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In den historischen Städten, ursprünglichen Landschaften und traumhaften Lagunen Korsikas scheint die Zeit stillzustehen. Hier hat der Massentourismus noch nicht Fuß gefasst, weshalb eine Reise individuelle und unmittelbare Einblicke in Natur, Kultur und Lebensweise verspricht. Mit dem POLYGLOTT on tour Korsika lässt sich der Herzschlag der französischen Inseln erspüren. Der Autor Björn Stüben führt in 17 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Insel und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie mediterranes Lebensgefühl und lernen Sie Korsika hautnah kennen. Wandern Sie zu den höchsten Gipfeln und tiefsten Schluchten, radeln Sie von Traumstrand zu Traumstrand oder spazieren Sie durch malerische Städte. Probieren Sie sich durch lokale Weingüter, schlendern Sie über lebhafte Märkte und genießen Sie die korsische Küche. Sicher können Sie sich dem Flair der Insel bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben auf der Mittelmeerinsel. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
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Seitenzahl: 211
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter
Autor: Björn Stüben
Redaktion: Martin Waller
Bildredaktion: Tamara Hansinger
Layoutkonzept/Titeldesign: fpm factor product münchen
Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0660-1
1. Auflage 2019
GuU 0660 05_2019_02
Bildnachweis
Coverabbildung: mauritius images/Masterfile RM/Siephoto
Fotos: Alamy/Campanile, Alberto: >; Alamy/Zylberyng, Didier: >; AWL Images/Bibikow, Walter: >; Fotolia/Ben-Design: >; Fotolia/shorty25: >; Getty Images/Skrypczak, Witold: >; Huber Images/Cassare, Claudio: >; Huber Images/Simeone, Giovanni: >; Huber Images/Stadler, Otto: >; laif/Boisvieux, Christophe: >; laif/Haenel, Gerald: >; laif/Hahn, Paul: >, >, >, >; laif/hemis/Mallet, Jean-Francois: >; laif/hemis/Manin, Richard: >; laif/hemis/Moirenc, Camille: >, >; laif/Le Figaro Magazine/Fautre, Stanislav: >, >; laif/Polaris/Alitti, Damien: >; laif/REA/Beurrier, Romain: >; laif/VU/Migeat, Vincent: >; LOOK-foto/Richter, Jürgen: >, >; LOOK-foto/SagaPhoto: >; mauritius images/Alamy/Dagnall, Ian: >; mauritius images/Alamy/DavidCameron: >; mauritius images/Alamy/Nowak, Kasia: >; Shutterstock/bikemp: >; Shutterstock/Corentin: >; Shutterstock/Ingall, Jon: >, >; Shutterstock/John_Walker: >; Shutterstock/Kazmierczak, Pawel: >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >; Shutterstock/leoks: >; Shutterstock/Mor65_Mauro Piccardi: >; Shutterstock/RnDmS: >; Shutterstock/Sasha64f: >, >; Shutterstock/Sergeev, Eugene: >; Shutterstock/sisqopote: >; Soria, Julien: >; stock.adobe.com/Bensliman, Hassan: >; stock.adobe.com/dane: >; stock.adobe.com/Hovaguimian, Seb: >; stock.adobe.com/Open Mind Pictures: >; Stüben, Björn: >; Wikipedia/Jean-Pol Grandmont_cc by 3.0: >.
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SYMBOLE ALLGEMEIN
L
Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
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Top-Highlights und
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Highlights der Destination
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Die POLYGLOTT-Touren
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Stationen einer Tour
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Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ
Restaurant
€
bis 70 EUR
bis 18 EUR
€€
70 bis 150 EUR
18 bis 36 EUR
€€€
über 150 EUR
über 36 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Das besondere Flair des Bilderbuchhafens sollte man sich nicht entgehen lassen.
Der karge, faszinierende Landstrich birgt Traumstrände wie Loto oder Saleccia.
Der Bau fällt durch seine ungewöhnliche Fassadenstreifung sofort ins Auge.
