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"Kreta ist nicht Griechenland, Kreta ist ein eigener Kontinent." Jedenfalls behaupten das die Festlandsgriechen und besonders die Athener. Die Kreter widersprechen dem nicht, sondern kokettieren sogar ein wenig mit dem kleinen Unterschied. Ganz unrecht haben sie jedenfalls nicht, denn schon durch seine Größe und seine vielfältigen Landschaftsformen ist Kreta in jedem Fall mehr als bloß eine Insel. So landen die meisten Besucher erst einmal in einer Großstadt, in Heraklion. Dort ist es heiß, laut, hektisch, aber auch typisch griechisch. Dabei gibt es auch charmante Ecken in der Inselhauptstadt. Und mit dem Archäologischen Nationalmuseum und der nahe gelegenen Ausgrabungsstätte von Knossos verfügt Heraklion, oder auch Iraklion, über herausragende Sehenswürdigkeiten. Die schönste Stadt der Insel ist Heraklion jedoch beileibe nicht. Um diese Ehre streiten sich Chania und Rethymnon, die beide einen wunderschönen venezianischen Hafen und eine malerische Altstadt besitzen.
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Seitenzahl: 188
KRETA
DIE AUTOREN
Die Journalisten Manuela Blisse und Uwe Lehmann haben ihr Hobby zum Beruf gemacht und schreiben im eigenen Redaktionsbüro in Berlin über die schönen Dinge des Lebens. Neben Reisebüchern und Artikeln über Australien, Berlin, Griechenland, Südfrankreich oder die Ostsee widmen sie sich für Tages- und Fachzeitungen vornehmlich den Bereichen Essen & Trinken, Hotels, Lifestyle und Mode.
Top 10: Übersichtskarte
Top 10: Das müssen Sie gesehen haben
Willkommen auf Kreta
Daten zur Geschichte
Ein Rundgang durch die Innenstadt und zum Hafen
Service-Informationen zu Heraklion
Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
Chania
Rethymnon
Heraklion
Lassithi
Kreta in Zahlen und Fakten
Anreise, Einreise
Auskunft
Automiete, Autofahren
Diplomatische Vertretungen
Einkaufen
Essen und Trinken
Feiertage, Feste
Fotografieren
Geld, Kreditkarten
Hinweise für Menschen mit Handicap
Internet
Klima, Kleidung, Reisezeit
Medizinische Versorgung
Mit Kindern auf Kreta
Nachtleben
Notfälle, wichtige Rufnummern
Öffnungszeiten
Post
Preise
Presse, TV
Rauchen
Sicherheit
Sport und Erholung
Sprachhilfen
Strände
Strom
Telefonieren
Unterkunft
Verkehrsmittel
Zeitzone
Zoll
Sirtaki
Das antike Aptera
Unterwegs im Grand Canyon Europas
Tropfsteinhöhle von Melidoni
Wind
Register
Bildnachweis und Impressum
Zeichenerklärung
Top 10Das müssen Sie gesehen haben, s. vordere innere und hintere Umschlagklappe.Vista PointReiseregionen, Orte und SehenswürdigkeitenSymboleVerwendete Symbole s. hintere innere Umschlagklappe.Kartensymbol: Verweist auf den Link zu den Offline-Karten im Buch sowie zu Google Maps.Archäologisches Museum in Heraklion
S. 11, 14Ba5/Google Map
Eines der größten und bedeutendsten Museen des Landes. Hier sind einige der wichtigsten und besterhaltenen Fundstücke aus der Antike zu sehen.
Chania
S. 20 ff. C/D4/Google Map
Die westlichste Stadt Kretas ist für viele auch die schönste. Die »Perle Kretas« beeindruckt durch die Altstadt, den venezianischen Hafen und die lange Promenade.
Elafonisi
S. 26 f. E1/Google Map
Diese vorgelagerte, von Dünen überzogene Sandinsel ist durch einen Sandstreifen vom Festland zu erriechen. An der türkisblauen Lagune kommen karibische Gefühle auf.
