POLYGLOTT on tour Reiseführer Paris - Björn Stüben - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Paris E-Book

Björn Stüben

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Beschreibung

POLYGLOTT on tour Paris Die französische Hauptstadt entfaltet an der Seine ihr besonderes Flair – von Eiffelturm und Champs-Elysées, Notre Dame und Sacré-Coeur, Louvre und Musée d'Orsay, Bastille, Montparnasse und Jardin du Luxembourg schwärmen Verliebte, Flaneure, Gourmets, Musik- und Kunstkenner in aller Welt. Mit dem POLYGLOTT on tour Paris lässt sich der Herzschlag der französischen Metropole hautnah erspüren. Der Autor Björn Stüben führt in 17 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Stadt und stellt Typisches, Besonderes und Eigenheiten vor. Schnuppern Sie Pariser Lebensgefühl! Spazieren Sie über die Champs-Elysées, zum Louvre und zur Opéra, schlendern Sie entlang der Kanäle und begeben Sie sich auf die Spuren der Weltausstellung. Schlemmend in französischen Pâtisseries und Boulangeries oder auf unterirdischer Ergründungstour fühlt man sich wie die Einheimischen. Dank individueller Tipps zu spannenden Entdeckungen können Sie persönlich ins Leben der französischen Metropole eintauchen und sind mittendrin. Auf einen Blick: - TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" - Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort - E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen - POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 212

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autor: Björn Stüben

Redaktion: Martin Waller

Bildredaktion: Lisa Rost

Layoutkonzept/Titeldesign: fpm factor product münchen

Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0629-8

1. Auflage 2019

GuU 0629 03_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: laif/Schwelle, Dagmar

Fotos: Alamy/Mundus Images: >; Fondation Louis Vuitton: >; gemeinfrei: >, >; Huber Images/Kremer, Susanne: >; Jahreszeitenverlag/Beckhäuser, Marion: >; Jahreszeitenverlag/Bossemayer, Klaus: >; laif/Blanchot, Philippe: >; laif/Chatelin, Julien: >; laif/Escudero, Patrick: >; laif/EXPANSION-REA/Chatin, Jerome: >; laif/Gardel, Bertrand: >, >, >, >; laif/hemis.fr/Maisant Ludovic: >; laif/Heuer, Frank: >, >, >, >; laif/JARRY/TRIPELON/GAMMA-RAPHO: >; laif/Sonnet, Sylvian: >; Lookphotos/age fotostock: >; Lookphotos/Wothe, Konrad: >; mauritius images/Alamy: >; Pressebild/Arnaud_Frich_Photographie: >; Schapowalow/SIME/Canali, Pietro: >; Seasons Agency/GourmetPictureGuide: >; Seasons Agency/Jalag/Beckhäuser, Marion: >, >, >; Seasons Agency/Jalag/Kriwy, Natalie: >; Shutterstock/Anton_Ivanov: >; Shutterstock/Borisb17: >; Shutterstock/Brizhatyuk Dmitry: >; Shutterstock/Dijour, Elena: >; Shutterstock/f11photo: >; Shutterstock/Guillaume Louyot Onickz Artworks: >; Shutterstock/Haldrian: >; Shutterstock/Ignatova, Ilona: >; Shutterstock/Kiev.Victor: >, >; Shutterstock/Kovalenkov, Petr: >; Shutterstock/Levan, Anna: >; Shutterstock/Marina99: >; Shutterstock/Michailidis, Alexandros: >; Shutterstock/Müller, Christian: >, >; Shutterstock/Nikonaft: >; Shutterstock/Novikov, Aleksey: >; Shutterstock/pisaphotography: >; Shutterstock/Premier Photo: >; Shutterstock/ronrapee: >; Shutterstock/Sherifi, Macca: >; Shutterstock/UlyssePixel: >; Stüben, Björn: >; Unsplash/Towner John: >; Valerio, Roberta: >.

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

PREIS-SYMBOLE

Hotel DZ

Restaurant

bis 120 EUR

bis 30 EUR

€€

120 bis 130 EUR

30 bis 60 EUR

€€€

über 300 EUR

über 60 EUR

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 NOTRE-DAME >

Die Kathedrale ist ein Meisterstück mittelalterlicher Baukunst.

