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POLYGLOTT on tour Berlin Hier locken Kunsterlebnisse auf der Museumsinsel, Shoppingvergnügen am Potsdamer Platz und Kurfürstendamm, Klubnächte, musikalische und gastronomische Genüsse in Prenzlauer Berg und Kreuzberg. Oder man packt die Badehose ein und fährt raus an den Wannsee ... Die Stadt ist bunt und immer im Wandel. Mit dem POLYGLOTT on tour Berlin lässt sich der Herzschlag der deutschen Hauptstadt hautnah erspüren. Die Autoren Manuela Blisse und Uwe Lehmann führen in 15 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Stadt und stellen Typisches, Besonderes und Eigenheiten vor. Schnuppern Sie Berliner Lebensgefühl und erleben Sie die Hauptstadt ganz persönlich. Begeben Sie sich auf einen Streifzug durch den Tiergarten, spazieren Sie rund ums Schloss Charlottenburg, machen Sie eine Mauer-Tour mit dem Fahrrad und treffen Sie alle Welt am Alex. Beim Springen ins Badeschiff an der Spree oder beim Essen des Currywurst-Klassikers fühlt man sich gleich wie die Einheimischen. Dank individueller Tipps zu spannenden Entdeckungen können Sie persönlich ins Leben der deutschen Metropole eintauchen und sind mittendrin. Auf einen Blick: - TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" - Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort - E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen - POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
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Seitenzahl: 233
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter
Autoren: Manuela Blisse und Uwe Lehmann
Redaktion: Buch und Gestaltung, Britta Dieterle
Bildredaktion: Marie Danner
Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich
Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0612-0
1. Auflage 2019
GuU 0612 03_2019_02
Bildnachweis
Coverabbildung: Huber Images/Ripani, Massimo
Fotos: APA Publications/Gransden F./Read, Mark: >; Deutsches Technikmuseum: >; Fotolia/Bussiek, Gordon: >; gemeinfrei: >; Getty Images/EyeEm/Gröteke, Markus: >; Getty Images/Weyand, David: >; glowimages/Westend 61/CB pictures: >; Huber Images/Busse, Jürgen >; imago Stock/STPP: >; imago Stock/Wagner, Olaf: >; Jahreszeiten Verlag/Borges, Darshana: >; Jahreszeiten Verlag/Kuhn, Violetta: >; Jahreszeiten Verlag/Schiffer, Maria: >; Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas: >, >, >, >, >, >, >; Jahreszeitenverlag/Bolk, Florian: >; Jahreszeitenverlag/Koschel, Philip: >; Jüdisches Museum: >; laif/Adenis, Pierre: >; laif/Kirchner: >; laif/Schwelle, Dagmar: >; Lehmann & Blisse: >; Lookphotos/Roetting/Pollex: >; Lookphotos/Travel Collection: >; Lookphotos/Zielske, H./Zielske, D.: >; mauritius images/Alamy/Henkelmann, Jürgen: >; mauritius images/Alamy/Hockenhull, Kate: >; mauritius images/Alamy/Woodhouse, Julie: >; mauritius images/Diadem Images/Alamy/Larsen, Jonathan: >; mauritius images/robertharding/Pipe, Ben: >; Seasons Agency/Jalag/Koschel, Philip: >; Seasons Agency/Jalag/Spörl, Lukas: >; Shutterstock/360b: >; Shutterstock/Antonshutterstock: >; Shutterstock/Catalin, Alexa: >; Shutterstock/Chaisamritpol, Tossapoi: >; Shutterstock/Footage from Berlin: >; Shutterstock/Galeotti, Eddy: >; Shutterstock/Inglessi, Alexander: >; Shutterstock/Lauer, Axel: >; Shutterstock/PHOTOCREO Michal Bednarek: >; Shutterstock/pixelklex: >; Shutterstock/Ppictures: >; Shutterstock/Probst, Peter: >; Shutterstock/Seqoya: >; Shutterstock/S-F: >; Shutterstock/Stripped Pixel: >; Shutterstock/Tupungato: >; Shutterstock/Van Urk, T. W.: >; stock.adobe.com/ArTo: >; stock.adobe.com/Divizia Claudio: >; stock.adobe.com/jotily: >; Wikipedia/dalbera: >; Wikipedia/Manfred Brückels/CC 3.0: >; Wikipedia/Müller, Jens K.: >;
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SYMBOLE ALLGEMEIN
L
Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
1
Top-Highlights und
0
Highlights der Destination
1
Die POLYGLOTT-Touren
6
Stationen einer Tour
1
Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ
Restaurant
€
bis 70 EUR
bis 20 EUR
€€
70 bis 120 EUR
20 bis 35 EUR
€€€
über 120 EUR
über 35 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Das einzige erhaltene Stadttor Berlins gilt als Wahrzeichen der Hauptstadt.
