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Mit Istanbul zu Fuß entdecken, dem neuen E-Book von POLYGLOTT, sind Reisende sowohl off- als auch online entspannt unterwegs. Geeignet für E-Reader, Tablet und Smartphone, bietet der praktische Digitalreiseführer zahlreiche Informationen ohne weiteres Gewicht im Reisegepäck. Auf 30 vielfältigen Spaziergängen werden die schönsten und spannendsten Orte der Metropole am Bosporus erkundet: beim Erkunden der historischen Highlights und Prachtbauten der Altstadt, Streifzügen durch die jungen Kunst- und Kulturviertel Taksim und Galata, oder bei einem angenehmen Streifzug über die hübsche Prinzeninsel Büyükada. Für jedes Wetter und Zeitfenster gibt es geeignete Touren; jede verfügt über eine eigene Karte mit eingezeichneter Route und Zoomfunktion. Hinweise zu Öffnungszeiten, öffentlichem Nahverkehr sowie Einkehr- und Pausenoptionen runden die Informationen ab; zudem gibt es weitere Tipps zu Hotel-, Restaurant-, Einkaufs- und Nightlifeadressen. Bei vorhandener Internetverbindung können sämtliche Sehenswürdigkeiten mit einem online-Kartendienst aufgerufen werden, sind jedoch auch mit Offline-Karten verknüpft. Geräteabhängig bestehen benutzerfreundliche Verbindungen zwischen Routen und Infotexten, welche ebenso wie die Volltext-Suchoption umständliches Blättern ersparen. Zudem besteht die Möglichkeit, Lesezeichen und Notizen für die persönliche Reiseplanung einzufügen. So steht einer spannenden Entdeckungsreise nichts im Weg.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Meine Reise – meine APP!
Mit der kostenfreien POLYGLOTT-App können Sie auf Ihren Touren eigene Entdeckungen mit Fotos, Adresse und Anmerkungen festhalten und mit anderen teilen. Plus: digitale Postkarten und Slide-Show-Funktion.
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POLYGLOTT-Touren
Die Touren leiten von einer Station des öffentlichen Nahverkehrs, Bus, S und U, zu einer anderen – Parkplatzsuche überflüssig.
Wann
Sie sind viel im Freien unterwegs – am schönsten bei Sonnenschein
Überwiegend im Inneren – macht auch bei Regen Spaß
Am schönsten in der Abenddämmerung und danach
Dauer · Distanz
Ein Spaziergang von bis zu zwei Stunden zu schönen und interessanten Orten
Ein Spaziergang mit Sehenswürdigkeiten, der einen halben Tag dauert
Ein ganztägiger Spaziergang
Top-12-Highlights
Herausragende
Sehenswürdigkeiten sind mit Stern gekennzeichnet.
Lieblinge der Autorin
sind mit Herz markiert.
Mal Pause machen
Kleine Auszeit in der Tour
Preiskategorien
Hotel (DZ inkl. Frühstück):
€€€
ab 160 €
€€
bis 160 €
€
40 bis 80 €
Restaurant (Hauptgericht):
€€€
ab 50 €
€€
bis 50 €
€
15 bis 30 €
Klicken und wissen, wie das Wetter wird:
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STADTVIERTEL
WANN
DAUER
TourSultanahmetDie historischen Highlights Istanbuls
TourTopkapı-PalastLegendärer Regierungssitz der Osmanen
TourSultanahmet – MuseenEin Spaziergang durch die Kulturgeschichte Konstantinopels
TourDivan YoluDie historische Prachtstraße der Stadt
TourGroßer BasarDurch das orientalische Shoppinglabyrinth
TourVefaAlltag im Schatten der Süleymaniye-Moschee
TourKumkapıIm Süden der historischen Halbinsel
TourEminönüAn der »Pforte« zum Goldenen Horn
TourKaraköyLange vernachlässigt – heute hip und schick
TourKunst – Museen und GalerienTürkische Gegenwartskunst – vom Bosporus in die Welt
TourGalataKreatives und Kulinarisches rund um den Galataturm
Luise Sammann
berichtet seit sieben Jahren als freie Radiojournalistin über die Türkei. Istanbul ist ihr dabei zum zweiten Zuhause geworden, das sie mit jeder Reportage neu entdeckt.