Dem streng geschützten UNESCO-Weltnaturerbe kommt man nur per Boot nahe.
Das enge Tal des Flusses Asco bietet eine grandiose Naturkulisse.
Steingedeckte Dächer und ein barocker Campanile prägen das Bergidyll.
Von dem, der auszog, Kaiser zu werden, erfährt man in seinem Geburtshaus viel.
In Korsikas Steinzeithauptstadt kommt man dem Neolithikum auf die Spur.
Hoch über dem Meer stehen sich zwei komplementäre Kirchenbauten gegenüber.
Die Stadt liegt waghalsig auf einem senkrecht zum Meer abfallenden Kalkplateau.
Warum in die Karibik reisen? Auch auf den Lavezzi-Inseln gibt es Paradiesstrände.
Sieben Granittürme bilden diesen Gebirgszug mit bizarren Felsnadeln.
mehr entdecken, schöner reisen
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TOUREN
REGION
DAUER
TOUR 1
Rund um Cap Corse
Bastia & der Norden
2 Tage
TOUR 2
Ins Hochland des Nebbio
Bastia & der Norden
1 Tag
TOUR 3
Durch die Balagne
Calvi & der Nordwesten
1 Tag
TOUR 4
Von Calvi nach Porto
Calvi & der Nordwesten
1 Tag
TOUR 5
Hinauf ins Niolo
Calvi & der Nordwesten
1 Tag
TOUR 6
Durch die Casinca bis Cervione
Corte & die Ostküste
1 Tag
TOUR 7
Durch die Fiumorbo-Schluchten
Corte & die Ostküste
2 Tage
TOUR 8
Asco, Castagniccia und Bozio
Corte & die Ostküste
2 Tage
TOUR 9
Von Corte nach Ajaccio
Corte & die Ostküste
1 Tag
TOUR 0
Von Ajaccio in die Steinzeit
Ajaccio & der Südwesten
1 Tag
TOUR !
Von Ajaccio nach Porto
Ajaccio & der Südwesten
2 Tage
TOUR @
Durchs Taravo-Tal nach Sartène
Der Süden
1–2 Tage
TOUR #
Entlang der Südküste nach Bonifacio
Der Süden
1–2 Tage
TOUR $
Von Porto-Vecchio ins Alta Rocca
Der Süden
1 Tag
TOUR %
Korsika entdecken
Extra-Tour
14 Tage
TOUR ^
Unterwegs mit der Schmalspurbahn Trinichellu
Extra-Tour
4 Tage
TOUR &
Strandhopping im Süden der Insel
Extra-Tour
6 Tage
© laif/VU/Migeat, Vincent
Fruchtbare Ebenen, wie hier bei Sagone, sind an der wilden Westküste Korsikas selten
Die Franzosen nennen sie »Île de Beauté«, »Insel der Schönheit«. Wer Korsika bereist, wird schnell feststellen, dass sie recht haben. Vom Massentourismus verschont, bietet die Insel beeindruckende Berglandschaften und traumhafte Strände.
© Stüben, Björn
BJÖRN STÜBEN
Der Autor lebt als freier Journalist und Autor mit seiner Familie in Paris. Als promovierter Kunsthistoriker leitet er Studienreisen in seiner Wahlheimat, aber auch in ganz Frankreich und in der Karibik. Björn Stüben ist auch der Autor der Bände Côte d’Azur und Paris aus der Reihe POLYGLOTT on tour.
Eigentlich stellt sich die Frage jedes Mal aufs Neue: Nehme ich die Nachtfähre von Toulon oder doch den Flieger, um nach Korsika zu kommen? Viele meinen, man müsse generell eine Insel auf dem Seeweg ansteuern, aber die zeitlich kürzere Anreise mit dem Flugzeug lässt natürlich einige Stunden mehr Zeit für die Entdeckung Korsikas. Sicher ist, dass beide Varianten ihren ganz besonderen Reiz haben.
