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Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 2,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Der sexuelle Missbrauch von Mädchen und Frauen wurde lange Zeit tabuisiert. Erst zu Beginn der 80-er Jahre fanden diese Themen und insbesondere der sexuelle Missbrauch von Mädchen eine Öffentlichkeit. Sexueller Missbrauch wurde in Fachdiskussionen immer mehr beachtet und zahlreiche Veröffentlichungen erschienen. Das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs konnte nicht mehr geleugnet werden. Auch in den Medien rückte diese Thematik verstärkt in den Vordergrund. Anders verhält es sich beim sexuellen Missbrauch von Menschen mit geistiger Behinderung. Eine erste öffentliche Auseinandersetzung mit diesem Thema begann in den 90-er Jahren. Diese steht jedoch noch immer an ihren Anfängen. Bisher gibt es nur vereinzelt Fachliteratur, repräsentative Studien zur Prävalenz existieren nicht. Sowohl auf Veranstaltungen als auch im Fernsehen und im Hörfunk werden Kinder und Erwachsene mit geistiger Behinderung als potentielle Opfer sexuellen Missbrauchs kaum benannt. Eine Begründung hierfür wird voraussichtlich die hiesige doppelte Tabuisierung des sexuellen Missbrauchs von Menschen mit geistiger Behinderung sein. In unserer Gesellschaft wird dieser Personenkreis häufig als geschlechtslos wahrgenommen und ihm somit die Sexualität abgesprochen. Darüber hinaus passt er aufgrund scheinbar unzureichender Attraktivität nicht in das gängige Bild von Missbrauchsopfern (vgl. GUTTSTADT 2004, 28). Bis vor zwei Jahren habe auch ich Menschen mit geistiger Behinderung als potentielle Opfer sexuellen Missbrauchs nicht bewusst wahrgenommen. Dann wurde während meines Praktikums in einem Wohnheim bei einer Bewohnerin aufgrund massiver Verhaltensauffälligkeiten der Verdacht auf Missbrauch geäußert. Ich stellte fest, dass, entgegen der allgemeinen Meinung, Menschen mit geistiger Behinderung und insbesondere Mädchen und Frauen dieses Personenkreises einem besonderen Risiko unterliegen, sexuellen Missbrauch zu erfahren. Mich interessierte vermehrt, wie diesem Risiko entgegengewirkt werden kann. Daher wählte ich folgendes Thema für meine Diplomarbeit: “Prävention des sexuellen Missbrauchs von Mädchen und Frauen mit geistiger Behinderung“.
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