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas besteht aus 2700 Betonstelen.
Auf Berlins schönstem Platz stehen Konzerthaus, Deutscher und Französischer Dom.
Sie beherbergt fünf Museen von Weltrang und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Von der Aussichtsplattform hat man einen grandiosen Rundblick.
Für Liebhaber zeitgenössischer Kunst ist ein Besuch ein Hit.
Die gläserne Kuppel mit Aussichtsplattform ist zum Besuchermagnet avanciert.
Er bildet mit seiner kühnen Architektur die neue Mitte Berlins.
Die Ruine und der Neubau der Kirche sind ein Wahrzeichen des Berliner Westens.
Das wohl glanzvollste Hohenzollernschloss kann innen besichtigt werden.
Vom Mauerpark bis zum Nordbahnhof erstreckt sich die sehenswerte Gedenkstätte.
Friedrich II. ließ 1744 den pompösen Rokokobau im Park von Sanssouci errichten.
mehr entdecken, schöner reisen
Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen
TOUREN
STADTVIERTEL
DAUER
TOUR 1
Vom Brandenburger Tor zum Schlossplatz
Historisches Zentrum
1 Std.
TOUR 2
Museumsinsel
Historisches Zentrum
4 Std. bis 2 Tage
TOUR 3
Rund um den Alexanderplatz
Mitte
4– 6 Std.
TOUR 4
Die nördliche Mitte
Mitte
1 Tag
TOUR 5
Ein Gang durch den Tiergarten
Rund um den Tiergarten
6 Std.
TOUR 6
Rund um den Potsdamer Platz
Rund um den Tiergarten
6 Std. bis 2 Tage
TOUR 7
Bummel über den Kurfürstendamm
Die City-West
4– 6 Std.
TOUR 8
Rund ums Schloss Charlottenburg
Die City-West
1 Tag
TOUR 9
Der Prenzlauer Berg
Szeneviertel
4– 6 Std.
TOUR 0
Durch das westliche Kreuzberg
Szeneviertel
1 Tag
TOUR !
Vom Kottbusser Tor nach Friedrichshain
Szeneviertel
4– 6 Std.
TOUR @
Ein langes Wochenende in Berlin
Extra-Tour
3 Tage
TOUR #
Bus 100 / Bus 200
Extra-Tour
1/2 Tag
TOUR $
Die Brückenfahrt
Extra-Tour
3 1/2 Std.
TOUR %
Die Fahrrad-Mauer-Tour
Extra-Tour
3– 4 Std
© stock.adobe.com/jotily
Die Oberbaumbrücke verbindet Kreuzberg und Friedrichshain
Berlin ist nicht nur eine Reise wert, sondern ein ganzes Leben! Warum sonst sind so viele Berliner ihrer Stadt für immer treu geblieben? Weil es zumindest in Deutschland keinen besseren Ort zum Leben gibt, wovon natürlich ebenfalls die beiden Autoren hundertprozentig überzeugt sind.
© Lehmann & Blisse
MANUELA BLISSE UND UWE LEHMANN
Manuela Blisse, gebürtige und leidenschaftliche Berlinerin, und Uwe Lehmann, Dortmunder, aber schon seit Anfang der 1980er-Jahre an der Spree zu Hause, leben und arbeiten gemeinsam als Journalisten in Berlin.
Berlin ist dynamisch, Berlin ist ständig im Wandel, Berlin ist nie fertig – und damit ist nicht die unendliche Geschichte des Flughafens Berlin Brandenburg gemeint.
Nein, auch für Berliner wie uns steht die Hauptstadt niemals still. Was heute noch im Trend liegt, ist morgen oftmals schon Schnee von gestern. Sich immer wieder aufs Neue in das aufregende Treiben der Hauptstadt stürzen, die Metropole jedes Mal aus einem anderen Blickwinkel entdecken, das Unerwartete erwarten – das macht für uns den besonderen Reiz Berlins aus, und das zieht auch Besucher immer wieder in Bann.
© Jahreszeitenverlag/Bolk, Florian
Kreuzberg-Feeling in der Bergmannstraße
Und dabei ist längst (wie Willy Brandt es zur Wende ausdrückte) zusammengewachsen, was zusammengehört. Jedenfalls fast, denn die kleinen Brüche, die noch hier und da zu bemerken sind – Friedrichshain tickt anders als Kreuzberg, obwohl beide zum selben Bezirk gehören – tragen zur Faszination Berlins bei.