Die fast zehnstündige Überfahrt macht unter anderem auch die große geografische Distanz zum französischen Festland deutlich – eine gute Gelegenheit, sich über den stets lauter werdenden Ruf Korsikas nach immer mehr politischer Autonomie innerhalb Frankreichs Gedanken zu machen. Alle Grübeleien lösen sich dann aber schnell im Morgengrauen auf, wenn bereits das Cap Corse steuerbord vorbeizieht und die Sonne die zerklüftete Landschaft mit ihren Weinbergen bescheint. Klares Wetter wünsche ich mir natürlich auch immer für den knapp eineinhalbstündigen Flug von Paris nach Bastia, verspricht doch dann der Landeanflug bereits fantastische Aussichten. Deutlich zeichnen sich die versteckten kleinen Sandbuchten des Désert des Agriates an der Nordküste unter mir ab, die von Land aus nur schwer zugänglich sind.
Mit der Fähre am frühen Morgen in Bastia anzukommen heißt natürlich auch, schnell in der Altstadt sein und dort – am liebsten in der Bar de la Citadelle – den ersten Espresso zu trinken, bevor die Zitadelle dann von den Touristen gestürmt wird. Spätestens jetzt heißt es Pläne schmieden für die Routen, auf denen die Insel, am besten mit dem Auto, erkundet werden soll. Eines steht bereits fest: Für Korsika braucht man Zeit, viel Zeit, denn die Straßen sind eng und kurvenreich und die Verlockungen groß, immer mal wieder in einem Dorf, an einer Kapelle oder einem Olivenhain anzuhalten, auf einen Hügel oder eine Klippe zu steigen, einen Strand oder einen Flusslauf zu erkunden.
Am Anfang war ich skeptisch, ob das Capo Rosso seinem Namen auch wirklich gerecht wird. Doch tatsächlich erscheint die dramatisch zerfranste Küste vor allem im Licht der Nachmittagssonne intensiv rot wie angekündigt. Und auch der Weg, der immer dicht am Wasser entlang auf die Halbinsel von La Revellata mit ihrem Leuchtturm führt, bietet den oft beschriebenen Blick auf die Zitadelle von Calvi, hinter der sich die bis in den Mai von Schnee bedeckten Gipfel der nahen Bergkette vor dem blauen Himmel scharf abzeichnen. Zu Wanderungen entlang der Küsten entscheide ich mich jedoch nur während des Frühjahrs, oder noch lieber im Herbst, wenn die Temperaturen selbst zur Mittagszeit erträglich sind.
© laif/Hahn, Paul
In den Bergdörfern, hier Levie im Alta Rocca, ist es auch im Sommer erträglich
In der Hitze der Sommermonate kommt dagegen auf Meereshöhe keine rechte Wanderlust auf. Dann heißt es, in die Berge hinaufzufahren. Dafür wollen enge, von steil aufragenden Felswänden gesäumte Straßen bezwungen werden, wobei ich immer auf das Wunder hoffe, dass mir vielleicht dieses Mal der Gegenverkehr erspart bleibt, vor allem im Tal des Asco oder im letzten Abschnitt des Vallée de la Restonica. Aber schnell bekommt man Übung darin, sich die wenigen Ausbuchtungen im Straßenverlauf zu merken, die das Aneinandervorbeifahren ermöglichen. Einmal angekommen, entschädigen die Wanderungen hinunter zum Fluss Asco oder der Aufstieg zum Lac de Melo, der dramatisch von kahlen Berghängen eingekesselt daliegt, für den Nervenkitzel hinterm Steuer.
© Shutterstock/John_Walker
Blick von der Zitadelle in Bonifacio über die zerklüftete Südküste
Richtige Entspannung wartet natürlich an den Stränden in Korsikas Süden. Jedes Mal staune ich, dass sie es wirklich beinahe mit ihren karibischen Konkurrenten aufnehmen können: smaragdgrün schimmerndes Wasser vor hellem, feinkörnigem Sand. Dass Kokospalmen fehlen, kann ich durchaus verkraften. Schwerer erträglich ist allerdings der Massenansturm in den Ferienmonaten Juli und August, wenn an den Stränden von Palombaggia oder Santa Giulia kaum mehr ein Platz fürs Strandtuch zu ergattern ist.
