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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Politikverdrossenheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Ämterpatronage, Herrschaft des Mittelmaßes, Verfilzung, Versagen der Urteilskraft, Machtversessenheit, Versorgungsmentalität, Parteispendenskandale, Korruption. Die Partei- und Politikverdrossenheit hat alle Bereiche des öffentlichen Lebens erfasst. „Die Bevölkerung sieht im Politiker überwiegend eine Person, der auf Zeit ein Amt übertragen wurde. Berufspolitiker sehen sich dagegen als Führungskräfte analog denen der Wirtschaft.“1 Wohl kein anderer Beruf genießt ein so ungerechtfertigtes negatives Image wie der des Berufspolitikers. Auch dass Politik per se ein schmutziges Geschäft sei, ist eine Volksweisheit, die tief in das Bewusstsein der Menschen eingegraben zu sein scheint. Diese Einstellung gegenüber der Politik ist ein nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt beobachtbares Phänomen. Die Klagen über unangemessenes Verhalten, die Empörung über aufgedeckte Skandale und die Beschwerden über Unterlassungssünden der Politiker sind allenthalben vernehmbar. „Politikverdrossenheit“ ist die griffige Worthülse, welche hierfür von den Medien erfunden worden ist. Die Folgen dieser Politikverdrossenheit sind mittlerweile dramatisch. So zeigen Meinungsumfragen, dass sich im Gegensatz zu der Einschätzung der eigenen Lebenszufriedenheit und Zukunftschancen, die abhängig von der jeweils eigenen ökonomischen Lage stark schwanken kann, das Vertrauen in die politische Klasse in den letzten fünfzig Jahren extrem stark zurückgegangen ist. Die Korruption untergräbt vor allem aber die Fundamente des Rechtsstaates. Das Vertrauen in staatliche Entscheidungen geht verloren, und das fördert die Politikverdrossenheit. Wie entsteht in der Bevölkerung diese negative Grundeinstellung gegenüber der Politik? Die Enttäuschung resultiert aus der implizierten und unausgesprochenen Erwartung, dass Politik nach ethischen Gesetzen funktionieren solle. Mit diesem Anspruch aber kann der Politik überhaupt nicht recht getan werden, da vergessen wird, dass eine Ethik vollkommen anderen Gesetzen gehorcht als die Politik. [...] 1 Erwin K. Scheuch, Ute Scheuch: Wege aus der Politikverdrossenheit, Köln 1993, S.9
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