2 LOUVRE >

Eine gläserne Pyramide markiert den Haupteingang des weltgrößten Museums.

3 GALERIE VIVIENNE >

Mit stilvoller Eleganz verkörpert die Einkaufspassage den Charme des 19. Jhs.

4 CHAMPS-ÉLYSÉES >

Die Prachtstraße verbindet die Place de la Concorde mit dem Arc de Triomphe.

5 TOUR EIFFEL >

1889 als Provisorium erbaut, ist der Eiffelturm heute das Pariser Wahrzeichen.

6 MUSÉE D’ORSAY >

Der ehemalige Bahnhof enthält das vielleicht ungewöhnlichste Museum in Paris.

7 JARDIN DU LUXEMBOURG >

Der romantisch-pittoreske Park mit See ist die grüne Lunge der Rive Gauche.

8 CENTRE POMPIDOU >

Die über 40 Jahre alte Hightech-Architektur birgt ein großartiges Kulturzentrum.

9 PLACE DES VOSGES >

Der Platz im Marais-Viertel bezaubert durch vollendete Harmonie.

! MARCHÉ D’ALIGRE >

Um die alte Markthalle herrscht lebendiges multikulturelles Treiben.

@ FRIEDHOF PÈRE LACHAISE >

Auf dem größten Pariser Friedhof sind viele bekannte Persönlichkeiten begraben.

# VERSAILLES >

Der Inbegriff französischer Schlossbaukunst in einem grandiosen Garten.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

STADTVIERTEL

DAUER

TOUR1

Von Notre-Dame zum Louvre

Im Herzen von Paris

4–5 Std.

TOUR2

Zwischen Louvre und Opéra

Rive Droite und Montmartre

2 Std.

TOUR3

Passagenspaziergang

Rive Droite und Montmartre

1 Std.

TOUR4

Auf dem Montmartre

Rive Droite und Montmartre

2 Std.

TOUR5

Auf den Champs-Élysées

Der Westen

2 Std.

TOUR6

Auf den Spuren der Weltausstellungen

Der Westen

3 Std.

TOUR7

Im Viertel des Invalidendoms

Der Westen

2 Std.

TOUR8

Unterwegs im Quartier Latin

Rive Gauche und Montparnasse

2 Std.

TOUR9

Von der Place Monge zur Île St-Louis

Rive Gauche und Montparnasse

2 Std.

TOUR0

Durch St-Germain-des-Prés

Rive Gauche und Montparnasse

4 Std.

TOUR!

Am Montparnasse

Rive Gauche und Montparnasse

3 Std.

TOUR@

Centre Pompidou bis Gare de Lyon

Marais und der Osten

2–3 Std.

TOUR#

Entlang den Kanälen

Marais und der Osten

3–4 Std.

TOUR$

Zum Friedhof Père Lachaise

Marais und der Osten

2–3 Std.

TOUR%

Kurzes Shoppingwochenende in Paris

Extra-Tour

2 Tage

TOUR^

Paris mit dem Linienschiff erkunden

Extra-Tour

2 Tage

TOUR&

Streifzug durch Pariser Künstler- und Schriftstellerhäuser

Extra-Tour

1 Tag

© Unsplash/Towner John

Großstadtleben an der Metrostation Lamarck-Caulaincourt

TYPISCH

PARIS IST EINE REISE WERT!

Die Stadt der Liebe? Ohne Zweifel, aber nicht nur! Jeder, der Paris besucht, hat bereits (s)ein Bild dieser Metropole im Kopf. Die »schönste Stadt der Welt«? Hoch lebe das Klischee! Doch ich glaube, es stimmt.

© Nowak, Christian

BJÖRN STÜBEN

lebt mit seiner Familie in Paris. Er hat in Kunstgeschichte promoviert und leitet heute Studienreisen. Über Neuigkeiten aus dem Kulturleben in der Seine-Metropole berichtet er in Rundfunkbeiträgen und Artikeln. Björn Stüben ist auch Autor der POLYGLOTT on tour Côte d’Azur und Korsika.