Einen ganz anderen Eindruck hinterlässt jedes Mal Bonifacio bei mir. Beinahe an der südlichsten Spitze Korsikas gelegen, drängeln sich hier bis an die scharfe Abbruchkante des hohen Kalkfelsens die Häuser der kleinen Altstadt, und daneben sucht das glatte Mauerwerk der mächtigen Zitadelle nach Halt auf den hellen, bizarr erodierten Gesteinsschichten. Es ist ein Anblick, der sich mir eingeprägt hat und den ich immer mitnehme, wenn ich wieder Flugzeug oder Fähre besteige.
Dieses Bild steht für Korsika und zeigt: Die Insel ist ein Naturspektakel, in dem der Mensch doch eigentlich nur als Statist auftritt.
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Das sogenannte Œil de Sainte-Lucie wird aus dem »Deckelchen«, dem Operculum der Katzenaugenschnecke gemacht, die sich beim Fischfang in den Netzen verirrt oder mit viel Glück an korsischen Stränden entdeckt werden kann. Poliert erinnert die Maserung des Verschlusses an eine Spirale, und mit einiger Fantasie kann man auch ein Auge darin sehen. Als Schmuck gefasst, dient esals Glücksbringer.
Die Legende besagt, dass eine junge Christin aus Syrakus, später als Heilige Lucia bekannt, aus Frömmigkeit die Avancen ihres (heidnischen) Verlobten ignorierte. Der Märtyrerin wurden, neben anderen Martern, die Augen ausgerissen und landeten der Legende nach im Meer.
Für die Bewohner des abgelegenen Cap Corse war der Totenkult immer ein wichtiges Element ihres Glaubens. Doch konnten sie es sich als einfache Fischer leisten, ihren Verstorbenen derart prunkvolle Mausoleen zu bauen?
Wen der Fischfang nicht genügend ernährte, der wanderte oft aus, um woanders sein Glück zu machen. Einigen gelang dies, und wer, zu Wohlstand gelangt, in die Heimat zurückkehrte, konnte seinen erworbenen Reichtum auch nach dem Tod zur Schau stellen. Unter dem Namen Les Américains, »die Amerikaner«, sind diese Heimkehrer noch heute bekannt.
Er trägt ein weißes Band auf Stirnhöhe um den Kopf gebunden. Der Maurenkopf symbolisiert die nichtchristlichen Bewohner Nordafrikas, stellvertretend für alle »Ungläubigen«, die im Mittelalter Europa bedrohten.
Als Zeichen des Sieges über die Mauren fanden sich ihre Köpfe erstmals auf dem Wappen Aragons wieder, dessen König im 13. Jh. auch kurzzeitig über Korsika herrschte. Doch waren ihre Augen damals noch verbunden dargestellt. Pasquale Paoli übernahm 1755 den Maurenkopf dann für Korsikas Nationalflagge, jedoch mit unverbundenen Augen als Zeichen der Befreiung von Fremdherrschaft.
Der Korse als Maure? Die Nationalisten bevorzugen sicher eine andere Legende, die nämlich des Sieges eines Korsen über einen Mauren, dessen Kopf anschließend aufgespießt wurde.
Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!
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Korsikas Bergstrecken haben es in sich
1 Picknick zur Belohnung Schon die Autofahrt durch das enge Restonica-Tal lohnt den Ausflug. Von Corte aus endet die Straße nach 15 km (Verkehrsregelung: vormittags nur bergan, nachmittags in Gegenrichtung). Nach einer Stunde Wanderung ist der Lac de Melo > erreicht, ein eisiger Bergsee auf knapp 1700 m Höhe. Jetzt schmeckt ein Picknick am besten.
2 Muskeltraining vor Naturkulisse Mieten Sie sich am Strand von La Roya > bei St.-Florent ein Kajak und paddeln Sie mit kräftigen Zügen hinaus. Der grandiose Ausblick vom Wasser auf die zerklüftete Küste des Désert des Agriates rechtfertigt jeden Muskelkater (Agriates Kayak Online-Karte, Tel. 04 95 37 22 20 oder 06 15 77 81 13, www.agriateskayak.com).