Was Sie als Tourist suchen, erleben wir in unserer Stadt jeden Tag, wenn wir an den bekannten Sehenswürdigkeiten von Alexanderplatz bis Zoologischer Garten vorbeifahren. Wir suchen uns die Highlights unter der Vielzahl an Ausstellungen und Galerien aus, besuchen fantastische Konzerte, angesagte Theater- oder Varietévorstellungen, sind bei Vernissagen, Laden- und Restauranteröffnungen dabei und lassen kaum eine neue Bar aus.
Vor allem Essen und Trinken zählen zu unserer Passion, und da sind wir in der spannenden Berliner Restaurantszene, die inzwischen auch international immer größere Beachtung findet, genau richtig – zumal ich, Manuela Blisse, als Mitglied der Jury Berliner Meisterköche jedes Jahr die Besten der Hauptstadt mitküren darf. Freuen Sie sich also in unserem Reiseguide auch auf besondere Essenstipps.
Wir können die sogenannten organisierten Entdecker völlig verstehen, die ihren Aufenthalt von vorne bis hinten durchplanen. Bei dem vielfältigen Angebot Berlins kann eine vorausschauende Planung nicht verkehrt sein, zumal auch hier gilt: Kein Stillstand, Vielfalt!
© Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas
Das neue Humboldt Forum an der Spree, dahinter der majestätische Berliner Dom
Die Museumsinsel wird weiter herausgeputzt, der Neubau des Stadtschlosses soll sukzessive ab Herbst als Humboldt Forum eröffnet werden, die Staatsoper ist bereits in ihre restaurierte Spielstätte Unter den Linden zurückgekehrt. Die U-Bahnlinie 5 wird derzeit bis zum Bandenburger Tor verlängert. Wir lieben es – Berlin erfindet sich täglich immer wieder neu.
Und dann treffen wir auch die »Event-Hopper«. Nicht nur diejenigen aus dem eigenen Kiez, sondern auch die, die eigens zu international beachteten Veranstaltungen wie dem Karneval der Kulturen, dem Berlin-Marathon, großen Konzerten und bedeutenden Ausstellungen, der Berlinale oder der Fashion Week anreisen und die Stadt für kurze Zeit erobern. Wir treffen auf junge Menschen, für die Berlin längst das absolute Topziel ist. Sie entern in Barcelona und Mailand, in Glasgow und Warschau die Billigflieger und überfluten die Hostels in Mitte und Friedrichshain, um das exzessive Nachtleben mit legendären Klubs wie dem Berghain oder dem Watergate in sich aufzusaugen und Partys zu feiern. Und das möglichst nonstop und für wenig Geld.
© Shutterstock/Lauer, Axel
Bunt und lebendig wie die Stadt ist auch der Karneval der Kulturen
Das gefällt nicht jedem Berliner, der nachts gern seine Ruhe haben möchte. Das nächtliche Geräusch von scheppernd durch die Straßen rollenden Trollies ist zum Synonym des Erfolgs der Stadt geworden und hat auch uns schon das eine oder andere Mal genervt.
Apropos wenig Geld. Dass die Stadt eine der günstigsten Metropolen weltweit ist, haben auch die Luxusreisenden entdeckt. Wir, die wir weltweit unterwegs sind, können das nur bestätigen: Die über zwanzig 5-Sterne-Luxusherbergen der Hauptstadt locken mit international konkurrenzlos günstigen Preisen.
Und Feinschmecker wissen, in Berlin schlemmt man rund um die Uhr. In den Sterne- und Gourmettempeln isst man nicht nur außergewöhnlich gut, sondern auch zu moderaten Preisen. Nicht zu vergessen, dass die Gastroszene multikulturell ist wie kaum eine andere. Hier sind die Küchen der Welt zu Gast, werden immer neue innovative Konzepte ausprobiert und spannende Trends gesetzt.
Berlin geht aus, gern und lange, auch wir sind ständig auf Achse. Und lassen uns ansonsten, wenn es die Zeit erlaubt, einfach nur treiben. Wir bummeln durch die Einkaufsmeilen und Kieze unserer Stadt, chillen in Liegestühlen am Landwehrkanal, sitzen in lauen Sommernächten in Biergärten, gönnen uns ein spätes Frühstück im Straßencafé oder stürzen uns ins turbulente Nachtleben. Wie wir finden, ist das nicht die schlechteste Art, um seine Zeit an der Spree vergnüglich zu verbringen.
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Mit der Litfaßsäule beginnt die Erfolgsgeschichte der Außenwerbung. Heute stehen rund 1450 Exemplare in Berlin. Erfunden wurde sie von Ernst Litfaß. Und wie bei so vielen Dingen sind die Hauptstädter stolz darauf, dass sie eine Berliner Erfindung ist.