Fatih Kanalıcı
schwärmte schon als Student der Marmara-Universität für Istanbul und begeistert heute als Übersetzer und Producer Journalisten aus aller Welt für seine Stadt.
Schon kurz, nachdem der Ruf des Muezzins uns weckt, beginnt in Istanbul der tägliche Wahnsinn einer 15-Millionen-Metropole. Am liebsten stürzen wir uns mitten hinein, besteigen die Bosporusfähre und lassen die Uferviertel vorbeiziehen wie in einem Film. Im Basar schauen wir den Lastenträgern zu, die uns fast zur Seite schubsen, um mit Sackkarren Gewürze, Nüsse oder Seife abzuliefern. Vor den 3000 Moscheen der Stadt postieren sich die Sesamkringelverkäufer mit ihrer ofenfrischen Ware.
Szenenwechsel: Wenige Minuten entfernt hasten Geschäftsleute mit einem Coffee-to-go ins Büro, auf der immer vollen İstiklal, Istanbuls Shoppingmeile, öffnen Tattooträger neben stylischen Kopftuchschönheiten ihre Läden. Es sind die Gegensätze, die uns faszinieren: Hier die Gasse voller barfüßiger Kinder, dort der hochmoderne Marmaray-Tunnel unter dem Bosporus, der Europa mit Asien in nur vier Minuten S-Bahnfahrt verbindet. Langeweile? Unmöglich in Istanbul!
Hier schlägt das Herz der Autoren höher
< Morgens hat man die sonst überfüllten Basarstraßen von Eminönü fast für sich allein. Vor 10 Uhr richten die Händler hier ihre Läden her, verladen zentnerweise Nüsse und Bonbons oder genießen einen çay in der Morgensonne. >>
> Wer abends von der Galatabrücke aus zusieht, wie die Sonne im Goldenen Horn versinkt, sollte seine Kamera nicht vergessen. Ein Fischbrötchen in der Hand macht das Warten zum Genuss.>>
? Das Kulturzentrum SALT und seine öffentliche Bibliothek ist der perfekte Ort für einen langen Regentag. Hier kann man glatt die Zeit vergessen. >>, >>
, Auf dem samstäglichen Wochenmarkt Beşiktaş Çarşısı, nahe dem Fähranleger Beşiktaş, kaufen die Istanbuler ein – hier gibt es einfach alles (Teşvikiye Mahallesi, Nüzhetiye Caddesi). >>
. Allein die Mezze im Restaurant Çiya sind eine Fährfahrt ins asiatische Istanbul wert. Genauso die täglich wechselnden Gerichte, die man aus dem Kochtopf wählt. >>, >>
/ Ein Sonntagsfrühstück im Moda Çay Bahcesi. In dem schönen Teegarten auf der asiatischen Seite, sitzt man herrlich schattig, muss aber Sesamkringel, Oliven, Käse und Co. selbst mitbringen. >>
" Eine Bosporustour begeistert selbst alteingesessene Istanbuler – sehr reizvoll ist die Stimmung auf der Mondscheintour (ab Eminönü). >>
qSultanahmet
Tourenkarte | Übersichtskarten
Caferağa Medresesi› Yerebatan Zisterne› Hagia Sophia› Blaue Moschee› Arasta Basar› Mosaikmuseum› Hippodrom› Museum für Türkische und Islamische Kunst
Start:HSultanahmet (Tram)
Ziel:HSultanahmet (Tram)
Wann:Die Hagia Sophia ist Mo geschlossen.