3 Von Baum zu Baum Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf 14 Parcours bietet der Kletterpark (accrobranche) Parc Aventure Vizzavona Online-Karte. In den Baumwipfeln finden sich am Ende alle wieder (am Col de Vizzavona, Mitte Juni–Mitte Sept., Tel. 04 95 37 28 41 oder 06 75 94 27 74 www.corsicanatura-activites.fr).
4 Strandgalopp Auf dem Rücken eines Pferdes den Strand erkunden zu können braucht sicher schon ein wenig Erfahrung, doch auch Anfänger sind bei Ajaccio Equitation Online-Karte gut aufgehoben (Campo dell’Oro, Route de Bastia, Ajaccio, Tel. 04 95 23 03 10, www.ajaccio-equitation.com).
5 Marathontauglich? Bei hochsommerlicher Hitze möchte wohl niemand auf Korsika zum Marathon antreten. Wie wäre es aber im Oktober mit einem Halbmarathon von Porto-Vecchio aus? Tausende Begeisterte sind dann alljährlich am Start (www.marathon-portovecchio.com).
6 Rutschpartie Canyoning ist Naturerlebnis pur. Gut ausgerüstet mit Neoprenanzug und Helm heißt es knapp vier Stunden Springen, Rutschen, Abseilen oder einfach nur Schwimmen in glasklarem, aber eisigem Wasser. All das bietet die Zoïcu-Schlucht bei Vico im Hinterland von Sagone (Canyon Corse Online-Karte, 6, blvd. Fred Scamaroni, Ajaccio, Tel. 06 15 05 28 42, www.canyon-corse.com).
© laif/Hahn, Paul
Steinbrücke über den Fluss Fango
7 Flussaufwärts, flussabwärts Der Fluss Fango im Westen der Insel hat an vielen Stellen Pools gebildet, in denen man bequem baden kann. Das Wasser ist relativ warm – also hinein in die Fluten >!
8 Ein Hauch von Tour de France Seit die 100. Tour de France 2013 auch Korsika besuchte, sind Radfans kaum noch zu halten. Es müssen ja nicht gleich die gebirgigsten Abschnitte der Insel sein. In der Balagne etwa bietet sich eine Tour von L’Île-Rousse hinauf nach Pigna und Avapessa an (Mieträder bei Balagne Cycles in L’Île-Rousse Online-Karte, 15 ave. P. Doumer, Tel. 04 95 38 12 99).
9 Klettersteig im Asco-Tal Die Via Ferrata A Manicella verspricht größten Nervenkitzel bei durchgehender Seilsicherung. Am Ende saust man mit Seilrutschen (tyroliennes) wieder hinunter (Asco Vallée Aventure Online-Karte, zu buchen über In Terra Corsa am Bahnhof von Ponte Leccia, 39 €, Tel. 04 95 47 69 48, www.interracorsa.com).
0 Eine halbe Stunde Überblick Man gönnt sich ja sonst nichts! Steigen Sie in Porto-Vecchio in einen Helikopter von Helisud > und lassen Sie sich über das Bavella-Massiv fliegen. Die 200 €, mit denen diese 30 Minuten Ihres Korsikaurlaubs zu Buche schlagen, finanzieren bleibende Eindrücke.
© mauritius images/Alamy/Nowak, Kasia
Traditionelle Käseküchlein werden auf getrockneten Kastanienblättern angeboten
! Fiadone Die Leib(nach)speise der Korsen ist ein Käsekuchen, der fast nur aus Brocchiu besteht (500 g Frischkäse von Schafs- oder Ziegenmilch), dazu 5 Eier, Zucker, Zitronenschale und ein Schuss Myrtenlikör. Im Restaurant des Hotel de l’Europe > in Saint-Florent ist er von der Dessertkarte nicht wegzudenken.