Es gibt sogar ein Denkmal an der Stelle, wo vor über 160 Jahren in der Münzstraße in der Nähe vom Alexanderplatz die erste Berliner Litfaßsäule aufgestellt wurde.
Auf dem Pariser Platz geht es fast immer turbulent zu. Touristen fotografieren sich vor dem Brandenburger Tor, Reisegruppen ballen sich um ihren Reiseführer und Berliner hetzen zum nächsten Termin. Aber im Raum der Stille herrscht Ruhe. Seit über 20 Jahren gibt es im nördlichen Brandenburger Tor diesen Ort, der Berlinbesuchern Gelegenheit gibt, zur Ruhe zu kommen und zu entspannen.
Kaum 30 m² groß, mit einfachen Sitzgelegenheiten und einem Wandteppich der ungarischen Künstlerin Ritta Hager zum Thema »Licht, das die Finsternis durchdringt«, ist der Raum eine Mahnung zur Toleranz zwischen allen Nationalitäten und Weltanschauungen. Er wurde dem Meditationsraum, den der damalige schwedische UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld 1957 im UNO-Gebäude in New York einrichten ließ, nachempfunden.
Er ist nur 120 m hoch, aber die Berliner lieben den Teufelsberg. Auf dem von sogenannten Trümmerfrauen und Schuttfahrern erschaffenen künstlichen Hügel im Grunewald trieben in den 1950er- und 1960er-Jahren Tausende West-Berliner Wintersport. Sogar ein Ski-Weltcup-Rennen fand hier statt.
Der Teufelsberg ist aber auch ein geschichtsträchtiger Ort. Die Alliierten bauten im Kalten Krieg auf der Spitze des Haupthügels einen riesigen Gebäudekomplex, dessen weiße Kuppeln über die ganze Stadt zu sehen sind, sie hörten von hier die Staaten des Warschauer Pakts ab. Auch der kleinere Hügel, auf dem die Berliner gern Drachen steigen lassen, birgt ein dunkles Geheimnis. Unter ihm sind 17 m hohe Gebäude verborgen, die zur Hochschulstadt von Albert Speers »GERMANIA« gehören sollten. Die Dokumentation »Der Teufelsberg« gibt einen spannenden Einblick in die bewegte Geschichte des Doppelhügels.
Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!
1Wiedervereinigung hautnah Mit Bedacht durch das Brandenburger Tor schreiten, das bis 1989 den Westen vom Osten trennte >, danach im Brandenburger Tor Museum das Geschichtswissen auffrischen >.
© Seasons Agency/Jalag/Koschel, Philip
Kreatives Berlin – schwimmender Badepool in der Spree mit Sandstrand
2Angesagte Erfrischung Sich unter Berlins Schönen in der Sonne aalen und ab und zu im Badeschiff in der Spree abkühlen >(Arena, Eingang: Eichenstr., 10997, www.arena.berlin | Online-Karte), anschließend den Abend im »Freischwimmer« nebenan ausklingen lassen (Vor dem Schlesischen Tor 2a, 10997, Tel. 61 07 43 09, www.freischwimmer-berlin.com | Online-Karte).
3Großes Kino Karl-Marx-Allee Die »Arbeiterpaläste« im Zuckerbäckerstil am einstigen sozialistischen Prachtboulevard vom Strausberger Platz bis zum Frankfurter Tor aus der Zweiradperspektive bewundern >.
4Gut gelaunt in den Samstagabend In der Alten Kantine der KulturBrauerei dem »Gipfeltreffen der Berliner Vorlesebühnen« lauschen >(www.alte-kantine.de, Sa 20 Uhr) und im Anschluss auf der gleichen Bühne in der Megapearls-Disco sich im Takt handverlesener Perlen der Musikgeschichte wiegen.
5 Strand Multikulti In der angesagtesten und buntesten Strandbar Berlins – dem YAAM Club >– sich von afrokaribischem Flair und schwungvollen Rhythmen mitreißen lassen.
6Berlin zu Füßen Wer es schafft, die 285 Stufen zur Aussichtsplattform der »Gold-Else« >, wie die Berliner die Siegessäule nennen, hinaufzuklettern, wird mit einer herrlichen Aussicht auf das grüne Berlin belohnt.
7 Filmstadt Berlin Mit dem videoBus zu Originalschauplätzen und -drehorten von »Babylon Berlin«: An den passenden Orten werden Filmclips u.a. von Ernst Gennat eingespielt (»Tanz auf dem Vulkan – Die Goldenen Zwanziger Jahre«, buchbar als 2- oder 4,5-stündige Bustour, auch als Halbtagesrundgang, videosightseeing.de).
