Quick - Norbert Böseler - E-Book

Quick E-Book

Norbert Böseler

0,0

Beschreibung

18 Stunden nach der Empfängnis bringt Janine Huber ein Kind zur Welt. Nick entwickelt sich unglaublich schnell, denn er altert an einem Tag um ein Jahr. Die Hebamme Diana Rieschel nimmt sich des Jungen an und weicht fortan nicht mehr von seiner Seite. Die beiden geraten in die Fänge eines dubiosen Wissenschaftlers, der skrupellos seinen Machenschaften nachgeht. Als Falcao, das Wesen aus dem Ei, auftaucht, kommt es zu einem dramatischen Wendepunkt in Nicks Leben. Unter ständiger Bedrohung lebend, schreitet seine Zeit unaufhaltsam voran. Kann die Prophezeiung Rettung bringen? Quick ist ein spannender Wettlauf mit der Zeit. Die Geschichte vereint Dramatik, Fantasy und Horror zu einem außergewöhnlichen Thriller. Auch als Taschenbuch (240 Seiten) erhältlich.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 244

Veröffentlichungsjahr: 2014

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Norbert Böseler

Quick

Drei Monate Leben

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Warten

Das Ei

Das Date 1

Der Mutant

Das Date 2

Die Schwangerschaft

Die Geburt

Enttäuschung

Quick

Kreuzer

Veränderungen

Neues Heim

Alte Heimat

Erste Erkenntnisse

Annäherungen

Zeit vergeht 1

Besuche

Eskalation

Offene Fragen

Begegnungen

Die Prophezeiung

Zuneigung

Entdeckungen

Zeit vergeht 2

Aufbruch

Zusammenkunft

Impressum neobooks

Warten

Abgeschnittene Fingernägel lagen wahllos verstreut auf dem alten Tisch. Wie verendete Mehlwürmer verteilten sie sich auf der zerkratzten Holzplatte. Einige befanden sich auch auf dem verblichenen Dielenboden, direkt neben einem Büschel grauer Haare. Fein säuberlich aufgereiht standen zwischen den Fingernägeln sechs Patronen. Silbern glänzten sie im ersten Tageslicht. Mit zitternder Hand nahm der alte Mann die erste Patrone von links und führte sie zu der geöffneten Trommel seines handlichen Revolvers. Seine unruhige Hand verfehlte zunächst das kleine Ladeloch. Beim zweiten Versuch drückte er die Kugel ohne Probleme in die gähnende Leere der Aufnahme. Nach und nach lud er die restlichen fünf Patronen ein, schloss die Trommel, und legte die Waffe auf den Tisch ab.

Ihm war kalt. Nur mit T-Shirt und Jeans bekleidet saß er vor Kälte bibbernd auf einem wackeligen Holzstuhl. Seine nackten Füße steckten in Sandalen. Die Zehennägel hatte er nicht abgeschnitten. Er würde es später nachholen, wenn es noch ein Später gab.

Obwohl es mitten im Sommer war, hatte es sich in der Berghütte die Nacht über merklich abgekühlt. Jetzt am frühen Morgen schienen aber schon die ersten Sonnenstrahlen durch das verschmutzte Butzenfenster. Eine leichte Windböe drang durch die zum Teil lückenhafte Verbretterung ins Innere und wirbelte Staub auf, der im jungfräulichen Tageslicht durch die Luft tanzte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Sonne hoch über dem Berg stand und mit ihrer strahlenden Kraft die Hütte erwärmte. Solange musste der alte Mann hier ausharren, wahrscheinlich noch länger. Hoffentlich nicht noch eine Nacht. Er wusste nicht, ob er eine weitere Nacht bei eisiger Kälte überleben würde. Sowieso beschäftigte ihn die Frage nach dem nahenden Lebensende. Sein Körper hatte in den letzten Tagen doch rapide abgebaut. Geistig war er nach wie vor Herr seiner Sinne, aber die Müdigkeit, die sich in seine maroden Glieder schlich, bereitete ihm große Sorgen. Die Altersflecke in seinem Gesicht und auf den Armen vermehrten sich täglich und übersäten seine sonnengebräunte, leicht runzelige Haut. Seine Haare und der Bart wurden mit der Zeit immer grauer, was er aber nicht als störend empfand. Die langen Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden, so konnte er sie einfacher abschneiden, wenn sie zu lang wurden. Es war noch gar nicht lange her, da hatten seine Haare die Farbe von Ebenholz. Erstaunlicherweise verfügte er über makellose Zähne, noch befanden sich alle an Ort und Stelle, was er sehr verwunderlich fand. Sonderbar waren nicht nur die Zähne des alten Mannes.

