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Steinpilze, Champignons, Pfifferlinge - Pilzzeit! Hier steht kompakt und unterhaltsam, wie das Pilze bestimmen geht. Welche essbaren Pilze kann ich sicher erkennen? In welcher Jahreszeit lohnt sich die Suche? Welcher Wald verspricht den größten Erfolg? Welches Wetter lässt die Pilze sprießen? Was muss ich mitnehmen? Schritt für Schritt führt dieses Buch zu den besten und sichersten essbaren Pilzen. Mit umfangreichen Tipps zum Pilze trocknen und einlegen und mit schnellen, leckeren Pilzrezepten. Ideal für Anfänger: So kann wirklich jeder Pilze finden!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 74
Steinpilze
Maronenröhling
Espenrotkappe
Pfifferlinge
Herbsttrompete
Parasol
Schopftintling
Edelreizker
Speisemorchel
Krause Glucke
Christine Schneider Maurice Gliem
PILZE FINDEN
DER BLITZKURS FÜR EINSTEIGER
Mit Illustrationen von Daniel Stieglitz
Cover
Titel
Impressum
Ihre erste Pilztour
Wann kann’s losgehen?
Der passende Zeitpunkt
Pilzwetter
Die richtige Ausrüstung
Den Korb packen
Das A und O ist das Wo!
Nadelwälder
Der starke Partner Nadelbaum
Laubwälder
Der starke Partner Laubbaum
Bunt gemischt mit Laub und Nadeln
Wiesen und Weiden
Pilze bestimmen und sammeln
Zweifellos bestimmen
Pilze richtig sammeln
Das Who-is-who der Besten
Steinpilz (Fichtensteinpilz, Sommersteinpilz, Kiefernsteinpilz)
Flockenstieliger Hexenröhrling (Schusterpilz)
Maronenröhrling (Marone, Braunkappe)
Rotfußröhrling (Rotfüßchen)
Ziegenlippe
Sandröhrling (Sandpilz)
Goldgelber Lärchenröhrling (Goldröhrling, Schöner Röhrling)
Birkenpilz (Birkenröhrling, Kapuziner)
Espenrotkappe (Rothäubchen, Rotkäppchen)
Austernseitling (Kalbfleischpilz)
Pfifferling (Echter Pfifferling, Eierschwamm)
Trompetenpfifferling (Herbstpfifferling)
Herbsttrompete (Totentrompete, Füllhorn)
Semmelstoppelpilz (Stoppelpilz)
Habichtspilz (Rehpilz)
Violetter Lacktrichterling (Amethystblauer Lackpilz)
Violetter Ritterling (Violetter Rötelritterling, Nackter Ritterling)
Mairitterling (Maipilz)
Nelkenschwindling (Feldschwindling, Kreisling)
Samtfußrübling (Winterpilz, Winterrübling)
Stockschwämmchen (Stockschüppling)
Scheidenstreiflinge (Fuchsiger Scheidenstreifling, Grauer Scheidenstreifling)
Perlpilz (Rötender Wulstling)
Wiesenchampignon (Feldegerling)
Parasol (Großer Riesenschirmling)
Schopftintling (Porzellanpilz, Spargelpilz)
Edelreizker (Echter Reizker)
Speisemorchel (Morchel)
Judasohr (Holunderschwamm)
Krause Glucke (Fette Henne)
Voller Korb – was nun?
Erste Schritte
Pilze haltbar machen
Bewährte Klassiker
Pilze mal anders
Noch Fragen?
Für werdende Pilzfreaks
Bildquellen
Die Top 10 der Speisepilze
Drei goldene Regeln
Wann kann’s losgehen?
Es ist Herbst. In den letzten Wochen war das Wetter schwülwarm und feucht. Und heute? Endlich mal wieder ein schöner Tag. Das macht Lust auf Frischluft und Pilzgenuss!
Seite 4
Die richtige Ausrüstung
Sie frühstücken ausgiebig, ziehen sich wetterfest an und packen das Wichtigste ein: Korb, Messer und ein Pilzbuch. Im Idealfall sind auch noch ein paar Freunde mit dabei.
Seite 10
Das A und O ist das Wo!
Sie suchen sich einen schönen Wald mit viel Moos und feuchten Stellen. Hier starten Sie die Suche nach Röhrenpilzen, denn bei diesen ist die Verwechslungsgefahr am geringsten.