Es war eine echte Mutprobe damals während der Klassenfahrt: Wer traut sich, die riesige Place de l’Étoile oberirdisch zu Fuß zu überqueren, um zum Triumphbogen in der Platzmitte, zu Napoleons Arc de Triomphe zu gelangen? Natürlich gab es auch damals schon die Unterführung, aber der Nervenkitzel, sich dem (scheinbar) chaotischen Pariser Autoverkehr, der sich hier besonders unüberschaubar im Kreis drängelte, entgegenzustellen, reizte doch zu sehr. Es funktionierte prima, soweit ich mich erinnere. Die damalige Devise: nur nicht zögern oder plötzlich stehen bleiben! Tatsächlich kalkulieren Pariser Autofahrer auch noch die waghalsigsten Fußgänger mit ein. Dennoch würde ich es heute nicht mehr wagen, auch wenn der Verkehr eigentlich nicht übermäßig zugenommen hat.

© laif/Gardel, Bertrand

Im Sommer ist der Quai des Orfèvres auf der Île de la Cité ein beliebter Treffpunkt

Wenn ich heute unter dem Triumphbogen stehe und mir den Verkehr ansehe, der die Champs-Élysées hinunterkriecht, würde ich gerne die Autofahrer hinter ihren Lenkrädern fragen: Merkt ihr eigentlich noch, dass ihr auf einer der grandiosesten Avenuen der Welt im Stau steht? Damit ist nicht gemeint, dass sich hier auf den Champs die nobelsten Geschäftsadressen aneinanderreihen, sondern es geht um die schnurgerade Sichtachse über die Place de la Concorde hinweg durch die Tuilerien bis hinunter zum Innenhof des Louvre – oder in der Gegenrichtung von dort bis hinauf zum Triumphbogen und weiter bis nach La Défense. Das ist schlichtweg einzigartig und überwältigend. Hier zeigt sich Paris von seiner städtebaulichen Schokoladenseite, repräsentativ und zweifellos auch etwas protzig. Aber egal wie lange man schon hier lebt, der Blick entlang dieser sogenannten Königsachse fasziniert – mich zumindest – immer wieder aufs Neue.

© Valerio, Roberta

Der richtige Hut ist sicher dabei am Marché d’Aligre

Zum Glück gibt es aber auch ganz andere Seiten. Oft kommt Paris recht kleinstädtisch, manchmal sogar dörflich daher. Wenn mir die mit Menschen und Autos vollgestopften Innenstadtboulevards mal wieder gehörig zusetzen, gibt’s nur eins: im Quartier Amérique entspannen, wo rings um die Metrostation Rhin et Danube üppig blühende Gärten vor meist winzigen, in kleinen Gassen versteckten Reihenhäusern die Pariser Hektik schnell vergessen lassen. Oder es zieht mich direkt zur »Coulée verte«, jenem dicht begrünten, mehrere Kilometer langen Spazierweg auf den ehemaligen Eisenbahntrassen hinter der Bastille. Von dort ist es auch nicht weit bis zum Marché Aligre mit seiner alten überdachten Markthalle. Vormittags breiten sich die Marktstände bis weit hinein in die angrenzenden Straßen aus, und die Händler preisen über die Köpfe der drängelnden Passanten hinweg lautstark ihr Obst und Gemüse an – und das nicht nur auf Französisch. Hier lässt sich gut beobachten, wie multikulturell die französische Gesellschaft doch ist.

Kontrastreich ist Paris aber auch noch auf eine ganz andere Art. Wie oft habe ich schon vor dem gewaltigen Centre Pompidou gestanden und Leute klagen hören, wie scheußlich doch dieses bunte Monstrum aus Stahl und Glas sei und wie wenig es ins Pariser Stadtbild passe. Aber ist es nicht gerade dieser Gegensatz, der das Centre so interessant erscheinen lässt? Der Mut der Pariser Stadtplaner imponiert mir. Auch bei der Eingangspyramide des Louvre haben sie es gewagt zu provozieren und Altes mit Neuem kombiniert. Und das Musée du Quai Branly, ultramodern und geschwungen, steht beinahe direkt neben dem Pariser Wahrzeichen, dem ehrwürdigen Eiffelturm! Warum nicht? Zu seiner Zeit war auch der hypermodern – und umstritten.