Er hieß Nick, wurde aber von bestimmten Leuten, die ihn nur als Wunder der Natur betrachteten, Quick genannt. Seine Mutter hatte er nie kennengelernt. Auf seinen Vater wartete er jetzt. Wie sein Erzeuger hieß, wusste er nicht, wahrscheinlich Luzifer, denn er schien direkt aus den Tiefen der Hölle zu kommen.

Quick war drei Monate alt und wartete.

Das Ei

Das Ei lag auf dem Grund einer Felsspalte. Es unterschied sich mit seiner aschgrauen Färbung kaum von den umliegenden Felsbrocken. Die Oberfläche des Eies war glatt und zu einem perfekten Oval gerundet. Es hatte eine überdimensionale Größe, an der längsten Stelle fast achtzig Zentimeter lang. Im Hintergrund zeichneten sich dunkle Umrisse einer Grotte ab. Es könnte aber auch der Zugang zu einer verborgenen Höhle sein, die mit aufgetürmten Gesteinsbrocken unzugänglich gemacht worden war. Die hochstehende Sonne schien durch die enge Felsspalte und erhellte das riesige Ei, dessen Schale im Licht glänzte. Jeden Tag um diese Zeit erwärmte das einfallende Sonnenlicht das Ei, so, als läge es in einer natürlichen Brutmaschine. Seit wie vielen Tagen oder gar Jahren dem so war, vermochte keiner zu sagen. Doch am heutigen Tag fing das Ei an sich zu bewegen. Langsam, kaum mit bloßem Auge erkennbar, schaukelte es leicht hin und her. Wenn man genau hinhörte, konnte man ein dumpfes Klopfgeräusch hören.

„Tack, Tack, Tack“, als würde jemand von innen auf das Ei einhacken. Die schwankenden Bewegungen nahmen zu, aber das übergroße Ei kam nicht ins Rollen. Der Felsboden war eben und verhinderte somit, dass das Ei gegen einen Stein stieß und zerbrach. So musste sich das, was in dem ovalen Rund steckte, aus eigener Kraft befreien. Dass etwas schlüpfen wollte war nun ganz offensichtlich. Die hackenden Geräusche nahmen zu. Obwohl die engen Felswände den Klang zum Teil verschluckten, konnte man sie deutlich hören.

„Tack, Tack, Tack.“

Ein feiner Riss bildete sich auf der glatten Oberfläche des Eies. Dann zeichneten sich weitere fadengleiche Risse ab. Mehr und mehr entstand ein Netz aus haarfeinen Äderchen. In der Mitte des Netzes formte sich eine geringfügige Wölbung, die stetig anwuchs. Dann hielt das Ei dem Druck nicht mehr stand und ein kleines Stück Schale brach aus der Wölbung heraus. Es fiel an der Außenhaut entlang hinunter und kam auf dem Felsboden zum Liegen. Das herausgebrochene Stück Schale war außergewöhnlich dick. Es folgte ein weiteres „Tack, Tack, Tack“, welches nun anders klang als bei dem geschlossenen Ei. Nach einigen weiteren Hackgeräuschen durchbrach ein spitzer, leicht gebogener Schnabel das Netz aus Rissen, woraufhin erneut ein Stück Schale zu Boden fiel.

Es herrschte eine gespenstische Ruhe. Der Bewohner des Eies schien sich zu erholen. Man konnte bei genauerem Hinhören schmatzende Geräusche vernehmen. Kurze Zeit später bewegte sich das gigantisch anmutende Ei wieder.

Zwei kleine dunkle Finger ragten plötzlich aus dem entstandenen Loch, dann folgte eine menschliche Hand. Die kleine Hand machte sich an der Eischale zu schaffen, brach systematisch weitere Stücke heraus. Langsam aber stetig vergrößerte sich das Loch. Mit scheinbar stoischer Ruhe verschaffte sich das Wesen im Ei immer mehr Freiraum und eine zweite Hand kam zum Vorschein. Etwas Schleimiges tropfte von der Hand und lief die Außenhülle des Eies hinab. Das Schlupfloch nahm an Umfang zu. Als das Loch scheinbar groß genug war, verdunkelte es sich, und langsam stieß ein Kopf hindurch. Vorsichtig schob sich der Kopf durch die Öffnung nach oben. Dann blickten ein paar Augen ins Freie. Schleim lief vom Schädel über die Augen. Der kleine Eibewohner wischte es ab. Mit seinen kleinen geballten Fäusten schlug das Wesen auf die sperrige Oberfläche ein, dabei tropfte weiterer Schleim von dessen spitzem Kinn. Als die dicke Schale weit genug herausgebrochen war, stemmte sich das Neugeborene vollends aus dem Ei. Ein menschliches Baby mit dunkler Hautfarbe hatte das Licht der Welt erblickt.