Samaria-Schlucht
S. 34 f. E/F3/4/Google Map
Die längste Schlucht Europas ist ein einzigartiges Natur- und Wandererlebnis. Die 17 Kilometer lange Schlucht wird jedes Jahr von Tausenden Besuchern durchwandert.
Preveli
S. 44F7/Google Map
Malerische Bucht und beliebtes Ziel für einen Bootsausflug. Der palmengesäumte Fluss Kourtalioti mündet hier ins Libysche Meer.
Rethymnon
S. 45 ff. E7/Google Map
Die drittgrößte Stadt der Insel zieht mit ihrer malerischen Altstadt und ebensolchem Hafen zahlreiche Besucher an.
Festos
S. 55 f. G9/Google Map
Nach Knossos die zweitgrößte archäologische Stätte Kretas. Die ehemaligen Palastanlagen sind sehr schön gelegen.
Knossos
S. 56 f. E12/Google Map
Das Zentrum der minoischen Kultur und die bedeutendste Ausgrabungsstätte der Insel gehört zum Pflichtprogramm der meisten Urlauber.
Lassithi-Hochebene
S. 69 f. F13/14/Google Map
Die reizvolle Hochebene ist für ihre Windmühlen bekannt. Das beliebte Ausflugsziel gilt als Geburtsort des Göttervaters Zeus.
Vai
S. 75 f. E19/Google Map
Der einzige echte Palmenstrand am Mittelmeer. Er soll der Legende nach aus Datteln entstanden sein, die Seeräuber am Strand gegessen haben sollen.
»Kreta ist nicht Griechenland, Kreta ist ein eigener Kontinent.« Jedenfalls behaupten das die Festlandsgriechen und besonders die Athener. Die Kreter widersprechen dem nicht, sondern kokettieren sogar ein wenig mit dem kleinen Unterschied. Ganz unrecht haben sie jedenfalls nicht, denn schon durch seine Größe und seine vielfältigen Landschaftsformen ist Kreta in jedem Fall mehr als bloß eine Insel. So landen die meisten Besucher erst einmal in einer Großstadt, in Heraklion. Dort ist es heiß, laut, hektisch, aber auch typisch griechisch. Dabei gibt es auch charmante Ecken in der Inselhauptstadt. Und mit dem Archäologischen Nationalmuseum und der nahe gelegenen Ausgrabungsstätte von Knossos verfügt Heraklion, oder auch Iraklion, über herausragende Sehenswürdigkeiten. Die schönste Stadt der Insel ist Heraklion jedoch beileibe nicht. Um diese Ehre streiten sich Chania und Rethymnon, die beide einen wunderschönen venezianischen Hafen und eine malerische Altstadt besitzen.
Von Heraklion schwärmen viele Urlauber nach Westen und Osten an die Nordküste aus. Hier erstrecken sich die längsten und breitesten Sandstrände sowie die bedeutendsten Touristenzentren von Kreta wie Chersonissos, Malia oder Panormo. Sie verfügen über eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur mit Hotels und Apartments aller Kategorien, reichlich Cafés, Bars, Pubs und Restaurants und ein lebendiges Nachtleben. Natürlich mit dem dazugehörigen Rummel; »kretische Momente« sind hier eher selten, aber nicht unmöglich. Dies liegt an der besonderen Fröhlichkeit und Freundlichkeit der Kreter, die mit dafür sorgt, dass man sich praktisch überall auf der Insel wohlfühlt und dafür auch schon einmal über die eine oder andere Unzulänglichkeit hinwegsieht. Neben Strandleben und Dolce Vita sollte aber Zeit bleiben für mindestens eine der grandiosen Naturschönheiten der Insel. Je nach Urlaubsort kann das etwa Elafonisi, die Samaria-Schlucht, der Preveli-Strand, die Lassithi-Hochebene oder der Palmenstrand von Vai sein. Auch die kulturellen Highlights der Insel sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Die Ausgrabungen nicht nur von Knossos, sondern auch von Phaistos oder Gortys sind ein Muss. Schließlich bezeichnet man Kreta auch als Wiege Europas. Daneben gibt es aber auch charmante kleine Dorfmuseen, die interessante Einblicke in die Geschichte der Insel und ihre Bewohner geben.