Distanz:2,1 km
Die wichtigsten historischen Schätze der Stadt befinden sich auf einer Fläche, die kaum größer ist als New Yorks Central Park. Sultanahmet wird gern von Touristen besucht. Natürlich ist das ein Muss: Nirgendwo sonst präsentiert sich das einstige Zentrum dreier Weltreiche so geschichtsträchtig und pompös.
1Caferağa Medresesi
2Yerebatan Sarnıcı
31Hagia Sophia
4Hürrem Sultan Hamamı
52Blaue Moschee
6Arasta Basar
7Mosaikenmuseum
9Museum für Türkische und Islamische Kunst
Hagia Sophia
Egal, wo Sie Ihren Fuß hinsetzen, in Sultanahmet ist fast jeder Ort eine historische Sehenswürdigkeit. So auch die auf halber Strecke zwischen den Tramstationen Gülhane und Sultanahmet gelegene ehemalige Koranschule Caferağa Medresesi1. In 15 kleinen Räumen wird hier heute traditionelles türkisches Kunsthandwerk gezeigt. Wer will, darf auch gleich selbst zu Pinsel oder Webnadel greifen (tgl. 10–18 Uhr). Nur ein paar Minuten sind es von hier zur unterirdischen Yerebatan Sarnıcı2 (tgl. 9–17.30 Uhr). Kaiser Justinian ließ diese 80.000 m³ große Zisterne im 6. Jh. anlegen, um seinen Hof mit Wasser zu versorgen. Mit ihren 336 magisch angestrahlten Marmorsäulen diente sie übrigens James Bond im Film »Liebesgrüße aus Moskau« als pittoreske Kulisse. Von hier aus sieht man sie bereits: die großartige Hagia Sophia31, die 537 n. Chr. erbaut wurde. So weltberühmt sie auch ist, wer den imposanten Kuppelbau zum ersten Mal live vor sich hat, der hält unwillkürlich den Atem an. 10.000 Arbeiter waren am Bau dieses Meisterwerks byzantinischer Baukunst beteiligt. Nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 verwandelte Fatih Sultan Mehmet sie in die Hauptmoschee der Osmanen, bis Jahrhunderte später der säkulare Republikgründer Atatürk schließlich 1934 ein Museum daraus machte (Di–So 9–17 Uhr, am besten mit einem Museumspass, s. >>, Verkauf am Eingang).
Tourenkarte | Google Maps
Auf der Terrasse des Restaurants Seven Hills sitzt man auf Augenhöhe mit den Kuppeln der Hagia Sophia und der Blauen Moschee. Der Ausblick reicht bis zu den Prinzeninseln.
Tevfikhane Sokak 8, Sultanahmet, €€
Gleich gegenüber befindet sich das für die Sultansgattin im Jahr 1556 erbaute Hürrem Sultan Hamamı4, eines der edelsten türkischen Bäder der Stadt (tgl. 9–20 Uhr, 150 TL). Wer keine Lust auf Schwitzen und Massagen hat, kann im Innenhof der Anlage etwas essen oder Tee trinken, bevor wenige Schritte entfernt bereits der nächste historische Paukenschlag wartet: Die Blaue Moschee52 (Sultan Ahmet Camii) mit ihren mächtigen Kuppeln und den stolzen sechs statt vier Minaretten ist wohl die bekannteste Moschee der Türkei (Besichtigung tgl. 9–17.30 Uhr). Mit ihrer rekordverdächtig schnellen Erbauung (1609–1616) bezweckte der nicht einmal 20-jährige Sultan Fatih I. nur eins: Die gegenüberliegende Hagia Sophia sollte in Pracht und Größe übertroffen werden. In Sachen Größe verfehlte er das Ziel um wenige Quadratmeter. Welches der beiden Bauwerke prachtvoller ist, dürfen Sie entscheiden.