Das Neugeborene legte sich auf den harten Felsboden und ließ sich von der einfallenden Sonne wärmen. Die glibberige Masse an seinem Körper trocknete ab und hinterließ helle Flecken auf der dunklen Haut. Nase und Mund des Babys sahen noch etwas unförmig aus, bildeten sich aber sichtlich zurück, und nahmen menschliche Züge an. Es atmete gleichmäßig, dabei gab es schmatzende Geräusche von sich. Unverkennbar war, dass es sich bei dem geschlüpften Baby um einen Jungen handelte. Nach wenigen Minuten sah der Säugling ganz normal aus. Mit hellwachen Augen erkundete der dunkelhäutige Junge die neue Umgebung. Die nun klaren Formen des Gesichtes bildeten ein verschmitztes Lächeln. Der Säugling rappelte sich an dem Ei hoch und griff mit beiden Händen hinein. Er schöpfte den schleimigen Dotter ab und trank es aus seinen Händen. Immer wieder langte der Kleine in das Loch und trank die grünlich gelb aussehende Flüssigkeit. Als er gesättigt zu seien schien, legte der Säugling sich hin, schloss die Augen und schlief ein.

Mit den ersten Sonnenstrahlen des neu angebrochenen Tages wachte der kleine Junge auf. Sofort machte er sich an dem Ei zu schaffen und trank, daraufhin ruhte er eine Weile und trank weiter. Als während einer längeren Erholungsphase, ein dicker schwarzer Käfer über seine Beine krabbelte, griff sich der Junge den Käfer und aß ihn auf.

Am Nachmittag inspizierte er die befremdende Umgebung. Besonders interessiert sah er nach oben die Felsspalte hinauf. Sie war eng, aber er würde hindurchpassen, noch war er klein genug, er durfte nur nicht allzu lange warten. Der Junge erhob sich vom Boden und ging mit leicht wackeligen Beinen zum Ei. Ein letztes Mal trank er von dem schon stark riechenden Inhalt. Das Menschenkind ruhte noch zwei Tage und Nächte. In den Wachphasen ernährte es sich von krabbelndem Getier, sammelte somit Kraft und Energie, bis sein kleiner Körper stark genug war, um den Aufstieg bewältigen zu können. Geleitet von seinem Instinkt wandte der kleine Junge aus dem Ei sich der Felswand zu, nahm noch einmal alles in Augenschein, und kletterte hoch.

Das Date 1

Janine Huber blickte unzufrieden in den Spiegel. Sie hatte heute ein Date und wollte unbedingt gut aussehen. Ihre blasse Gesichtsfarbe hatte sie so gut wie möglich überschminkt, ohne dabei unnatürlich zu wirken. An der Nase waren aber immer noch die Druckstellen von ihrer Brille zu erkennen und darüber ärgerte sie sich maßlos. Sie sollte sich die Augen lasern lassen, hatte aber Angst davor. Kontaktlinsen waren ihr zu umständlich. Ihre verhasste Brille würde sie heute Abend nicht benötigen, denn so schlecht sah sie nun auch wieder nicht. Sie hatte nicht vor mit dem Auto zu fahren und lesen wollte sie auch nicht. Wichtig war, dass sie dem Mann gefiel, den sie heute treffen würde. Sie hatte sich bei mehreren Singlebörsen registriert, und war seit einem Jahr auf der Suche nach der großen Liebe. Ihr Profilbild hatte sie von einem professionellen Fotografen machen lassen, inklusive Maskenbildner. Das hatte ein kleines Vermögen gekostet, aber das Ergebnis war phänomenal. Das Bild verfehlte seine Wirkung im Internet nicht. Viele Männer traten mit ihr in Kontakt, leider meistens ohne ernste Absichten. Sie hatte in dem vergangenen Jahr fünf Treffen gehabt, die alle im Sande verliefen. Drei waren von ihrem unverfälschten Aussehen merklich enttäuscht gewesen, die zwei anderen Anwärter, hatten nur Sex gewollt. So naiv, wie sie war, suchte sie auf diesen Weg nach dem Partner fürs Leben. Äußerst selten, nahm sie die Gelegenheiten war, um auszugehen. Hin und wieder ging sie mit ihrer Freundin Laura essen, oder ins Kino. Manchmal klang der Abend auch in einer Disco aus, wo die beiden dann ausgiebig tanzten. Männerkontakte blieben aber aus. Janine führte dieses Manko auf ihre Schüchternheit und ihr unscheinbares Aussehen zurück. Sie war eine zierliche Person, einssiebzig groß, und sehr schlank. Weibliche Formen ließen sich nur in enger Bekleidung erahnen. Sie hatte ein hübsches Gesicht, leider mit einer etwas zu groß geratenen Nase. Ihre blonden Haare trug sie mittellang und verdeckte damit die etwas abstehenden Ohren. Sie empfand sich nicht als hässlich, aber auch nicht als schön. Zu ihrem eigenen Bedauern war sie mit fünfundzwanzig Jahren immer noch Jungfrau.