@ Pain des morts Der Name des Nuss-Brioche mit Rosinen, wie man ihn etwa bei Faby Noel > in Bonifacio probieren kann, klingt zunächst wenig verlockend: »Totenbrot« (kors. Panu di i morti). Traditionell zu Allerheiligen gebacken, gibt es Pain des morts dennoch ganzjährig zu kaufen. Es schmeckt eben immer.
# Flüssiger Duft der Macchia Kräuter sind nicht nur für die Suppe gut, aus der Myrte lässt sich auch ein Likör herstellen. Eigentlich sogar zwei, der Rote wird aus den Beeren, der Weiße aus den Blüten und Blättern hergestellt. Auf der Domaine Orsini > in Calenzana gibt es diesen Digestif zu kosten (und zu kaufen).
$ Korsischer Whisky Schotten und Iren staunen, denn der P&M Whisky aus der Distillerie Mavela > bei Aléria ist von erstaunlicher Qualität – eine Kostprobe, etwa nach einer Führung durch die Produktionsanlagen, beweist es.
% Schlange stehen für ein Eis? Aber natürlich, denn beim Glacier Rocca Serra >, der seit vier Jahrzehnten im Hafen von Bonifacio Eis verkauft, gibt es Köstlichkeiten wie Eis mit Kastanienhonig, aus Schafsmilch oder Sorbets mit Lakritze, Safran oder Myrte!
^ Das Beste vom Inselschwein Keiner der üppigen korsischen Vorspeisenteller kommt ohne Lonzu aus. Wer ein scharfes Messer besitzt, ersteht ein Stück dieses geräucherten Schweinefilets auf einem der vielen Märkte, z.B. auf der Place Foch in Ajaccio >, und das Picknick kann beginnen.
& Muscat du Cap Corse Der natürliche Süßwein mit Herkunftsprädikat eignet sich sowohl als Aperitif wie auch zum Dessert. Was wäre also der Besuch des Cap Corse ohne eine Kostprobe? Auf der Domaine Montemagni > in der Nähe von Patrimonio ist immer eine Flasche zum Kosten geöffnet.
* Miellat du maquis Kräftig und würzig schmeckt der »Honig der Macchia« – wie Korsika selbst. Bei den Imkern Sandra und Pierre Bernardi Bellini können Sie ihn probieren und auch hinter die Kulissen schauen (Vignacci, 20172 Vero, Tel. 04 95 53 40 47, www.miel-de-corse.fr).
© laif/hemis/Manin, Richard
Langustenfischer in Centuri-Port
( Langusten vom Cap Corse Die Krustentiere scheinen so etwas wie ein Maskottchen des Fischerdorfes Centuri-Port zu sein: Man bekommt sie hier fast in jedem Restaurant. Im U Cavallu di Mare > sind sie besonders gut.
) Bier – natürlich mit Maronen Auf Korsika einheimisches Bier zu trinken versteht sich eigentlich von selbst. Die allgegenwärtige Marke Pietra gibt es in fast jeder Bar. Ihrem Braumalz ist Kastanienmehl beigemischt – korsischer geht’s kaum …
q Schmuckvolle Kapelle in der Einsamkeit Die Suche lohnt sich. Einsam liegt die romanische Friedhofskapelle Saint-Thomas > in den Bergen der Castagniccia. Am Rand des Dorfes Pastoreccia versteckt sich der simple Raum, ausgestattet mit wunderbaren, erstaunlich gut erhaltenen Fresken des 15. Jhs.
w Panorama garantiert Für die Genuesen diente der weite Blick vom 1608 errichteten Turghio-Turm > hoch oben auf dem Capo Rosso der Verteidigung. Heute krönt die grandiose Aussicht eine Rast auf einer knapp dreieinhalbstündigen Rundwanderung durch die porphyrrote Felsenlandschaft.
e Zu Ehren des Königs? Wie die in den Felsen geschlagene Treppe von Bonifacios Zitadelle hinunter zum Meer zu ihrem Namen kam, weiß man nicht genau. Die »Treppe des Königs von Aragon« > diente wohl vor allem dazu, einen Brunnen weiter unten zu erreichen. So oder so ist sie ein Meisterwerk der Technik des späten Mittelalters.