© Shutterstock/Sherifi, Macca

Rund um die Place Dalida zeigt sich der Montmartre von seiner ruhigeren Seite

Sicherlich brauche aber auch ich manchmal meine Dosis »Pariser Flair« wie aus dem Bilderbuch. Frühmorgens, am besten kurz nach Sonnenaufgang, mit dem Rad über den Pont Louis-Philippe fahren und dann eine Runde drehen auf den Quais der Île Saint-Louis, mehr braucht es dazu nicht. Und wenn ich dann noch kurz nach zwölf in einem der ganz typischen Pariser Bistros einen Platz ergattern kann, sehr gerne im »Le Rubis« in einer Seitenstrasse der Rue de Rivoli, und sich rundherum Banker in dunklen Anzügen und Handwerker aus dem Viertel dicht gedrängt an winzigen Tischen übers deftige Mittagsmenü hermachen, weiß ich, warum ich es schon so lange in Paris aushalte. Der etwas abgenutzte, da viel zu oft verwendete Begriff »Flair« ist eben doch eine Realität.

Auch wenn es verführerisch wäre – man kann in Paris natürlich nicht die ganze Zeit nur essen. Hunger überbrücke ich am besten in Museen. Und davon gibt es reichlich, vom intimen Ateliermuseum, das der Künstler gerade erst verlassen zu haben scheint, bis hin zum weltgrößten Museumstempel, dem Louvre. Aber noch immer habe ich den Eindruck, nicht alles gesehen zu haben, was es zu sehen gibt. Vielleicht gehe ich doch zu häufig ins Bistro …

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WAS MACHT DIE FREIHEITSSTATUE AUF EINER SEINE-INSEL?

Ihre große Schwester in der Hafeneinfahrt von New York ist zwar viermal so groß, aber auch die kleine Pariser Freiheitsstatue an der Spitze der Île aux Cygnes kann sich sehen lassen. 1886 hatte Frankreich den USA zur 100-Jahr-Feier ihrer Unabhängigkeit die Kolossalstatue nach einem Entwurf des Bildhauers Frédéric Auguste Bartholdi geschenkt, drei Jahre später revanchierten sich in Paris lebende Amerikaner mit der immer noch 11,5 m hohen Kopie als Gegengabe.

WIESO STEHEN SO VIELE KAMINE AUF DEN DÄCHERN? WIRD NOCH MIT HOLZ GEHEIZT?

Ein privates Kaminfeuer in Paris zu entfachen ist heute verboten. Im 19. Jh. jedoch musste jeder Kamin einen eigenen Zug besitzen, deshalb ragen weiterhin Tausende Kamine aus der Pariser Dachlandschaft empor. Im Wohnungsinneren der Altbauten stellen die oft prächtigen Marmorkamine aber nur noch eine dekorative Kulisse dar.

WIE KONNTE EIN MONSTER AUS STAHL ZUM WAHRZEICHEN VON PARIS WERDEN?

Schon während der Errichtung des Eiffelturms zur Weltausstellung 1889 wetterten Künstler, Literaten, Musiker und selbst Architekten gegen den Bau. Lautstark plädierten sie dafür, dass der Turm nach Ausstellungsende wieder abgerissen werden müsse. Als »wirklich tragische Straßenlaterne« oder »Skelett eines Glockenturms« wurde der Bau bezeichnet. Doch Eiffel hatte vorgesorgt. Er ließ sich von Anfang an die Nutzungsrechte des Turms für 20 Jahre zusichern, hatte er doch auch ein Großteil des Projekts selbst finanziert. Vom breiten Publikum wurde das Stahlungetüm begeistert aufgenommen, und schnell spielten die Eintrittsgelder für seine Besteigung die Kosten wieder ein. Warum also eine gewinnbringende Attraktion wieder abreißen, die zudem als imposantes Wahrzeichen taugt?

WARUM FLIESST AUCH AN TROCKENEN TAGEN SO OFT WASSER IN DEN RINNSTEINEN?

Wenn durch die Pariser Rinnsteine bei trockenem Wetter reichlich Wasser fließt, dann wird gekehrt: Ein Gullihahn wird aufgedreht, ein zusammengerolltes Stück Stoff oder Teppich lenkt das Wasser bergab in die richtige Richtung, und die Straßenkehrer fegen mit knallgrünen Plastikbesen den Unrat von den Bürgersteigen in den Wasserstrom. Irgendwann und irgendwo sammelt sich dann der Dreck und kann en gros entsorgt werden.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1Abstieg in die Unterwelt Fast 2 km weit erstreckt sich das Gangsystem der Katakomben >, und auch heute noch kann der skurrile Ort für Gänsehaut sorgen. In einigen Gängen schichtete man die Knochen nach Größe und in geometrischen Mustern auf. Da heißt es, tapfer durch den Modergeruch zu stapfen und schließlich den Ausgang wiederzufinden. Viel Glück!