eSultanahmet – Museen
Tourenkarte | Übersichtskarten
Archäologisches Mus.› Mus. für Altorient. Kunst› Mus. für Klass. Altertümer› Çinili Köşk› Gülhane Parkı› Alay Köşkü› Mus. für Wissenschaft und Technik im Islam› Teegarten
Start:HGülhane (Tram)
Ziel:HGülhane (Tram)
Wann:am besten werktags
Distanz: 2,3 km
Jahrtausendealte Schrifttafeln, blau schimmernde İznik-Fayencen und der weltberühmte Alexandersarkophag – nur einen Steinwurf vom Topkapı-Palast entfernt präsentiert das Archäologische Museum seine hochkarätige Sammlung. Der größte Park der Stadt sorgt im Anschluss an einen langen Museumstag für Erholung pur.
2Museum für Altorientalische Kunst
4Çinili Köşk
5Gülhane Parkı
6Alay Köşkü
7Museum für Wissenschaft und Technik im Islam
9Setüstü Çay Bahçesi
4Archäologisches Museum
Tourenkarte
Vor dem Parkeingang geht rechts die autofreie Soğuk Çesme Sokağı ab, mit ihren wunderschön restaurierten Holzhäusern bietet sie Ruhe im überlaufenen Sultanahmet.
Café Turing, Ayasofya Konakları, Soğukçeşme Sokağı
Eines der wichtigsten Museen der Türkei dürfte von so manchem Istanbul-Besucher schon übersehen worden sein. Wer das versteckt gelegene Archäologische Museum4 (Arkeoloji Müzesi) sucht, erreicht es entweder über eine kleine Gasse, die vom ersten Hof des Topkapı-Palasts bergab führt, oder aber, indem er das Haupteingangstor zum Gülhane Parkı Soğuk Ceşme Kapısı1 durchquert und sich dann noch vor Betreten des eigentlichen Parks nach rechts wendet. Wie alles in Sultanahmet ist der dreiteilige Museumskomplex auf dem richtigen Weg in nur wenigen Minuten zu erreichen (Alemdar Cad. Osman Hamdi Bey Yokuşu Sok, tgl. 9–19 Uhr, Audioguide empfohlen).
Zwei imposante Löwenstatuen aus dem 8. Jh. v. Chr. markieren zunächst den Eingang zum Museum für Altorientalische Kunst2 (Eski Şark Eserleri) mit seinen teilweise über 5000 Jahre alten Exponaten. Zu sehen gibt es hier Skulpturen, Schrifttafeln und Gegenstände von den Hethitern, die einst auf dem Gebiet der heutigen Türkei lebten, aber auch Werkzeuge, Schmuck und Waffen von Sumerern, Babyloniern, Assyrern und Ägyptern.
Gülhane-Park
Das Herzstück der Anlage, die Antikensammlung im Museum für Klassische Altertümer3, ist in einem mächtigen Gebäude aus dem 19. Jh. untergebracht. Vor gut 100 Jahren entdeckte der Istanbuler Künstler und Archäologe Osman Hamdi Bey jene Schätze, die zur Gründung und zum Weltruhm des Museums führten. Allen voran der tempelförmige Alexandersarkophag aus dem 4. Jh. v. Chr., dessen Reliefs Alexander den Großen bei der Jagd zeigen. Komplettiert wird das museale Trio durch den Fayencen-Pavillon Çinili Köşk4, der die kostbare Fayencensammlung des Topkapı-Palasts zeigt. Die blaugrünen Kacheln, die auch der Blauen Moschee ihren Rufnamen verliehen, kann man in diesem Pavillon in ihrer ganzen Bandbreite und historischen Entwicklung bewundern.