r Die Sammlung des feschen Kardinals Er war einer der passioniertesten Kunstsammler um das Jahr 1800 – und der Onkel Napoleons. In einem riesigen Palais mitten in Ajaccio kann man sich von der Kunstleidenschaft des Kardinal Fesch überzeugen. Das Musée des Beaux-Arts > quillt über vor Barockkunst.
t Korsischer Indian summer Wie ein bunter Teppich überzieht die herbstliche Laubfärbung die einsame Landschaft zwischen Zicavo und Ghisoni im südlichen Zentrum der Insel. Die Straßen sind so eng, dass man ohnehin langsam fährt und genügend Zeit findet, die Szenerie zu genießen.
y Zu großartig um wahr zu sein Postkartenansicht (nicht nur) bei Sonnenschein: Castigliones barocker Kirchturm vor der gewaltigen Felsenkulisse der Aiguilles de Popolasca > garantiert am Vormittag ein sensationelles Foto.
© laif/Polaris/Alitti, Damien
Karfreitagsprozession in Sartène, ebenso beeindruckend wie in Sainte-Lucie-de-Tallano
u Karfreitagsprozession Während in Deutschland Ostereier bemalt werden, schleppt sich in Sainte-Lucie-de-Tallano > ein Büßer in Ketten am Karfreitagabend mit einem schweren Holzkreuz ab. Der Catenacciu (»der Angekettete«) schultert barfuß und rot vermummt das Kreuz Christi in Erinnerung an dessen Passion.
i Pont d’Eiffel Gustave Eiffel hat auch Korsika seinen Stempel aufgedrückt. Von der D 723 aus lässt sich seine Eisenbahnbrücke > über den Fluss Vecchio am besten bestaunen.
o Philosophenturm? Tatsächlich hat Seneca wohl nicht hier oben gelebt, dennoch heißt die wahrscheinlich aus dem Mittelalter stammende Ruine »Seneca-Turm« (Tour de Sénèque)>. Einen fantastischen Ausblick hätte der römische Philosoph jedenfalls gehabt.
p Sonnenbaden mit Aussicht Der Blick vom Badetuch aufs türkisblaue Mittelmeer ist ja ohnehin schon nicht schlecht, aber am Strand von Grand Spérone > schieben sich noch die Îles Lavezzi und bei klarer Sicht sogar das ferne Sardinien mit ins Horizont-Blickfeld.
Q Ein Dickhäuter der Natur Zuhause wirft man ihn meistens achtlos weg, den Korken einer guten Weinflasche. Ein kleines Stück Rinde einer korsischen Korkeiche eignet sich aber als kostbares Souvenir.
W Olivenholz in Form gebracht Wer wird wohl bemerken, dass das aus Korsika mitgebrachte Käsebrett aus Olivenholz die Form des Inselumrisses besitzt? Eine alltagstaugliche Urlaubserinnerung von Roba Nostra in Bonifacio >.
© AWL Images/Bibikow, Walter
Legendärer Aperitif mit legendärem Korsen
E Cap Corse Mattei Der legendäre Insel-Aperitif (15 %) enthält Spuren von Chinin und gilt manchen auch als Medizin. Am besten im Stammgeschäft in Bastia kaufen, bei Vins Cap Corse Mattei >.
R Bekenntnis »Ich war auf Korsika!« – wer dies auch optisch unterstreichen möchte, der sollte den korsischen Maurenkopf als Aufkleber erstehen. In der Boutique A Farfalla auf dem Flughafen von Bastia ist die letzte Gelegenheit.
T Aus dem Alltag der Hirten Das originale korsische Hirtenmesser erkennt man am Griff aus Widderhorn, daher nennt es sich auch curnicciollo (»Hörnchen«). Das Atelier du Couteau > in Ajaccio bietet fachkundige Beratung.