2In die Luft gehen Geräuschlos steigt man im weltgrößten Fesselballon im Parc André-Citroën in die Höhe und genießt einen einzigartigen Blick über Paris. Leider (oder zum Glück?) ist bei 150 m Schluss, denn der Ballon wird von einem starken Seil am Davonfliegen gehindert (wetterabhängig, tgl. ab 9 Uhr bis 30 Min. vor Schließung des Parks, 12 €, Parc André-Citroën, MBalard, www.ballondeparis.com).

3Schwimmen »auf« der Seine Ein schwimmendes Schwimmbad liegt vor der neuen Nationalbibliothek vor Anker. Im Sommer wird bei schönem Wetter das Glasdach geöffnet, und man könnte glauben, seine Bahnen in der Seine selbst zu ziehen (Piscine Joséphine Baker, Öffnungszeiten siehe www.piscine-baker.fr/fr/horaires, MQuai François Mauriac).

4Paris im Marathonfieber Mitte April ist es wieder so weit: Die Pariser ziehen mit Proviant und Fähnchen an die Rennstrecke und feuern nach Leibeskräften ihre Läufer an. Start ist auf den Champs-Elysées >, Zieleinlauf in der Avenue Foch. Mischen Sie sich unters Volk, Sie werden dabei mit vielen Menschen ins Gespräch kommen >.

5Mittendrin im Großmarkt Frische Seeigel, ganze Schwertfische, leuchtende Rotbarben? Für Gourmets ist die riesige Fischhalle im Großmarkt Rungis > ein einmaliges Erlebnis. Rein kommt man nur mit einer geführten Tour (wenn man kein Großhändler ist), doch leider gilt: nur gucken, nicht einkaufen.

6Was esse ich hier eigentlich? Wie schmeckt es, wenn man gar nicht sieht, was man isst? Im Restaurant Dans le noir Online-Karte lässt sich diese Erfahrung in absoluter Dunkelheit machen. Zum Glück helfen hierbei blinde Kellner (51, rue Quincampoix, Tel. 01 42 77 98 04, Service Mo–Do 20 und 21.45, Fr–So auch 18.30, Sa/So auch 12.30 Uhr, www.paris.danslenoir.com, MRambuteau).

7Durch Paris strampeln Auf der dreistündigen geführten Radtour »Paris Contrastes« von Paris à vélo c’est sympa > erlebt man Natur und moderne Architektur im Pariser Osten auf ganz eigene Weise.

© Shutterstock/Michailidis, Alexandros

Viele verschiedene Tages- und Nachttouren durch Paris lassen sich im 2 CV buchen

8Mit der Ente in den Jazzklub Erst lassen Sie sich ganz nostalgisch eine Stunde im 2 CV durch die Straßen von Paris schaukeln, dann geht es zu den swingenden Rhythmen im Jazzklub Duc de Lombard >. Mit 250 € für zwei Personen sind Sie dabei (Paris Authentic>).

9Totale Paradestimmung Militärparaden sind vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wenn sich die Franzosen am Nationalfeiertag am 14. Juli auf den Champs-Elysées > drängen, dann herrscht echte Volksfeststimmung.

0Virtueller Flug hoch über Paris Auf den Eiffelturm oder die Türme von Notre-Dame zusteuern in direktem Flug? Die virtuelle Technik von »Flyview« Online-Karte macht es möglich, in knapp 15 Minuten atemberaubende Perspektiven auf 20 der berühmtesten Monumente der Stadt zu erleben (30, rue du 4 Septembre, MOpéra, www.flyview360.com, So–Mi 11–19, Do–Sa bis 21 Uhr, 15 €).

… PROBIEREN SOLLTEN

!Gut genug für den Präsidentenpalast Baguette ist in Frankreich Pflicht – und das preisgekrönte Brot der Boulangerie 2M Online-Karte im 14. Arr. war 2018 Hausmarke im Elysée-Palast (215, blvd., Raspail, MRaspail).