Janine akzeptierte ihr Spiegelbild und ging ins Schlafzimmer. Sie zog die reizvollsten Dessous an, die sie besaß. Sie hatte die Sachen bereits gestern nach mehrfachen Anproben ausgesucht. Dunkle Seidenstümpfe mit karierten durchsichtigen Mustern, ein schwarzer kurzer Rock und eine dunkelrote eng anliegende Bluse. Fertig angekleidet, stellte sie sich vor den großen Spiegel ihres Kleiderschrankes, drehte sich nach rechts, drehte sich nach links, betrachtete ihren Hintern, und war mit sich weitestgehend zufrieden. Das Mauerblümchen war verwelkt, der Spiegel zeigte eine Frau in voller Blüte. Diese Blüte sollte sich heute noch weiter entfalten, das hatte sie sich fest vorgenommen. Sie wollte ihr Leben nicht weiter träumen, sondern die Träume leben. Sollte der Abend intim enden, wollte Janine sich nicht dagegen sträuben. Diesen Vorsatz hatte sie schon vor zwei Wochen getroffen, als Falcao sie zum ersten Mal kontaktierte. Er war ein außergewöhnlicher Mann, nicht nur wegen seiner dunklen Hautfarbe. Er vermittelte ihr eine Sympathie, wie sie es noch nie zuvor im Chat erlebt hatte. Ihr fiel es leicht, mit ihm zu kommunizieren, es machte ihr sogar richtiggehend Freude Worte auszutauschen, was nicht oft vorkam, da sie selbst im Chat sehr gehemmt war. Sie hatte sich in den vergangenen zwei Wochen in einen virtuellen Mann verliebt, wenn sowas überhaupt möglich war. Aber das Kribbeln im Bauch konnte sie nicht verleugnen.

Ein schrilles Läuten an der Wohnungstür riss sie aus ihren Gedanken. Janine begab sich in den Flur und öffnete die Tür.

„Laura komm rein. Ist es schon so spät?“

„Achtzehn Uhr hatten wir ausgemacht, und die haben wir jetzt. Du weißt doch, dass ich im Gegensatz zu dir immer pünktlich bin, Janine.“

Laura zog die Tür zu, und folgte ihrer besten Freundin ins Schlafzimmer.

„Wow, du siehst aber scharf aus Janni, der Typ wird Augen machen.“

„Danke, findest du nicht, dass ich mit den Klamotten zu aufreizend aussehe? Ich möchte nicht, dass er ein falsches Bild von mir bekommt.“

Janine war die Meinung ihrer Freundin sehr wichtig, ihr vertraute sie sich völlig an.

„Nein überhaupt nicht Janni, du darfst ruhig mit deinen Reizen spielen, und dem Mann Appetit machen. Langeweile war gestern, heute lass es ruhig krachen, wenn dir so viel an ihm liegt. Treff dich mit ihm, plaudert ein bisschen, und der Rest wird sich ergeben. Bleib einfach locker Schätzchen. Wir sollten uns jetzt aber sputen, sonst hat er sich verdünnisiert, bevor du ihn erstmals leibhaftig gesehen hast.“

Die beiden gingen zurück in den Flur, wo Janine eine dunkle Jeansjacke vom Garderobenhaken nahm, da es sich in der Nacht noch merklich abkühlte. Ganz wichtig war, ihre gut sortierte Handtasche mitzunehmen, falls sie ihr Make-up nachbessern musste und damit sie vor unvorhersehbare Ereignisse gewappnet war. Manchmal konnten Kleinigkeiten aus einer Frauenhandtasche wahre Wunder bewirken.

„Wir können“, sagte Janine.

„Schuhe?“, meinte Laura, und deutete auf Janines kariert gemusterte Füße.

„Oh Shit, wie peinlich“.

Janine blickte grübelnd zu ihrem Schuhschrank.

„Die Roten!“

„Findest du?“

„Die Roten!“

Janine gab sich geschlagen und zog ihre roten Pumps an. Laura nickte anerkennend und öffnete die Wohnungstür. Janine folgte ihr in den Hausflur und schloss die Tür ab. Eine halbe Stunde später hatten die jungen Frauen ihr Ziel erreicht.