Agios Nikolaus ist Hauptstadt des Bezirkes Lassithi und zugleich Touristenzentrum
Die verwinkelte Anlage des Palastes von Knossos war vermutlich der Ursprung der Legende vom Labyrinth, das sich häufig auf kretischen Münzen findet
Etwa 6000 v. Chr.
Erste gesicherte archäologische Funde stammen aus der Jungsteinzeit (Neolithikum). Wahrscheinlich kamen die ersten Siedler aus Kleinasien.
5500 v. Chr.
Funde zeigen, dass bereits zu dieser Zeit Keramik gebrannt werden konnte.
3000–2200 v. Chr.
Mit der sogenannten Vorpalastzeit beginnt die Minoische Epoche. Eine hoch entwickelte Kultur entsteht, die bald das gesamte östliche Mittelmeer beherrscht.
2200–1700 v. Chr.
In der Altpalastzeit entstehen die Paläste von Knossos, Festos (damals bedeutendstes Machtzentrum), Kato Zakros und Malia. Handwerk und Künste nehmen einen Aufschwung, u. a. entstand zu jener Zeit die bekannte, weitestgehend unentschlüsselte Linear-A-Schrift.
1700–1450 v. Chr.
Neupalastzeit. Die ursprünglichen Paläste werden vermutlich durch eine Naturkatastrophe zerstört. Wahrscheinlich war ein Erdbeben oder eine durch ein Erdbeben ausgelöste Flutwelle die Ursache. Nach der Katastrophe werden auf den Trümmern größere und prächtigere Paläste als zuvor erbaut und die minoische Kultur erlebt ihre größte Blütezeit.
1450–1100 v. Chr.
Die minoische Kultur geht unter, die Paläste werden zerstört. Die Ursachen für das Ende der hoch entwickelten Kultur, die bis heute noch viele Rätsel aufgibt, sind ungeklärt. Zumeist wird ein Zusammenhang mit einem Ausbruch oder einer Explosion der Kykladen-Vulkaninsel Santorin angenommen. Nach dem Machtverlust der Minoer, die einige Paläste noch einmal bescheidener wieder aufbauten, wird die Insel von den peloponnesischen Mykenern beherrscht.
1100–67 v. Chr.
Die Dorer dringen vom griechischen Festland aus nach Kreta vor. Auf der Insel entstehen eine Reihe selbstständiger Stadtstaaten (Polis), die sich in ständigen Kriegen zermürben. Mächtiger als Knossos ist zu jener Zeit Gortys, bekannt durch das Stadtrecht von Gortys, eine Art erstes bürgerliches Gesetzbuch.
Thronsaal der minoischen Könige im Palast von Knossos
68 v. Chr. bis 4. Jh.
Die Römer erobern nach und nach alle Städte auf Kreta. 63 v. Chr. wird Kreta endgültig römische Provinz und bleibt es bis Ende des 4. Jh. n. Chr. Gortys avanciert zur Hauptstadtder Provinz Kreta mit allen Annehmlichkeiten einer römischen Stadt. Zu dieser Zeit kommt auch der Apostel Paulus nach Kreta. Sein Begleiter Titus verbreitet das Christentum auf der Insel.
Farbenfrohe Fresken schmücken den Palast in Knossos (um 1500 v. Chr., rekonstruiert)
395
Bei der Teilung des Römischen Reichs fällt Kreta an Byzanz (Konstantinopel).
826
Die arabischen Sarazenen erobern Kreta. Die Araber besetzen die Insel und bauen Heraklion zur Festung aus.
961
Das Byzantinische Reich kann die Insel zurückerobern und ein gewisser wirtschaftlicher Aufschwung setzt ein.
1054
Die Trennung zwischen römischer Kirche und Byzanz wird endgültig vollzogen. Die Kreter nehmen den orthodoxen Glauben an. Die kretisch-orthodoxe Kirche untersteht nun dem Patriarchen von Konstantinopel.