Seite 14
Pilze bestimmen und sammeln
Gefunden! Ein schöner Pilz, eindeutig mit Röhren unter dem Hut. Jetzt blättern Sie nach, worauf es beim Sammeln und Bestimmen eigentlich ankommt, damit Ihnen auch wirklich kein Fehler unterläuft.
Seite 30
Das Who-is-who der Besten
Sie gehen auf Nummer sicher: Passt Ihr Fundstück genau zu einer der Beschreibungen? Ja? Sicher? Dann säubern Sie ihn grob und ab damit in den Korb, aber schön vorsichtig, sonst gibt es Druckstellen. Diesen Fundort merken Sie sich.
Seite 40
Voller Korb – was nun?
Auf dem Rückweg kaufen Sie drei frische Eier pro Person und das Abendessen ist gesichert: Pilze säubern, schneiden, anbraten, Eier darüber gießen, würzen und fertig ist Ihr allererstes Waldpilzomlett – lecker!
Seite 102
Noch Fragen?
So ein schöner Tag! Jetzt haben Sie Lust auf mehr Pilze und Pilzrezepte bekommen … und vielleicht ein neues Hobby mit viel Frischluft und Pilzgenüssen gefunden.
Seite 120
Viele Leute meinen, dass Pilze nur im Herbst wachsen. Mag sein, dass da besonders viele Pilzsammler auf der Jagd nach den leckeren Schätzen sind. Das heißt aber nicht, dass man in den anderen Jahrezeiten keinen Erfolg beim Pilzesuchen haben kann.
Pilze sind weder Tier noch Pflanze: Sie tragen keine grünen Blätter wie die Pflanzen und leben auch ganz anders als Tiere. Aber wozu gehören diese eigenartigen Lebewesen? Sie sind so speziell, dass sie in der Biologie ein eigenes Reich bilden – das Pilzreich.
Das, was wir von einem Pilz sehen und verspeisen, ist gar nicht der ganze Organismus, sondern nur ein Teil, mit dem er sich fortpflanzen kann: der Fruchtkörper eines riesigen unterirdischen Fadengeflechts, das als Myzel bezeichnet wird. Dieses Geflecht bildet aber nur zu bestimmten Zeiten seine Fruchtkörper aus, so ähnlich wie Bäume auch nur in bestimmten Monaten Früchte tragen. Das muss der Pilzsammler bei der Wahl des Zeitpunkts im Hinterkopf haben.
Ein Großteil der Speisepilze sprießt tatsächlich im Herbst. Manche kommen aber auch das ganze Jahr über vor, einige dagegen sind ausgesprochene Frühlings-, Sommer- oder Winterpilze. Oft spielt dabei das Wetter eine tragende Rolle für den Sammelerfolg (Seite 8). Eine Pilztour kann also zu jeder Jahreszeit lohnend sein! Die oben rechts stehende Tabelle zeigt Ihnen im Überblick, welche Speisepilze für welche Jahreszeit typisch sind.
Pilze wachsen nicht nur im Herbst!
Frühling
Sommer
Herbst
Winter
Mairitterling
Speisemorchel
Sommersteinpilz
Maronenröhrling
Herbsttrompete
Austernseitling
Schopftintling
Judasohr
Durch bestimmte Witterungseinflüsse wie Kälte- und Trockenperioden können sich die Pilzsammelzeiten im Jahr mehr oder weniger stark verschieben. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass manche Arten zu einer völlig anderen Zeit wachsen, als es für sie allgemein bekannt ist. Solche Phänomene können selbst Fachleute nicht immer erklären, denn das Pilzwachstum ist eine komplexe Angelegenheit, die von sehr vielen Faktoren abhängt. Die angegebenen Monate für das Erscheinen der verschiedenen Pilzarten sollten Sie daher als grobe Daumenregeln auffassen.
… malt zuerst, so ist das auch beim Pilzesammeln. Oft lohnt sich zeitiges Aufstehen, damit man früher als andere Sammler ergiebige Stellen entdeckt.
Pilzwanderung
Unbedingt zu empfehlen ist eine geführte Pilzwanderung als Pilztour Nr. 1, bei der Sie von Fachleuten begleitet erste Erfahrungen sammeln können. Anbieter finden Sie im Internet, bei den Pilzberatungsstellen oder über die Volkshochschule.
