QN 1 ServiceQN 2 PflegeQN 2 BetreuungQN 3 PflegeassistenzQN 4 PflegefachkraftQN 5 FachqualifikationQN 5 Pflegefachkraft LeitungQN 6 BachelorQN 7 MasterQN 8 PromotionInterventionskatalogDirekte pflegerische Interventionsmaßnahmen: Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten/Gestaltung des Alltagslebens, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen, Selbstversorgung, krankheits- und therapiebedingte AufgabenSicherung der Organisation und Qualitätssicherung, Beratung und Schulung, Pflegeprozess–Kommunikation–Organisation, Qualitätsmanagement-Aufgaben, Management

Pflege mit dem Strukturmodell für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

2. Auflage 2024

© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This book is published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.

Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Dieses Buch wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverfoto:Ирина Горбунова-stock.adobe.comKorrektur: Matthias Delbrück

Print ISBN: 978-3-527-72145-0ePub ISBN: 978-3-527-84539-2

Über die Autorin

Margarete Stöcker ist Master of Science in der Gesundheitspsychologie, Master of Arts im Gesundheitswesen, Fachkrankenschwester für Psychiatrie, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Mimikresonanz®-Trainerin – zusätzlich spezialisiert Menschen mit Demenz – und vieles Weitere mehr. Sie gründete 2004 das »Bildungsinstitut Fortbildungvorort« und 2012 das »Mimikresonanz-Institut«, beide in Schwerte. In diesem Rahmen bietet sie in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland Inhouse-Schulungen in Einrichtungen des Gesundheitswesens an. Ihr YouTube-Kanal bietet weitere Informationen zu vielen interessanten Themen.

Darüber hinaus beschäftigt sich die Autorin gerne mit ihrer vierbeinigen Co-Referentin. Die Dalmatiner-Hündin Sina begleitet die Autorin zu fast allen Schulungen und sorgt dort für eine entspannte Lernatmosphäre.

Sina (entworfen von Maria Reichenauer)

Danksagung

An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen Menschen, ohne deren Unterstützung dieses Buch nicht möglich gewesen wäre:

bei meinem Mann, der viele Stunden auf mich verzichten musste, und bei meinem Sohn für seine Unterstützung

bei meinen Fortbildungsteilnehmern und Auftraggebern

bei den Mitarbeitern des Wiley-VCH Verlags: Frau Esther Neuendorf und Herrn Marcel Ferner für die Anfrage, dieses Buch zu schreiben, sowie für den Schliff und bei vielen weiteren Mitarbeitern im Hintergrund

bei Frau Beikirch und Frau Dr. Mallmann für die Abdruckgenehmigung der Abbildungen aus den Schulungsunterlagen EinSTEP 2.0

bei Frau Dr. Poschwatta für die Genehmigung der Teilübernahme meines Artikels »Ein Instrument ist so gut wie der Mensch, der es spielt. « Das gilt auch für die SIS® aus: QM-Praxis in der Pflege, Januar/Februar 2019

bei Sabine Hindrichs für die Abdruckgenehmigungen für die Grafiken von Maria Reichenauer

bei Ihnen, liebe Leser, denn jedes Buch ist nichts wert, wenn es nicht gelesen wird – und dass es jetzt eine 2. Auflage gibt, zeigt, dass Ihnen das Buch gefallen hat.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autorin

Danksagung

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Über dieses Buch

Konventionen in diesem Buch

Was Sie nicht lesen müssen

Törichte Annahmen über die Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Wie es weitergeht

Teil I: Der schnelle Überblick

Kapitel 1: Das Strukturmodell

SIS® – das Herzstück des Strukturmodells

Themenfelder

Risikomatrix

Maßnahmenplan

Berichteblatt

Evaluation

Das Strukturmodell in der Tages- und Kurzzeitpflege

Formulare der Dokumentation

Kapitel 2: Der Mensch steht im Mittelpunkt

Verantwortlichkeit der Pflegefachkraft

Das Gespräch mit dem Pflegebedürftigen

Eigentlich ganz logisch – Prozesse planen

Teil II: Vier Elemente des Strukturmodells

Kapitel 3: SIS® – strukturierte Informationssammlung

Muss, kann, soll – Anforderungen bei der Dokumentation

Was Sie beim Ausfüllen generell beachten müssen

Aufbau der SIS®

Risikomatrix

Kapitel 4: Der Maßnahmenplan

Der individuelle Maßnahmenplan als »Gebrauchsanweisung« (Anleitung) für Pflege und Betreuung