1204–1665
Nach dem Vierten Kreuzzug erwirbt die Republik Venedig die Insel für nur 10 000 Silbermark. Die Venezianer errichten mächtige Festungen und bauen Kreta zu einem wichtigen Stützpunkt in ihrem Handelsimperium aus. Nach dem Fall Konstantinopels fliehen viele Künstler und Intellektuelle vom Festland nach Kreta und bringen byzantinische bzw. italienische Einflüsse mit; man spricht von der byzantinischen oder auch kretischen Renaissance. Kunst und Kultur leben auf. Besonders die Ikonen- und Freskenmalereien aus jener Zeit begeistern noch heute.
1541
El Greco, der wohl bekannteste Maler Kretas, wird geboren, lebte und malte allerdings die längste Zeit seines Lebens in Spanien.
1645–69
Die Türken erobern Chania und vertreiben die Venezianer. Nach anfänglichem Zögern verbünden sich die Kreter mit den Venezianern und leisten den Türken erbitterten, aber vergeblichen Widerstand. Nach 21-jähriger Belagerung erobern die Türken auch Heraklion und beherrschen somit ganz Kreta. Die wirtschaftlichen Ressourcen werden ausgebeutet, der orthodoxe Glaube der Bevölkerung unterdrückt.
Das Kloster Preveli spielte eine wichtige Rolle im Befreiungskampf gegen die Türken
1770
Im Südwesten der Insel kommt es zum größten Aufstand während der Türkenherrschaft.
Ab 1821
Auf dem Peloponnes erheben sich die Griechen gegen die Türken und befreien in den folgenden Jahren immer größere Gebiete von der Fremdherrschaft.
1866–1913
Die Kloster Arkadi und Preveli werden zu Symbolen des kretischen Widerstands. Mehrere hundert Freiheitskämpfer sprengen sich selbst und viele Besatzer in die Luft. Die griechische Inselbevölkerung rebelliert gegen die türkische Herrschaft. Kreta wird de facto ein unabhängiger Staat, offiziell erhält es einen autonomen Status unter dem Protektorat der vier Schutzmächte Italien, Russland, Frankreich und Großbritannien.
1913
In Folge des Ersten Balkankrieges gegen die Türkei wird Kreta wie auch Makedonien mit Griechenland vereinigt.
Ab 1922
Nach dem türkisch-griechischen Krieg (1919–22) wird die muslimische Bevölkerung Kretas zwangsumgesiedelt.
1936
Mit Billigung des griechischen Königs installiert General Metaxas in Griechenland eine faschistische Diktatur.
1940
Griechenland lehnt das Ultimatum der Italiener zur Kapitulation ab (Ochi-Tag) und schlägt den Angriff von Mussolinis Truppen zurück, die die Deutschen zur Unterstützung rufen müssen.
Mai 1941
Deutsche Luftlandetruppen erobern die Insel in der »Schlacht um Kreta« nach harten Kämpfen gegen britische und alliierte Truppen.
1941–45
Deutsche Besetzung Kretas. Kretische Partisanen leisten den Deutschen erbitterten Widerstand. Als Vergeltungsmaßnahmen ließen die Deutschen die wehrfähigen, männlichen Bewohner mehrerer Dörfer exekutieren. Doch auch zahlreiche Alte, Frauen und Kinder kamen ums Leben. Bis heute lehnt die Bundesregierung Entschädigungszahlungen für die Verbrechen ab.
1946–49
Griechischer Bürgerkrieg, der auch auf Kreta erbittert geführt wird. Am Ende verlieren die kommunistischen Kräfte und Griechenland wird mit Unterstützung der USA und Großbritanniens eine prowestliche, konstitutionelle Monarchie.
1951
Griechenland wird in die NATO aufgenommen, die USA errichten Militärbasen auf Kreta.
1967–74
Militärdiktatur unter Oberst Georgios Papadopoulos. In dieser Zeit sind Ausnahmezustand, Gleichschaltung der Presse, Folter und Massenverhaftungen an der Tagesordnung. Konzentrationslager befinden sich auf den Inseln Gyaros und Leros.