Der Mutant

Das Menschenkind aus dem Ei verbrachte seine kurze Kindheit in den Wäldern am Fuße der Berge. Niemand bekam es in jener Zeit zu Gesicht. Es wuchs unter primitivsten Bedingungen auf, wo die Natur ihm Nahrung, wie Fleisch, Beeren und Früchte, lieferte. Der Junge reinigte sich an kristallklaren Bächen und trank das erfrischende Wasser. Er erreichte das Alter eines Teenagers und näherte sich langsam der Zivilisation. Aus dem Wald heraus beobachtete er unbemerkt die Menschen in einem anliegenden Dorf. Eines Nachts stahl er von einer Wäscheleine passende Kleidung. Sie fühlte sich auf seiner Haut an wie ein Fremdkörper. Diese Vermummung löste Unbehagen in ihm aus, weil sie seine unschätzbare Freiheit einengte. Nur langsam konnte er sich damit abfinden, sein Körper verhüllen zu müssen, wenn er sich unter das Menschenvolk mischen wollte. Wenige Tage später fasste er all seinen Mut zusammen, trat aus dem Wald heraus, und ging unbehelligt durch das Dorf. Er bemerkte die neugierigen Blicke der Menschen, die ihn wie einen Außerirdischen ansahen. Im Grunde kam er auch nicht von dieser Welt, was man ihm aber nicht anmerken konnte. Er sah ausschließlich weiße Menschen. Vielleicht beruhte die Aufmerksamkeit, die man ihm entgegenbrachte, auf seine Hautfarbe. Niemand sprach ihn an, worüber er froh war. Er durchquerte das Dorf schnellen Fußes. Am Ende des kleinen Ortes spielten Kinder im Vorgarten eines schmucken Fachwerkhauses. Sie sangen dabei ein fröhliches Kinderlied. Der junge Mann stoppte und lauschte dem Lied der Kinder. Dann setzte er sich wieder in Bewegung und verließ das Dorf über eine schmale Landstraße. Obwohl er zuvor noch nie ein Wort gesprochen hatte, sang er leise das Kinderlied vor sich hin.

Er durchstreifte auf seinen weiteren Weg immer wieder Wälder, um nach Nahrung zu suchen. Wenn er jagte, nahm er seine wirkliche Gestalt an. Er konnte mutieren, wann immer er wollte. Noch war seine Mutation nicht vollkommen, aber zum Jagen von Wildtieren reichten die ihm angeborenen Fähigkeiten völlig aus. Blitzschnell fing der junge Mutant seine Beute und tötete sie, indem er seinen scharfen Schnabel in den Leib des Tieres rammte. Mit dem leicht nach unten gebogenen Schnabel riss er das rohe Fleisch aus dem leblosen Körper und verschlang es in großen Stücken. Nach der Rückwandlung wusch er sein blutverschmiertes Gesicht an der nächsten Wasserstelle.

Die Orte, durch die er kam, wurden größer, er begegnete mehr Menschen, von denen er lernte, indem er ihre Verhaltensweise beobachtete. Instinktiv nahm er alles auf und sein ausgeprägtes Gehirn verarbeitete all seine Wahrnehmungen. Es dauerte nicht lange, bis er die Sprache der Menschen beherrschte. Er lernte lesen, wobei aus Buchstaben Worte wurden, die er zuordnen konnte. Er führte erste Unterhaltungen, mit Leuten, die er ansprach, dafür hatte er Hemmschwellen überschritten, die ihn zuvor davon abhielten. Nun aber gliederte er sich Schritt für Schritt ein, wurde Teil der menschlichen Gesellschaft, und passte sich deren Gepflogenheiten an. Sein Weg führte weiter, immer weiter in die Zivilisation hinein. In einer Kleinstadt traf er auf die ersten farbige Menschen, was er mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm. Immer wieder musste er sich neue Kleidung besorgen, da sein Körper kräftiger und größer wurde. Als der menschliche Mutant die erste Großstadt erreichte, war er ein ausgewachsener Mann, er hatte seine Geschlechtsreife erlangt, und somit war auch sein Alterungsprozess abgeschlossen.

Er stellte schnell fest, was es benötigte, um in der Gesellschaft Fuß fassen zu können. Geld und eine Identität. Er blieb in der großen Stadt, hier fiel er nicht auf, hier konnte er weiter lernen, und mit Menschen in Kontakt treten. Er stellte sich in die Fußgängerzone und sang Lieder, die er irgendwo einmal gehört hatte. Er hatte eine schöne sanfte Stimme, die er gekonnt einsetzte. Als Lohn erhielt er von Passanten sein erstes Geld. Er nahm Jobs an, wo er nicht nach seiner Herkunft gefragt wurde. Von seinem ersparten Geld kaufte er neue Kleidung und Lebensmittel, an die er sich langsam gewöhnen musste. Rohes Fleisch verzehrte er nach wie vor. Im Schutze der Nacht schlich er sich in die Stallungen eines Mastbetriebes und stillte seinen Hunger mit Fleisch von Schweineferkel. Die blutige Nahrung spendete ihm mehr Energie als alles andere. In der Nähe des Mastbetriebs befand sich ein verfallenes Gemäuer, wo er nachts ruhte. Schlaf benötigte der Mutant kaum, ihm genügten Phasen des Ruhens.

