Ponyclub Seestern (Band 4) - Welpen in Gefahr - Kelly McKain - E-Book

Ponyclub Seestern (Band 4) - Welpen in Gefahr E-Book

Kelly McKain

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Beschreibung

Carries Labradorwelpe ist plötzlich schwer krank. Der kleine Hund ist viel zu früh von seiner Mutter getrennt worden! Als Lea und Amy nachforschen, entdecken sie eine illegale Hundefarm. Die Tiere sind in einem schrecklichen Zustand und müssen unbedingt gerettet werden. Aber das ist ganz schön gefährlich ... Spannende Abenteuer, süße Tiere und Freundinnen, die fest zusammenhalten! Die Kinderbuch-Reihe über die Tierretterinnen Amy, Lea und ihr Pony Filou mit liebevollen Illustrationen für Mädchen ab 8 Jahren.

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Für Chloe und Gabby. Und ein großes Dankeschön an Laura Head – KM

Große Sprünge

„Oh, ist der süß!“, seufzte Amy entzückt und betrachtete das Foto des kleinen Labradorwelpen.

„Dagegen sieht Rufus aus wie ein Riese“, meinte Lea. Ihr großer, strubbeliger Hund sprang fröhlich um sie herum.

„Er heißt Oskar“, erzählte Carrie. „Ich habe ihn erst seit einer Woche.“

Die Mädchen standen auf dem Putzplatz vom Ponyhof Seestern. Carrie hatte erst vor Kurzem mit dem Reiten begonnen. Die Reitstunde war gerade zu Ende und Amy und Lea halfen den Schülerinnen beim Absteigen und Absatteln. Die Freundinnen halfen Jane, der Pferdepflegerin, oft bei der Stallarbeit aus. Es herrschte das gewöhnliche Programm mit Reitstunden und einer Touristengruppe, die mit Leas Vater Dan und ihrem Bruder Ben ausreiten würde – so war es fast an jedem Tag in den Sommerferien. Überall auf dem Hof waren Reiter mit ihren Ponys und Amy konnte sich keinen schöneren Ort vorstellen, an dem sie ihre Zeit verbringen wollte.

Amy hielt Carries Pony am Zaum fest, während das Mädchen die Steigbügel hochzog. „Wenn ihr Lust habt, könnt ihr mal vorbeikommen und Oskar kennenlernen“, schlug Carrie vor.

„Wirklich?“, freute Amy sich. „Liebend gern!“

Auch Lea lächelte. „Das wäre schön. Wenn ich denn jemals von hier wegkomme!“

„Oh, da ist meine Mutter“, sagte Carrie und winkte einer Frau in einem Sportwagen zu, der gerade auf den Parkplatz fuhr. „Ich frage sie, ob sie einverstanden ist.“

Im Nu war Carrie zurück und lud Amy und Lea für zwei Uhr am nächsten Tag ein.

„Super!“, jubelte Amy. „Bis morgen!“ Sie winkte Carrie zum Abschied zu. Dann drehte sie sich zu Lea um, die nachdenklich die Stirn runzelte.

„Wenn du deiner Mutter von Oskar erzählst, dann lässt sie dich doch bestimmt ein paar Stunden weg“, meinte Amy.

„Das ist es nicht“, erwiderte Lea. „Ich dachte nur, dass er noch ein bisschen zu klein aussieht, um schon von seiner Mutter getrennt zu sein.“

„Vielleicht war er der Kleinste im Wurf“, überlegte Amy.

Lea zuckte mit den Schultern. „Kann sein.“

Da kam Jane mit einem Klemmbrett in der Hand auf sie zu. „Hallo, ihr zwei. Wie seid ihr mit meiner langen Liste vorangekommen?“

„Wir haben Barney und Petal gesattelt. Prinz ist gerade von der Stunde zurück. Wir haben ihm etwas zu trinken gegeben und den Sattelgurt gelockert“, berichtete Lea.