1974
Im Zuge der Zypernkrise wird die Militärdiktatur gestürzt und die Monarchie durch eine Volksabstimmung abgeschafft. Die konservative Nea Dimokratia gelangt an die Macht.
1981
Griechenland wird Mitglied der Europäischen Gemeinschaft. Die sozialistische PASOK unter Andreas Papandreou kommt an die Regierung.
1990–93
Die Nea Dimokratia unter Konstantin Mitsotakis kommt 1990 an die Macht, bis 1993 erneut Andreas Papandreou Ministerpräsident wird.
1996
Papandreou stirbt, Nachfolger wird Konstantin Simitis.
2001
Griechenland wird Teil der Währungsunion auf Basis zu niedrig errechneter Staatsdefizite.
2002
Seit Januar gilt auch in Griechenland der Euro als Zahlungsmittel.
2004
Die Olympischen Spiele in Athen werden trotz Problemen bei der Fertigstellung der Wettkampfstätten ein voller Erfolg. Die Nea Dimokratia gewinnt die Wahlen. Konstantinos Karamanlis wird neuer Ministerpräsident und löst Simitis ab.
2005
Bei Gournes wird das größte Meeresaquarium im östlichen Mittelmeer eröffnet.
2007
Wegen der verheerenden Waldbrände, die mehr als 70 Todesopfer fordern, verhängt die Regierung den Notstand über das Land. In ganz Griechenland kommen 70 Menschen ums Leben. Mehr als 180 000 Hektar Fläche verbrennt.
2009
Bei vorgezogenen Parlamentswahlen erhält die konservative Nea Dimokratia nur 34 Prozent der Wählerstimmen. Die Sozialisten unter Papandreou erringen 44 Prozent der Stimmen.
Seit 2010
Griechenland steckt in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Das Land steht kurz vor der Pleite. Es kommt zu massiven Protesten der Bevölkerung gegen die Sparpolitik der Regierung, die vor allem Rentner und Geringverdiener trifft.
2013
Eine neue Koalitionsregierung aus Konservativen und Sozialisten regiert mit dünner Mehrheit.Das bekannte Archäologische Museum in Heraklion bezieht neue Räume.
2014
Zum ersten Mal seit 2008 verzeichnet die griechische Wirtschaft wieder verhaltene Zuwächse.
2015
Bei vorgezogenen Parlamentswahlen wird die von Alexis Tsipras angeführte linksgerichtete Partei SYRIZA stärkste Partei.
2016
Kreta schreibt bei den Touristenzahlen ein Plus von über zehn Prozent.
Die Schlangengöttin aus dem Zentralheiligtum in Knossos (um 1500 v. Chr., Archäologisches Museum, Heraklion)
VormittagArchäologisches Museum – Dedalou – Platia Venizelou mit Morosini-Brunnen – Platia Kornarou – Venezianische Loggia – Agios Markos – Agios Titos – Hafen – Kastell Koules.
MittagParaliaAa4/Google MapSof. Venizelou 5, Heraklion 28 10 28 24 75, www.paraliacrete.grLunch, Dinner, Di geschl.Modernes, großes Restaurant direkt am Wasser mit Blick auf die Festung. Viel Fisch und Seafood. €€
NachmittagHistorisches Museum – Priuli-Brunnen – Naturhistorisches Museum – Agios Minas – Platia Venizelou mit Morosini-Brunnen.
Die kretische Hauptstadt ist sicherlich keine schöne Stadt im touristischen Sinne. Aber sie zeigt pralles, griechisches Leben mit all seinen Nachteilen wie Hektik, Staub und Abgasen, Verkehrslärm und Chaos. Dabei wurde besonders im Vorfeld der olympischen Spiele 2004 – Heraklion war Austragungsort einiger Fußballspiele – viel verbessert. Die rege Bautätigkeit – und man hat in Heraklion immer das Gefühl, dass an allen Ecken und Enden gebaut wird – wirft aber schnell wieder neue Probleme auf in Form von Behinderungen, Lärm und Dreck.
