Philipp. - Peter R. Pollmann - E-Book

Philipp. E-Book

Peter R. Pollmann

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Beschreibung

'Und weil ich mich dem stellen musste, der nicht zu stellen war.' - Was ist denn Liebe anderes als das, Kinderreim. - Zum Inhalt: 'Und las von seinen Augen, ich, und sah, was Heimat war. Zum Greifen nahe. Sah, wie Heimat ist. Zum Greifen nahe. Was nie zu finden war in seinem Blick. Wo Heimat war. Geschrieben steht. Und geben mich nicht frei, die Augen, heimatlos, und quälen mich wie seine Stimme, wie seine Worte mich nicht lassen können. Und meine Worte ihn nicht finden konnten. Kein Obdach. Keine Unterkunft. Die schnelle Nummer. Ungeschützt. Kehr heim. Allmächtiger. Wer weiß? Bist anderswo. Und preist, wer weiß, was du zu bieten hast. Kehrt heim. Erinnerung. Geschenkt.'

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Seitenzahl: 33

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PETER R. POLLMANN

Dichter.

Lebt in Köln.

Für Lowie,

der eine Zentnerlast

von meinen Schultern nahm.

Und weil ich mich

dem stellen musste,

der nicht zu stellen

war.

Inhalt

Zwiebel.

Dildo.

Dump.

Sleigh.

Float.

Dissen.

Tinnitus.

Zwillinge.

Cut.

Lost.

Offer.

https://peterpollmannrezitator.de

2023

Zwiebel.

Und hockt am Küchentisch, gebeugt, und weint, der Vater. Stumme Tränen. Und Hände graben Wörter ins Gesicht. Und höre ihn und liege auf dem Rücken. Augen zu. Und weiß, bin Stein. Die Strömung hat mich flach gewaschen. Und weiß, er hockt am Küchentisch und weint. Weinst stumme Tränen, Vater. Nebenan. Und schwere Hände graben, nebenan, bedecken sein Gesicht. Und weiß, die Strömung hat mich flach gewaschen, bin Stein und mache meine Augen zu. Und weiß, sie kämmt ihr Haar, die Mutter. Nebenan. Und trägt ihr Sonntagskleid, die Mutter. Nebenan. Das blaue mit den Rüschen an den langen Ärmeln. Das Kleid, das sie an Feiertagen trägt, die Mutter. Sitzt nebenan und kämmst dein Haar, das lang und braun; das glänzt und glatt ist. Und mache meine Augen zu. Fest zu. Mein Herz. Und höre ihn vom Fenster rufen und sehe seine Lippen, seine Zähne; und ruft, sein Mund, das Eis schmeckt dir wohl besser als die Schlange gestern. Und lacht. Sein Mund. Mein Herz. Im Fenster. Aufgerissen. War gestern, tags zuvor der Zirkus in der Stadt. Und fragte uns, der Mann mit dem Zylinder, der fragte uns, wer fürchtet sich vor Schlangen, der Mann mit dem Zylinder, fragte das. Und sagte, nein, nicht ich, ich nicht, und sprang in die Manege vor aller Augen. Das bin ich. Und stand in der Manege. Vor aller Augen. Da bin ich. Und einer kam und legte mir die Schlange um die Schultern, vor aller Augen tat er das und roch nach Schweiß, der zu mir kam vor aller Augen und mir die Schlange um die Schultern wand, und hatte Haare auf der Brust, der Mann mit dem Zylinder; weiße Zähne, hör zu, sie legten mir die Schlange um die Schultern und um den Hals vor aller Augen; ich bin da; und weiße Zähne glühten, funkelten vor aller Augen und warf die Schlange in den Sand. Warst ungeheuerlich, todernst, vor aller Augen, das bin ich, und warf die Schlange in den Sand, vor aller Augen. Und Blicke lachten, schmissen weiße Zähne; das bin ich, und sprang aus der Manege, das bin ich, und rannte raus vor aller Augen und lachte über mich, der Mann mit dem Zylinder; Herz, das bist du, und rannte raus, die Straße runter, nur runter, runter, weiter, weiter runter; nur weg von hier; nur weg von dir, und aufgerissen, atemlos; und sehe Lippen, sehe seinen Mund, und höre ihn vom Fenster grölen; am Tag danach im Fenster grölen, das Eis schmeckt dir wohl besser als die Schlange gestern. Ja, die beim Zirkus gestern. Tags zuvor. Und hatte Haare auf der Brust und stankst nach Fleisch, Zylindermann. Vor aller Augen. Ich war da. Und weiß, die Strömung hat mich flach gewaschen. Und weiß, bin Stein. Bin hier. Und liege auf dem Rücken. Renne. Und mache meine Augen zu. Fest zu. Und renne. Renne. Herz. Bin hier. Bin Stein. Gleich nebenan. Und kämmt ihr Haar, die Mutter, summend, nebenan; und trägt ihr Sonntagskleid, das blaue, das mit den Rüschen an den langen, weiten Ärmeln, und kämmt und kämmt, summt vor sich hin, die Mutter, Liebe, nebenan; und hockt am Küchentisch, gebeugt, der Vater weint; weinst stumme Tränen, Vater. Liebe. Nebenan. Und weiß, sie graben Wörter, graben Schweigen ins Gesicht, die groben, roten Vaterhände. Und kämmst dein Haar. Summst vor dich hin. Vor aller Augen. Das war ich. Und renne. Renne. Himmel. Stein. Und liege auf dem Rücken. Renne. Bleib hier. Sei Stein. Sei Kieselstein. Die