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Dieses Buch befasst sich mit dem Reizwort Pornografie, welches in der heutigen Zeit vermehrt für Zündstoff sorgt und so manche Diskussion über Moral und Wertvorstellungen entfacht. Nirgendwo wird wohl mehr über Pornografie geredet, gestritten und geschwiegen, wie in Beziehungen und Partnerschaften. Daher soll hier auch das Hauptaugenmerk auf die Pornografie in der Partnerschaft gerichtet sein. Der Ratgeber bietet Ihnen eine Einführung in das Thema und setzt sich damit auseinander, warum Mann und Frau unterschiedliche Einstellungen gegenüber Pornografie haben. Bleibt zu hoffen, dass Sie nach diesen Zeilen nicht nur mehr über die Geschichte und Verbreitung von Pornografie Bescheid wissen, sondern dass Sie auch Ihren Partner besser verstehen und ihm verständnisvoll zur Seite stehen werden, wenn Pornografie in der Beziehung zum Problem geworden ist und er nach Auswegen aus seiner Sucht Ausschau hält.
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Seitenzahl: 61
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Manuela Aberger
Pornografie in der Partnerschaft
Wenn Pornos die Liebe vergiften
Ratgeber
Ebozon Verlag
2. Auflage April 2018
Copyright © 2013 by Ebozon Verlag
ein Unternehmen der CONDURIS UG (haftungsbeschränkt)
www.ebozon-verlag.com
Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung: media designer 24
Coverfoto: BilderBox.com
Bildnachweise: siehe Quellenangaben
Layout/Satz/Konvertierung: Ebozon Verlag
ISBN 978-3-95963-095-5 (PDF)
ISBN 978-3-95963-093-1 (ePUB)
ISBN 978-3-95963-094-8 (Mobipocket)
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Dieses Buch befasst sich mit dem Reizwort Pornografie, welches in der heutigen Zeit vermehrt für Zündstoff sorgt und so manche Diskussion über Moral und Wertvorstellungen entfacht.
Nirgendwo wird wohl mehr über Pornografie geredet, gestritten und geschwiegen, wie in Beziehungen und Partnerschaften. Daher soll auch das Hauptaugenmerk dieses Buches auf die Pornografie in der Partnerschaft gerichtet sein. Welchen Part Pornografie in der eigenen Beziehung einnehmen darf und wie weit jeder geht, bis er an seine Grenze stößt, muss jedes Paar für sich selbst festlegen.
Dieses Buch möchte Ihnen eine Einführung in das Thema bieten und sich damit auseinandersetzen, warum Mann und Frau unterschiedliche Einstellungen gegenüber Pornografie haben. Bleibt zu hoffen, dass Sie nach diesen Zeilen nicht nur mehr über die Geschichte und Verbreitung von Pornografie Bescheid wissen, sondern dass Sie auch Ihren Partner besser verstehen und ihm verständnisvoll zur Seite stehen werden, wenn Pornografie in der Beziehung zum Problem geworden ist und er nach Auswegen aus seiner Sucht Ausschau hält.
Was versteht man unter dem Begriff Pornografie? Darauf wird wahrscheinlich nicht nur jede Kultur, sondern auch jeder Einzelne etwas anderes antworten. Pornografie folgt unserer Lust wie ein Schatten. Sie wurde gefürchtet, verschwiegen, gehasst und verbannt und ist dennoch nach wie vor alltäglich. Wie lässt sich Pornografie nun definieren? Pornografie stellt die menschliche Sexualität beziehungsweise den menschlichen Akt an sich direkt dar. Das Ziel pornografischer Darstellungen besteht in der sexuellen Erregung des Konsumenten.
Es besteht ein entscheidender Unterschied zwischen Erotik und Pornografie. Währenddessen bei erotischen Darstellungen sehr viel mit Verführung und Sinnlichkeit und damit mit zwischenmenschlichen Aspekten gearbeitet wird, reduziert sich die Pornografie selbst auf die Betonung der Geschlechtsteile und die Darstellung des Geschlechtsaktes. Gemeinhin lässt sich Pornografie also definieren in einer groben und drastischen Darstellung des Geschlechtsaktes, welche den Menschen zu einem Objekt seiner Begierde macht und den Sexualtrieb aufstachelt.
Pornografische Inhalte begegnen uns heute beinahe alltäglich in Form von Fotos, Filmen und Tonträgern oder dem Internet. Die Darstellung der Pornografie im Einzelnen liegt im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall ist Pornografie ein Begriff, der seit jeher für viel Diskussionsstoff sorgt - und das nicht nur in Partnerschaften, wo augenscheinlich unterschiedliche Meinungen zur Toleranz und Wertigkeit der Pornografie vorherrschen.