Bei ersten Anzeichen von Museumsmüdigkeit, kann man sich in die nur wenige Gehminuten entfernte Oase des Gülhane Parkı5 zurückziehen. Er gehörte einst zum Sultanspalast, wurde dann aber zum Volkspark umgewidmet. Hier treffen sich die Istanbuler gern zum Picknick, denn viele Möglichkeiten dazu lässt ihnen der Baumboom am Bosporus ansonsten nicht mehr. In Istanbuls größter innerstädtischer Grünanlage aber dürfen sie sich noch austoben. Auch die Störche, die alljährlich in den Baumwipfeln brüten, fühlen sich hier sichtlich wohl. Also unbedingt mal einen Blick nach oben werfen. Eine breite Allee führt vom Haupteingangstor Soğuk Ceşme Kapısı mitten in den Park hinein. Wer sich gleich nach links wendet, stößt auf einen kleinen, an die ehemalige Palastmauer angefügten achteckigen Pavillon, den Alay Köşkü6. Von hier aus beobachteten die Sultane einst gut versteckt die vorbeiziehenden Militärparaden. Auch die gleich gegenüberliegende Hohe Pforte (Bâb-ı Âli), einst Amtssitz des Großwesirs, hatten sie von hier im Blick.
1Sultanahmet Köftecisi
2Zisterne der 1001 Säulen
3Grab von Sultan Mahmut II.
4Konstantinsäule
5Çemberlitaş Hamamı
6Sahaflar Çarşısı
7Beyazıt Meydanı
8Beyazıt Camii
9Istanbul-Universität
Tourenkarte | Google Maps
Die Çorlulu Ali Paşa Medresesi (1716) ist der Ort, um in Istanbul gemütlich eine Wasserpfeife zu rauchen. Setzen Sie sich zu den Stammgästen, die hier die Backgammonwürfel klickern lassen.
Yeniçeriler Cad. 40, Beyazıt, tgl. 9–22 Uhr
Nachdem 1894 Teile des Großen Basars (s. Tour 5 >>) bei einem Erdbeben zerstört worden waren, suchten die dort ansässigen Buchhändler nach einem neuen Domizil. Sie landeten in einer ruhigen Seitengasse südwestlich des Großen Basars, die bis heute im angenehmen Kontrast zum Trubel der Umgebung steht. Auch ohne Türkischkenntnisse ist die Atmosphäre im Bücherbasar Sahaflar Çarşısı6 mit seinen über 50 Läden und Antiquariaten einen Besuch wert. Vorbei an den Buchläden führt der Weg zum Platz Beyazıt Meydanı7. Ab dem frühen Nachmittag breiten hier Hunderte Händler ihre Flohmarktware aus. In den letzten Jahren sind häufig auch Syrer, Iraker und Afrikaner unter ihnen – Flüchtlinge, die eine Weile in Istanbul Geld verdienen, bevor sie sich von Schleppern über die griechische oder bulgarische Grenze in die EU bringen lassen.
Wegen der vielen Tauben wird die große Beyazıt Camii8 (1501–1506) von den Istanbulern auch Taubenmoschee genannt. Für die älteste im Original erhaltene Sultansmoschee der Stadt stand offensichtlich die Hagia Sophia Modell.
Gleich gegenüber der Moschee markiert ein imposantes Steintor den Eingang zur altehrwürdigen Istanbul-Universität9. Auch wenn deren Besichtigung nicht möglich ist, lässt sich von außen ein Blick auf den Beyazıt-Turm (1749) im Unigarten werfen. Einst überblickten Feuerwachen von hier die gesamte Altstadt Istanbuls. Wenn Rauch aufstieg, wurden die Wassereimer gefüllt. Heute arbeitet die Istanbuler Feuerwehr zum Glück moderner. Der Beyazıt-Turm dient nun zur Wettervorhersage. Erstrahlt er in Blau, scheint morgen die Sonne, bei Grün gibt es Regen, bei Rot Schnee.