Tagsüber verweilte er in der Stadt. Manchmal stand er stundenlang vor Elektronikgeschäften und sah sich im Schaufenster laufende Fernsehprogramme an. Die bunte Welt der digitalen Medien faszinierte ihn. Oft ging er auch hinein und informierte sich über Computer. Als er genügend Geld angespart hatte, kaufte er sich einen Laptop inklusive Internetnutzung. Er unterschrieb den Vertrag mit einem falschen Namen, da er immer noch keine Identität besaß. In dem alten Gemäuer tauchte er in die vielfältigen Dimensionen des Internets ein. Er sog so viele Informationen auf, wie nie zuvor in seinem kurzen Dasein. Er fand Wege, um an Geld zu kommen, und Möglichkeiten, wie er sich Papiere beschaffen konnte. Sein Verstand wurde von seinem angeborenen Instinkt gelenkt, so fand er immer die richtigen Mittel, um das angestrebte Ergebnis zu erreichen. Wofür der Mensch Jahre brauchte, schaffte der dunkelhäutige Mann aus dem Ei in wenigen Stunden. Er beschäftigte sich mit afrikanischen Immigranten und erschuf für sich eine Legende. Um an die nötigen Papiere zu kommen, benötigte er professionelle Hilfe. Er recherchierte so lange, bis er die geeignete Person gefunden hatte. Wenige Tage später war er im Besitz von blitzsauber gefälschten Dokumenten. Nach der Übergabe tötete er den Fälscher und kostete ein Stück von dessen Fleisch. Es schmeckte widerlich.

Nun konnte er auf legale Weise ein unauffälliges Leben führen. Nach zweitägiger Probezeit fand er eine Anstellung als Programmierer und entwickelte fortan Software für Onlinespiele. Die Betriebsleitung kam aufgrund seiner Fähigkeiten aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Er überzeugte mit Wissen und Leistung, die Anerkennung hervorrief.

Er mietete eine kleine Wohnung im Zentrum der Stadt an, die er modern einrichtete. Dank seiner übernatürlichen Begabungen, und schneller als erwartet, intrigierte er sich innerhalb kürzester Zeit im bürgerlichen Leben der Menschen. Er hatte sein erstes Ziel erreicht. Als Sohn südafrikanischer Einwanderer hatte er in einer Welt Fuß gefasst, die er verändern wollte. Sein einziges Bestreben galt nun der Fortpflanzung seiner einzigartigen Rasse.

Das Date 2

Janine verabschiedete sich von Laura mit einem flüchtigen Kuss auf deren Wange, dann stieg sie aus.

„Ich wünsch dir viel Glück Janni. Ruf mich morgen bitte an, du weißt ja, wie neugierig ich bin.“

„Mach ich ganz sicher“, versprach Janine und überquerte die Straße.

Sie holte noch einmal tief Luft, danach betrat Janine das kleine schmucke Restaurant. Zweimal hatte sie bereits hier ein Treffen arrangiert. Dies war der ideale Ort, um sich bei einem guten Essen kennenzulernen. Der Wirt begrüßte sie freundlich und führte sie zu ihrem reservierten Platz. Er fragte, ob sie schon etwas trinken möchte, was sie zunächst dankend ablehnte.

Sie hatte einen etwas abseits gelegenen Tisch für zwei Personen reserviert und konnte den ganzen Raum gut überblicken. Etwa die Hälfte der Plätze waren besetzt, meist junge Pärchen, die gemütlich den Tag ausklingen lassen wollten. Von ihrer Verabredung sah sie bislang noch keine Spur. Sie wurde schon ein wenig nervös, als die Eingangstür sich öffnete, und ein hünenhafter farbiger Mann das Lokal betrat. Er sah sich kurz um und blickt dann lächelnd in ihre Richtung. Janine spürte, wie ihr Herz plötzlich schneller schlug. Der Mann kam geradewegs auf sie zu. Er hatte eine dunkelrote Rose in der Hand und überreichte sie Janine auf charmante Weise.

„Eine Blüte für eine Blüte“, begrüßte er sie, nahm ihre Hand, und hauchte einen sanften Kuss auf ihre kribbelnde Haut.

„Ich bin Falcao Mashego, es freut mich sehr, dich zu sehen!“

„Janine, Janine Huber, nenn mich aber bitte nicht Hübchen, damit wurde ich schon zu oft in meinem Leben gehänselt“, sagte Janine leicht verschämt.

„Würde ich nie wagen, darf ich mich setzen?“

„Aber natürlich. Ich bin ganz fasziniert, entschuldige bitte.“

„Inwiefern fasziniert?“, fragte Falcao.