@Familienangelegenheit Seit Generation hütet die Familie Berthillon ihr Geheimnis, Milcheis und Sorbet herzustellen. Mich lockt jedes Mal das Sorbet »Strawberry Daiquiri« Online-Karte(29–31, rue Saint-Louis en L’Île, Mi–So 10–20 Uhr, Aug. geschl., www.berthillon.fr, MPont Marie).

© Shutterstock/ronrapee

Falafel, ein echter Leckerbissen

#Kichererbsen in Höchstform In der Rue des Rosiers reiht sich ein Falafelstand an den nächsten, aber im Chez Marianne > schmecken die Kirchererbsenbällchen mit der Joghurtsoße am besten.

$Gipfel der Patisseriekunst Sehr süß geht es bei Angélina > unter den Arkaden der Rue de Rivoli zu. Die Krönung der Kaloriensünden heißt »Mont Blanc«: lockere Schlagsahne, umhüllt mit dünnen Fäden einer Maronencreme auf einem Bett aus zarter Meringue.

%Bretagne an der Seine Crêpes auf die Schnelle an der nächsten Straßenecke? Schade drum. Genießen heißt, sie im Breizh Café Online-Karte im Marais-Viertel zu essen! Reservierung empfohlen (109, rue Vieille du Temple, Mi–Sa 11.30–23, So bis 22 Uhr, Tel. 01 42 72 13 77, www.breizhcafe.com, MArts et Métiers).

^Berge von Meeresfrüchten Man muss ordentlich in die Tasche greifen, um in Paris eine frische Meeresfrüchteplatte zu bekommen, doch der Plateau Royale der Brasserie Floderer > ist kaum zu überbieten – und macht auch optisch eine Menge her. Fehlt nur der Blick aufs Meer.

&Weinuniversum Im richtigen Ambiente schmeckt es noch einmal besser: Legrand Filles & Fils > in der Galerie Vivienne bietet höchsten Weingenuss. Zum Pomerol Käse von der Loire oder doch lieber einen Montbazillac zur Foie Gras?

*Rendezvous mit Korsika Wer Wurst- und Käsespezialitäten von der Île de la Beauté sucht, ist hier richtig. Die planches de charcuterie duften nach Macchia – da müsste nur noch die Sonne so scheinen wie auf Korsika (L’Epicurianu Online-Karte, 104, rue de la Folie Méricourt, tgl. 17–02 Uhr, So/Mo geschl., www.lepicurianu.com, MGoncourt).

(Trüffelsuche Im Mittelalter Inbegriff der Sünde, heute der teuerste Edelpilz der Welt. Schon ein Hauch von Trüffel reicht, um etwa ein Risotto mit Langustine im Maison de la Truffe Online-Karte zu verfeinern (19, Place de la Madeleine, Mo–Sa 12–22.30, Boutique 10–22 Uhr, www.maison-de-la-truffe.com, MMadeleine).

)Champagnerprobe Die Weine kleiner, unabhängiger Champagnerproduzenten sind ein Geheimtipp. Im Maison du Champagne Online-Karte gibt es dazu Rillettes, Austern oder einen reifen Comté (22, rue de Savoie, Di bis Sa 11–19.30, Do bis 21 Uhr, www.dilettantes.fr, MSaint Michel).

q»Croque Monsieur« Der große Klassiker der simplen Pariser Café-Küche: ein mit Comté überbackenes Sandwich mit »Jambon de Paris« (gekochtem Schinken) und Béchamel. Gekonnt bei La Fontaine de Belleville Online-Karte(31–33, rue Juliette-Dodu, MColoniel Fabien).

… BESTAUNEN SOLLTEN

wSo groß wie eine 3-Zimmer-Wohnung Auf 65 m² tummeln sich über 130 Figuren um die festliche Tafel: Die »Hochzeit zu Kana« von Paolo Veronese im Louvre > ist ein gewaltiges Bild von überwältigendem Detailreichtum. Im Musiker im hellen Gewand in der Mitte hat sich der Maler selbst dargestellt.