„Und Bella und Charlie haben wir von der Weide geholt und gestriegelt, aber gesattelt sind sie noch nicht“, fügte Amy hinzu. „Das war alles, oder?“

Jane lächelte. „Ich bin beeindruckt. Du wärst ein gutes Stallmädchen, Amy“, sagte sie.

Amy musste grinsen. Sie hatte erst vor wenigen Monaten ihre erste Reitstunde gehabt. Und jetzt fühlte sie sich auf dem Ponyhof ganz wie zu Hause. Rosie, Leas Mutter, hatte sie gelobt, weil sie gute Fortschritte beim Reiten machte. Sie konnte schon galoppieren und hoffte, bald auch springen zu dürfen.

Alle drei drehten sich um, als ein Minibus auf den Parkplatz fuhr. „Oh, da kommen die Touristen“, sagte Lea. „Komm, Amy. Wenn wir uns beeilen, können wir Bella und Charlie fertig machen, solange Mama die Leute mit Stiefeln und Helmen ausrüstet.“

„Vielen Dank, ihr zwei“, sagte Jane und warf einen Blick auf ihre Uhr. „Aber vergiss deine eigene Reitstunde nicht, Amy. Es ist schon beinahe so weit. Wenn die Gruppe aufgesessen hat, ist Rosie für dich da.“

„Die Zeit verfliegt nur so, wenn man Spaß hat“, sagte Amy grinsend.

„Du meinst, wenn du von einer Aufgabe zur nächsten hetzt“, grummelte Lea.

Amy und Lea machten die Ponys für die Touristen fertig. Dann holten sie einen Führstrick für Flicka, das liebe graue Pony, auf dem Amy immer ritt. Amy konnte es kaum erwarten, sie von der Weide zu holen. Als sie über den Hof liefen, kam Rosie aus dem Büro.

„Mama, darf ich mit Filou auf den zweiten Reitplatz, während Amy ihre Reitstunde hat?“, fragte Lea. „Sonst habe ich keine Chance, heute etwas mit ihm zu machen.“

Rosie runzelte die Stirn. „Normalerweise schon, aber ich habe schon Mark versprochen, dass er mit Pepper an der Longe arbeiten darf, wenn es auf dem Hof wieder ruhig ist.“

„Oh, okay“, erwiderte Lea.

Amy sah, wie enttäuscht ihre Freundin war und da kam ihr eine Idee. „Könnte Lea nicht mit mir reiten?“, fragte sie. „Als wir zusammen mit Mark und Pepper geübt haben, hat das echt Spaß gemacht.“

Lea grinste sie an. „Ja, das wäre toll. Uns würde eine Reitstunde auch guttun, ein bisschen Grundwissen auffrischen und so.“

„Ja, einverstanden“, sagte Rosie. „Wenn ihr euch nicht gegenseitig ablenkt!“

„Als ob wir das je tun würden“, sagte Lea kichernd.

Die Mädchen holten einen zweiten Führstrick aus der Sattelkammer und machten sich auf den Weg zur Koppel. Unterwegs kam ihnen Mark mit Pepper entgegen. Mark war noch nicht sehr lange auf dem Ponyhof, aber trotzdem gehörte er schon zur Familie. Das dunkelbraune Pony lief ruhig neben ihm her. Kaum vorstellbar, dass Pepper noch vor Kurzem so verstört gewesen war. Mark hatte das vernachlässigte Pony auf einer Weide entdeckt und der Ponyclub Seestern hatte ihm geholfen, dass er Pepper behalten durfte. Das war ein echtes Abenteuer gewesen. Amy fragte sich, ob Lea und sie in diesem Sommer noch mehr erleben würden.

„Hallo, Mark“, sagte sie fröhlich. „Wie geht’s?“ Langsam trat sie auf Pepper zu und streichelte ihm über den Hals.

„Sehr gut, danke“, antwortete Mark. „Und Pepper geht es auch hervorragend, er ist ganz entspannt.“

„Das ist toll“, sagte Amy.