Varianten der Planung

Das Muster eines Maßnahmenplans

Kapitel 5: Das Berichteblatt aussagekräftig führen

Das Berichteblatt und seine Funktion

Durchführungsnachweise und Anordnungsnachweise

Kapitel 6: Evaluation – der Kreis schließt sich und rollt weiter

Kleiner Evaluationskreis

Großer Evaluationskreis

Weitere Evaluationen – Instrumente der internen Qualitätssicherung

Teil III: Risiken und Qualitätsstandards

Kapitel 7: Risiken erkennen, Expertenstandards anwenden

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt – die Risikoerfassung

Expertenstandards in der Pflege

Weitere Risiken von A bis Z

Kapitel 8: Begutachtungsinstrument – Pflegegrad

Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz (PUEG)

Wie bei einem Abakus: Ihre Bewertung der Selbstständigkeit

Die Module des Begutachtungsinstruments

Kapitel 9: Qualitätsindikatoren in der Langzeitpflege

Die Qualitätsindikatoren im Zusammenhang

Verantwortung für die Qualität

Die Qualitätsbereiche der Qualitätsindikatoren

Alle sechs Monate 96 Fragen

Kapitel 10: Qualitätsprüfungsrichtlinien – Qualitätsaspekte

Basis der Prüfung

Inhalte der Prüfung

Notiz

Kapitel 11: Personalbemessung

Wie alles begann

Was möchte die Personalbemessung bewirken?

Was versteht man unter den Qualifikationsniveaus?

Die Grundlage der Studie: der Interventionskatalog

Was bedeuten vorbehaltene Tätigkeiten?

Wie sieht die Praxis aus?

Notiz

Teil IV: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 12: Zehn Tipps für die Umsetzung im Alltag

Kapitel 13: Zehn Internetseiten zum Weiterlesen

Anhänge

Anhang A: SIS®Reinhold Wohlgemuth stationär

Das Gespräch

Die ausgefüllte SIS®

Maßnahmenplan

Anhang B: SIS®Anna Sinaberg ambulant

Das Gespräch

Die ausgefüllte SIS

®

Maßnahmenplan

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 4

Tabelle 4.1: Maßnahmenplan Zeit-/Planungsfenster – eigene Darstellung

Tabelle 4.2: Erforderliche und optionale Inhalte des Maßnahmenplans im Strukturmo...

Tabelle 4.3: Kopf des Maßnahmenplans - eigene Darstellung

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Berichteblatt – eigene Darstellung

Kapitel 7

Tabelle 7.1: Risiken von A–Z

Kapitel 8

Tabelle 8.1: Gegenüberstellung SIS® und BI – eigene Darstellung

Kapitel 9

Tabelle 9.1: Elemente der stationären Langzeitpflege, Teil 1 (Grafik: Sabine Hind...

Tabelle 9.1: Elemente der stationären Langzeitpflege, Teil 2 (Grafik: Sabine Hin...

Kapitel 11

Tabelle 11.1: Qualitätsniveaus von 1 bis 8

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autorin

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Fangen Sie an zu lesen

Anhang A: SIS®Reinhold Wohlgemuth stationär

Anhang B: SIS®Anna Sinaberg ambulant

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

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Einführung

Kennen Sie die drei Ds der Pflege?

Wir dokumentieren uns dumm und dämlich. So oder ähnlich haben viele Pflegende und Betreuende die Dokumentation in den letzten Jahren empfunden.

Warum ist das so? Wieso wird ein Instrument, das zeigt, dass Pflegende und Betreuende professionell arbeiten, als Belastung empfunden? Oft sogar teilweise abgelehnt und »verteufelt« – warum? Vielleicht, weil die Dokumentation als Mehrarbeit empfunden wird oder weil die Pflegenden das Gefühl haben, dass die Dokumentation sowieso nur geschrieben werden muss, weil »der MD es prüft« (Medizinische Dienst).