© Fondation Louis Vuitton

Frank Gehrys Bau für die Fondation Louis Vuitton im Bois de Boulogne

eGläserne Wolke Am Nordrand des Bois de Boulogne scheint eine große Wolke aus Glas und Stahl den Boden zu berühren: Frank Gehry hat für die Kunstsammlung der Fondation Louis Vuitton Online-Karte ein spektakuläres Gebäude gestaltet (Jardin d’Acclimatation, MLes Sablons, www.fondationlouisvuitton.fr).

rMeisterwerke in Bronze Lebensgroß stehen sie im Park des Musée Rodin: Die »Bürger von Calais« >, eine Gruppe von sechs freiwilligen Geiseln, die während des 100-jährigen Krieges nur knapp ihrer Hinrichtung entgingen, hat Rodin verblüffend realistisch gestaltet.

tSoweit das Auge reicht Wer die breiten Treppen unter der Grande Arche de la Défense > emporgestiegen ist, blickt nach Osten über den Arc de Triomphe und die alte Pariser Königsachse schnurgerade bis zum Louvre.

yKunst im Prunk des 19. Jhs. Kunstsinn in jeder Hinsicht bewies der Bankier Edouard André: Er heiratete die Malerin Nélie Jacquemart Online-Karte und legte mit ihr eine grandiose Kunstsammlung an. Doch nicht nur die Bilder im Musée Jacquemart-André beeindrucken, das prunkvolle Stadtpalais selbst ist ebenfalls eine Schau (158, blvd. Haussmann, tgl. 10 bis 18 Uhr, www.musee-jacquemart-andre.com, MMiromesnil).

© laif/Sonnet, Sylvian

Am »Pariser Strand« macht man es sich jetzt auf dem Grünstreifen gemütlich

uPariser Strandleben Es wirkt skurril, etwa vom Pont Marie zum Seine-Ufer hinunterzuschauen und statt dem unerbittlichen Pariser Autoverkehr Liegestühle und umhertollende Kinder zu sehen. Das Pariser Strandleben (Paris Plage) > lädt im Hochsommer zum Flanieren und Entspannen ein – seit 2017 allerdings ohne Sand.

iSeerosen-Panorama Genauso hatte es Claude Monet geplant: Man tritt in die beiden ovalen Räume des Musée de l’Orangerie > und fühlt sich mitten in einer Seenlandschaft mit Trauerweiden und Seerosen – wenn man genau hinsieht.

oWie im Theater Nach Einbruch der Dunkelheit wirken die Fassaden des Louvre > wie effektvoll beleuchtete Bühnenkulissen: Im großen Hof dringt durch die große gläserne Eingangspyramide und die drei kleinen Glaspyramiden indirektes Licht nach oben.

pKaiserkult Um Napoleons gigantischen Sarkophag > im Invalidendom sehen zu können, muss man sich über die niedrige Marmorbrüstung beugen – eine symbolische Verbeugung vor dem toten Herrscher. So viel Pomp und Totenkult sind heute zwar unzeitgemäß, machen aber Eindruck.

QModerner Musiktempel Jean Nouvels neue Philharmonie > überragt mit ihrer verschachtelten Dachkonstruktion die Gebäude der Cité de la Musique. Innen beeindruckt der riesige Konzertsaal. Glücklich, wer da Karten bekommt.

WBootsfahrt im Untergrund Schon mal mit einem Boot im Tunnel gefahren? Der Canal St-Martin > verläuft über mehrere Kilometer unterirdisch. Nur durch wenige Schächte dringt Tageslicht hinein (mit Paris Canal in 2,5 Std. vom Parc de la Villette zum Musée d’Orsy oder umgekehrt, 22 €, www.pariscanal.com).

© Lookphotos/age fotostock

Tee vom Feinsten bei Mariage Frères

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

E»Tea Time« auf Französisch Wer einmal bei Mariage Frères > stilvoll »seine« Teesorte gefunden hat, wird sich für zu Hause eindecken. »Marco Polo« in der schwarzen Dose ist mein Favorit für die tägliche Teezeremonie.

RPralinen mit Stil »Artiste chocolatier« nennt sich Patrick Roger Online-Karte, und ein Künstler ist er zweifellos. Wer würde nicht schwach bei Pralinen wie Katmandou (mit Jasminblüten) oder Valparaiso (mit Pazifik-Limette)? 3, place de la Madeleine, tgl. 10.30–19.30 Uhr,