8 Berlin swingt In Clärchens Ballhaus nach einem kurzen Swing-Einführungskurs die Herzdame aufs Parkett schieben, und ab geht’s (Auguststraße 24, 10117, www.ballhaus.de | Online-Karte). Wer es authentisch mag, kann sich mit Kleidung im Stil der 1930er-Jahre bei Marlenes Töchter eindecken (Große Hamburger Straße 19a, 10115, www.marlenes-toechter.de | Online-Karte).
9 Paddel-Paradies Entdecken Sie Neu-Venedig, das romantische Wasserstraßensystem zwischen Müggel- und Dämeritzsee. Boote, auch führerscheinfreie Motorboote, können z.B. bei 13 Kanus ausgeliehen werden (Am Küstergarten 18, 12589, www.13kanus.de | Online-Karte).
0 Currywurst ist der absolute Klassiker der Hauptstadt. Die Brühwurst isst man – das ist die Glaubensfrage – mit oder ohne Darm, dazu scharfe Zwiebeln und natürlich Currysoße, unschlagbar lecker bei Curry 36 (Mehringdamm 36, 10961, tgl. 9–5 Uhr) Online-Karte.
!Schmeckt einfach! Königsberger Klopse sind ein Klassiker der Berliner Küche und stehen auch in zeitgenössischen Lokalen auf der Karte. Eine moderne Interpretation bietet etwa Herbert Beltle in seinem Alten Zollhaus an. >.
@Berlin mit Stäbchen Zweifelsohne läuft Anhängern von Dim Sum schon beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen. In der stylischen Long March Canteen, der Hochburg chinesischer Dim Sum-Variationen (Tapas), knien Fans nieder, ab 5 €. Tipp: verschiedene bestellen und teilen >.
#Arabische Powerbällchen Die vegetarische Alternative zu Kebap ist Falafel. Die frittierten Kichererbsenbällchen sind als Falafel-Teller oder mit Sesamsoße im Fladenbrot zu haben, hausgemacht und gut im Sufis >.
© Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas
Mustafa’s Gemüse-Kebap ist Kult
$ Beliebter Döner Nein, er wurde nicht am Bosporus, sondern am Bahnhof Zoo erfunden. Kadir Nurman steckte 1972 als Erster das Fleisch vom Drehspieß in ein Fladenbrot und packte Zwiebeln, Salat und Soße dazu. Erhältlich z.B. im Bagdad (Schlesische Str. 2, 10997 | Online-Karte) oder mit Huhn bei Mustafas Gemüsekebap (Mehringdamm 32, 10961, www.mustafas.de | Online-Karte).
%Europas Craft Bier-Hauptstadt In unzähligen Klein- und Kleinstbrauereien an der Spree lassen sich vielfältige Bier-Spezialitäten genießen, etwa im BRLO >, im Stone Brewingt Tap Room (Oderberger Str. 15, 10435, Prenzlauer Berg | Online-Karte) oder Stone Brewing World Bistro (Im Marienpark 23, 12107, Lankwitz | Online-Karte).
^Fleisch auf die Hand Frisch zubereitete Hamburger aus hochwertigen Zutaten und in unzähligen Variationen liegen im Trend. Beliebt ist der Wild-Grill Hirsch & Eber (Kollwitzstr. 87, 10435, www.hirschundeber.com, tgl. ab 17.30 Uhr | Online-Karte) Ebenso angesagt ist Streetfood mit Pulled Pork in der Markthalle Neun >.
&Bezahlbare Gourmetküche Verwöhnte Zungen genießen bei Tim Raue (2 Michelin-Sterne) zur Mittagszeit ein kreatives 4-Gang-Menü für 88 €, fünf Gänge kosten 103 €, Restaurant Tim Raue >.
*Himmlische Verführungen Leckermäuler können die köstlichen Törtchen von Patissier Guido Fuhrmann – z.B. Himbeeren auf Kakaobiskuit – gleich vor Ort im Café naschen. Werkstatt der Süße >.
( Original Berliner Bulette Die Burger haben ihr längst den Rang abgelaufen, dennoch sollte man den Berliner Klassiker nicht verschmähen. Oberlecker und in Neuland-Qualität beim Fleischsommelier Bünger (Westfälische Str. 53, 10711, www.fleischerei-buenger.de)
© imago Stock/STPP
Mit den großen Gelben vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
) Bus 100 Zum kleinen Preis (Ticket AB für 2,80 €, >, >) gibt’s bei der Rundfahrt mit dem Linienbus 100 die wichtigsten Sehenswürdigkeiten – vom Bahnhof Zoo über die Siegessäule bis zum Brandenburger Tor – zu sehen.
qNeuer Glanz Im Zentrum am Zoo sorgen der restaurierte Zoo Palast und das Bikini Berlin wieder für Glamour. Die spektakuläre Dachterrasse des Restaurants NENI oder der Monkey Bar direkt nebenan mit Blick in den Zoo ist der neue Sightseeing-Hotspot! >, >.