Touren im Anschluss:a, g
TDolmabahçe
Tourenkarte | Übersichtskarten
Dolmabahçe Camii› Inönü-Stadion› Dolmabahçe Sarayı› Saray Koleksiyonları Müzesi
Start:HKabataş (Tram)
Ziel:HBeşiktaş (Bus; Busse nach Taksim, Karaköy, Kabataş)
Wann:Achtung: Dolmabahçe Sarayı ist Mo/Do geschl.
Distanz: 2,5 km
Einst diente die Bucht zwischen Kabataş und Beşiktaş den Osmanen als Hafenanlage. Erst als sie im 17. Jh. versumpfte, wurde sie auf Anweisung des Sultans mit Steinen aufgefüllt, so dass Gärten und Paläste angelegt werden konnten. Der türkische Name besagt genau das: dolma (gefüllt) bahçe (Garten).
1Dolmabahçe Camii
2Inönü-Stadion
3Dolmabahçe Sarayı
4Saray Koleksiyonları Müzesi
Tourenkarte | Google Maps
Wem im Dolma-bahçe-Palast die Puste ausgeht, der kann sich im schönen Café Saat Kulesi Kafeterya bei Snacks und Getränken erholen. Und sei es nur, um bei einem Glas çay den Bosporusblick zu genießen.
Noch bevor Sie mit dem Dolmabahçe Sarayı das eigentliche Ziel dieses Spaziergangs erreichen, rücken die Minarette der schönen Dolmabahçe Camii1 (offiziell: Bezmialem Valide Sultan Camii) in den Blick. Nicht wenige Besucher erinnert das Gotteshaus von 1853 durch seine barocke Bauart eher an ein Opern- als an ein Gotteshaus. Die fast 6 m hohen Fenster der sehenswerten Moschee sorgen dabei für reichlich Tageslicht und bieten zugleich einen spektakulären Bosporusblick.
Viele Istanbuler zieht es allerdings eher auf die andere Straßenseite schräg gegenüber der Moschee: Dort befindet sich das frisch renovierte Inönü-Stadion2, das dem 1903 gegründeten Traditionsklub Beşiktaş Istanbul gehört. Besonders während der berühmt-berüchtigten Fußballpartien gegen die Kontrahenten Galatasaray oder Fenerbahçe verwandelt sich das Stadion in einen Hexenkessel, der seinesgleichen sucht. Wer live dabei sein möchte, muss sich mit ausreichend Vorlauf um Tickets bemühen(www.passolig.com.tr).
Dolmabahçe Sarayı
Rechter Hand erhebt sich nun Dolmabahçe Sarayı3, ein Palast, der selbst Fußballfans begeistern müsste, und der für viele Besucher zu den Highlights der Stadt gehört (Di/Mi und Fr–So 9–16 Uhr, 40 TL). Kein Wunder, dass die französische Kaiserin Eugénie sich bei ihrem Besuch hier fast heimisch gefühlt haben soll. Denn im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Topkapı Sarayı in Sultanahmet, wirkt der Dolmabahçe-Palast eher wie der Sitz eines europäischen Königs als der eines osmanischen Sultans. Sultan Abdülmecit I. gab ihn im Jahr 1843 in Auftrag, um sich an den Standards seiner europäischen Herrscherkollegen messen lassen zu können.
Den Eingang markiert ein 27 m hoher Uhrenturm, der erst 40 Jahre nach Fertigstellung des Palasts entstand und mit eigens aus Frankreich importierten Glocken versehen wurde. Sie bilden nur eines von vielen Details, die die Kosten der Anlage explodieren ließen und das Osmanische Reich schon kurz nach der Fertigstellung endgültig in den Staatsbankrott führten.