„Wir sollten demnächst mal einen Ausritt zusammen machen“, meinte Lea. „Ich werde Mama fragen, wann sie Zeit hat, uns zu begleiten.“

„Gute Idee“, sagte Mark. „Vielleicht können wir am Strand reiten.“

In Amys Bauch kribbelte es vor Aufregung. Mit ihren Freunden am Strand zu reiten, war eine tolle Vorstellung. In den letzten drei Monaten hatte sich ihr Leben unglaublich verändert. Sie war mit ihrer Mutter aus der Stadt ans Meer gezogen, Mama hatte ein Gästehaus eröffnet, sie hatte reiten gelernt und ging auf eine neue Schule. Jetzt waren Sommerferien und sie konnte jeden Tag bei Lea und den Ponys im Stall verbringen. Manchmal musste sie sich selbst zwicken, um sich zu überzeugen, dass sie nicht träumte.

Die Mädchen verabschiedeten sich von Mark und Pepper und eilten zur Koppel. Sie brachten ihre Ponys auf den Hof und putzten und sattelten sie, so schnell sie konnten. Dann gingen sie zum Reitplatz. Rosie hatte ein paar niedrige Hürden aufgebaut und einige Stangen auf den Boden gelegt. „Wir versuchen heute mal ein paar kleine Sprünge“, erklärte sie ihnen. Die Mädchen ritten im Kreis, um die Ponys aufzuwärmen. Amy war aufgeregt – sie würde endlich springen!

Rosie erklärte ihnen, dass sie zuerst über die Stangen reiten sollten, damit die Ponys sich an gleichmäßige Schritte gewöhnten. Danach sollten sie über eine kleine Hürde springen. Lea sprang mit Filou unbekümmert darüber. Aber Amys Herz klopfte heftig und ihr Mund war ganz trocken. Sie trabte an der kurzen Bahn an, dann wendete sie Flicka. Sie ritten auf die Hürde zu. Eins, zwei, drei Schritte und dann – hopp – waren sie darüber!

„Oh, das war fantastisch!“, sagte Amy und klopfte Flicka den Hals.

„Gut gemacht!“, rief Lea. „Dein erster Sprung!“

Rosie freute sich auch. „Super, Amy! Üben wir noch ein bisschen an dieser Hürde, dann stelle ich sie etwas höher.“

Am Ende musste Rosie die Stangen sogar zweimal höherstellen, weil Amy es so gut machte. Beide Mädchen brachen in Lachen aus, als Lea eine Stange riss, weil sie zu sehr mit Quasseln beschäftigt war. Ein strenger Blick von Rosie rief sie wieder zur Ordnung. Zum Schluss ritten sie im Schritt im Kreis herum, damit die Ponys abkühlen konnten.

Nach der Stunde sattelten die Freundinnen ihre Ponys ab und brachten sie auf die Koppel zurück. Dann wurde Amy von ihrer Mutter abgeholt. Lea begleitete sie zum Auto und Amy verabschiedete sich ausgiebig von Rufus.

„Bis morgen!“, rief sie aus dem Fenster. „Ich freue mich schon auf den Besuch bei Oskar!“

„Ich auch!“, rief Lea zurück. „Bis morgen!“

„Wer ist Oskar?“, fragte Amys Mutter beim Abendessen.

„Ein Hundebaby! Er gehört einem Mädchen aus dem Stall“, erzählte sie. „Sie hat Lea und mich eingeladen, damit wir ihn kennenlernen können. Wenn du einverstanden bist natürlich. Ich bin den ganzen Vormittag hier und kann dir mit den Gästen helfen.“

Ihre Mutter sah sie an und lächelte. „Natürlich bin ich einverstanden“, sagte sie. „Ich möchte, dass du schöne Ferien hast und nicht die ganze Zeit mit Kochen und Putzen beschäftigt bist.“