„Von deiner Größe, da ich ja nur dein Profilbild kenne, und nun steht ein riesiger Mann vor mir.“

„Enttäuscht?“

„Nein, im Gegenteil, du siehst toll aus!“

„Danke, du aber auch, wie ich schon sagte, du bist eine prachtvolle Blüte des Lebens.“

Janine bemerkte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg, und sie erröteten ließ. Falcao lächelte verschmitzt und nahm ihre Hand. Er trug ein hautenges weißes T-Shirt, welches einen durchtrainierten Oberkörper erahnen ließ. Janine bemerkte, dass er keine Behaarung an den Armen hatte. Die Glatze kannte sie von seinem Bild im Chat, dennoch war sie überrascht, wie glatt sein Gesicht im Lampenschein glänzte. Nicht der Ansatz von Haarstoppeln war zu erkennen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er auch keine Augenbrauen hatte, sogar die Wimpern fehlten. Janine konnte ihren Blick nicht mehr abwenden und musste fragen.

„Nimm es mir bitte nicht übel Falcao, aber ich hätte da mal eine blöde Frage, weil ich ein neugieriges weibliches Wesen bin. Rasierst du dich am ganzen Körper? Ich sehe bei dir keine Haare, nicht einmal Augenbrauen. Ist mir auf deinem Foto im Netz nie aufgefallen.“

Falcao musste lächeln.

„Stehst du nicht auf glattrasierte Männer?“

„Doch, doch, ich bin von dir begeistert, mehr als positiv überrascht, es ist nur ungewöhnlich bei einem so stattlichen Mann. Nicht, dass du auf mich nicht männlich wirkst, im Gegenteil.“

„Ich muss mich nicht rasieren, worüber ich auch nicht sonderlich böse bin. Es handelt sich bei mir um eine seltene Art von Hormonstörung. Es ist nichts Besorgniserregendes, wie die Ärzte mir versichert haben. Ansonsten habe ich alles, was ein Mann so braucht, und es funktioniert einwandfrei, falls du da Bedenken haben solltest.“

Wieder schoss Janine ein Schwall überschüssiges Blut in den Kopf, und sie sah verlegen auf ihre Hände.

„Wir sollten die Karte kommen lassen, ich bekomme langsam Hunger“, sagte Falcao, und machte sich mit erhobenem Arm beim Kellner bemerkbar.

Während des Essens fand Janine ihre Lockerheit wieder. Falcao war sowieso souverän und hatte immer einen netten Spruch parat. Sie unterhielten sich über Dinge, die sie voneinander noch nicht wussten, oder vertieften Themen, die sie im Chat schon einmal angerissen hatten. Falcao gab nicht viel Privates über sich preis, sprach aber mit Begeisterung von seiner Arbeit als Softwareprogrammierer. Er berichtete von Spielen, die er mit entwickelt hatte, von denen Janine sogar einige kannte. Sie teilte ihm ihre Meinung mit, und machte Verbesserungsvorschläge, die er nicht immer teilen konnte. Janines Selbstbewusstsein wuchs in ungeahnte Höhen. Sie fühlte sich in der Nähe von Falcao ungemein wohl. Ja, sie mochte ihn. Noch nie hatte sie ein so harmonisches Date wie heute Abend erlebt.

Sie tranken ein letztes Glas Wein, daraufhin bezahlte Falcao die Rechnung.

„Was machen wir jetzt?“, fragte er anschließend.

„Was schlägst du vor?“

„Ein paar Straßen weiter gibt es eine nette Bar. Wir könnten noch etwas trinken, und ein Tänzchen wagen, denn dort spielen sie schöne Musik. Es wird dir gefallen.“

Janine gefiel der Vorschlag. Sie verließen das Restaurant und gingen zur besagten Bar. Auf dem Weg dorthin nahm er ihre Hand in die Seine. Sie fühlte sich außergewöhnlich warm an.

Falcao hatte Recht, in der Bar herrschte eine wunderbare Atmosphäre, und die Musik war nach ihrem Geschmack. Viele Pärchen tummelten sich in den zwei voneinander getrennten Räumlichkeiten. In der einen Hälfte konnte man Drinks zu sich nehmen und sich bei lauschigen Klängen unterhalten. In der anderen Hälfte spielten sie Tanzmusik und die Tanzfläche war gut gefüllt. Von daher bestellten die beiden sich zunächst einen Cocktail, damit machten sie es sich auf einem Ledersofa gemütlich. Sie plauderten etwa eine Stunde lang, bevor sie in das Tanzlokal gingen. Falcao forderte sie gleich auf, da gerade ein ruhiges Stück gespielt wurde. Engumschlungen bewegten sie sich nach dem Rhythmus der Musik. Sie war erneut über seine Wärme erstaunt, die nun auch ihren Körper befiel. Voneinander angezogen näherten sich ihre Münder. Sanft berührten seine Lippen die ihren. Sie öffnete leicht den Mund, ließ seine Zunge gewähren, und erwiderte sein Zungenspiel. Ein Glücksgefühl, wie sie es noch nie erlebt hatte, strömte durch ihren Körper. Sie versank in eine Welt, die sie immer gesucht hatte.