Durch ein reichverziertes Eingangstor geht es in den von deutschen Architekten angelegten Vorgarten des Palasts. Der von steinernen Schwänen besetzte Brunnen gibt nur einen Vorgeschmack auf den Prunk, der Besucher erwartet, die sich der (obligatorischen) Tour durch den Palast anschließen. Ausgeschmückt durch zahlreiche Anekdoten bekommt man dabei zunächst einen Eindruck vom politischen Alltag, der sich im Selamlik genannten Bereich abspielte. Dieser wurde zur großen Verwirrung von Spionen bis ins letzte Detail symmetrisch angelegt. Im zweiten Teil, dem Harem, dürfen Sie dann einen Blick in die luxuriösen Privaträume der Palastbewohner werfen. Ein Höhepunkt, insbesondere für türkische Besucher, ist das Schlafzimmer, in dem Mustafa Kemal Atatürk am 10. November 1938 um 9.05 Uhr verstarb. Sämtliche Uhren im Palast zeigen bis heute die Todeszeit des Republikgründers an. Wer die Anlage nach Beendigung der Tour in Richtung Beşiktaş verlässt, stößt am Ende der Palastmauern auf das Saray Koleksiyonları Müzesi4, in der ehemaligen Palastküche gibt es dort Gebrauchsgegenstände, Kleidung, Möbel, Spielzeug und Geschirr aus den Sultanspalästen des 19. Jhs. zu sehen. Wer das Ticket aus dem Dolmabahçe-Palast vorzeigt, bekommt freien Eintritt.
Çiya
Nichts als Döner? Von wegen! Dass sich das osmanische Reich über drei Kontinente erstreckte, das sieht man in Istanbul nicht nur, das schmeckt man auch. Ob frische Sesamkringel am Straßenrand, traditionelle Hausmannskost in einer Lokanta oder feinste Vorspeisenplatten mit Bosporusblick. Ob reich oder arm, Fleisch- oder Fischfan oder Vegetarier – in Istanbul wird jeder gut satt.
Sıddık Sami Onar Cad. 11, Tel. 212 513 62 19,
www.kurufasulyeci.com, €
Klein aber oho! Bei Ali Baba gibt es seit bald 100 Jahren im Schatten der Süleymaniye-Moschee die besten kurufasulye (weiße Bohnen in roter Soße) der Stadt. Auch, wer sich sonst eher nicht für Hülsenfrüchte interessiert, wird hier für ein paar Lira glücklich und satt.
Güneşli Bahçe Sok. 43, Tel. 216 330 31 90,
www.ciya.com.tr, €€
In inzwischen drei Çiya-Filialen versucht Chefkoch Musa Dağdeviren die geschmackliche Vielfalt seiner Heimat vor dem Aussterben zu bewahren. Wie ein Archäologe buddelt er dafür in der kulinarischen Geschichte der Türkei. Zutaten und Rezepte sammelt er bei Reisen in die letzten Winkel Anatoliens selbst zusammen. Im Çiya lassen Sie die Speisekarte am besten liegen und wählen direkt aus dem Kochtopf.
Hocapaşa Sok. 10, Tel. 212 522 12 15, €€
Wenige Plätze, wenige Gerichte – aber dafür jede Menge Kreativität und Leidenschaft zeichnen dieses kleine Restaurant im lebhaften Eminönü aus. Der perfekt Deutsch sprechende Koch zaubert in seiner Miniküche preisverdächtige Vor-, Haupt und Nachspeisen und kommt zwischen den Gängen gern auf einen Schnack an Ihren Tisch, ohne jemals aufdringlich zu sein. Ein echter Geheimtipp!
Yeşilbahçe Sok. 9, Tel. 212 573 68 28,
eleosrestaurant.com, €€
Ein bisschen Griechenland am Bosporus vermitteln die blauweiß dekorierten Tische in diesem stadtbekannten Restaurant im Zentrum der Stadt. Nicht nur der frische Fisch, auch und vor allem die Mezze (kalte Vorspeisen) und die Desserts sind allesamt empfehlenswert. Am Wochenende für einen Platz auf der kleinen Dachterrasse unbedingt reservieren.
Viele Cafés und Lokale außerhalb der touristischen Viertel sind alkoholfrei. Alkoholkonsum auf der Straße ist tabu.