Den Mittelpunkt der trubeligen Platia Venizelou bildet der Löwenbrunnen
Dennoch: Ein Bummel durch Heraklion innerhalb der mächtigen venezianischen Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert und mit dem obligatorischen Besuch des Archäologischen Museums ist durchaus empfehlenswert, z. B. in Verbindung mit der Besichtigung von Knossos. Am frühen Abend, wenn es auch im Hochsommer nicht mehr so heiß ist, gehen vor allem die jüngeren Leute shoppen, treffen sich in den zahlreichen Cafés, Restaurants und Tavernen oder flanieren zum Sehen und Gesehenwerden durch die Innenstadt.
Einen Spaziergang kann man etwa am Archäologischen MuseumBa5/Google Map beginnen, das eines der größten und wichtigsten Museen in Griechenland darstellt. Es wurde zwischen 1937 und 1940 vom Architekten Patroklos Karantinos (1903–76), einem Vertreter der klassischen Moderne, an der Stelle des römisch-katholischen Klosters von Saint-Francis erbaut, das 1856 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Das Museumsgebäude ist ein wichtiges Beispiel für die moderne Architektur in Griechenland.
Über die Platia Eleftherias erreicht man den Beginn der kleinen Fußgängerzone DedalouBa4/Google Map mit ihren modernen Geschäften. Sie führt zur Platia VenizelouBa4/Google Map mit dem Morosini-Brunnen, dem Löwenbrunnen. Dabei haben Einheimische wie Touristen gleichermaßen Mühe, den oft aufdringlichen Kellnern vor den Lokalen zu entkommen. Aber nicht überall, wo man hineingebeten wird, muss es schlecht sein, es gehört hier einfach dazu.
Meisterwerk minoischer Kunst im Archäologischen Museum von Heraklion: eine goldene Katze
Neben der Fußgängerzone ist die quirlige Marktgasse Odos 1866Ba/Ca3/Google Map in der Nähe des Morosini-Brunnens eine beliebte, dichtgedrängte Schlendermeile, in die man einen kurzen Abstecher machen sollte. Die Markstraße endet an der Platia KornarouCa4/Google Map mit ihrem schönen Brunnen aus dem Jahre 1588, erbaut vom venezianischen Architekten Zuanne Bembo. Zum Bau des Brunnens wurden ein römischer Sarkophag und eine kopflose Statue, beides Fundstücke aus Ierapetra, verwendet. Sehr schön ist auch das ehemalige Badehaus, das heute ein Café beherbergt.
Venezianische Loggia: einst Treffpunkt des Adels, heute Rathaus von Heraklion
Zurückgekehrt zur Platia Venizelou führt ein kurzer Spaziergang entlang der Straße 25 Avgoustou – die inzwischen eine Fußgängerzone ist – vorbei an zahlreichen interessanten Gebäuden hinunter zum Hafen. Auf dem Weg dorthin sticht als erstes Gebäude die Venezianische LoggiaBa4/Google Map ins Auge. Die Loggia, in der sich der venezianische Adel versammelte, ist ein Beispiel für die venezianische Baukunst, unverwechselbar mit ihren halbkreisförmigen Bögen. Sie wurde im 16. Jahrhundert auf der damaligen Piazza dei Signori erbaut. Heute ist die Loggia mit Skulpturen, Wappen, Trophäen und Metopen verziert und beherbergt einen Teil des Rathauses von Heraklion.
Im benachbarten Agios MarkusBa4/Google Map, dem Markusdom, werden häufig Kunstausstellungen gezeigt. Sehenswert ist auch die Kirche Agios TitosBa4/Google Map, die Kathedrale des hl. Titus. Der hl. Titus galt als Schüler des Apostels Paulus und predigte als Bischof das Evangelium in Kreta während der römischen Herrschaft. In Gortys soll Titus eine Bischofskirche errichten haben, wo er nach seinem Tod auch begraben wurde. Die Kathedrale beherbergt die Schädelreliquie des hl. Titus, die zwischenzeitlich nach Venedig gebracht worden war. Achten Sie auf den großen, dreistöckigen Kronleuchter aus Holz in der Mitte des Kirchenschiffes.