Nach zwei weiteren Tänzen und einem letzten Cocktail, beschlossen sie die Bar zu verlassen.

„Ich möchte, dass du mit zu mir kommst, Falcao! Der Abend ist wunderschön, und für mich etwas Besonderes, ich möchte ihn nicht hier auf der Straße ausklingen lassen.“

„Ich rufe uns ein Taxi“, sagte Falcao erfreut und holte ein Handy aus seiner Hosentasche.

Eine halbe Stunde später waren sie in Janines Wohnung. Während der Fahrt hatte keiner von ihnen gesprochen, beide waren in ihren Gedanken versunken. Jetzt, als Janine die Wohnungstür hinter sich schloss, ließen sie ihren Gefühlen freien Lauf. Sie streiften alle Hemmungen ab und küssten sich leidenschaftlich. Falcao zog sein T-Shirt aus, drückte Janine an sich, und küsste sie erneut. Janine schob den hünenhaften Mann zur Schlafzimmertür, die nur angelehnt war, und schubste ihn im Schlafzimmer aufs Bett.

Das Mauerblümchen war nun endgültig verwelkt und entblätterte sich langsam vor den erwartungsvollen Blicken ihres Liebhabers. Nackt fiel sie in Falcaos Arme, küsste ihn, und öffnete dabei seine Hose. Sie schmiegte sich an seinen starken Körper, genoss die Berührungen seiner dunklen sanften Haut. Nicht ein Härchen stellte sich ihren zärtlich forschenden Händen in den Weg. Er liebkoste ihre festen Brüste, als ihre Hand in seine Shorts glitt. Sie umfasste das harte Glied und stimulierte es mit fließenden Bewegungen. Sein Geschlecht war warm und wuchs weiter an, wurde noch härter. Es kam Janine riesig vor. Trotz der vorherrschenden Lust bekam sie ein mulmiges Gefühl. Falcao drehte Janine auf dem Bett zur Seite, stand kurz auf, um seine Jeans und Shorts abzustreifen, und legte sich dann auf die schmächtige Frau. Er stützte sich mit den Armen ab und küsste sie sanft. Sie konnte sein Geschlecht zwischen ihren Oberschenkeln spüren. Ihr Verlangen stieg ins Unermessliche, doch die Vernunft war stärker.

„Warte bitte Schatz!“, sagte sie plötzlich, und drehte sich zum Nachtschrank.

„Ich möchte, dass du ein Kondom benutzt, wenn es dir nichts ausmacht. Entschuldige bitte!“

„Kein Problem.“

Falcao nahm Janine das Präservativ aus der Hand, öffnete vorsichtig die Verpackung, und zog es über.

Sie fanden ihre Leidenschaft augenblicklich wieder. Als Falcao in sie eindrang, verspürte Janine einen heftig stechenden Schmerz. Der Schmerz ebbte schnell ab und verwandelte sich in ein unbeschreibliches Gefühl. Wellen der Lust durchfuhren die junge Frau. Als Falcao sich schneller bewegte, bauten sich neue Wellen auf. Kurz bevor sie brachen, hielt er inne.

„Dreh dich bitte um Schatz, ich möchte auch deine schöne Kehrseite liebkosen. Schließ die Augen und genieße.“

Janine legte sich voller Erwartungen auf den Bauch. Falcaos Lippen erforschten sinnlich ihren Rücken. Bevor er wieder in Janine eindrang, zog er unbemerkt das Kondom ab. Diesmal blieb der Schmerz aus. Janine genoss Falcaos unbeschreibliche Nähe. Neue Wellen bauten sich auf, begleitet von lustvollem Stöhnen. Falcaos Bewegungen wurden immer schneller und intensiver. Eine neue riesige Welle bildete sich, nahm unendliche Ausmaße an, und brach dann explosionsartig. Der Höhepunkt ließ sie in ein Meer der Gefühle eintauchen. Der Sog der Fluten zog sie einfach mit. Versunken in einer Welt des Glückes, nahm sie kaum war, wie sich Falcao kurz nach Mitternacht in ihr ergoss. Sie fiel in einen Traum, den sie endlich gelebt hatte. Als Falcao das unbefleckte Kondom die Toilette herunterspülte, schlief Janine bereits.

Falcao verweilte noch über eine Stunde im Schlafzimmer. Er beobachtete die seelenruhig schlafende Frau. Sie sah glücklich aus. Er ging zu ihr und legte seine Hand auf ihren Bauch. Einige Minuten konzentrierte er sich auf seine Hand. Dann zog er sie mit einem zufriedenen Lächeln zurück.

Kurze Zeit später verließ der Mutant die Wohnung seiner Geliebten.