Die Witterungsverhältnisse spielen für das Pilzwachstum eine große Rolle, aber auch hier gelten die allgemeinen Regeln nicht für alle Pilze in gleichem Maß. Auf jeden Fall gibt es einige Wetterbedingungen, die das Wachstum der meisten Speisepilze positiv beeinflussen.
Natürlich nehmen Pilze die Feuchtigkeit hauptsächlich über den Boden auf. Einzelne Regenfälle bringen aber noch nicht den gewünschten Effekt, vor allem wenn heißes Wetter das Wasser von der Bodenoberfläche im Nu wieder verdunsten lässt. Eine regnerische Periode bei bedecktem Himmel sollte idealerweise Ihrer Sammeltour vorausgehen.
Trockene Luft und Wind trocknen den Oberboden schnell aus. Deshalb ist hohe Luftfeuchtigkeit und stehende Luft eine gute Voraussetzung für reiche Ernten. Ein Tag schwüle Gewitterluft reicht allerdings nicht aus – wenn es also gerade nicht regnet, sollte die Luftfeuchtigkeit schon einige Tage bis Wochen hoch sein, damit sich die Suche richtig lohnt.
Ihre erste Pilztour …
… unternehmen Sie also am besten:
• im Spätsommer oder Herbst (August bis Oktober), wenn Marone, Rotkappe und Fichtensteinpilz Saison haben (das sind Pilze mit geringem Verwechslungsrisiko!),
• 1–2 Wochen nach einer Regenperiode, in der es relativ warm war,
• am frühen Morgen.
Wächst auch bei eisigen Temperaturen: der Austernseitling.
Kalte Temperaturen hemmen das Wachstum der meisten Pilze, eine gewisse Wärme fördert es. Jede Pilzart hat dabei ihre ganz bestimmte „Lieblingstemperatur“, bei der sie am schnellsten wächst. Dieses Temperaturoptimum liegt in der Regel zwischen 18 und 27 °C. Wenn es viel zu heiß oder kalt ist, wachsen viele Pilze kein bisschen und sind auch an den besten Plätzen nicht zu finden. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Korb leer bleiben muss, denn auch hier gibt es Ausnahmen – man muss nur nach der richtigen Art suchen: Der Austernseitling beispielsweise fängt erst nach einem Kältereiz von unter 11 °C an zu sprießen und gedeiht auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt scheinbar problemlos.
Das passende Equipment fürs Pilzesammeln ist wichtig. Wenn Ihre Findlinge etwa im Sammelgefäß nicht genügend Luft haben, kann das die Ernte verderben und sogar gesundheitliche Folgen haben. Richtig ausgerüstet zu sein trägt also auch zu Ihrer Sicherheit bei!
Auch als Pilzsammler sollten Sie, wie ein Wanderer oder Bergsteiger, auf eine gute Ausrüstung achten. Feste Schuhe, bequeme Kleidung und Regenschutz sind Grundvoraussetzung für eine ausgedehnte Tour. Schnell verlässt man die Wege, streift kreuz und quer umher und kämpft sich manchmal durch Dickicht und Unterholz (Achtung, Zeckengefahr!). Daran sollten sie denken, wenn sie in den Kleiderschrank greifen.
Vergessen Sie auf keinen Fall, ein Pilzbuch einzustecken. Wenn Sie nicht genau nachkontrollieren können, ob der entdeckte Pilz essbar ist, wird die Suche umsonst sein. Er muss zu hundert Prozent sicher bestimmt sein, damit Sie ihn mitnehmen und zubereiten können – und das ist für den Unerfahrenen ohne ein gutes Buch, in dem auch die giftigen Doppelgänger stehen, nicht möglich. Was Sie beim Bestimmen beachten müssen, finden Sie ab Seite 32. Unbekannte Pilze bitte in jedem Fall stehen lassen!
Hilfreich sind außerdem ein Stift und ein kleiner Schreibblock; so können Sie sich für den nächsten oder übernächsten Pilzausflug zum einen oder anderen Pilz Notizen machen: Wo genau steht er? Ist er jetzt noch zu klein zum Sammeln?
Wer die gefundenen Pilze in unversehrter, appetitlicher Verfassung mit nach Hause bringen möchte, der sollte luftige und stabile Behältnisse verwenden. Gut geeignet sind Weiden- und Spankörbe, darin hält sich Ihr Sammelgut am besten.