Apropos Venedig. Der Spaziergang führt weiter zum Venezianischen HafenAa4/5/Google Map mit dem Kastell KoulesAa4/5/Google Map am Ende der Hafenmole. Die Festung wurde ursprünglich von den Venezianern errichtet und Rocca al Mare genannt. Bekannter ist sie aber nun mit ihrem türkischen Namen Koules. Sie diente auch als Gefängnis; viele kretische Rebellen landeten hier. Der Koules erstreckt sich über zwei Ebenen und bietet von seinen Zinnen aus einen eindrucksvollen Blick auf Heraklion.
Vom Hafen aus kann man die Meerespromenade in westlicher Richtung entlanglaufen. Hier bietet sich ein Stopp im ParaliaAa4/Google Map an, wo man mit Blick auf Meer und Festung speist. So gestärkt, gelangt man zu dem in einem klassizistischen Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert untergebrachten Historischen MuseumAa3/Google Map. In diesem befindet sich u. a. das nachgestellte Arbeitszimmer des bekanntesten Sohnes der Insel, des Schriftstellers Nikos Kazantzakis. Nach ihm benannte man auch den Flughafen der Insel. Ausgesprochene Verehrer des Verfassers von »Alexis Sorbas«, des berühmtesten Werks des kretischen Schriftstellers, besuchen auch sein Grab auf der Martinengo-BastionDa3/Google Map an der Stadtmauer. Die Inschrift auf dem Stein war sein Lebensmotto: »Ich erhoffe nichts, ich fürchte nichts, ich bin frei.«
Am Priuli-BrunnenBa3/Google Map vorbei, dem wohl letzten Bauwerk der Venezianer, gelangt man zum sehenswerten Naturhistorischen MuseumAa2/Google Map, das unter der Schirmherrschaft der Universität Kreta steht. Es bietet verschiedene Highlights wie »The Living Museum«, eine Abteilung für lebende Tiere, die im östlichen Mittelmeerraum beheimatet sind und hier in Terrarien und Aquarien leben. Den größten Teil der Ausstellung nehmen die Mega-Dioramen ein, realistische Darstellungen der östlichen mediterranen Region. Ein fast komplettes Skelett des Dinotherium Giganteums, eines elefantenähnlichen Tiers, das auf Kreta vor neun Millionen Jahren lebte, wurde bei Siotia gefunden und ist ein weiterer Höhepunkt des Museums.
Nach dem Besuch läuft man etwa fünf Minuten denselben Weg zurück und biegt rechts in die Straße Chandakos Aa/Ba3/Google Map ab. Nach gut 100 Metern geht es rechts auf die 1770 und dann geradeaus mit zwei, drei kleinen Schlenkern bis zur Kathedrale Agios MinasBa/Ca3/Google Map. Der hl. Minas ist der Schutzpatron der Stadt Heraklion. Die ihm gewidmete, 1895 erbaute Kathedrale gehört zu den größten Griechenlands. Nebenan steht die ältere kleine Kirche des hl. Minas aus dem Jahr 1735 mit sehenswerten Holzschnitzereien und byzantinischen Ikonen. Über die Karterou und die 1821 ist nach fünf Minuten wieder der der Löwenbrunnen (Morosini-Brunnen) Ca4/Google Map an der Platia Venizelou erreicht.
Die Festung Koules diente auch als Gefängnis von Heraklion
Tourist InformationBa4/5/Google MapPapalexandrou Estr. 1671202 Heraklion 28 10 24 61 06
Wer mit dem Auto unterwegs ist, parkt in Heraklion am besten auf einem der großen, gebührenpflichtigen Parkplätze an der StadtmauerCa/Da4/Google Map, Ca5/Google Map. Von dort lässt sich die Innenstadt gut erlaufen.