Der übermäßige Aufwand für die Pflegedokumentation führte dazu, dass die Reißleine gezogen werden musste, und so entstand das Strukturmodell.

In der Praxis finden Sie viele Erläuterungen und Empfehlungen dazu. Mit diesem Buch bekommen Sie Unterstützung dabei, die Theorie des Modells mit der täglichen Praxis der Dokumentation zu verbinden. Sie werden das Strukturmodell umsetzen können und es in seiner Fachlichkeit lieben lernen.

Jedoch:

Ein Instrument ist nur so gut, wie es gespielt wird; das bedeutet, die Umsetzung des Strukturmodells muss organisiert sein und gelebt werden.

Das Strukturmodell löst keine Probleme im Team; wenn ein Team nicht an einem Strang zieht, wird die Dokumentation weiterhin nur als »viel schreiben für andere« empfunden und nicht als professionelles Instrument zum Wohl der Pflegebedürftigen genutzt.

Wenn ich schreiben kann, kann ich schreiben, egal mit welchem Stift. Das bedeutet, der Prozess muss grundsätzlich verstanden sein. Ein neues System ersetzt keine Defizite des Prozessverständnisses.

Sie erstellen keine wissenschaftliche Arbeit, sondern beschreiben den Menschen mit seiner Individualität, seinen Vorstellungen und Wünschen, gepaart mit Ihrer Fachlichkeit und Einschätzung der Möglichkeiten und Risiken.

Es geht um Qualität und nicht um Quantität!

Das Strukturmodell bietet die Grundlage, um die vorbehaltenen Tätigkeiten nach dem Pflegeberufegesetz (§ 4) abzubilden.

Es bildet dadurch den Rahmen für ein professionelles Pflegehandeln wie auch zur Kompetenzentwicklung bei den vorbehaltenden Tätigkeiten in der Pflegeausbildung.

Die Umsetzung des Strukturmodells bedeutet

nicht

das Austauschen der bisherigen Pflegeanamnese gegen die SIS®.

Teilweise ist in der Praxis zu erkennen, dass die Themenfelder nur als reine Informationssammlung genutzt werden. Machen Sie das bitte NICHT, in den Themenfeldern sind die Aussagen der pflegenden Person, Ihre fachliche Einschätzung und die Verständigung zu finden.

Die Personalbemessung ist als fünftes Element der stationären Langzeitpflege zu verstehen.

Auch in der zweiten Auflage sind die gerade getroffenen Aussagen noch aktuell. Jedoch ist anzuerkennen, dass das Strukturmodell die Pflegelandschaft verändert. Die Dokumentationen sind übersichtlicher und mehr an den pflegebedürftigen Menschen orientiert. Mittlerweile ist das Strukturmodell in circa 80 Prozent der Einrichtungen umgesetzt.

In der Landschaft ist jedoch auch zu beobachten, dass einige Qualitätsbeauftrage, die in der Verantwortung des Pflegegradmanagements und der Qualitätsprüfungen stehen, LEIDER die SIS® nur auf dieses aufbauen. Dort stehen dann die Inhalte der/des BI – die pflegebedürftige Person wird leider nicht individuell mit seinen Verlusten der Selbstständigkeit und Fähigkeiten abgebildet. Mit dieser Einstellung »bläht« sich die Dokumentation wieder genauso auf, wie es schon einmal war.

Zur Wiederholung: Der pflegebedürftige Mensch ist deshalb in einer Einrichtung, weil er PFLEGEBEDÜRTIG ist, könnte er alles, wäre er nicht da. Es ist zu erfassen, was er nicht mehr kann, und zu besprechen, was gemeinsam getan werden sollte.

Bitte vermeiden Sie unnötige Aufzählungen, beschreiben Sie den Menschen!

Über dieses Buch

Dieses Buch wird Ihnen das Strukturmodell mit seinen vier Elementen darstellen und Ihnen das Wesentliche der Dokumentation näherbringen.