Pornografie ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern so alt wie die Menschheit selbst. In ihren unterschiedlichen Auslegungen zieht sie sich durch unsere Geschichte und hat sich mit ihr verändert und mehr oder weniger an sie angepasst. Die Medien haben die Pornografie in ihrer Gewalt und leben nicht schlecht davon. Pornografie ist jedem verständlich und allgemein zugänglich. Viele pornografische Inhalte bauen auf einer klassischen Standardsituation auf: Ein Mann begegnet einer unbekannten Frau und beide werden von den Wogen der Lust überspült und nehmen daraufhin unmittelbar sexuellen Kontakt in allen möglichen Variationen auf. Diese Darstellung ist pornografisch, obwohl sie keinerlei Gewaltsituation in sich birgt. Dennoch geht es allein um die Befriedung der eigenen Bedürfnisse. Gegenseitige Zuneigung oder gar Liebe sind keine pornografischen Aspekte. Pornografie lebt für den Augenblick. Somit ist sie austauschbar und kurzlebig.
Nicht nur Paare treten bei pornografischen Darstellungen in Erscheinung, sondern auch sexuelle Gruppenhandlungen. Auch hier wird kein Zwang ausgeübt und die Paare begegnen sich aus eigenen Stücken. Die Personen wechseln ohne Vorbehalte ihre Sexualpartner. Die Situation verändert sich, wenn es um Pornografie mit Kindern oder Minderjährigen geht. Diese erfolgt immer unter Zwang. Diese Art von Pornografie ist gesetzlich verboten und dennoch nicht zuletzt durch die wachsende Bedeutung des Internets, weit verbreitet.
Nun drängt sich die Frage auf: Kann Pornografie auch eine positive Wirkung mit sich bringen? Ja, sie kann. Unter Umständen kann sie sogar förderlich für die Partnerschaft sein, wenn man es denn versteht, die positiven Aspekte für sich zu nutzen. Pornografie kann den sexuellen Erfahrungsschatz erweitern, das eigene Lustempfinden steigern und dabei helfen, Hemmschwellen im sexuellen Bereich zu überwinden. In Partnerschaften kann Pornografie als Einleitung zum Geschlechtsverkehr ein Thema sein. Die Pornografie wird von den Männern meist mit voller Neugierde konsumiert. Frauen stehen dem Thema eher skeptisch gegenüber. So kann Pornografie eine Partnerschaft gefährden und im schlimmsten Falle sogar zerstören. Pornografie wird uns auch weiterhin begleiten. Wer lernt, damit umzugehen, wird einen neuen Zugang zur Lust erleben und mit ihm neue Aspekte von Liebe und Sexualität zulassen können.
Pornografie - so hart und negativ behaftet das Wort auch erscheint – beschreibt ein Kunstwort, dessen Ursprünge sich im Altgriechischen finden lassen. So ist Pornografie von »porne« - der Entsprechung für »Dirne«- und »graphein« – ein Ausdruck für Schreiben - abgeleitet. Allerdings haben die Griechen den Begriff nur ein einziges Mal in ihren antiken Schriften verwendet.
Den Begriff der modernen Pornografie prägte Karl Otfried Müller im Jahre 1830. Dieser förderte in Pompeji zahlreiche Ausgrabungen, die er für obszön hielt, zutage und suchte nach einer geeigneten Bezeichnung dafür. Müller veröffentlichte Mitte des 19. Jahrhunderts den Begriff in einem Werk in englischer Sprache. So fand die Pornografie den Weg in den englischen Wortschatz.
Pornografische Darstellungen allerdings reichen noch viel weiter zurück. Die Geschlechtsorgane rückten bereits die Wandbilder im alten Rom oder die Darstellungen auf Kunstobjekten im alten Griechenland in den Vordergrund. Im Laufe der Geschichte änderte sich die Vorstellung von Pornografie. Die Nutzung pornografischer Inhalte wurde mit dem Aufkommen neuer Medien weit verbreitet. So konnten im 19. Jahrhundert die ersten Fotos mit pornografischen Inhalten entwickelt werden. Bis diese in Deutschland legalisiert wurden, vergingen jedoch mehr als einhundert Jahre. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden die ersten pornografischen Filme, welche in speziellen Kinos vorgeführt wurden. Einen Meilenstein für die Pornoindustrie brachte auch die Videokassette ins Rollen. Die Filme konnten nun nicht nur billiger produziert werden, sondern es erschloss sich auch ein neuer Markt, denn die Konsumenten konnten nun Videotheken besuchen und die Pornofilme weitgehend anonym im privaten Umfeld konsumieren.
Die Pornografie ist heute längst der breiten Masse zugänglich gemacht worden und Pornostars wie Theresa Orlowski oder Dolly Buster schaffen sich ein neues Käuferklientel. Der stabilste und aktivste Markt für Pornografie ist das Internet. Dort bleibt dem Nutzer nicht nur die Rolle des Konsumenten vorbehalten, sondern er hat zudem die Möglichkeit, eigene Bilder und Filme pornografischen Inhaltes zu publizieren. Das Internet lässt die Pornografie mehr und mehr außer Kontrolle geraten. Die eigene Lust und Fantasie überflügeln sich selbst und enden nicht selten in Extremen, welche mit der ursprünglichen Definition der Pornografie nur noch wenig gemein haben. Für Paare bedeutet es eine große Herausforderung, ihre Toleranzschwelle hinsichtlich der Pornografie neu auszuloten, um die Lust nicht in Frust enden zu lassen.