Archäologisches MuseumBa5/Google MapXanthoudidou 1, Heraklion 28 10 27 90 00www.heraklion.grIm Sommer tägl. 8–20, im WinterMo 11–17, Di–So 8–15 UhrEintritt € 10/5, Kombiticket mit Knossos € 16/8Nach jahrelangen Umbauarbeiten ist das Archäologische Museum seit 2014 wieder geöffnet und erstrahlt in neuem Glanz. Zuerst wurden die neue Skulpturensammlung, die Galerie mit den Minoischen Fresken und die Highlights der minoischen Sammlungen, wie der Diskus von Festos, die Schlangengöttinnen oder der bemalte Kalksteinsarkophag aus Agia Triada der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Insgesamt geben die Objekte in 27 Räumen ein vollständiges Bild der kretischen Zivilisation, wie sie sich in verschiedenen Regionen und wichtigen Zentren entwickelt hatte. Gezeigt werden auch neueste Fundstücke aus jüngsten archäologischen Ausgrabungen, die hier erstmals zu sehen sind.
Die Kathedrale Agios Minas ist dem Schutzpatron von Heraklion, dem hl. Minas, gewidmet
Historisches MuseumAa3/Google MapA. & M. Kalokerinos House 27Sofokli Venizelou, Ecke 7 Lysimachou Kalokerinou, Heraklion 28 10 28 32 19, 28 10 28 87 08Mo–Sa 8.30–17, im Winter bis 15.30 Uhr, Eintritt € 5/3Das Museum schließt zeitlich an das Archäologische Museum an. Vor allem ist die jüngere Geschichte Kretas Thema, z. B. in einer Dokumentation der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs.
IkonenmuseumBa3/Google MapIn der Agia EkateriniPlatia Ekaterinis, HeraklionMo–Sa 9.30–19 UhrEintritt € 4Das Museum wurde nach jahrelanger Renovierung 2015 wiedereröffnet. Hauptattraktion des Museums in der Kirche des ehemaligen Katharinenklosters sind die sechs Ikonen des Künstlers Michail Damaskinos aus dem 16 Jh. Er gilt als der wohl bedeutendste Vertreter der »Kretischen Schule«, die venezianische und byzantinische Elemente in sich vereinte.
Naturhistorisches Museum KretaAa2/Google MapSofokli Venizelou 34 (westl. des Hafens), Heraklion 28 10 28 27 40www.nhmc.uoc.grMo–Fr 9–15, Sa/So 10–18 UhrEintritt € 9/5,50Interessante Darstellung der Flora und Fauna auf Kreta sowie des übrigen Griechenlands.
Das Museum bietet verschiedene Highlights wie »The Living Museum«, Mega-Dioramen und das Gigantean Dinotherium (Dinotherium Giganteum), ein elefantenähnliches Tier, das auf Kreta vor neun Millionen Jahren lebte. Interessant ist auch der Erdbeben-Simulator.
Agios MinasBa/Ca3/Google MapAgia-Ekaterini-PlatzHeraklionDer Namensgeber der Kreuzkuppelkirche, auch Metropolitankirche des Heiligen Menas, aus kretischem Sandstein ist der hl. Minas, der Schutzheilige der Stadt. Sie wurde 1895 eingeweiht und ist Sitz des Erzbistums.
Kastell KoulesAa4/5/Google MapAuf der Hafenmole, HeraklionDi–So 8.30–18.30 UhrEintritt € 2Von den mächtigen Mauern der venezianischen Festung hat man einen schönen Blick auf den Hafen und die Stadt.
Der berühmte Trinkbecher aus Steatit in Form eines Stierkopfes (um 1500 v. Chr.) im Archäologischen Museum
7 Thalasses östl. Aa5/Google MapIraklitou & Iradotou 1, Heraklion 28 10 34 29 45www.7thalases.gr, Lunch, DinnerIn den »Sieben Meeren« gibt es natürlich Fisch und Meeresfrüchte und auch Sushi vom Feinsten. Eines der besten Restaurants in Heraklion. €€€
KyriakosDa5/Google MapLeoforos Dimokratias 53Heraklion 28 10 22 46 49Mo–Sa 12–24, Mi 12–17 Uhr