wReichstag von oben In die Reichstagskuppel ohne lange Voranmeldung? Bei der Serviceaußenstelle des Besucherdienstes werden bei freier Platzkapazität bis zwei Stunden vorab personenbezogene Zutrittsberechtigungen ausgestellt. Nur mit Ausweisdokument! >.
eSchrille Mauerkunst 101 direkt auf die Mauer gemalte Bilder stehen an der East Side Gallery symbolisch für die Überwindung der Teilung und für die Freiheit >. Sie zählt seit 2011 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Highlight ist das berühmte »Bruderkussgemälde« > des russischen Mauerkünstlers Dimitri Vrubel.
rNofretete im Neuen Museum Sie ist das absolute Glanzstück auf der Museumsinsel. Für die berühmte Büste der ägyptischen Königin von etwa 1341 v.Chr. ist ein eigener Saal reserviert >.
tAbtauchen in die Schattenwelt Stasi, Facebook, Payback oder NSA, wer, glauben Sie, weiß mehr über Sie? Solche Fragen werden im Spionagemuseum > beantwortet. Auch für James Bond-Fans ein Eldorado: Original-Requisiten.
© Deutsches Technikmuseum
Luft- und Raumfahrt ist nur eine der 14 Abteilungen im Deutschen Technikmuseum
yTraum vom Fliegen Das Deutsche Technikmuseum ist eine fantastische Erlebniswelt >. So kann man u.a. das legendäre Flugzeug Junker JU52 bestaunen und ein paar Schritte weiter, im Science Center Spectrum, erfahren, warum es nicht gleich vom Himmel fällt.
uTierisch gut Mitten in der City-West tummeln sich im Zoo Berlin auf einem 34 ha großen Gelände 18 600 Tiere aus 1400 Arten. Im neuen Vogelhaus mit Baumwipfelweg und in den drei begehbaren Freiflughallen lassen sich grandiose Nahaufnahmen schießen >.
iDas preußische Arkadien Am Zipfel der Sacrower Halbinsel liegt die italienisch anmutende Heilandskirche >. Über die Havel zur Pfaueninsel, zum Schlosspark Klein-Glienicke und zur Glienicker Brücke reicht die Blickachse von Ost nach West über die ehemalige Grenze.
o Street-Art hat ein Zuhause Graffiti ist längst salonfähig geworden. Da ist es nur konsequent, dass mit dem Urban Nations das erste Street-Art-Museum eröffnet wurde (Bülowstr. 7, 10783, urban-nation.com, Di bis So 10–18 Uhr | Online-Karte)
© Jahreszeiten Verlag/Schiffer, Maria
Schlemmen im nostalgischen Ambiente der Arminiusmarkthalle
pMarkthalle revitalisiert In der Arminiusmarkthalle > in Moabit kann man in schönem Ambiente Austern, Fisch und mediterrane Feinkost schlemmen, gute Weine und frisch gebrautes Bier genießen.
Q Tief durchatmen Ältere Semester können sich noch an den Gassenhauer erinnern: »Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft!« In Souvenirläden zu haben ist Berliner Luft in Dosen. Mit Herz und Passion zubereitet, verschlossen und etikettiert.
WEs grüßt der Ampelmann Seit der Wiedervereinigung ist der Ampelmann von der DDR-Ampel Kult und in West wie Ost allgegenwärtig. Ampelmann-Produkte, vom Aufkleber bis zur Umhängetasche, gibt es in den Ampelmann Shops (8 Filialen) >.
E Buddy Bears Die fröhlich bunten Bären haben sich zu echten Berlin-Botschaftern entwickelt. Zu haben in diversen Farben, Größen und Formen, z.B. als Mini-Buddy Bär für unter 20 €, bei Berlin Souvenirs (Unter den Linden 24/Ecke Friedrichstr. | Online-Karte) >.
R Für die lieben Kleinen Damit sich der Nachwuchs auch später an seinen Berlinbesuch erinnert, gibt es bei der Kleinen Gesellschaft u.a. Haarspangen mit Berlinmotiven oder Fernsehturm-Rasseln (Rykestr. 41, 10405, und in der Haupthalle im Flughafen Tegel, kleinegesellschaft.com | Online-Karte).
TRomantik pur Ein Sonnenuntergang in Berlin kann noch schöner als in der Karibik sein, am besten auf die Oberbaumbrücke zwischen Kreuzberg und Friedrichshain gehen >, Fotos von der rotglühenden Skyline machen und zu Hause weiter träumen.