• Deutschland: Deutsches Generalkonsulat, İnönü Cad. 10, Gümüşsuyu, İstanbul
Tel. 0212 334 61 00,
www.istanbul.diplo.de
•Österreich: Generalkonsulat: Köybaşı Cad. 46, Yeniköy, İstanbul, Tel. 0212 363 84 10,
www.bmeia.gv.at
•Schweiz: Generalkonsulat: 1. Levent Plaza, A-Blok, Kat: 3, Büyükdere Cad. 173, Levent, İstanbul, Tel. 0212 283 12 82,
www.eda.admin.ch/istanbul
Deutsche und Schweizer benötigen für einen Aufenthalt bis 90 Tage einen Personalausweis, Österreicher brauchen einen Pass und seit 2014 ein zuvor online beantragtes Visum (www.evisa.gov.tr).
Der Museumspass (5 Tage für 85 TL) ermöglicht ermäßigten Eintritt und verkürzte Wartezeiten zu Hauptsehenswürdigkeiten wie Hagia Sophia, Topkapı-Palast und Co. und ist auch dort erhältlich.
Wochenende ist Sa/So. Große Geschäfte und Supermärkte haben oft durchgehend geöffnet, kleinere sind So geschlossen, ebenso der Große Basar.
Nationale Feiertage sind 1. Januar (Neujahr), 23. April (Unabhängigkeitstag), 1. Mai (Tag der Arbeit), 19. Mai (Tag der Jugend und des Sports), 30. August (Tag des Sieges, 1922), 29. Oktober (Tag der Republiksgründung, 1923).
Die islamischen Feiertage Zuckerfest (Fastenbrechen) und Opferfest verschieben sich entsprechend dem Mondkalender jährlich um 11 Tage: Zuckerfest: 5.–7. 7.16, 25.–27. 6.17; Opferfest: 12.–15. 9.16, 1.–4. 9.17
1 Türkische Lira (TL) entspricht 0,31 €. Bankautomaten gibt es Tausende. Achten Sie auf die Gebühren! Euros wechseln kann man in Eminönü, Karaköy, Taksim oder Sultanahmet in Döviz-Büros.Kreditkarten werden fast überall akzeptiert.
Unter www.biletix.com (türk./engl.) kaufen Istanbuler ihre Tickets für fast alle Events.
Die TageszeitungenHurriyet Daily News, Todays Zaman und Daily Sabah sowie das Lifestyle MagazinTime Out Istanbul geben Tipps. Ebenso die Touristeninformationen.
Die Besichtigung der 3000 Moscheen ist nur außerhalb der Gebetszeiten möglich. Frauen müssen Kopf, Arme und Beine bedecken, Männer sollten lange Hosen tragen.
• Polizei: 155
• Notarzt: 112
Telefonzellen gibt es so gut wie keine in Istanbul. Wer länger bleibt, kann in unzähligen Turkcell- oder Vodafone-Shops eine Prepaid-Simkarte kaufen.
•Vorwahl Türkei: 0090
•Vorwahl europäisches Istanbul: 0212
•Vorwahl asiatisches Istanbul: 0216
Neben öffentlichen Toiletten (Benutzung 1 TL) findet sich in jeder Moschee ein WC.
• Das Turizm Danışma Bürosu am Sultanahmet-Platz (0212 518 87 54) bzw. am Sirkeci Bahnhof (0212 511 58 88) gibt Infos und Stadtpläne.
• Offizielle Seite des Tourismusministeriums:www.tourismturkey.org
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir freuen uns, dass Sie sich für diesen POLYGLOTT zu Fuß entdecken entschieden haben.
Unsere Autorinnen und Autoren sind für Sie unterwegs und recherchieren sehr gründlich, damit Sie mit aktuellen und zuverlässigen Informationen auf Reisen gehen können. Dennoch lassen sich Fehler nie ganz ausschließen.
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