Y Fast vergessenes Handwerk Annick Rony Borghiero hält in der Vannerie Tradition Corse > bei Calenzana die alte korsische Kunst des Körbeflechtens am Leben. Den Tragekorb »Pigna« aus Myrte gibt’s z.B. für 48 €.
U Made in Maquis Mit diesem Slogan wirbt Casanera Online-Karte in Calvi für seine garantiert zu 100 % aus den duftenden Kräutern Korsikas gewonnenen Kosmetika und ätherischen Öle. Das Parfüm »Maravilla« gibt es z.B. für 53 € (3, blvd. Wilson, Tel. 04 95 38 94 27, www.casanera.corsica).
I Corail de Bonifacio Außen ziert das Bild einer roten Koralle (corail) die quadratische Packung, innen verbirgt sich ein süßes Mandelgebäck. Wunderbares Mitbringsel in einer originellen Schachtel (bei Rocca-Serra in Bonifacio) >!
O Kandierte Früchte Im abgeschiedenen Inselinnern hätte niemand damit gerechnet, doch die farbenfrohen Kreationen der Confiserie Saint Sylvestre > sind über die Küsten Korsikas hinaus begehrt.
© mauritius images/Alamy/DavidCameron
Esel George ist der Motor der Ölmühle U Fragnu in Lunghignano
P Olivenöl Bei U Fragnu > nahe Montegrosso, einem der Zentren der korsischen Olivenölproduktion, dreht Esel Georges ganz im alten Stil die Ölmühle. Man kann ihm zuschauen und dann das köstliche Endprodukt kaufen.
a Korallenschmuck Die rote Mittelmeerkoralle muss nicht immer zu Schmuck verarbeitet werden. In der Taillerie du Corail > in Porto-Vecchio gibt es neben Schmuck auch bizarre Teelöffel mit Korallengriff – warum auch nicht?
s Abgedrehte Kreationen In ihrem Atelier Caruli > in San Antonino entwirft Carole Fanet farbenfrohe Keramik. Eine ihrer Favoriten ist die Serie Lagon bleu.
d Frankreich betonen Wollen Sie bei Korsen punkten? Dann schwärmen Sie ihnen nicht vor, wie wunderschön doch Frankreich sei – und vor allem Korsika! Erwähnen Sie Frankreich einfach gar nicht.
f Feuer machen In den Sommermonaten ist die Brandgefahr in der Macchia extrem hoch, sodass sogar der Zugang offiziell verboten sein kann. Dann auch nicht im Freien rauchen!
g Wettfahrt mit Einheimischen Geben Sie sich nie der Illusion hin, Sie könnten einem korsischen Autofahrer auf den Fersen bleiben, der Sie gerade kurz vor einer engen Kurve überholt hat. Genießen Sie lieber die Landschaft, denn er ist längst verschwunden.
h August am Strand von Palombaggia An Wochenenden in der Hochsaison kommt am »Traumstrand« leicht Sardinenbüchsen-Feeling auf. Planen Sie dann lieber einen Museumstag ein.
j Kreuzfahreralarm vor Calvi Es kommt nicht sehr häufig vor, aber wenn ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat, sollten Sie Calvi lieber an einem anderen Tag besuchen.
k Nach Unwettern in Flüssen baden Der Wasserpegel könnte plötzlich abrupt ansteigen. Auch Stauseen zur Stromerzeugung am Flussoberlauf werden bisweilen abgelassen, daher immer Warnschilder beachten.
l Casgiu merzu essen Der »verrottete Käse« ist ein Schafskäse, der so lange reifen durfte, bis sich die Fliegen seiner bemächtigten – und ihre Larven in ihn legten. Also Finger weg! Auch im Urlaub gilt: Man muss ja nicht alles probieren!
A Distanzen unterschätzen Fragen Sie einen Korsen nach der Länge einer Fahrtstrecke, dann bekommen Sie aus gutem Grund keine Kilometer-, sondern eine Zeitangabe. 60 km etwa auf dem Cap Corse zurückzulegen bedeutet: mindestens 2 Stunden Fahrzeit!