Es führt Sie durch alle Elemente des Strukturmodells und unterstützt Sie mit theoretischen Grundlagen wie auch mit praktischen Beispielen.

Im Anhang finden Sie jeweils eine ausgefüllte SIS® und einen Maßnahmenplan für zwei exemplarische Pflegebedürftige: Frau Anna Sinaberg in der ambulanten Versorgung und Herr Reinhold Wohlgemuth in der stationären Langzeitpflege.

Beide Namen und Kranken- und Pflegegeschichten sind frei erfunden! Sie dienen als Beispiele und sind nicht dafür gedacht, eins zu eins übernommen zu werden. Sie sollen dazu auch zur Diskussion anregen. Möchten Sie spielerisch mit Grafikkarten Maßnahmenpläne erstellen, steht Ihnen ab April 2024 die zugehörige Lern-Box von Sabine Hindrichs und mir zur Verfügung.

Selbstverständlich müssen Ihre Formulierungen Ihre Pflegebedürftigen widerspiegeln und daher immer individuell angepasst sein. Bei den Beispielen habe ich in der SIS® Überschriften zu den Formulierungen ergänzt, damit sie übersichtlicher sind. In der echten Dokumentation brauchen Sie dies nicht! Diese Darstellung ist nur aus didaktischen Gründen so gewählt. Sie finden in den Maßnahmenplänen überdies bereits die Qualifikationsniveaus (QN) eingetragen.

Neben dem Strukturmodell gibt es noch die Expertenstandards und eine Reihe von Qualitätsprüfungen, die zwar nicht direkt zum Strukturmodell selbst gehören, Ihnen aber sicherlich in dessen Umfeld begegnen werden. Seit Juli 2023 ist, erst einmal nur für die stationäre Langzeitpflege, noch die Personalbemessung hinzugekommen.

Die fünf Elemente der stationären Langzeitpflege sind demzufolge: Begutachtungsinstrument (BI) – Strukturmodell/Themenfelder der SIS® – Expertenstandards – Personalbemessung (PeBeM) – Qualitätsprüfungen/-sicherung.

Konventionen in diesem Buch

Sie müssen das Buch nicht zwingend von vorne bis hinten lesen. Ich empfehle es aber, weil die Schritte des Strukturmodells aufeinander aufbauen. Nach dem ersten Verstehen der Grundzüge des Strukturmodells können Sie die Kapitel zur Vertiefung natürlich auch einzeln lesen.

Sie werden in diesem Buch direkt angesprochen. Auch wenn im Pflege- und Betreuungsberuf in der Regel mehr Frauen arbeiten, habe ich zum einfachen Lesen die übliche männliche Anrede gewählt. Als Pflegebedürftige werden die Empfänger der Pflege und/oder Betreuung bezeichnet. Der Begriff ist neutral zu verstehen, unabhängig davon, ob der Mensch in einer Einrichtung wohnt, Klient/Kunde im ambulanten Bereich ist, Gast einer Tagespflege ist oder zur Kurzzeitpflege in einer Einrichtung.

Mit Pflegende sind alle Tätigen der Pflege gemeint:

in allen Tätigkeitsfeldern

mit und ohne Ausbildung

aus den Bereichen der Kinder-, Kranken- und Altenpflege, mit der generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann.

Falls eine genaue Differenzierung erforderlich ist, benutze ich die genaue Berufsbezeichnung. Wenn ich von Betreuenden spreche, meine ich damit alle Beschäftigten des Sozialen Dienstes und der Betreuungskräfte gemäß SGB XI §§ 43b/53b (stationär) oder 45a (ambulant).

Wichtige Begriffe sind kursiv hervorgehoben.

Was Sie nicht lesen müssen

Eigentlich bin ich der Meinung, dass es sich lohnt, alles zu lesen. Die Texte in Kästen sind beschriebene Szenarien, sie laden Sie dazu ein, sich die beschriebenen Situationen vorzustellen und empathisch nachzufühlen. Sie können dies gerne auslassen, es wäre aber sehr schade .

Törichte Annahmen über die Leser