Y Berlin am Weihnachtsbaum Bei Käthe Wohlfahrt ist jeden Tag Weihnachten: 9000 Artikel führt der Laden, darunter Berlinmotive wie Brandenburger Tor und Berliner Skyline als Christbaumschmuck (Ku’damm 225/226, 10719 | Online-Karte).
U Heimweh nach Berlin Berlinsouvenirs von Trabis im Miniformat über Bücher bis hin zu Mauersteinen sind erhältlich bei Berlin Souvenirs (Unter den Linden 24 | Online-Karte)>.
I Schmackiges Mitbringsel Currywurst-Fans nehmen aus dem Shop des Berliner Currywurstmuseums in Mitte als Erinnerung eine Currywurst mit Pommes – aus Marzipan – mit nach Hause (Schützenstr. 70, 10117, currywurstmuseum.com | Online-Karte).
O Kunst aus Berlin für daheim Die Galerie art4berlin in Mitte erfreut mit modernen, großformatigen Leinwand- und Acrylbildern von Berliner Künstlern und noch unentdeckten Talenten zu Preisen von 20 bis 990 € (Oranienburger Str. 86, 10178, www.art4berlin.de | Online-Karte).
© Jahreszeiten Verlag/Kuhn, Violetta
Praktisches Mitbringsel aus dem Erfinderladen ist der »Bar10der«
P Praktisches und Schräges Im Erfinderladen gibt es Dinge, die es sonst gar nicht gibt, wie peppige baghanger für das Aufhängen von Handtaschen an Tischen und Tresen in Kneipen. Erfinder können hier auch ihre Objekte präsentieren (Lychener Str. 8, 10437, erfinderladen-berlin.de, Mo–Sa 11–20 Uhr | Online-Karte).
a Semmeln bestellen Die Berliner pflegen ihre Eigenheiten hingebungsvoll. Daher erwarten sie, dass Besucher und Zugezogene sich anpassen, auch beim Bäcker. Semmel oder Wecken bestellen geht daher gar nicht, mit »Schrippe« läuft alles rund.
s Berlin geringschätzen Berliner sind von sich und ihrer Stadt absolut überzeugt. »Man kann nirgendwo anders leben als an der Spree.« Daher sind sie auch nur mäßig daran interessiert, zu hören, wie schön es in anderen Städten sei.
d Die Feier-Tram Wenn Sie nicht darauf aus sind, sich unter feierndes und lärmendes Partyvolk zu mischen, sollten Sie die Tramlinie M10 zu nächtlicher Stunde besser meiden. Dann wird die »Zehner« gern zur internationalen Party-Tram.
f Falscher Einstieg Die ruppige Art der Busfahrer sollten unkundige Berlin-Besucher nicht persönlich nehmen. Besser darauf achten: Eingestiegen wird grundsätzlich vorne. Sonst Anpfiff! Ausnahmen: Kinderwagen und Rollstuhlfahrer.
g Berliner verlangen Das mit Konfitüre oder Pflaumenmus gefüllte Siedegebäck heißt überall in der Republik Berliner, nur nicht in Berlin. Hier gehen die gefüllten Krapfen als Pfannkuchen über die Theke.
h Stößchen oder Durch ordern Kleine Biere (0,2 l), Stößchen oder Durch bestellt der Berliner nicht in einer Kneipe. »Ein Bier«, altberlinerisch »Molle«, sind 0,4 l, oder ein Großes, also ein halber Liter, sind akzeptabel.
jAuto-Nerv Die Berliner Kieze liegen augenscheinlich nah beieinander. Im Berufsverkehr (7–10, 15 bis 20 Uhr) wird die Fortbewegung im PKW allerdings zur zeitaufwendigen Nerv-Tour. Besser die öffentlichen Verkehrsmittel (BVG) > benutzen.
k Hütchenspieler Trotz Platzverweisen tauchen die Hütchenspieler an den touristischen Hotspots auf und ziehen mit ihrem Taschenspielertrick unvorsichtigen Menschen das Geld aus der Tasche.
l Kneipentour der rustikalen Art Diese Art des nächtlichen Berlin-Vergnügens wird von vielen Veranstaltern angeboten und gern von jüngeren Leuten aus aller Welt gebucht, sie enden häufig peinlich.
A Berlin rappelvoll Zu Messen wie der ITB, der Grünen Woche oder bei Pokalendspielen sind die Hotels meist ausgebucht und überteuert. Besser vorab in den Veranstaltungskalender schauen (www.berlin.de/events/jahresuebersicht).
© Lookphotos/Zielske, H./Zielske, D.
Glashelle Ein- und Ausblicke in der Reichstagskuppel
Hat Berlin eine Mitte? Sicherlich, den Bezirk Mitte gibt es – aber liegt dort auch Berlins Zentrum?
© Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas
»Die Bogenspannerin« von Ferdinand Lepcke im Kolonnadenhof der Museumsinsel
Wenn man es geschichtlich betrachtet, dann liegt das sogenannte historische Zentrum links und rechts des Prachtboulevards Unter den Linden – zwischen dem Brandenburger Tor am Pariser Platz und dem Ort, wo einst das Stadtschloss stand und jetzt wieder aufgebaut wird. Dieses Zentrum schließt auch das UNESCO-Welterbe Museumsinsel, den Gendarmenmarkt und die Friedrichstraße ein.
Zu DDR-Zeiten lag das unangefochtene Zentrum der Hauptstadt im Bezirk Mitte rund um den Alexanderplatz. Der Kontrast zwischen der alten Bausubstanz wie zum Beispiel der Marienkirche oder dem Nikolaiviertel und den Bauten der klassischen (Ost-)Moderne wie dem Fernsehturm könnte kaum größer sein. Fragt man jedoch die zahlreichen jungen Hauptstadtbesucher, wo Berlins Zentrum sei, dann gibt es zumeist nur eine Antwort: rund um den Hackeschen Markt, in der sogenannten nördlichen Mitte mit Oranienburger Straße und Scheunenviertel. Hier gibt es schicke Läden, eine vibrierende Kunst- und Kulturszene. Hier entstehen Trends, hier geht man aus und amüsiert sich. Hier ist Berlin wohl am kosmopolitischsten.
Nur wenige Meter vom Pariser Platz erhebt ein Gebiet »Mitte-Anspruch«, das bis Ende der 1980er-Jahre zum Todesstreifen gehörte: der Potsdamer Platz. Vor dem Zweiten Weltkrieg tobte hier urbanes Leben. Und heute ist der wieder auferstandene Platz mit den angrenzenden Arealen wie dem Leipziger Platz, dem Kulturforum und den Ministergärten, umgeben vom Tiergarten und dem Regierungsviertel, wieder in die Mitte gerückt, wie auch die vielen ausländischen Besucher rund um das Sony-Center, den Marlene-Dietrich-Platz und den Leipziger Platz zeigen. Aber das klassische Zentrum ist der Potsdamer Platz dennoch nicht. Zumindest für die Westberliner ist das nach wie vor der Ku’damm, der Tauentzien, die Gedächtniskirche und das KaDeWe – und damit die Schnittmenge aus den drei Innenstadtbezirken Schöneberg, Charlottenburg und Wilmersdorf, die City-West genannt wird. Was Shopping angeht, halten sich inzwischen Ku’damm und Friedrichstraße die Waage. Und was die Museumsinsel für das Historische Zentrum ist, ist das Schloss Charlottenburg für die City-West.
Aber was ist eine Mitte ohne Peripherie? Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Friedrichshain, Schöneberg liegen an der Peripherie, wenn man von den vorstehend beschriebenen Gebieten ausgeht. Aber sie sind, betrachtet man ganz Berlin, doch ebenso »in der Mitte«. Peripherie, das ist in Berlin etwas anderes – ganz weit draußen. Und auch wenn viele Menschen aus innerstädtischen Bezirken ins Umland ziehen, ist der Bezirk Prenzlauer Berg mit seinen schön restaurierten Altbauten bei jungen wohlhabenden Familien eine der beliebtesten Wohngegenden Berlins; hier ist die Kinderwagendichte am größten. Rund um Kollwitz- und Helmholtzplatz hat sich eine lebendige Restaurant- und Kneipenszene etabliert und auch das Kulturangebot, etwa in der KulturBrauerei, kann sich sehen lassen.
Kreuzberg, für die einen Negativ- für die anderen Positivbeispiel für eine multikulturelle Gesellschaft, war einst hinterstes West-Berlin und rückte erst durch den Mauerfall in die Mitte der Stadt, wo es zusammen mit Friedrichshain einen lebendigen Ost-West-Bezirk bildet, in dem sich besonders an der Spree viel tut. Im Herbst 2008 wurde die »O2 World«, jetzt »Mercedes-Benz Arena« eingeweiht. Das umliegende ehemalige Industriegebiet wurde zum Komplex Mediaspree mit Geschäfts- und Wohnhäusern sowie Hotels entwickelt. Reste der Mauer, die einst die Bezirke trennte, sind an der East Side Gallery zu sehen.
Ganz im Gegensatz dazu stehen die grünen Außenbezirke und das Umland sowie das benachbarte Potsdam mit seiner UNESCO-Welterbe-Landschaft. Gleich ob im Südwesten rund um den Wannsee oder im Südosten rund um Müggelsee und Köpenick – hier ist Berlin Idyll.